Seit anfangsloser Zeit ...

  • Shimon:

    Um mich noch mal kurz zu fassen:
    Ich ging bisher davon aus, dass ich in diesem menschlichen Leben alle Voraussetzungen habe, um Befreiung oder Erleuchtung erlangen zu können. Wenn Zeit aber unendlich ist und ich somit unendliche Male diese Voraussetzungen hatte, WIESO bin ich dann nicht erleuchtet oder frei, sondern immer noch in Samsara?


    Eine sehr gute Frage!!
    Allerdings braucht man dazu nicht unbedingt eine Zeit die bekanntlich relativ ist.
    Es genügt davon auszugehen, das es keinen Anfang der Geburten gibt und alle
    Wesen schon immer wieder schon alles mögliche wahren in immer neuen Geburten.
    Und immer wieder haben sie geglaubt, jetzt hätten sie etwas verstanden was zur
    Befreiung aus dem Kreislauf des Leides führe und es wahr nicht der Fall, wenn sie
    denn überhaupt an einen solchen Kreislauf geglaubt hatten.
    Der Buddha sagt zwar, das er den rechten Weg zur Befreiung lehre, aber
    nur wenige verstehen ihn ausreichend zur Befreiung. Den rechten Weg der
    tatsächlich zur Befreiung vom Kreislauf des Leidens führt wird immer nur
    von wenigen erkannt und gegangen.

  • Shimon:

    Ich ging bisher davon aus, dass ich in diesem menschlichen Leben alle Voraussetzungen habe, um Befreiung oder Erleuchtung erlangen zu können. Wenn Zeit aber unendlich ist und ich somit unendliche Male diese Voraussetzungen hatte, WIESO bin ich dann nicht erleuchtet oder frei, sondern immer noch in Samsara?



    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m129z.html


    Na, da zumindest ich Dich nicht als blinde Meeresschildkröte wahrnehme, scheint in Deinen Vorleben ja nicht alles schiefgegangen zu sein.
    Du hast menschliches Dasein, Du hast Dhamma-Praxis, damit hast Du zumindest in diesem Leben alle Voraussetzungen, aus dem Karussell auszusteigen.
    Worauf wartest Du noch? :)

  • Den Vergleich mit der Schildkröte kenne ich natürlich und auch der zweite Abschnitt ist mir inhaltlich vollkommen klar, beide Begründungen funktionieren aber eben nur in Bezug auf einen sehr LANGEN aber ENDLICHEN bisherigen Zeitraum, nicht aber bei der Unendlichkeit. Selbst wenn die Schilkröte in 1.000.000.000.000.000.000.000 Jahren nur einmal eine menschliche Wiedergeburt erlangt, mit Dharma in Kontakt kommt und alle Voraussetzungen hat, in UNENDLICH vielen Jahren muss das ganze UNENDLICH oft passiert sein. Je mehr ich über diese dumme anfangslose Zeit nachdenke desto sinnloser kommt mir hier alles vor. :( Vielleicht sollte ich mich einfach irgendwo unter einen Baum setzen und so lange über Leerheit meditieren bis sich in meinem Geist irgendwas ändert. xD

  • SHIMON:

    Zitat

    in UNENDLICH vielen Jahren muss das ganze UNENDLICH oft passiert sein


    Wieso das denn ? Wie lange gibt es denn-unseres Wissens nach-Menschen?



    Wie wärs mit dem bedingten Zusammenentstehen ein wenig zu kontemplieren."Leerheit" "geht nur "im Zusammenhang" mit dem "bedingten Entstehen".Es ist jedoch für den gewöhnlichen Verstand unmöglich zu verstehen,zu durchdringen.Du bist nicht der erste und nicht der letzte der sich da den Kopf dran zerbricht, weil es immer in Spekulation und Vorstellung mündet.Trotzdem bleibt alles wie es ist.Das Dharma sowieso.


