Säkularer Buddhismus - Was ist das?

  • bel:

    Ich hab ihn gelesen und mich die ganze Zeit gefragt "wat zum heck hat dad allet mit butta zu tun"


    Nichts. Aber mit dem Projekt der Säkularisation, das auch auf butta angewandt werden kann.

  • Axel Benz:
    mukti:

    ...aber dadurch grenzt er sich ja ab vom nicht-säkularen Buddhismus, indem er sich weltlich nennt. Oder was lässt er denn gelten an Überweltlichem, falls ich das falsch verstanden habe?


    Eben nicht! Es gibt auch 'weltliche/säkulare Religionen' (etwa den Marxismus). Und die Gleichsetzung säkular = weltlich, um das dann als Gegensatz zu 'überweltlich' aufzubauen, geht einfach am Problem vorbei...


    Aha, was versteht der SB dann unter Nibbana? (Meinetwegen auch Link zu einer Darstellung)

  • Axel Benz:


    Nichts. Aber mit dem Projekt der Säkularisation, das auch auf butta angewandt werden kann.


    Axel, jetzt lässt Du die Katze aber aus dem Sack: Das Projekt der Säkularisation als ideologische Säuberungswelle wider die vermeintliche Unvernunft in der Welt. Eine etwas andere Hexenjagt :evil: . Das haut mich glatt um. :roll:

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  • mukti:

    Aha, was versteht der SB dann unter Nibbana? (Meinetwegen auch Link zu einer Darstellung)


    Für mich persönlich spielt dieses Konzept keine Rolle. Andere mögen das anders sehen.

  • Axel Benz:
    mukti:

    Aha, was versteht der SB dann unter Nibbana? (Meinetwegen auch Link zu einer Darstellung)


    Für mich persönlich spielt dieses Konzept keine Rolle. Andere mögen das anders sehen.


    Ich habe aber gefragt welche Rolle der Begriff im säkularen Buddhismus spielt bitteschön.

  • Elliot:

    Warum bist Du nicht Daoist geblieben, Axel Benz?


    Weil ich dich so vermisst habe!


    mukti:

    Ich habe aber gefragt welche Rolle der Begriff im säkularen Buddhismus spielt bitteschön.


    Ich kann lesen, aber unser Papst ist gerade nicht erreichbar.

  • Bakram:

    Das Projekt der Säkularisation als ideologische Säuberungswelle wider die vermeintliche Unvernunft in der Welt. Eine etwas andere Hexenjagt :evil: . Das haut mich glatt um. :roll:


    Ich bin immer wieder überrascht, was man alles irgendwo reinlesen kann.

  • Axel Benz:

    Weil ich dich so vermisst habe!


    Oh, wie nett.


    Aber Axel: Ich werde wohl lieber strunztrockener PK-Thorarollenabroller bleiben und nicht zum Naturalismus konvertieren und mich auch nicht säkular-protestantisch taufen lassen.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Ich werde wohl lieber strunztrockener PK-Thorarollenabroller bleiben...


    Du hast hoffentlich mitbekommen, dass diese Signatur nicht von mir stammt...?

  • Axel Benz:

    Ich bin immer wieder überrascht, was man alles irgendwo reinlesen kann.


    Na dann klär mich bitte mal auf was unter einem Projekt der Säkularisation, dass auch auf Buddha angewandt werden soll genau gemeint ist ?


    Worauf wird es noch angewandt ?


    Bakram

    2 Mal editiert, zuletzt von xxx ()

  • Axel Benz:
    mukti:


    Ich habe aber gefragt welche Rolle der Begriff im säkularen Buddhismus spielt bitteschön.


    Ich kann lesen, aber unser Papst ist gerade nicht erreichbar.


