Vielleicht doch nur ein Nickerchen?

  • Ich bin mir noch immer nicht ganz im Klaren, ob mein Vorgehen bzw. mein Meditieren als Solches sinngemäß abläuft.

    Ich meditiere zwischen 20-40 Minuten täglich. I. d. Regel abends vor zum Zu-Bett-gehen. Dazu verwende ich ein Mantra, also das Wort auf das ich mich konzentriere. Irgendwann nach einigen Minuten bin ich weg. Und genau was dieses Weg-Sein ist, ist mir nicht ganz klar.

    In diesem Zustand nehme ich mich selbst nicht mehr wahr, es sind keine Gedanken, keine Emotionen und keine körperlichen Empfindungen vorhanden. Für den, der in der Meditation Erlebnisse sucht, wäre das ganze absolut langweilig: keine Bilder, keine Visionen, keine Glückseligkeitsgefühle oder was auch immer – absolut nichts. Sobald ich diesen Zustand aber wieder verlasse, stelle ich mir häufig die Frage, ob ich gerade für paar Minuten eingenickt bin oder mein Alltagsbewusstsein sich auflöste. Man stellt nur fest, dass Zeit verstrichen ist und aber man in dieser Zeit nichts mitbekommen hat, genau so wenig wie man auch die Zeit mitbekommen hat. Und das ist meine Frage: Gibt es evtl. eine Methode um sicher zu überprüfen, ob man schlief oder sich das Bewusstsein auf einer anderen Ebene befand?

  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Mach das gleiche am Morgen wenn Du wirklich wach bist.

    Vergleiche dann die Erfahrungen.

  • Habe an vergangenen zwei Wochenendtagen die Meditation nach dem Aufwachen, nach dem ich sicher wusste, dass ich nun endgültig wach bin, durchgeführt. Wenn ich diese nun mit den Abendmeditationen vergleiche, so bemerke ich keinen Unterschied.


    Ich versuche mich aufmerksam auf das Mantra zu konzentrieren und bin dann irgendwann nach einigen Minuten weg. Dem werde ich erst dann bewusst, wenn ich merke, dass ich nicht mehr konzentriert bin und bemerke, dass ich nicht „da war“.


    Es scheint nicht unbedingt davon abzuhängen, ob mir die Konzentration und Aufmerksamkeit gut gelingen oder nicht, wie es an unterschiedlichen Tagen unterschiedlich der Fall ist. Sobald sich gewisse Ruhe einstellt, bin ich „weg“.


    Das gleiche gilt auch für unterschiedliche Arten der Meditation, sei es ich konzentriere mich auf ein Mantra oder auf den Atem. 


    Vermutlich döse ich vor mir hin. Das ist aber gleichzeitig das Problem, da ich es nicht sicher erkennen kann. Wenn ich es aber nicht erkenne, weiß ich nicht ob ich es evtl. falsch mache.


    Natürlich könnte ich genau so weitermachen. Das Dösen tut meinem Körper sicherlich ganz gut, aber der eigentliche Zweck der Meditation wäre ja verfehlt.


    Was macht euch eigentlich sicher, ob eure Art von Meditieren, dem eigentlichen Zweck entspricht? Seid ihr ständig bewusst da? D.h. ständig im Versuch durch die Aufmerksamkeit die Konzentration aufrecht zu erhalten? Oder, wenn ihr weggetreten seid, was macht euch sicher, dass es kein Dösen war?


    Man sagt ja, dass die Meditation der Weg zu dem absolut stillen und leerem Raum des Selbst sein kann. Den Zustand, von dem ich berichte, könnte ich auch als still und leer bezeichnen, da es absolut nichts gibt, was ich dazu berichten oder diesen Zustand irgendwie beschreiben könnte. Keine Bewegung, keine Erinnerung, kein Zeitgefühl, nichts… So als würde man einschlafen und gefühlt in paar Sekunden wiederaufwachen, aber dann tatsächlich feststellen, dass „einige Zeit“ bereits verstrichen ist.


    Vielleicht mache ich aber grundsätzlich etwas falsch. Falls ihr eine Internetseite kennt, welche aufschlussreiches Wissen über die Feinheiten in der Meditation vermittelt und evtl. die Fragen klärt: „das sind die Anzeichen, dass Meditation nicht gelingt“, wäre ich euch dankbar, wenn ihr sie hier reinkopiert.

  • hier find ich es ganz gut erklärt und es kommen auch ein paar Hinweise bzgl. Spannung/Entspannung und 'Dösen'. Vielleicht hilft das weiter.

  • Lieber wolocha77,


    ich verstehe nicht ganz. Du sagst, du versuchst dich zu konzentrieren, tust es aber nicht. Du kannst dich nicht konzentrieren?

    Das Wesen der konzentration ist es, dass man beim Objekt bleibt. Du bleibst aber nicht beim Objekt.


    Du schreibst:

    Zitat

    Es scheint nicht unbedingt davon abzuhängen, ob mir die Konzentration und Aufmerksamkeit gut gelingen oder nicht, wie es an
    unterschiedlichen Tagen unterschiedlich der Fall ist. Sobald sich gewisse Ruhe einstellt, bin ich „weg“.


