ZitatIch sitze in einem Abteil mit einer Gruppe die sehr unangenehm auffällt. Trinkt und pöbelt, auf freundliches Bitten ihre Musik leiser zu machen nicht reagiert.
Es ist so einfach, in einem sicheren, ruhigen, kuschelig warmen Zimmer sich Gedanken darüber zu machen, wie jemand in einer akuten, wirklich unangenehmen Gefahrenzone regieren sollte ...
Trotzdem ist es vielleicht sinnvoll, bestimmte Gegebenheiten, die immer wieder passieren können, mal zu durchdenken, wenn man nicht mehr direkt drinsteckt.
Die Frage ist doch, hat man in einer betrunkenen Gruppe, die sich gegenseitig hochschaukelt, überhaupt die Chance, als Einzelperson etwas Positives zu bewirken? Für meine Person würde ich das verneinen und allein wegen dieser Chancenlosigkeit das Abteil wechseln.
Trotzdem gibt es Situationen, in denen man mutig eingreifen muß, um sie sofort zu beenden. (Auch Betrunkene könnten sich gegenseitig zur Hälfte aus dem Fenster hängen und damit massiv selbst gefährden.) Auch für diese Situationen die Frage, habe ich überhaupt die Chance, als Einzelperson etwas Positives zu bewirken, ohne mich selbst massiv zu gefährden? Oder sollte ich besser Hilfe holen?
Bis dahin hat das für mich gar nichts mit Buddhismus zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand und gelebten Engagement.
Der Buddhismus würde mir aber nach der Akutsituation weiterhelfen. Wie komme ich aus meinen verärgerten, frustrierten oder traurigen Gefühlen wieder raus? Ich würde mich hinsetzen und versuchen, diese Gefühle zu bemerken und anzunehmen und mich im Anschluss so tief auf die Gegenwart konzentrieren, daß ich das Erlebte wieder loslassen kann.