    Zitat

    Nicht läßt sich, ihr Mönche, ein erster Anfang der Unwissenheit derart er kennen, als ob Unwissenheit vordem nicht dagewesen und erst später entstanden wäre.

    http://www.palikanon.com/angutt/a10_061_070.html


    http://www.phathue.de/buddhism…des-bedingten-entstehens/


    http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingtes_Entstehen

  • Moin Shimon!
    Wie Du siehst, beschäftigt mich Deine Frage. :)
    Ich glaube, Du denkst Dich da an was fest.
    Eine Eingangsfrage vorweg: wüsstest Du exakt, wie diese ganze "anfangslose Zeit"-Nummer funktioniert, was würde sich für Dein Leben ändern?
    Jetzt versuche ich mal, Deine Unsicherheit für mich aufzudröseln:
    Ich glaube, Du versuchst etwas nicht messbares zu operationalisieren. Als Beispiel fällt mir ein: Liebe. Oder Güte. Hast Du, nehme ich mal an, habe ich auch. Ich bin ziemlich groß und gut ernährt, mein Volumen ist mutmaßlich größer als das der meisten hier. Habe ich deswegen mehr Güte, weil mehr 'reinpasst? Ist die Güte mein, ich habe sie ja? Oder ist sie nicht mein, ich habe sie trotzdem? Und: stirbt "meine Güte" mit mir? Ja, schon. Denn die Ausprägung "meiner" Güte ist ja durch meine Erfahrungen, mein Wissen (und Nichtwissen) geprägt, also sehr individuell. Also ist meine Güte mit mir geworden und wird mit mir gehen. Aber durch mich ist Güte weder geworden noch wird sie durch mich gehen. Es gibt auch nicht das erste Lebewesen, das "Güte" erfunden, zusammengeschraubt und den Bauplan seinen Erben überlassen hat. Ebensowenig wird es jemals das letzte gütige Lebewesen geben.
    Güte ist ist, in diesem Sinne, anfangslos.


    So verstehe ich die Zeit auch.


    Hat es das erste Lebewesen gegeben? Ja, wenn wir die Urknall-Theorie als hinreichend wahr ansehen. Da war ein Anfang, in Form einer Singularität. Da war irgendwie alles 'drin, was das heutige Universum ausmacht. Eine Art Instant-Universum to go. Dann hat's gerummst, und seither dehnt sich die ganze Klamotte aus, zieht sich vielleicht irgendwann wieder zusammen usf. Da hat zwar noch nix drin gelebt, aber die Möglichkeit Leben, die war natürlich von Anfang an mit dabei. Damit gibt es aber einen Anfang des Lebens, ergo auch ein Ende. Aber die Möglichkeit Leben, die ist anfangslos.
    Wenn Du jetzt die - absolut folgerichtige - Frage stellst: wo kommt die ganze Materie dieser wunderschönen "Singularität" denn her? Und in was hinein deht sich das ganze Spektakel aus? ...ist der menschliche Geist zumindest zum heutigen Zeitpunkt geliefert. Da hast Du entweder die holprige Erklärung "Schöpfergott" (wer schuf den?) oder die ebenso holprige "anfangslose, ungewordene, ungeschaffene whatsoever" mit auf'm Kissen. Also, vergiss' den Spuk. Nimm' zur Kenntnis, dass wir das nicht erklären können und auch Old Shaky kommt da nicht aus seinem Bronzezeit-Universum 'raus (obwohl nicht zu bestreiten ist, dass er dafür eine ganze Menge verblüffend treffender Ideen geliefert hat).


    Um nochmal auf das irrwitzige Konstrukt "Zeit" an sich zu kommen: hast Du schonmal von der Planckzeit gehört? Sie ist 5,4 x 10 exp -44 Sekunden lang. Das kleinste derzeit messbare Zeitintervall liegt bei rund einer Attosekunde (1 x 10 exp -18 s), das ist mithin das 100.000.000.000.000.000.000.000.000- fache der Planck-Zeit. (sacht Tante Wiki).
    Alles in Allem nicht wirklich viel. Aber näher kommen wir an den Urknall nie heran, weil innerhalb dieser Zeit keine physikalischen Gesetze galten. Keine.
    Was mag da wohl abgegeangen sein, in unserem frisch gebackenen Universum, in diesem nichtszigstel einer Attosekunde? Und wie lang mag das denen vorgekommen sein, die dabei waren?


