mukti:Besonders würde mich wie schon zweimal erwähnt interessieren, wie du darauf kommst dass im Palikanon was von einem dibbakaya steht, der den physischen Tod überlebt, aber auf eine Antwort darauf werde ich vielleicht auch vergeblich warten.
Ich glaube, im Palikanon wird sich dazu auch nichts finden, so wenig wie zu Alayavijnana beispielsweise.
'Dibbakaya' scheint eine Erfindung der Wat Phra Dhammakaya Sekte zu sein:
Zitat... Obwohl sie offiziell Teil des Mahanikai-Ordens der thailändischen Theravada-buddhistischen Sangha ist, nimmt sie Elemente des Mahayana-Buddhismus auf. Bekannt ist die Dhammakaya-Sekte für ihren Meditationsstil, der unmittelbar zur Erlangung des Nirwana führen soll. Sie verspricht ihren Anhängern außerdem finanziellen und wirtschaftlichen Erfolg. Die Dhammakaya-Stiftung hat in Thailand eine große Anhängerschaft, ist aber häufiger Kritik ausgesetzt, da sie offensiv um Spenden wirbt und in ihrer Lehre von der des offiziellen Theravada-Buddhismus in Thailand abweicht.
Dort ist der 'Dibbakaya' die Stufe zwei von neun auf einer Skala immer "befreiter" werdender Körper (Dhammakaya).
Zitat... Luang Pho Sot lehrte, dass mit der richtigen Einstellung und richtigen Praxis der Dhammakaya-Meditation im Bauch des Meditierenden eine bis zu 20 cm große, leuchtende Buddhafigur wachsen würde, die man mit dem inneren Auge wahrnehmen könnte. Dies sei der wahre Körper des Buddha, der Dhammakāya (Sanskrit Dharmakāya), zu dem der Praktizierende zurückkehre. Ein solcher Erfolg könne sich bereits nach 30 Minuten einstellen.[7] Diesen Dhammakaya-Buddha in sich wachsen zu sehen, bedeutet Luang Pho Sot zufolge, das Nirvana zu erlangen.[5] Wichtige Elemente der Dhammakaya-Meditation sind Entspannung, Atemkontrolle, die Visualisierung einer Kristallkugel und die Wiederholung des Mantras sammā arahaṃ.
Ob sich dort auch der 'geisterschaffene Körper' findet, ist fraglich:
Zitat"Wiederum, Udāyin, habe ich meinen Schülern den Weg verkündet, wie man aus diesem Körper heraus einen anderen Körper erschafft, der Form besitzt, geisterschaffen ist, mit allen Gliedern, dem keine Fähigkeit fehlt. So als ob ein Mann einen Schilfhalm aus seiner Scheide zöge und dächte: 'Dies ist die Scheide, dies ist der Halm; der Halm ist eine Sache, die Scheide ist eine andere; aus der Scheide ist der Halm herausgezogen worden'; oder als ob ein Mann ein Schwert aus seiner Scheide zöge und dächte: 'Dies ist das Schwert, dies ist die Scheide; das Schwert ist eine Sache, die Scheide ist eine andere; aus der Scheide ist das Schwert herausgezogen worden'; oder als ob ein Mann ein Schlange aus ihrem Sumpfloch zöge und dächte: 'Dies ist die Schlange, dies ist das Sumpfloch; die Schlange ist eine Sache, das Sumpfloch ist eine andere; aus dem Sumpfloch ist die Schlange herausgezogen worden.' Genau so habe ich meinen Schülern den Weg verkündet, wie man aus diesem Körper heraus einen anderen Körper erschafft, der Form besitzt, geisterschaffen ist, mit allen Gliedern, dem keine Fähigkeit fehlt. Und dadurch verweilen viele meiner Schüler, nachdem sie die Krönung und Vervollkommnung der höheren Geisteskraft erreicht haben."
(Majjhima Nikāya 77: Die längere Lehrrede an Sakuludāyin - Mahāsakuludāyi Sutta)
Und noch viel fraglicher ist, ob so ein Körper den physischen Tod überstehen sollte, wo er doch selbtserschafft ist und Form besitzt.
Das wäre dann ja doch ein Atman durch die Hintertür und letzlich gilt in Bezug auf den Ansatz, "Diesen Dhammakaya-Buddha in sich wachsen zu sehen, bedeutet Luang Pho Sot zufolge, das Nirvana zu erlangen" ebenso:
ZitatAlles anzeigen"Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung [4], mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind."
"Was auch immer darin an Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein existiert, er sieht diese Zustände als vergänglich, als Dukkha, als eine Krankheit, als ein Geschwür, als einen Stachel, als ein Unglück, als Leid, als fremd, als etwas, das sich auflöst, als leer, als Nicht-Selbst [5].
Er wendet seinen Geist von diesen Zuständen ab und lenkt ihn so zum todlosen Element: 'Dies ist das friedvolle, dies ist das höchste, nämlich die Stillung aller Gestaltungen, das Loslassen aller Vereinnahmung, die Vernichtung allen Begehrens, die Lossagung, das Aufhören, Nibbāna.' Auf dieser Grundlage erlangt er die Vernichtung der Triebe. Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma, mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren. Dies ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln."
(Majjhima Nikāya 64: Die längere Lehrrede an Māluṅkyāputta - Mahāmāluṅkya Sutta)
Viele Grüße
Elliot