Der Gauthama Buddha und die Bäume / Der Vortrag in der Buddhistischen Gesellschaft München

  • Sudhana:

    Eine recht brauchbare und überdies kostenlose und unterhaltsame Einführung (leider nur auf Englisch) gibt da Geoffrey Falks 'Stripping the Gurus', das auch (natürlich) ein Kapitel über 'the Krinsh' Krishnamurti enthält.


    Im Google findet man gleich unter den ersten Ergebnissen über Geoffrey D. Falk:


    Geoffrey D. Falk is an author, critic, provocateur, music composer, and electrical engineer.


    Daraus lässt sich so gut wie kein Bezug zum Buddhismus ableiten und jenes unterstreicht auch nicht gerade die Glaubwürdigkeit dieses Autors. Von Veröffentlichungen "unterhaltsamer Bücher" bestreiten heutzutage sehr viele Menschen ihren Lebensunterhalt, daraf muss man bei der Auswahl des Lesestoffs einfach gefasst sein.


    Vor falschen Gurus warnte Jiddu Krishnamurti selbst unzählige male, u. a. während der Gespräche in Saanen (auch als Videos auf YT auffindbar):


    »Am 27. Juli kamen Aldous Huxley und seine zweite Frau für zehn Tage in Gstaad an. … Sie hörten Krishnamurti mehrmals sprechen. Es gehört zu den »beeindruckendsten Dingen, die ich je gehört habe«, schrieb Huxley. »Es war, als ob man einer Rede des Buddha zuhörte – eine solche Kraft, eine solche dem Gesagten innewohnende Autorität, eine solche kompromißlose Weigerung, dem ›homme moyen sensuel‹ irgendwelche Fluchtwege oder Ersatzmittel, irgendwelche Gurus, Erlöser, Führer oder Kirchen zu gestatten. ›Ich zeige Euch das Leiden und das Ende des Leidens auf‹, und wenn Ihr die Bedingungen, die nötig sind, um das Leiden zu beenden, nicht erfüllen wollt, dann seid darauf gefasst, dass sich das Leiden ewig fortsetzen wird, gleichgültig, an welche Gurus, Kirchen usw. Ihr auch glauben mögt.«²


    "Ein Geist jedoch, der etwas herausfinden, etwas umfassend, vollständig erfahren will, muss selbst entdecken, muss sich selbst durcharbeiten. Und ich hoffe, diese Zusammenkünfte werden jedem Einzelnen von uns helfen, selbst zu entdecken – und nicht mit den Augen eines andern –, was lohnenswert, was wahr und was nicht wahr ist."


    (J. Krishnamurti)


    >> Rede 1, Teil 3 – Fortsetzung in >> Rede 1, Fragen, Teil 1


    http://www.jkrishnamurti.de/SA61T.114.0.html

  • Lucy:

    Bäume, es ging um Bäume in unserem buddhistischen Forum.


    :vajra:


    Tut mir leid, Lucy (und Mohan Gnanathilake), ich wollte hier einiges nicht unbeantwortet stehen lassen. Den Peter Wohlleben habe ich erst vor einigen Monaten entdeckt, wunderbar. Mehr kann man dazu nicht sagen, und wir müssen hoffen (eventuell auch mithelfen), dass sich Interessen der Menschen (auch Buddhisten), die sich für eine Rückkehr zum behutsamen Umgang mit den unsagbaren Schätzen der Natur einsetzen, irgendwann durchsetzen werden.

  • Das hat man davon wenn man nicht ständig im Forum ist, man ist vom Thema abgehängt.
    Es ging um Bäume und an ihrem Beispiel um die Abhängigkeit nach Licht, Wasser und Nährstoffen.
    Nun bin ich jedoch ein Mensch und kein Baum und die Abhängigkeit der Menschen über das Naturgesetz der Grundstoffe hinaus, sind zunächst psychischer und dann körperlicher Natur. Mir geht es um die menschliche Abhängigkeit von etwas um die Verantwortung für das eigene System Mensch nicht übernehmen zu müssen. Da gehe ich besonders hier im Buddha-Forum darauf ein denn ich habe bei meinen Erfahrungen in verschiedenen buddhistischen Gruppen, besonders bei tibetischen Gruppen, eine starke Abhängigkeit der einzelnen Mitglieder zu anderen Menschen erlebt, ähnlich wie Teenys zu Popstars abhängig sind. Solche Abhängigkeiten gab es vor etwa 2500 Jahren zu Buddhas Zeiten noch nicht. Auch die Abhängigkeit durch die Werbung in den Medien gab es damals nicht. Selbst die Abhängigkeit der Christen zu Gott gab es noch nicht obwohl es Götter gegeben hat. So ist die Abhängigkeit in der Natur als Naturgesetz unbestritten aber als Mensch mit seelischen Empfindungen, Geist und Bewusstsein mache ich mir bei dem Thema Abhängigkeit andere Gedanken und komme auf das Problem wie schnell der Mensch von verschiedensten Dingen und Stoffen abhängig sein kann. Ein Prozess der das Überleben verhindert wenn nicht bei Zeiten durch Hilfe eingegriffen wird. Da erscheint mir die Sicht auf den Baum mit seiner Abhängigkeit einfach zu simpel für das 21. Jahrhundert, geradezu unmenschlich denn er wird völlig ignoriert. Was anderes wäre es wenn man den Baum mit seinen Eigenschaften als Metapher auf den Menschen überträgt. Aber den Menschen ignorieren halte ich für eine ganz gefährliche Methode um die sozialen Probleme nicht angehen zu müssen.
    Das in einem Buddha-Forum dem Buddha zu Grunde liegt, der erste Sozialarbeiter schlechthin.