    Und jetzt komme ich wieder zurück zu meiner Ausgangsfrage: wüsstest Du exakt, wie diese ganze "anfangslose Zeit"-Nummer funktioniert, was würde sich für Dein Leben ändern?
    Die Idee mit dem Kissen unter'm Baum kommt mir nicht blöd vor. Mach' ich jetzt auch.
    Ich danke Dir sehr für Deine Gedanken und für diese Diskussion (womit ich sie nicht beenden möchte, mir fällt nur nichts mehr dazu ein). :D


    Alles Liebe
    Andreas

  • Shimon:

    ...Vielleicht sollte ich mich einfach irgendwo unter einen Baum setzen ...


    Nicht die schlechteste Idee. :lol:


    Zeit existiert nicht getrennt von dir. Letztendlich bist auch du nichts anderes als Zeit. Gestern, heute, morgen, ist nur eine Erscheinungsform von Zeit. Es ist nicht alles.
    Zeit ist. So wie auch Sein ist.
    Wenn du unter dem Baum sitzt, einfach nur sitzt, dann ist das diese anfangslose Zeit.


    So weit meine Gedanken dazu.
    Ich bin kein Wortkünstler, deshalb kann ich es dir auch nicht besser erklären. Aber vielleicht bilden meine Gedanken einen Denkanstoß für dich oder sie helfen dir, von allzuviel denken loszulassen.


    LG
    Ji'un Ken

  • Hi Shimon,


    ich schließe mich den Kommentaren zum Thema Grübeln an.. :D Aber ich schlage eine ganz andere Richtung vor..


    Angenommen - Du hättest eine Antwort zu Deinen Fragen, die Du oben formuliert hast..


    • Würde es irgendwie Dein Verhalten ändern?
    • Würde es igendwie Dein Streben nach Zufriedenheit und Glück ändern?
    • Würde es Deine Beziehung zu anderen Menschen ändern?
  • goldie:

    Da sie das von Anfang an hätte tun müssen, ergibt diese Lehre keinen Sinn. Demzufolge wäre nach deiner Lesart ein plausibler Grund für den Anstieg der Weltbevölkerung der.....


    Wenn diese Lehre für dich keinen Sinn macht, dann laß sie doch.
    Was soll dir denn so eine Lehre? Für mich machen deine Ideen keinen Sinn
    und deine Logik ist viel zu trivial.
    Mal gibt es mehr und mal gibt es weniger Menschen, das tangiert die
    Lehre des Buddha nicht. Ob die Welt endlich oder unendlich und damit
    die Anzahl der Wesen endlich oder unendlich sind, die Welt ewig oder
    nicht-ewig ist usw., das hat sich der Buddha nicht verkündet, eben weil
    alle Dinge ohne Selbst sind und der Ansatz unendlicher Fragen mit der
    gewöhnlichen Logik des weltlichen Menschen zu Absurdität führen müssen.
    Ganz und gar Egal in welcher Lehre.
    Aber davon ab, weiß normalerweise selbst der gewöhnliche Mensch das
    solche Fragen z.B. endlich oder unendlich vom Prinzip her niemals zu
    beantworten sind. Wie sollte auch eine Antwort möglich sein?
    Das geht gar nicht. Selbst westliche Philosophen haben das
    schon lange erkannt. Aber der menschliche Geist stellt Fragen von denen der
    Verstand von vornherein weiß das in diesem Rahmen jemals keine Antwort
    möglich sein kann. Und einige glauben dann sowas gegen die Lehre des
    Buddha einsetzen zu müssen.

  • Okay, erst noch einmal vielen Dank :) die vielen Antworten werden mir sicher dabei helfen, ein neues, für mich funktionierendes, Begründungskonstrukt zusammenzubauen xD, ohne dass meine Motivation weiterhin der Erleuchtung entgegenzustreben flöten geht. :)

  • Shimon:

    Das Ziel eines Buddhas ist ja, alle Lebewesen zur Erleuchtung zu führen. So heißt es zumindest immer


    Das sind gewisse Schulen die das so sehen. Buddha selber hat das nicht so gelehrt:


    Zitat

    "Ebenso, Brahmane, existiert Nibbāna, und der Pfad, der zu Nibbāna führt, existiert, und ich bin als Führer anwesend. Und doch, wenn meine Schüler auf solche Weise von mir angewiesen und unterrichtet worden sind, erlangen einige von ihnen Nibbāna, das höchste Ziel, und einige erlangen es nicht. Was kann ich da machen, Brahmane? Der Tathāgata ist einer, der den Weg zeigt."


