Zitate aus dem tibetischen Buddhismus, die mich berühren

  • Wenn wir in uns viele Qualitäten bemerken,

    so ist das ein Zeichen dafür,

    daß unser Geist sich unter dem Einfluss zahlreicher Fehler und Negativitäten befindet,denn diese Qualitäten die wir zu besitzen glauben,

    veraten lediglich das Vorhandensein von Stolz.


    Wenn wir hingegen viele Fehler in unserem Geist wahrnehmen,

    so ist das ein gutes Zeichen,eine Qualität,

    denn wir kultivieren so die Fähigkeit uns von Fehlern zu befreien und sie zu reinigen.


    Es geht nicht nur um Stolz,sobald wir denken das wir so wundervoll sind,

    sondern auch bei dem Gedanken das wir schrecklich seien…


    weil sich eben alles um das Ego dreht.


    Jetsumna Tenzin Palmo

  • Wenn wir in den bewölkten Himmel schauen,

    assoziieren wir uns gewöhnlich mit den verschleiernden Wolken unserer Emotionen

    und Gedanken-egal ob sie Weiß oder Schwarz sind oder jedwede Schattierung

    dazwischen haben.

    Wir assoziieren uns selten mit dem strahlend blauen Himmel

    des nackten Gewahrsein…


    Jetsunma Tenzin Palmo

  • Es fängt mit dem Ichdenken an.

    Ganz natürlich,ohne jede Überlegung,denkt man „Ich“, „Ich mag dies, Ich möchte das und jenes“.Dadurch entsteht die Vorstellung,dass es ein ein Selbst gibt,

    eine Art Wesen,eine Person.

    Wo es ein Selbst gibt,dort gibt es auch andere und gegenüber diesen anderen beginnt man,unterschiedliche Gefühle zu hegen,wie Anhaftung,Ablehnung und Gleichgültigkeit.

    Unter dem Einfluss dieser Gefühle nimmt man Verbindung mit den anderen auf und handelt entsprechend,um zu erhalten,was man begehrt,und zurückzuweisen,

    was man nicht wünscht.

    Und in dieser Weise erschafft man das ganze Samsara.

    Samsara besteht nur aufgrund der Ichvorstellung.

    Befreit ihr euch von diesem Ich,so habt ihr auch jede mögliche zukünftige Verstrickung in Samsara abgeschnitten.


    Gendün Rinpoche

  • Meditation bedeutet nichts anderes,als sich darin zu üben,

    diese gewohnheitsmäßigen Neigungen loszulassen,

    sie nicht mehr zu greifen und festzuhalten.

    Erleuchtet zu werden bedeutet nicht,dass man sich seine eigenen Sehnsüchte erfüllt und von diesem oder jenem,was man gerade vermisst,

    mehr bekommt,sondern genau das Gegenteil.

    Wir werden uns all dieser Neigungen bewusst,fixieren uns nicht mehr auf sie,

    greifen nicht mehr nach ihnen,sondern lassen sie los,

    sodass sie allmählich immer schwächer werden.

    Und wenn von all diesen Gewohnheitsmustern nichts mehr übrig ist,

    bleibt der nackte Geist zurück.


    Gendün Rinpoche

  • Solange ihr euch nicht sicher seid,ob der Geist verstehen kann,

    stellt ihr seine Fähigkeit noch in Frage.

    Die Antwort kann nur vom Geist selbst kommen,denn der Geist ist der einzige,

    der imstande ist,sich selbst zu verstehen und wahres Wissen zu erlangen.

    Erkenntnis entsteht nur durch den Geist,der den Geist anschaut und sieht,

    dass es nicht zwei,sondern nur einen Geist gibt,

    indem der Schauende und das Angeschaute zu einem verschmelzen und

    in einem bezugsfreien Geisteszustand verweilen.

    Dies ist wahres Verstehen.


    Wenn ihr euch jedoch nicht sicher seid,ob der Geist den Geist finden kann,

    habt ihr immer noch den einen Geist,der den anderen sucht und

    nicht finden kann.


    Gendün Rinpoche

  • Keinerlei Botschaft,
    Sommer und Winter wechseln.
    So sind die Dinge.

    Chögyam Trungpa

    Wir sollten unsere Zuflucht zu Fragen nehmen, nicht zu Antworten.