    Gut, dann nehme ich deine Aussage als stellvertretend für die säkularbuddhistische Schule, die du einrichten willst. Nibbana spielt keine Rolle in dieser Schule.
    Für den nicht-säkularen Buddhismus spielt es die Hauptrolle, und wird als überweltlich bezeichnet. Ergo gilt einstweilen die Definition - säkularer B. grenzt sich vom nichtsäkularen B. dadurch ab, dass das Überweltliche keine Rolle spielt. Bis ein anderer Säkularer was anderes dazu sagt.

  • Axel Benz:
    Elliot:

    Ich werde wohl lieber strunztrockener PK-Thorarollenabroller bleiben...


    Du hast hoffentlich mitbekommen, dass diese Signatur nicht von mir stammt...?


    Ja, habe ich.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Alles Zeitverschwendung.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • mukti:

    Nibbana spielt keine Rolle in dieser Schule.
    Für den nicht-säkularen Buddhismus spielt es die Hauptrolle, und wird als überweltlich bezeichnet. Ergo gilt einstweilen die Definition - säkularer B. grenzt sich vom nichtsäkularen B. dadurch ab, dass das Überweltliche keine Rolle spielt. Bis ein anderer Säkularer was anderes dazu sagt.


    Wie Stephen Batchelor ausführt, ist die Frage nach der Wiedergeburt für den Buddhismus „wichtig, weil das ganze Gebäude traditioneller buddhistischer Denkweise mit dem Glauben an die Wiedergeburt steht und fällt. Wenn es keine Wiedergeburt gibt, warum sollte man dann darum bemüht sein, sich aus dem Kreislauf von Geburt und Tod zu befreien und Nirvana zu erlangen, das endgültige Ziel im Buddhismus? Wenn es keine Wiedergeburt gibt, wie können dann die moralischen Handlungen je Früchte ragen, die zur Zeit des Todes noch nicht gereift sind? (...)Doch damit die Wiedergeburt möglich ist, muss etwas den Tod des Körpers und Gehirns überleben. Um den physischen Tod zu überleben, muss 'etwas' nicht nur von nichtphysischer Natur sein, sondern auch noch fähig sein, 'Samen' vorher begangener Handlungen (Karma) aufzubewahren, die in zukünftigen Leben 'reifen' werden. Da die Buddhisten die Existenz eines beständigen Selbst verneinen, das von Leben zu Leben besteht, postulieren sie einen unbeständigen, nichtphysikalischen, geistigen Prozess, der erklärt, was wiedergeboren wird. Das führt zwangsweise zu einer Dualität von Körper und Geist."


    Für Batchelor ist der Glaube an die Existenz einer nichtphysikalischen geistigen Kraft das buddhistische Äquivalent zum Glauben an einen transzendenten Gott. Letztendlich unterscheidet sich der traditionelle Buddhismus in dieser Hinsicht nicht von anderen Glaubens-Religionen und das obwohl der Buddhismus ja durchaus als „atheistische Religion“ bezeichnet wird. Da jedoch „der Beweis der Wiedergeburt darauf beruht, den subjektiven Erfahrungsberichten anderer zu glauben, wie weit unterscheidet er sich dann von den Behauptungen über die Existenz Gottes, denn die Mystiker (...) behaupten, dass sie Gott direkt erfahren haben?"


    Wenn wir also mit dieser Perspektive an die Wiedergeburt glauben, haben wir es mit einer Form der Religion zu tun: Wir glauben an Gott oder wir glauben an das Paradies oder an die Wiedergeburt. Wir legen unser Leben in die Hände einer größeren Macht und ergeben sich ihr. Für den Philosophen Professor Thomas Metzinger sind Religionen deshalb „adaptierte Wahnsysteme“, die die Funktion besitzen, Bewältigungsstrategien für die Angst vor dem Tod zur Verfügung zu stellen. Das ist ein schwerwiegendes Argument gegen den Buddhismus, der sich so gerne von der Irrationalität der Glaubensreligionen absetzt. So bezeichnet der Zen-Meister Willigis Jäger die Wiedergeburtslehre als letzte Bastion des Ichs: „Die Religionen lehren uns, dass das Eigentliche erst noch kommt, später, im Himmel oder in einer besseren Wiedergeburt. Religionen leben von diesen Hoffnungsbildern. Sie sind wichtig, weil der Mensch sonst der Sinnlosigkeit anheim fällt. Sie sind zugleich aber auch das letzte Bollwerk, hinter dem das Ich sich verschanzt, um seinen Fortbestand zu retten.“