    In MN 107 http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m107z.html bescheibt er sich als jemanden der den Weg zeigt, nicht jemand der die Leute dorthin führt. Buddha hat den Weg gezeigt, er stellt an sich aber nicht den Anspruch alle Wesen zur Erleuchtung zu führen. Den Weg muss schon jeder selber gehen !


    Um auf deine Frage zu Antworten, weshalb nicht schon längst alle Nibbhana erreichten: Es sind nur wenige bereit den Weg zu gehen !

    Dieser Umstand nicht zur Kenntnis zu nehmen ist eine Kritik die ich an die Schule des Mahayana richte. Buddha war kein Bodhisattva. Buddha begnügte sich damit den Weg zu zeigen. Zu viel Altruismus ist nicht gut, wer Nibhana erreichen will soll sich selber anstrengen und nicht auf einen Bodhisattva hoffen.


    Buddha war generell sehr pragmatisch und wusste genau was als Mensch in seiner Macht stand und was nicht:



    Buddha verzichtete bewusst darauf die Dinge zu zeigen wie sie wirklich sind. Erst einige Jahre später hat dann Nagjaruna seinem Drang nachgegeben seine eigenen diesbezüglichen Ansichten unters Volk zu bringen.

  • @ BAKRAM:

    Zitat

    Buddha war kein Bodhisattva. Buddha begnügte sich damit den Weg zu zeigen. Zu viel Altruismus ist nicht gut, wer Nibhana erreichen will soll sich selber anstrengen und nicht auf einen Bodhisattva hoffen.


    Im PK sagt der Buddha von sich "als ich noch ein unerleuchteter Bodhisattva war"(kann man googlen).Nun macht das aber keinen Sinn, denn jemand der Bodhi entfaltet,"als Fahrzeug hat",ist gewiss erleuchtet und es gibt im Visuddhi Magga eine ganze Reihe von Erleuchtungsstufen und entsprechende Wesen.Weil ja die Bojhanna( sanksrit) eben aus 7 Faktoren der Erleuchtung bestehen,eben Bodhi.Insofern wurde Buddha sebstverständlich als ein Bodhi-Sattva,einer der Bodhi zum "Fahrzeug" hat bereits geboren,denn seine Aussage bezieht sich auf vorhergehende Existenzen.Also kritisiere ich,dass der PK an dieser Stelle fälscht,in Abgrenzungsabsicht zum Mahayana.Offensichtlich ist auch laut PK zuwenig Altruismus "ungut",denn dunkles Karma wird durch Entfaltung der Brahmavihara ( liebevolle Güte,Mileid,Mitfreude,Gleichmut)gänzlich aufgehoben.Nun besteht dunkles Karma aus den Klesha.Und wenn er dieses nicht aufgehoben hätte,dann wäre er kein Samma Sambuddha gewesen.Der Bodhi-Sattva des Mahayana geht nicht in Paranirvana ein,wohl aber in Nibbana,solange er Wesen helfen kann.Buddha als Samma Sambuddha hat ganz offen gelassen,ob der nach dem Tode noch irgendwie existiert oder nicht.Du behauptest,er existiere nicht mehr. Und Du siehst es rein irdisch. Beides ist nicht lehrgemäß.Desweiteren ist die Zuflucht eine zu "Buddha,Dharma und Sangha",nicht allein zum Dharma.Und Sangha meint:alle erleuchteten Wesen.Wenn diese nun nicht wirken,wozu Zuflucht?Der PK fälscht anscheinend auch an den Stellen bezüglich des universellen Bewusstseins,ganz unelegant( verschämt?)macht er plötzlich Auslassungen,wo er sonst auf Genauigkeit pocht.

  • Hotei:

    ...
    Also kritisiere ich,dass der PK an dieser Stelle fälscht,in Abgrenzungsabsicht zum Mahayana.


    Wie wäre das historisch/technisch möglich? Der PK ist viel früher fixiert worden als Mahayana Ideen aufgekommen sind.

  • Hallo Hotei


    Ich sehe es ganz und gar nicht rein irdisch. Ich bin nur der Meinung, dass sich der Mahayana von der ursprünglichen Lehre entfernte. Andere sagen weiterentwickelt, dass kommt nur auf den Standpunkt an ob man weiterentwickelt oder entfernt sagt ! Du erwähnst Visuddhi Maga, auch der hat sich von Buddhas ursprünglicher Lehre entfernt (oder weiterentwickelt je nach gusto).


