Hallo,
Vor ein paar Tagen hat accinca etwas geschrieben, das mich beeindruckt hat, ich weiß nicht mehr in welchem Thread:
ZitatFür den Nachfolger in der Lehre, ist dabei die Ausbildung von Achtsamkeit die entscheidende Übung. Normalerweise denken wir nicht das wir denken wenn wir denken, vielmehr ist der Geist viel zu sehr mit dem, Inhalt der Gedanken beschäftigt, vom Inhalt des Denkens absorbiert. Eine der wesentlichen und elementaren Übungen ist daher die Achtsamkeit auf die Sinnentätigkeiten inklusive des Denkens zu lenken, zu halten und bewußt zu kontrollieren. Sozusagen die Geistpforte zu bewachen sowie auch alle anderen Sinnespforten. Gelingt diese Übung vollständig und regelmäßig mindestens über 50% des Tages, kommt es zu Anattaerlebnis bzw, die beobachteten Dinge werden sozusagen zur "Außenwelt", was sie eigentlich immer schon wahren aber nicht so empfunden wurden. Das betrifft dann nicht nur den Körper, sondern auch Gefühle und Bewußtsein. Diese werden als durch Berührung der Sinne entstehend empfunden und es wird erkannt, das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist gar nicht mein Selbst wie zuvor gedacht. Aber auch das ist relativ mehr oder weniger zu unterschiedlichen Zeiten vorhanden bis es stabil ist.
Da ist mit wenigen Worten viel Bedeutendes gesagt finde ich. Und ich versuche mir wieder mal über diese Übung klarer zu werden.
Es geht ja darum, darauf zu achten was genau jetzt passiert, ohne etwas im Einzelnen nachzugehen, man nennt es auch ein Beobachten. Das Beobachten ist aber nicht etwas künstliches, als müsse man jetzt die Stellung eines Beobachters einnehmen. Vielmehr sind Gedanken, Gefühle, Willensregungen und Sinneseindrücke bereits bewusst wenn sie auftauchen. Der Punkt ist eben dass das Bewusstsein davon eingenommen oder hineingezogen wird und damit eine Verminderung erfährt, eben Unachtsamkeit. Es ist als müsse sozusagen der Bewusstseinsstrom angehalten werden (Innehalten), daran gehindert werden mit den Phänomenen mitzugehen. So als ob das Bewusstsein im Grunde etwas Statisches wäre, vor dessen Hintergrund sich, wie bei einer Filmleinwand, das ganze Szenario abbildet, in ständigem Entstehen und Vergehen vorbeifließt.
Es ist erstaunlich, welche Fülle von Ereignissen da stattfindet, etwa was da alles in einem Zeitraum von nur 10 Sekunden entsteht und vergeht. Eine ununterbrochene Kette von unzähligen geistigen und körperlichen Eindrücken zieht sich unermüdlich durch den ganzen Tag, und das nennt man Leben.
Wesentlich ist dabei auch die Sache mit der Identifikation, das Gefühl dass das alles meines ist, meine Gedanken und Eindrücke, mein Geist und mein Körper. Dabei ist einfach kein Ich zu finden, dem dies alles gehören könnte. Der Ich-Gedanke ist ebenfalls etwas das im Bewusstsein auftaucht.
Es ist aber nicht so dass man entweder achtsam ist oder nicht, sondern es ist weniger oder mehr Achtsamkeit vorhanden, es gibt viele Stufen oder Intesitäten der Achtsamkeit. So kann ein höherer Grad der Achtsamkeit oft noch mit einem Ich-Gefühl verbunden sein.
Bekanntlich hat die Achtsamkeit nicht nur eine beobachtende, sondern auch eine kontrollierende Funktion. So sagt man z.B. wenn ein Raucher nur eine Zigarette achtsam raucht, dann war das seine letzte. Weil eben dann genau bewusst wird was da wirklich abläuft.
So, ein paar Anregungen für mich und vielleicht auch für andere.