  • Yofi:

    Daraus lässt sich so gut wie kein Bezug zum Buddhismus ableiten


    Es geht dort auch nicht um Buddhismus sondern um das Guru-Phänomen - anders gesagt, um Menschen, die sich als erleuchtete Meister (an)preisen lassen oder es gleich selbst tun. Natürlich sind da auch buddhistische Meister und "Meister" dabei, wie auch Ron Hubbard ein eignes Kapitel gewidmet wird - Schwergewicht liegt allerdings auf der Neo-Advaita / Yoga-Szene. Der Punkt, um den es geht, ist einfach, die menschliche (und häufig: allzu menschliche) Seite der erleuchteten Meister aufzuzeigen und damit die offiziellen Hagiographien zu konterkarieren. Aus welchem Regal im spirituellen Supermarkt sich die Meister da jeweils bedient haben, macht dabei erstaunlicherweise so gut wie keine Unterschiede. Es geht also um Ernüchterung - woraus sich wiederum schon irgendwie ein "Bezug zum Buddhismus ableiten" ließe.

    Yofi:

    und jenes unterstreicht auch nicht gerade die Glaubwürdigkeit dieses Autors


    Ein Autor, der sich weitestgehend auf Zitate bezieht (alleine die Bibliographie des Buches umfasst 51 Seiten) ist nicht sonderlich auf persönliche Glaubwürdigkeit angewiesen. Das extensive Zitieren hat natürlich einen Grund - es ist die bevorzugte Reaktion von Gläubigen, Kritik an ihren Idolen damit zu beantworten, dass die persönliche Glaubwürdigkeit des Kritikers in Zweifel gezogen wird. Das nennt man argumentum ad hominem zur Unterscheidung vom argumentum ad rem, also Argumenten zur Sache.

    Yofi:

    Vor falschen Gurus warnte Jiddu Krishnamurti selbst unzählige male,


    Ja. Die "falschen" Gurus sind immer die anderen ...

    Yofi:

    »Am 27. Juli kamen Aldous Huxley und seine zweite Frau für zehn Tage in Gstaad an. … Sie hörten Krishnamurti mehrmals sprechen. Es gehört zu den »beeindruckendsten Dingen, die ich je gehört habe«, schrieb Huxley. »Es war, als ob man einer Rede des Buddha zuhörte


    Huxleys Zitat findest Du gekürzt auch bei Falk. Wobei Falk die naheliegende Frage stellt, welche Urteilsfähigkeit man da Aldous Huxley zubilligen kann, wenn derselbe Jiddu Krishnamurti eben demselben Aldous Huxley hinter dessen Rücken bescheinigt, sein Geist gleiche einem Abfallkorb ("like a wastebasket"). Zitiert nach Radha Sloss, die zusammen mit ihren Eltern in Ojai mit J.K. zusammenlebte - der Vater (Rajagopal) selbst ebenfalls von Leadbeater in jugendlichem Alter als "world teacher" entdeckt, später Finanzmanager von J.K. sowie Ehemann von J.K.s langjähriger Geliebten und Radhas Mutter Rosalind.

    Yofi:

    "Ein Geist jedoch, der etwas herausfinden, etwas umfassend, vollständig erfahren will, muss selbst entdecken, muss sich selbst durcharbeiten. Und ich hoffe, diese Zusammenkünfte werden jedem Einzelnen von uns helfen, selbst zu entdecken – und nicht mit den Augen eines andern –, was lohnenswert, was wahr und was nicht wahr ist."


    Schön gesagt. Thema des Buches ist allerdings nicht, was die erleuchteten Meister sagen, sondern wie sie leben und ob das mit dem, was sie sagen, zusammenpasst.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Lucy:

    Sudhana,sei so lieb: was hat das mit dem Thema zu tun?


    Ich krieg grad Stress, weil ich es einfach nicht verstehe?


    Mit dem Thema Bäume - leider nichts. Nur erschien mir das Thema, was einen guten Lehrer ausmacht, zu wichtig, um es zu ignorieren, nachdem die Sprache darauf gekommen war.


    Als kleines Versöhnungsangebot ein Link. :)


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Alles hat mit allem zu tun. Unser Atem und die Bäume, unsere Bemühungen, die Welt und uns selbst besser zu verstehen sowie den richtigen Weg zu finden und der friedvolle und stille Widerstand der Natur gegen Hindernisse aller Art, wenn es ihr ums Überleben geht. Dieser Ur-ur-ur.. Baum ist mir heute Früh über den Weg gelaufen:


    http://levekunst.com/thousand-year-old-oak-trees/

  • Lucy:

    Sudhana,sei so lieb: was hat das mit dem Thema zu tun?