    James Low

    "Im letzten Jahr ihres Lebens sagte meine Mutter im Alter von 95 mehrmals: "Es ist befreiend zu erkennen, dass nichts wirklich eine Rolle spielt." Sie sagte es freudig, erleichtert, so, als ob sich eine Last (auf)gehoben hätte."


    Joan Tollifson

  • GEIST IST AUGENBLICKLICH,und folglich entwickelt sich das eigene Gewahrsein von

    einem Augenblick zum nächsten.

    Diese Augenblicklichkeit kann man nicht willentlich länger ausdehnen.

    Das Kommen und Gehen der Gedanken ist die natürliche Bewegung des Geistes.

    Versucht man,diese natürliche Bewegung des Geistes anzuhalten,um einen

    Gedanken oder eine Erkenntnis über einen längeren Zeitraum zu betrachten,

    wird alles blockiert. Die Vorstellung,dass die Natur des Geistes verstanden werden

    kann und wir sie verstehen sollten,ist nicht richtig.

    Wenn man wirkliche Einsicht hat,gibt es nichts,das verstanden werden könnte.

    Solange ihr den Wunsch hegt,etwas zu verstehen,zu definieren und zu erklären,

    verfehlt ihr den eigentlichen Punkt und setzt einfach den gewöhnlichen

    Gedankenprozess fort.


    Gendün Rinpoche

  • 6.31)

    Da die weltliche [Wahrnehmung] nicht in jeder Hinsicht Gültigkeit hat,

    gibt es hinsichtlich der Soheit keine Entwertung durch den weltlichen [Geist].

    Falls aber gewöhnliche Objekte durch weltliches Einvernehmen

    verneint werden, dann werden sie von dem weltlichen [Geist] entwertet.

    (6.32)

    Nur weil sie einen Samen hinterließen, bekunden die Weltlichen:

    „Ich habe einen Sohn gezeugt.“ Oder sie denken: „Ich habe einen Baum gepflanzt.“

    Darum gibt es auch aus [der Perspektive] der Welt

    kein Entstehen aus etwas [inhärent] anderem.

    (6.33)

    Da ein Keimling nicht [inhärent] anders ist als der Samen,

    ist [das Kontinuum] des Samens zur Zeit des Keimlings nicht vergangen.

    Und weil der Keimling und der Samen auch nicht identisch sind,

    kann man nicht sagen, dass der Samen zur Zeit des Keimlings existiert.

    (6.34)

    Wenn etwas durch seine Eigenmerkmale in Abhängigkeit existierte,

    würden die Phänomene durch Verneinung zunichte gemacht.

    Folglich wäre die Leerheit die Ursache für die Vernichtung der Dinge.

    Da dies absurd ist, existieren die Dinge nicht [inhärent].


    Die Quelle:


    Madhyamakāvatāra

    — Eintritt in den mittleren Weg

    von Candrakīrti (7. Jh.)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Aus:


    Shantideva:

    Anleitungen auf dem Weg zur Glückseligkeit.

    Bodhicaryavatara

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • „All der Friede und die Freude des gesamten Globus,

    Der Friede und die Freude von Gesellschaften,

    Der Friede und die Freude in Familien,

    Der Friede und die Freude im persönlichen Leben,

    Und auch der Friede und die Freude der Tiere und so weiter,

    All dies hängt davon ab,

    liebende Freundlichkeit gegenüber dem anderen fühlenden Wesen zu haben.“

    Lama Zopa Rinpoche

  • Nirvana mag wohl das Höchste sein, was wir erreichen wollen, aber im Augenblick ist es schwer, sich daran zu entsinnen. Deshalb ist das Beste, was wir im Moment tun können, Mitgefühl zu kultivieren, ein warmes Herz zu haben, anderen Menschen zu dienen, anderen Menschen zu helfen, Andere zu respektieren, und weniger Ich-bezogen zu sein. Wenn ihr all dies praktiziert, werdet Ihr länger andauernde Freude und länger andauerndes Glück erfahren. Wenn Ihr das Leben erforscht und, aus der daraus resultierenden Motivation, ein gutes Herz entwickelt – Mitgefühl und Liebe. Wenn Ihr Euer Leben so lebt, wird jeder Tag bedeutsam sein.

