Unterschied Theravada - Mahayana

  • Yofi:

    >>"Wenn, ihr Mönche, der Mönch in alle jene Erreichungszustände eintritt und sich
    wieder aus ihnen erhebt, so wird sein Geist geschmeidig und gefügig."
    Aber auch dann sind sie vorübergehend und auch wenn er stirbt
    und noch keine Befreiung erlangt hat, wird er irgend wann wieder in
    niederen Zuständen kommen.


    "Ja, irgend wann im laufe langer Zeiten, wenn keine Befreiung erlangt wird."
    Und was diese Graphik anbelangt, so geht der Ausweg zwar beim Menschendasein
    los, das ist aber nicht generell zu verstehen sondern nur, weil wir gerade mal kurz
    Menschen sind.
    Prinzipiell kann es aber auch ein anderes Dasein sein. Wo es nicht geht sind nur die
    unteren weil das Leiden zu groß ist und die obersten weil dort keine Kommunikation
    ist, weswegen auch der Buddha seine ehemaligen Lehrer nicht helfen konnte.
    -

  • In dem Buch Gampopa - "Der kostbare Schmuck de Befreiung", im Kapitel 5 über die Drei Arten der Leiden, wird über den Stromeintritt berichtet
    (mit einer Fußnote und Erklärung, dass es sich dabei um die erste Stufe der Verwirklichung in Theravada handelt).


    Das Leid der Bedingtheit ist ein subtiles Leiden, was aber nicht bedeuten muss, dass diese Empfindung weniger intensiv wäre. Wie es aber auch heißt: zwar eine Empfindung aus Ursachen entstanden, die vergehen werden, aber sicherlich etwas anderes als ein Zustand, in dem dieses Leid erst gar nicht wahrgenommen wird.


    Ein Zitat aus dem Buch:


    "Gewöhnliche Wesen spüren das Leid der Bedingtheit gar nicht - so wie jemand, der körperliche Beschwerden, wie z. B. leichte Ohrenschmerzen, nicht fühlt, weil er durch eine heftige fieberhafte Erkrankung wie betäubt ist. "In den Strom Eingetretene" und andere Verwirklichte nehmen das Leid der Bedingheit jedoch wahr, so wie jemand, der - vom schweren Fieber nahezu genesen - die Ohrenschmerzen und anderen Körperempfindungen wieder wahrnimmt."


    Und aus dem Kommentar zur Abhidharma-Schatzkammer:


    "Ein einziges Haar, das von der Handfläche ins Auge gelangt,
    verurschacht unangenehme , schmerzhafte Empfindungen.
    Unreife Menschen sind wie die Handfläche:
    Sie spüren das Haar - das Leid der Bedingtheit - nicht.
    Verwirklichte Wesen hingegen sind wie das Auge:
    Sie nehmen das Leid wahr, das allem Bedingten innenwohnt."


    (Gampopa - "Der kostbare Schmuck der Befeiung", Norbu Verlag 2007)

  • Yofi:

    Gibt es ein sachliches Problem?


    Offensichtlich. Es besteht darin, das es eine Menge
    angeblich "buddhistischer" Bücher von Leuten gibt, die
    die Lehre des Buddha gar nicht ausreichend kennen, es
    aber vorgeben. Im Reformhaus wurden sogar schon
    "buddhistische Edelsteine" (mit Heilkraft) beworben.

  • Wir sind ja beim Vergleichen. Entgegen meiner anderen Ausführung, dass für Mahayana der 'Stromeintritt' irrelevant ist, fand ich eben diese Stelle. Es gibt viele Bücher, und in einigen von ihnen darf man sich das heraus suchen, was man braucht, den Rest muss man nicht beachten. In meiner Vorstellung haben wir den Sinn für die Lehre und ihre richtige Auffassung bereits in unserem Bewusstsein, und dann geht es um die Wirkung der passenden Mittel, durch die Hemmungen und Hindernisse beseitigt werden können. Ob das wirklich geschieht und in welcher Weise, darüber lässt sich sicher streiten. Letztendlich aber kann man u. U. selbst erkennen, ob man voran kommt oder nicht.

  • Die bekannten Lehrer die mir einfallen sind die ehrenwerte Ayya Khema und
    noch ihre Schülerin, Dr. Sylvia Kolk aus Hamburg.
    Von Ayya Khema gibt es sehr viele gute Vorträge und Bücher zu dem Thema :D

  • Buddhismus sorgt für einige Umsätze auf dem Markt, klar - von Steinchen bis zu esoterischen Büchern und Seminaren. Wie bei jeder Art des Konsums, währt die Freude oder das Gefühl am Ziel der spirituellen Sehnsüchte durch den Erwerb eines bestimmten Artikels oder der Teilnahme an einer Veranstaltung angekommen zu sein, nicht lange. Wir sind aber auf Konsum von klein auf getrimmt worden, er ist die dominierende Art unseres Austauschs mit der Umwelt geworden. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die spirituelle Suche zunächst die alten Denkmechanismen beansprucht. Es ist offensichtlich eine Frage des Glücks, oder wie man auch sagt - der früheren Verdienste -, wenn man eine Begegnung mit der Lehre machen kann und für sie gleichzeitig auch aufnahmefähig ist. Verdienste kann man sich erarbeiten, und die vielen Seminare, die Schwerpunkt auf die Ethik und das Mitgefühl legen, bieten den Menschen die Möglichkeit, im Bereich der besseren Zukunftschancen etwas Grundlegendes zu bewirken. Übungen, die ausschließlich die eigene Gesundheit oder das Wohlgefühl zum Ziel haben, sind aber eher ungeeignet.


    Ein sehr umfassendes Werk hinsichtlich der buddhistischen Ethik ist "Der kostbare Schmuck der Befreiung" von Gampopa. Das Buch kann man aus meiner Sicht ein Leben lang lesen, wobei sich immer wieder neue Stellen finden lassen, die wirklich hilfreich sind und beispielsweise während ungünstiger Phasen viel Unterstützung bieten. Das Wichtigste bei all dem ist das Vertrauen. Man erkundigt sich am besten zunächst über die Arten des Vertrauens und über ihren Bezug zu den anderen Pfeilern der Lehre. Durch solche Analysen entsteht ein festes Vertrauen, und dafür, dies zu vermitteln, ist das Buch bestens geeignet. Außerdem besteht durch die Vielfalt der Querverweise eine gute Chance andere wertvolle Texte zu finden, die für die jeweilige momentane Praxis von Bedeutung sind.


    Yofi

  • Welchen Unterschied kann man zwischen Kasina (Lichtkreis) und Visualisation (Klares Licht) feststellen?


    Eben, keinen.


    Gruß, Yofi