    Diese "Weiterentwicklungen" führen dann zu eben diesen "logischen" Problemen wie sie Shimon postete. Auch die ganzen Wiedergeburtserklärungen sind alles Probleme die auftauchen, weil man die Lehre aufblähte.


    Die Brahmaviharas entstehen von alleine auf dem Weg, weil es die einzige mögliche Lebenseistellung ist. Man muss die Brahmaviharas weder üben noch befolgen, wer das macht macht was falsch ! Man kann einfach den Weg ( gemäss vier Wahrheiten ist mit Weg 8 fache Pfad gemeint) alles andere entsteht dann von selbst.


    Das Wort Sangha ist hier im Westen auch so ein aufgeblähter Begriff. Jede Runde Feierabendmeditationsgruppe nennt sich mittlerweile Sangha. Dabei ist der Begriff reserviert für eine klösterliche Gemeinschaft.
    Aber kein Wunder bezeichent sich jede Meditationsgruppe als Sangha, Buddhismus hier im Westen ist eben zu einer unverbindlichen Jekami (Jeder kann mitmachen) Feierabendbeschäftigung degeneriert.


    Was meinte Buddha dazu ?


    Zitat

    9.. " Bhāradvāja, vor meiner Erleuchtung, als ich noch ein lediglich unerleuchteter Bodhisatta war, erwog ich: 'Das Leben eines Haushälters ist eng und staubig; das Leben in der Hauslosigkeit ist weit und offen. Während man zu Hause wohnt, ist es nicht leicht, das heilige Leben zu führen, das zutiefst vollkommen und rein ist, wie eine polierte Muschel. Angenommen, ich rasiere mir das Kopfhaar und den Bart ab, ziehe die gelbe Robe an und ziehe vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.'"http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m100z.html


    Sieht so aus als habe der Begriff Bodhisattva hier nicht ganz die gleiche Bedeutug: .. " unerleuchteter Bodhisattva ... Haushälter"


    Ich behaupte nicht ob ich glaube Budha existiere oder nicht, das ist nämlich nicht relevant:

    Zitat

    "Obwohl ich so spreche, ihr Bhikkhus, obwohl ich so verkünde, bin ich grundlos, auf nichtige Weise, unwahr und falsch von einigen Mönchen und Brahmanen so dargestellt worden: 'Der Mönch Gotama ist einer, der in die Irre führt; er beschreibt die Vernichtung, die Zerstörung, die Auslöschung eines existierenden Wesens.' Da ich das nicht lehre, da ich das nicht verkünde, bin ich also grundlos, auf nichtige Weise, unwahr und falsch von einigen Mönchen und Brahmanen so dargestellt worden: 'Der Mönch Gotama ist einer, der in die Irre führt; er beschreibt die Vernichtung, die Zerstörung, die Auslöschung eines existierenden Wesens.'"


    38. "Ihr Bhikkhus, sowohl früher wie auch jetzt ist das, was ich verkünde, Dukkha und das Aufhören von Dukkha. Wenn andere den Tathāgata dafür beleidigen, verunglimpfen, schelten und belästigen, hegt der Tathāgata deswegen keinen Ärger, keine Verbitterung oder Niedergeschlagenheit im Herzen. Und wenn andere den Tathāgata dafür ehren, respektieren, würdigen und verehren, hegt der Tathāgata kein Entzücken, keine Freude oder Begeisterung im Herzen. Und wenn andere den Tathāgata dafür ehren, respektieren, würdigen und verehren, denkt der Tathāgata deswegen: 'Sie verrichten Dienste wie diese zum Wohle dessen, was vorher vollständig durchschaut wurde.'"