    Jedes Lebewesen hat das Potential für Mitgefühl; Die Frage ist nur, ob wir uns dieses Potential zunutze machen und im täglichen Leben davon profitieren möchten. Meine Hoffnung ist, dass mehr und mehr Wesen die Wichtigkeit von Mitgefühl realisieren und dem Pfad von Altruismus folgen werden. Seit ich ein buddhistischer Mönch geworden bin, war dies mein höchstes Ziel – Normalerweise denke ich von mir als einem normalen buddhistischen Mönch, nicht mehr und nicht weniger.“


    Dalai Lama

  • „Was auch immer wir für eine Freude in dieser Welt erleben können – All diese Freude kommt daher, dass wir alles tun, um Anderen zu Glück zu verhelfen. Und welches Leiden wir auch immer in dieser Welt erfahren mögen – All dies entsteht durch unseren Wunsch, unser eigenes Leiden zu beenden. Aber weshalb sollte ich noch mehr sagen? Buddhas arbeiten für das Wohl aller fühlenden Wesen.“


    Shantideva

  • Bodhicitta ist die tiefgründigste, universellste Wahrheit. Dieser reinste Gedanke ist der Wunsch und der Wille, alle fühlenden Wesen zur Realisation ihres höchsten Potentials zu führen. Ein Bodhisattva sieht die christallene Natur, die in jedem von uns wohnt, und weil er die Schönheit unserer Natur erkennt, hat er immer Respekt vor den Wesen und achtet sie. Für Menschen mit einem Geist, der keinen Respekt kennt, sind Menschen wie Gras – eben einfach etwas, das man benutzen kann. „Ah, er bedeutet mir nichts. Menschen bedeuten mir nichts.“ Wir alle benutzen Andere, nur um selbst profitieren zu können.

    Die ganze Welt ist aufgebaut auf Anhaftung. Große Länder nehmen kleine Länder ein, große Kinder nehmen kleinen Kindern etwas weg, Männer nehmen sich ihre Frauen. Ich freunde mich mit jemandem an, weil er mir nützen kann. Es ist dasselbe mit dem Rest der Welt. Wir alle wollen irgendetwas. Der Wunsch, mit jemandem zu seinem Wohle befreundet zu sein, ist sehr selten; Aber es ist sehr nützlich und gut. Der Buddha sagte, dass sogar der kleinste Gedanke an Erleuchtung zum Wohle aller fühlenden Wesen die Zerstörung von in 100.000 Lebenszeiten angesammeltem Karma sein kann. Wir haften so sehr an, dass es uns sehr hart und unbequem macht. Aber nur ein wenig Bodhicitta macht das Herz warm und freundlich. Bodhicitta ist die Energie, die das Königreich von Anhaftung zerstört. Bodhicitta ist nicht emotionale Liebe.

    In dem wir die relative Natur aller fühlenden Wesen und ihr höchstes Ziel erkennen, und in dem wir uns dann wünschen, alle fühlenden Wesen zur Erleuchtung zu führen, füllt sich unser Geist und unser Herz mit Liebe. Diese Liebe wird geboren aus Liebe und aus Weisheit. Bodhicitta ist nicht nur teilweise vorhanden. Wo auch immer Ihr Menschen trefft – reiche Leute, arme Leute, farbige Leute, weiße Leute, etc. – fühlt Ihr Euch freundlich und bequem. Ihr könnt kommunizieren. Wir haben immer fixierte Ideen; „Leben ist so...“, „Leben ist so...“. Wir verstehen nicht die unterschiedlichen Aspekte des menschlichen Seins. Aber, wenn wir diesen unglaublichen, universellen Gedanken haben, vergeht unsere Kleingeistigkeit automatisch. Es ist so einfach; Ihr habt Raum und das Leben wird einfacher. Beispielsweise schaut jemand auf uns – in unser Haus, auf unseren Garten, etc. – und wir drehen durch. Wir sind so unsicher. Und unsere Herzen werden arrogant. Aber mit Bodhicitta ist da einfach ganz viel Raum. Wenn dann jemand schaut, können wir einfach feststellen: „Hm, da schaut jemand.“ Das ist Ok. Versteht Ihr? Anstatt, dass Ihr wütnd seid, ist es einfach ok.

    Bodhicitta ist das Gegengift gegen unseren Schmerz. Es füllt uns mit Freude.

    Bodhicitta verändert jede Tat in etwas Wohl-bringendes für Andere.