    Als Thich Nhat Hanh gefragt wurde, ob er denn wiedergeboren würde, sagte er, dass er in jedem Menschen, der achtsam seinen Weg geht, wiedergeboren wird. In jedem Moment, in dem wir uns der Allgegenwärtigkeit des Paradieses vergegenwärtigen, wird auch er sein, denn es gibt nur diesen einen zeitlosen Moment. Es gibt keine Sekunde, in der wir nicht gerade wiedergeboren werden. Leben und sterben ist ein unaufhörlicher Prozess. So schreibt er: "Im populären Buddhismus, der eher auf Hingabe und Glaube basiert, gibt es die Vorstellung, dass wenn der Körper sich auflöst, die Seele in einen anderen Körper wechselt, in einen Baum, einen Hirsch, in eine andere Person, vielleicht schwarz oder braun oder weiß usw. Mit Rechter Sichtweise ist diese Anschauung naiv. Zu sagen, dass wir nach unserem Tod in anderen Formen des Lebens weiterexistieren, ist kein tiefes buddhistisches Verständnis. Die cinematografische Natur des Bewusstseins schließt eine solche Sichtweise aus. Nichts wird geboren, nichts stirbt, es gibt nur immer wieder neue Manifestationen in neuen Formen."

  • mukti:

    Nibbana spielt keine Rolle in dieser Schule.


    Wenn Nibbana als ein "Naturgesetz" erkannt wird, spielt Nibbana eine Rolle. So ähnlich interpretiere ich den Artikel über Naturalismus, den Axel hier eingestellt hat.


    Ich zitiere aus diesem Artikel:
    "Wunder gibt es nicht .
    Definition 1: Wunder sind Ereignisse, die gegen Naturgesetze verstoßen.
    Tritt ein solches Wunder auf, müssen halt die Naturgesetze geändert werden."

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Säkularer Buddhismus – was soll das sein, was soll das werden?


    Wir meinen, dass Siddharta Gotama durch seine Reden ein Rad angestoßen hat, dessen Bewegung uns heute noch mittragen kann.


    Das ist richtig.


    Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Wir möchten uns dem Geruch, dem Klang, dem Geschmack der Wirklichkeit anvertrauen.


    Was soll das aber bedeuten?


    Zitat

    "Was meinst du, Māgandiya? Da hat sich vielleicht jemand früher mit Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen, vergnügt. Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Klänge der Wirklichkeit entsprechend kennt, könnte er das Begehren nach Klängen überwunden haben, das Fieber nach Klängen entfernt haben, und ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat, verweilen. Was würdest du zu ihm sagen, Māgandiya?" - "Nichts, Meister Gotama."

    "Was meinst du, Māgandiya? Da hat sich vielleicht jemand früher mit Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen, vergnügt. Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Gerüche der Wirklichkeit entsprechend kennt, könnte er das Begehren nach Gerüchen überwunden haben, das Fieber nach Gerüchen entfernt haben, und ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat, verweilen. Was würdest du zu ihm sagen, Māgandiya?" - "Nichts, Meister Gotama."

    "Was meinst du, Māgandiya? Da hat sich vielleicht jemand früher mit Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen, vergnügt. Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Geschmäcker der Wirklichkeit entsprechend kennt, könnte er das Begehren nach Geschmäckern überwunden haben, das Fieber nach Geschmäckern entfernt haben, und ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat, verweilen. Was würdest du zu ihm sagen, Māgandiya?" - "Nichts, Meister Gotama."