    Zitat

    Du behauptest,er existiere nicht mehr


    Ich behaupte gar nichts. Buddha meint dazu:

    Zitat

    •„Abgeschnitten von der Ader des Daseins, ihr Mönche, steht der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn. Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein Mangobündel vom Stiele abgeschnitten wird, alle die einzelnen Mangofrüchte, am Stiele bestanden, insgesamt mitfolgen, ebenso nun auch, ihr Mönche, steht abgeschnitten von der Ader des Daseins der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn. http://www.palikanon.com/digha/d01_5.htm


    Buddha sagt ja selber: Ihr Bhikkhus, sowohl früher wie auch jetzt ist das, was ich verkünde, Dukkha und das Aufhören von Dukkha. Und nichts anderes. Nicht Wiedergeburt oder keine Wiedergeburt, nicht Vernichtungs- noch
    Ewigkeitsglauben.


    Zitat

    „Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester Ewigkeit behauptet, Seele und Welt als ewig ausgelegt, nach vier Urständen; haben da jene Asketen und Priester dies und das und dergleichen mehr behauptet, mancherlei Glaubenslehren ausgebracht, nach zweiundsechzig Urständen: so haben alle diese auf die sechs Sinnesgebiete (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Ertasten, Denken) gestützt und gegründet wahrgenommen.


    Aus ihrem Wahrnehmen entsteht Dürsten, aus Dürsten entsteht Anhangen, aus Anhangen entsteht Werden, aus Werden entsteht Gebären, aus Gebären geht Altern und Sterben, Schmerz und Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung hervor.


    Hier die Erklärung weshalb man keine Lehren und Theorien über Zukunft und Vergangenheit machen soll. Es ensteht Dürsten und Anhangen... letzlich Dhukka







    P.S. Ich will hier kein Votum für oder gegen eine bestimmte Schule abgeben. Ich Antworte nur auf die Frage von Shimon weshalb noch nicht alle Menschen erleuchtet sind.

    4 Mal editiert, zuletzt von xxx ()

  • Hi Bakram,


    Vielleicht gehe ich noch auf Deinen restlichen Beitrag ein,aber der Begriff Bodhi-sattva lässt eigentlich nicht viel Interpretationsspielraum.


    Viele Grüße
    Hotei
    Bleib Gesund.

  • Hotei:

    ...Der PK fälscht anscheinend auch an den Stellen bezüglich des universellen Bewusstseins,ganz unelegant( verschämt?)macht er plötzlich Auslassungen,wo er sonst auf Genauigkeit pocht.


    Wenn hier jemand fälscht, das bist du es - nämlich den PK.
    Im übrigen ist mit Nibbana Paranibbana unweigerlich verbunden.
    Geburt gibt es da nicht mehr es sei denn es ist nicht das
    was der Buddha mit Nibbana meinte. Da die ersten drei Fesseln
    beim Mahayanabodhisatva nicht einmal aufgehoben sind ist es
    naheliegend das es sich hier nicht um Nibbana im sinne der Lehre
    des Buddha handelt. Typisch ist auch, das hier geglaubt wird der
    der Buddha habe offen gelassen ob er nach dem Tode weiter
    Existiere oder nicht. Das ist mangelndes Verständnis der Lehre
    anatta wie mangelndes Verständnis von der Erlöschung, da in der
    Lehre klar gesagt wird, daß es kein weites Leben nach diesem mehr
    geben kann wenn Nibbana und damit auch anatta realisiert wurde.
    Nicht einmal zu Lebzeiten könne man einen Buddha aufweisen
    geschweige nach dem Tode wenn alle Merkmale die zu einem
    Aufweisen nötig wären aufgelöst sind. Es könnte einem fast leid
    tun, den Mahayanas an dieser Stelle keine Hoffnungen auf ein
    weites Lehben mehr machen zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Hotei:

    Wegen Sangha kannst Du auch mal nachschlagen,streng theravadisch genommen ist es die Gemeinschaft der Arya,also BodhiSattva-Buddhas.


    Das ist richtig und genau genommen gehören auch die dazu, welche
    auf dem Wege sind Arya zu werden aber nicht ein Bodhisatta-Buddha.
    Den gibt es nämlich streng genommen gar nicht. Entweder einer ist
    ein solcher der mal ein Buddha werden wird (bodhsitta), dann gibt es
    noch keinen Sangha oder er ist ein Buddha, dann gibt es auch noch
    keinen Sangha. Erst wenn ein Buddha Nachfolger hat, kann es einen
    buddhistischen Sangha geben.