    Bodhicitta sind die Wolken, die den Regen der positiven Energie tragen, der alles Wachstum nährt.

    Bodhicitta ist keine Doktrine. Bodhicitta ist ein Geisteszustand. Diese innere Erfahrung ist vollständig individuell. Wie könnten wir also sehen, wer ein Bodhisattva ist oder nicht? Können wir denn den mit sich selbst beschäftigten Geist sehen?

    Wenn wir uns unsicher fühlen, werden wir dieses negative Gefühl auf Andere projizieren. Wir brauchen den tiefgründigen Gedanken von Bodhicitta; wo immer wir auch sind, wird er uns begleiten.“


    Lama Thubten Yeshe

  • „Wenn ich glücklich bin, biete ich mein Glück den anderen dar.

    Mögen meine Freude und Zufriedenheit die ganze Welt erfüllen.

    Wo Leid existiert, möge ich in der Lage sein, es auf mich zu nehmen.“

    Patrul Rinpoche

  • „Wir können nicht die Welt verändern, damit sie unseren Wünschen entspricht, aber wir können Meisterschaft darüber gewinnen, wie wir sie erleben.


    Lernen zu akzeptieren und uns anzupassen, wird unseren Geist reifen lassen.“
    Akong Rinpoche
  • People like us have dualistic compassion, whereas the Buddha’s compassion does not involve subject and object. From a buddha’s point of view, compassion could never involve subject and object. This is what is called mahakaruna — great compassion.


    Menschen wie wir haben dualistisches Mitgefühl, wohingegen das Mitgefühl des Buddha kein Subjekt und kein Objekt beinhaltet. Aus der Sicht eines Buddhas kann Mitgefühl niemals Subjekt und Objekt einschließen. Das ist es, was mahakaruna - großes Mitgefühl - genannt wird.


    Dzongsar Khyentse Rinpoche

  • “Das Wichtigste ist, ein gutes Herz zu entwickeln. Jeden Morgen denke ich als erstes über den Erleuchtungsgeist nach, es hilft mir ausgeglichener, friedlicher zu sein. Ich sehe andere als Freunde an. Ich konzentriere mich darauf für jeden Liebe und Mitgefühl zu entwickeln, das erzeugt innerer Stärke. Gewaltlosigkeit ist der Pfad. Das ist die Essenz für Weltfrieden.”


    Dalai Lama

  • Buddha-nature is the luminous, ceaseless, and primordial nature of mind. It has not been fabricated or created by various causes and conditions. It does not dwell as a separate entity that truly exists. It did not begin and therefore it cannot cease. It is simply the ultimate nature of phenomena.


    Die Buddha-Natur ist die leuchtende, ununterbrochene und ursprüngliche Natur des Geistes. Sie wurde nicht durch verschiedene Ursachen und Bedingungen erzeugt oder geschaffen. Sie wohnt nicht als eine separate Entität, die wirklich existiert. Er hat nicht begonnen und kann daher auch nicht aufhören. Er ist einfach die letztendliche Natur der Phänomene.


    Shechen Rabjam Rinpoche

  • The attainment of Buddhahood, the path through which it is attained, really begins with the generation of bodhicitta, which is the intention to attain liberation so that one can bring all beings to that same state. Since this is the motivation with which the path is begun, when the result of the path, buddhahood, is attained, it is naturally spontaneous, impartial, and nonconceptual compassion. Therefore, we regard buddhas as having an awareness that is responsive to the needs of beings, so they are open and accessible to our prayers and supplications.


    Die Erlangung der Buddhaschaft, der Weg, auf dem sie erlangt wird, beginnt in Wirklichkeit mit der Erzeugung von Bodhicitta, d.h. der Absicht, Befreiung zu erlangen, damit man alle Wesen in denselben Zustand bringen kann. Da dies die Motivation ist, mit der der Pfad begonnen wird, ist das Ergebnis des Pfades, die Buddhaschaft, natürlich spontanes, unvoreingenommenes und nicht-konzeptuelles Mitgefühl, wenn es erlangt wird. Daher betrachten wir Buddhas als Wesen, die ein Bewusstsein haben, das auf die Bedürfnisse der Wesen eingeht, so dass sie offen und zugänglich für unsere Gebete und Bitten sind.


    Thrangu Rinpoche