    (MN 75)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Merkur-Uranus:
    In dem Text steht dass das Überweltliche für den säkularen B. keine Rolle spielt, mit einigen Begründungen dazu. Also eine Bestätigung der Abgrenzung vom nichtsäkularen B., in dem das Überweltliche eine zentrale Rolle spielt, was er ebenfalls ausführlich begründet. Zwei unvereinbare Standpunkte.


    Gruß, mukti

  • Matthias65:


    Wenn Nibbana als ein "Naturgesetz" erkannt wird, spielt Nibbana eine Rolle. So ähnlich interpretiere ich den Artikel über Naturalismus, den Axel hier eingestellt hat.


    Ich zitiere aus diesem Artikel:
    "Wunder gibt es nicht .
    Definition 1: Wunder sind Ereignisse, die gegen Naturgesetze verstoßen.
    Tritt ein solches Wunder auf, müssen halt die Naturgesetze geändert werden."


    Gut, dann ist Nibbana für die Säkularen ein Naturgesetz, wodurch sie sich eben abgrenzen vom nichtsäkularen Buddhismus.

  • Merkur-Uranus:

    gibt es die Vorstellung, dass wenn der Körper sich auflöst, die Seele in einen anderen Körper wechselt, in einen Baum, einen Hirsch, in eine andere Person, vielleicht schwarz oder braun oder weiß usw.


    Da wird wohl Hinduismus mit Buddha-Dhamma verwechselt?


    Axel Benz:
    mukti:

    Aha, was versteht der SB dann unter Nibbana? (Meinetwegen auch Link zu einer Darstellung)


    Für mich persönlich spielt dieses Konzept keine Rolle. Andere mögen das anders sehen.


    Aber nur um Nibbana als Ziel geht es in der Lehre des Buddha.


    Zitat

    ‛Die von mir erkannte Lehre ist tief, schwierig zu verstehen, schwer zu durchschauen, friedvoll, erhaben, nicht dem logischen Denken zugänglich, subtil, nur den Weisen zugänglich


    ... Genau so sah der Erhabene, als er mit seinem Buddha-Auge die Welt betrachtete, Lebewesen mit wenig beschränktem Geist, mit stark beschränktem Geist, mit vielen Fähigkeiten, mit wenigen Fähigkeiten, mit guten Veranlagungen, mit schlechten Veranlagungen, den Belehrungen gut zugänglich, den Belehrungen schlecht zugänglich. Einige wenige sehen die Gefahren und das, was für die andere Welt zu meiden ist. Als er dies gesehen hatte, richtete der Erhabene folgenden Vers an Brahma Sahampati:
    „Unverhüllt sind die Tore zur Todlosigkeit den (Zu)Hörern,
    die sich befreien wollen, die Vertrauen haben.
    (Mahavagga)


    ()


  • Nein, das meinte ich nicht. Es gilt erst dann als ein Naturgesetz wenn es als solches erkannt wird.
    Was spricht dagegen, Nibbana als Naturgesetz zu begreifen ? Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, dann wird Nibbana erreicht.

  • Kusala:

    Aber nur um Nibbana als Ziel geht es in der Lehre des Buddha.


    ein ziel von dem keiner (hier) so richtig weiss was es ist, abgesehen von textstellen aus dem pali kanon.
    .... ne fata morgana denn mehr als das ist Nibana für nicht erwachte... es sei denn die, die hier von Nibana schreiben sind erwacht.... dann glaube ich es ihnen :D
    _()_
    .

  • Matthias65:

    Nein, das meinte ich nicht. Es gilt erst dann als ein Naturgesetz wenn es als solches erkannt wird.
    Was spricht dagegen, Nibbana als Naturgesetz zu begreifen ? Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, dann wird Nibbana erreicht.


    Ich weiß nicht ob die Säkularen das so sehen, dass Nibbana eintritt wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Bis jetzt sagen sie, dass ihnen das egal ist, diese Bedingungen des überweltlichen Pfades spielen keine Rolle für sie. Vielleicht halten sie das gar nicht für möglich, sieht ganz danach aus.