  • @ ACCINCA:

    Zitat

    Entweder einer ist
    ein solcher der mal ein Buddha werden wird (bodhsitta),


    Naja ich schreib das oft zusammen,weil das ja ein fließenderProzess ist,nehme ich mal an,also so wie wenn ein Schalter umgelegt wird,so wie Du ja auch sagst.


    Zitat

    Erst wenn ein Buddha Nachfolger hat, kann es einen
    buddhistischen Sangha geben.


    Naja, der Buddha Shakyamuni hat/te ja Nachfolger und auch Vorgänger-Nachfolger,also besteht der Sangha seit "anfangloser Zeit",man mag es kaum glauben.

  • Zitat

    Im übrigen ist mit Nibbana Paranibbana unweigerlich verbunden.
    Geburt gibt es da nicht mehr es sei denn es ist nicht das
    was der Buddha mit Nibbana meinte.


    Ach,ich seh das so,dass Nibbana-Realisierung bei Eurem Stromeintritt "beginnt"und den ganzen Hinz und Kunz Wiederkehrern und die Verwirklichung "endet" in der Samma Samabuddhaschaft. Man sollte das nur nicht so irdisch sehen,in menschlicher Form.Schließlich bezeichnete Buddha sich selber als SO-Gekommenen...


    Zitat

    Da die ersten drei Fesseln
    beim Mahayanabodhisatva nicht einmal aufgehoben sind


    Also weisst Du... :roll: Das geht ja gar nicht!


    Zitat

    Typisch ist auch, das hier geglaubt wird der
    der Buddha habe offen gelassen ob er nach dem Tode weiter
    Existiere oder nicht.


    Mal Butter bei den Fischen...,sag an.



    Zitat

    Das ist mangelndes Verständnis der Lehre
    anatta wie mangelndes Verständnis von der Erlöschung, da in der
    Lehre klar gesagt wird, daß es kein weites Leben nach diesem mehr
    geben kann wenn Nibbana und damit auch anatta realisiert wurde.


    Siehe oben.


    Zitat

    Nicht einmal zu Lebzeiten könne man einen Buddha aufweisen
    geschweige nach dem Tode wenn alle Merkmale die zu einem
    Aufweisen nötig wären aufgelöst sind.


    Wer sagt denn,dass die Mahayana Buddha aufweisbar sind?Das wäre als ob Du einen Sternenschweif fangen willst.


    Zitat

    Es könnte einem fast leid
    tun, den Mahayanas an dieser Stelle keine Hoffnungen auf ein
    weites Lehben mehr machen zu können.


    Jaich bin jetzt auch nicht so sicher,ob ich jemandem zuraten sollte auf die volle Verwirklichung (Samma)zu verzichten um den "Theravadin" auf Erden, in der Hölle,im Himmel aus dem Sumpf zu ziehen,weil umgekehrt lässt der Theravadin ja garantiert die Hände in der "Tasche",hilft ja nicht mal einem Mädchen durch den Fluss.http://www.flowcoaching.at/geschichten.htm


    Bin da noch am Realisieren was da nun so Phase ist mit "der Bodhisattva-Sache".
    Ich lass da lieber Zeit und Raum und urteile nicht.


    Viele Grüße
    Hotei

    Einmal editiert, zuletzt von Hotei ()

  • Hotei:

    Jaich bin jetzt auch nicht so sicher,ob ich jemandem zuraten sollte auf die volle Verwirklichung (Samma)zu verzichten um den "Theravadin" auf Erden, in der Hölle,im Himmel aus dem Sumpf zu ziehen,weil umgekehrt lässt der Theravadin ja garantiert die Hände in der "Tasche",hilft ja nicht mal einem Mädchen durch den Fluss.


    Aber einem gebrechlichen alten Opa schon. ;)


    Hotei:


    Bin da noch am Realisieren was da nun so Phase ist mit "der Bodhisattva-Sache".
    Ich lass da lieber Zeit und Raum und urteile nicht.


    Dann besteht ja noch Hoffnung. :)

  • Hotei:

    Naja, der Buddha Shakyamuni hat/te ja Nachfolger und auch Vorgänger-Nachfolger,also besteht der Sangha seit "anfangloser Zeit",man mag es kaum glauben.


    Abgesehen von den Zeiten ohne einen SammaBuddho und ohne Sangha.

