Vielleicht wird in Thailand auch schlicht weniger über das Wissen um die Lehre geredet, weil es wie bei uns der christliche Glauben Normalität darstellt und selbstverständlich dazu gehört?
So sehe ich das auch. Dharma-Wissen ist auch ein wenig kompliziert und interessiert die meisten nicht. Sie möchten eine gute Wiedergeburt, ein glückliches Leben und vor Geistern beschützt werden. Mönche helfen mit Amuletten, Orakeln, Weihungen und Annahme von Dana.
Gibt es in Thailand eigentlich Religionsunterricht in der Schule?
Wie sieht es mit der Ordination von Kindern aus? Bekommen die nicht auch die Lehre vermittelt?
Es kommen manchmal Mönche in die Schule. Was die dort lehren, weiß ich natürlich nicht. Denke aber mal ähnlich wie bei uns der Kindergottesdienst. Also wie Buddha mit Elefanten kämpfte, die Schlange, die Buddha vor Regen schützte etc. Denn das kennen die Kinder hier.
Meine Enkel gehen auf eine christliche Schule, weil dort der Schulunterricht besser ist. Dort ist die Religion natürlich allgegenwärtig.
Die Ordination von Jugendlichen ist Teil der Erwachsenwerdens (bei uns wohl ähnlich der Konfirmation. Fast jede Kultur hat solche Rituale). Kinder, soweit ich weiß, werden in Klöstern kostenlos unterrichtet und bekommen umsonst essen. "Es sind oft Waisen oder Kinder, wo die Eltern keine Zeit haben sich zu kümmern", meint meine Thai-Frau. "Die Haare werden nur geschoren, damit sie keine Läuse bekommen, sonst spielen sie", sagt sie scherzhaft. Also eher eine Form des Sozialsystems in Thailand.
Von der Vermittlung der "Lehre" kann bei Kindern wohl eher nicht die Rede sein. Finde ich persönlich aber auch gut so. Thai-Kultur den Kindern mitgeben ja. Religiöse "Indoktrination" von wer weiß wem, lieber nicht.
Gruß
Sven