    Vordergründig nichts, doch wenn man sich mit der Frage der Wurzel befasst, dann ist das Thema Bäume und Krishnamurti ziemlich spannend. Jiddu war ja ein Entwurzelter - abgeschnitten von seiner Kultur - und genauso war auch sein Denken und seine Lehre.
    Das Denken ist entwurzelt, wenn es nicht mit Empfindung verbunden ist und tiefes Denken bedeutet auch tiefes Empfinden. Die Bäume sind globale Lebewesen. Sie empfinden allerdings nicht sich selbst - was sie empfinden wissen wir nicht. Wir aber empfinden uns aufgehoben im Schatten eines Baumes. Es gibt den Spruch "Hege die Äste, um die Wurzeln zu schützen" - Wurzel und Krone eines Baumes sind aufeinander abgestimmt - was jeder Bonsai-Freund weiß. Baumpfleger ist übrigens ein schöner Beruf.


    Hier noch ein schönes Beispiel für Baumpflege aus Kamakura
    http://ginkgopages.blogspot.de…oke-after-1000-years.html

  • Zwei Lesezeichen in meiner Ausgabe des Sansui Kyo:
    Im Kapitel Frühling - die Bollinger Eiche

    ... und Herbst, die Dicke Eiche


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Hi,
    Baum hin, Baum her,es gibt sicher wichtigere Dinge in der Lehre Gotamo Buddhos, die man auch
    anwenden soll. Nichts gegen die Bäume, sie sind wie wir auch belebte Materie aber mit ihnen gibt es
    kein Verlassen des Kreislaufes der Wiedergeburten und was sonst noch da ist.


    sakko


  • Wenn man unter einem geeigneten Baum meditiert, kann man frische Luft einatmen. Das führt zu einem gesunden Leben.

    „Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück;
    Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück.“
    ( Dhammapada 35 Citta – Denken )

  • Für Menschen die mit einem Kindheitstrauma aufgewachsen sind reicht das Meditieren an frischer Luft unter einem Baum alleine nicht aus, sie könnten es gar nicht aushalten, es sind noch ganz bestimmte und bewusste Gedanken oder Verhaltensweisen dabei nötig um der seelischen Störung den Ausgleich zu verschaffen. Erst wenn die grundlegenden existenziellen Erfahrungen durchlebt sind bekommt das Meditieren an frischer Luft unter einem Baum den heilsamen Einfluss. Bäume sind eine wunderbare Metapher als Gleichnis für das Leben auf der Erde aber kein Allheilmittel für menschliche Störungen. Das bewusst Machen der eigenen tiefen unbewussten Strukturen lässt sich am Baum nicht verdeutlichen, das ist nur dem Menschen eigen und lässt sich somit auch nur von Menschen trainieren. Letztlich ist der Baum eine Pflanze, somit ein Lebewesen auf der Erde aber kein Tier und auch kein Mensch, das drückt sich in der unterschiedlichen Verantwortungen aus die unterschiedliche Lebewesen haben. Die menschliche Psyche kann der Baum nur durch die menschliche Wahrnehmung verändern aber der Baum selber hat keine menschliche Psyche. Bei diesem Thema passt der Satz aus 'Die Philosophie der Freiheit' von Rudolf Steiner, dem neunten Kapitel 'Die Idee der Freiheit': "Der Begriff des Baumes ist für das Erkennen durch die Wahrnehmung des Baumes bedingt."


  • Ich habe gelernt, dass ein Baum uns ohne Erwartungen bedient.

    „Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück;
    Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück.“
    ( Dhammapada 35 Citta – Denken )


  • Die Waldtradition betont am stärksten die meditative Praxis und die Verwirklichung der Erleuchtung als Mittelpunkt des klösterlichen Lebens.

    „Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück;
    Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück.“
    ( Dhammapada 35 Citta – Denken )


  • Die ersten buddhistischen Gemeinschaften waren Waldbewohner und buddhistische Mönche lebten ursprünglich unter Bäumen in natürlicher Umgebung.

    „Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück;
    Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück.“
    ( Dhammapada 35 Citta – Denken )


  • Liebe Mitglieder auf buddhaland.de,


    bezüglich dieses Themas würde ich euch gern einen wunderschönen kleinen Wald in Kandy, Sri Lanka vorstellen. Dieser wunderschöne kleine Wald in Kandy, Sri Lanka heißt Udawattakele. Ein buddhistisches Kloster befindet sich in diesem wunderschönen kleinen Wald in Kandy, Sri Lanka. Ich empfehle euch, dieses buddhistische Kloster in Kandy, Sri Lanka zu besichtigen, wenn ihr irgendwann nach Sri Lanka fliegt. Mehrmals besichtigte ich dieses buddhistische Kloster in Kandy, Sri Lanka.


    Beste Grüße an euch aus Sri Lanka!


    Mohan User19823thi Gnanathilake

    „Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück;
    Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück.“
    ( Dhammapada 35 Citta – Denken )