  • accinca:


    Abgesehen von den Zeiten ohne einen SammaBuddho und ohne Sangha.


    Nö,sondern Abgesehen von der Zeit ohne Arya.ich weiss was jetzt gliech für ein Einwurf kommt,er kann aber nur auf die Frage rausgehen was zuerst war:Huhn oder Ei,Pflanze oder Samen.


    Zitat

    Dann besteht ja noch Hoffnung. :)

    Vielleicht. :)




    Zitat

    Zeit ist. So wie auch Sein ist.
    Wenn du unter dem Baum sitzt, einfach nur sitzt, dann ist das diese anfangslose Zeit.

    (Ji`un Ken)

  • Hotei:
    accinca:


    Abgesehen von den Zeiten ohne einen SammaBuddho und ohne Sangha.


    Nö,sondern Abgesehen von der Zeit ohne Arya.ich weiss was jetzt gliech für ein Einwurf kommt,er kann aber nur auf die Frage rausgehen was zuerst war:Huhn oder Ei,Pflanze oder Samen.


    Du weißt was jetzt für ein Einwurf kommt? Welcher denn?
    Mit Huhn und Ei hat es aber nichts zu tun. Aber selten erscheint ein
    Samasambuddha und meistens gibt es keinen samasambuddha.
    Und zwar auch mal viele Weltzeitalter nicht.
    Ebenso bekommen nur wenige Wesen die vom Vollendeten verkündete
    Lehre und Zucht zu hören, und bei weitem mehr bekommen sie nicht zu hören.


    Zitat

    Zeit ist. So wie auch Sein ist.
    Wenn du unter dem Baum sitzt, einfach nur sitzt, dann ist das diese anfangslose Zeit.(Ji`un Ken)


    Dazu brauchst du nicht unter einem Baum sitzen.
    Das ist woanders auch nicht anders - egal wo du bist.
    Baumsitzen war wohl nur ein Beispiel.

  • Zucht :grinsen:


    Zitat

    Aber selten erscheint ein
    Samasambuddha und meistens gibt es keinen samasambuddha.
    Und zwar auch mal viele Weltzeitalter nicht.


    Na irgendwoher muss er ja wohl kommen und wenn er nur SO-Erscheint.
    Mir ist oft auch so,als ob ich nur eine Erscheinung wäre.Der Körper ist mir eher lästig,nur wenn er mal die rechte Haltung hat scheint er zu was gut.Vielleicht erfüllt er dann diese ominöse Funktion wovon die Patriarchen sprechen?
    Im Tempel krieg ich einen Stuhl angeboten und die Teetasse aufgefüllt und wenn ich auf Toilette muss,lässt man mich vor,dann frage ich mich: ist das alles? Das kann doch unmöglich die Buddha-Bodhisattvaaufgabe sein.Vielleicht ist "Funktion" der LebensSinn?Worin siehst Du Deinen LebensSinn?Welche Funktion erfüllt der "wahre Mensch"? Oder umgekehrt gefragt: Ist seit anfangloser Zeit alles nur zufällig,ein Buddha erscheint zufällig? Und zufälligerweise findet er den Dharma und ist imstande Menschen "mit wenig Staub auf den Augen"aus dem Sumpf zu ziehen?

  • Hotei:
    Zitat

    Aber selten erscheint ein
    Samasambuddha und meistens gibt es keinen samasambuddha.
    Und zwar auch mal viele Weltzeitalter nicht.


    Na irgendwoher muss er ja wohl kommen und wenn er nur SO-Erscheint.
    Mir ist oft auch so,als ob ich nur eine Erscheinung wäre.Der Körper ist mir eher lästig,nur wenn er mal die rechte Haltung hat scheint er zu was gut.Vielleicht erfüllt er dann diese ominöse Funktion wovon die Patriarchen sprechen?


    Du mußt nicht soviel denken bzw. nicht mehr in den Worten
    hineinlegen als sie bedeuten. Man hätte auch schreiben können:
    Nur selten wird ein Mensch ein Samasambuddha.
    Und was "Patriarchen" oder "Anarchen" oder sonst wer tut
    ist mir ziemlich egal.
    Das du nur eine Erscheinung bist wenn überhaupt, habe ich nicht bestritten.
    Das ist ganz normal solange sich der Geist mit den Erscheinungen identifiziert.