    Damit sagst du doch, dass deine Konzentration nicht davon abhängt, ob sie dir gelingt.

    Bedeutet das, dass du nicht weißt, was Konzentration ist? Oder benutzt du das Wort 'Konzentration' in einem ganz anderen Sinne?




    Welche Art von Meditation strebst du eigentlich an?



    Wenn du Konzentration im Sinne von 'meditative Sammlung' anstrebst, dann würde ich sagen:

    Streng dich doch mal ein bischen an und bemühe dich beim Objekt, dem Mantra, zu bleiben. Dazu braucht es Achtsamkeit, dass man nicht vergiss, was man sich vorgenommen hat - nämlich Konzentration - und Gewahrsein, dass man merkt, wenn man das Objekt verliert, um rechtzeitig gegensteuern zu können.


    Du scheinst sofort in einen Zustand der Entspannung zu fallen 'Sobald sich gewisse Ruhe einstellt'. Aber Entspannung ist - was Konzentration, also meditative Sammlung angeht - kontraproduktiv. Man braucht einen gewissen Grad an Anspannung, nicht übertrieben, aber mit Entspannung gelingt meditative Sammlung niemals.



    Wenn du aber mit deiner Meditation ganz was anderes anstrebst als Sammlung oder eigentlich gar nicht so recht weißt, welche Art von Meditation du üben willst, sondern nur experimentierst 'was passiert eigentlich, wenn ich mit dem Mantra anfange und dann alles geschehen lasse', dann ist das eben so wie du das beschreibst und dann würde ich mich fragen, welchen Nutzen mir das eigentlich bringt. Ich mein hinterher, nach der Meditation, habe ich da irgendwas davon?

    Hast du hinterher was davon, wenn du eine Zeit lang 'weg' bist und nicht weißt was dir geschehen ist?


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

    2 Mal editiert, zuletzt von --- ()

  • Zitat

    Damit sagst du doch, dass deine Konzentration nicht davon abhängt, ob sie dir gelingt.

    Aber das bedeutet, dass du nicht mal weißt, was Konzentration ist.

     

    Ich habe mich nicht ganz präzise ausgedrückt.


    An manchen Tagen fehlt es mir einfacher oder schwerer die Konzentration auf das Mantra länger aufrechterhalten zu können. Das kennen wir wohl alle.


    Das Wegtreten, das Verfallen in den Zustand, welchen ich versuche zu beschreiben, ist aber davon unabhängig. Das bedeutet, dass sich dieser Zustand schon nach paar Minuten einstellen kann oder vielleicht erst nach 10-15 Minuten. Wie lange es bis zu dem Eintritt dauert kann zeitlich variieren, aber nicht generell ob! Das war mit Unabhängigkeit gemeint.

    2 Mal editiert, zuletzt von wolocha77 ()

  • wolocha77 Ich habe Schwierigkeiten, zu erkennen, was Zitat ist und was Antwort. Bitte bearbeite Deinen Beitrag nochmal und verwende nur die Zitatfunktionen des Forums, um Zitate kenntlich zu machen. Hilfe dazu im Technik / FAQ Forum oder frag bei uns nach....

  • An den TE

    Du kannst nicht selbst erkennen, ob Du noch meditierst oder schon pennst. Dann rate ich Dir zu einer Gruppe, wo solche Sachen erkannt werden können.

    Gerade im Zen war es üblich, daß erfahrene Mönche durch die Reihen gingen und die, welche weg gedröselt sind, wieder aufwecken.


    Allein im eigenen Saft zu schmoren ist bei Meditationen, gerade als Beginnende, nicht so gut.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Wenn Du es wirklich selbst herausfinden willst, es gibt einen ziemlich fiesen Trick:

    Du machst beim Meditieren dieses Mudra:


    getting-started-on-zen-meditation.jpg


    und statt die Daumen aneinander zu legen, spannst Du eine kleine Nähnadel zwischen beiden ein. Wenn Du einpennst, merkst Du es sofort. :)


    Keine Gewähr für körperliche Schäden oder Traumata! ;)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Wolocha,

    erstmal ein herzliches Willkommen bei uns!


    Nun zu deiner Frage:

    Kann es vielleicht sein, dass du zu flach atmest und dadurch in so eine Art Halbschlaf verfällst?


    Für mich persönlich hat Meditation nur mit wirklichem Wachsein zu tun, alles andere wäre keine Meditation für mich.

    Wenn aber das, was du da machst, dir wirklich gut tut, du dadurch neue Kraft bekommst, würde ich damit weiter machen (und es Entspannungsübung nennen).


    _()_ User19823

  • Hi,

    ja, ich würde sagen, wenn du weg bist, bist du weg... klingt schwer nach Nickerchen. Bei Meditation im klassischen Sinne solltest du sagen können, was du gemacht hast. Wenn gar keine Erinnerung da ist, warst du wohl einfach zZzzz ;)


    Du solltest eine gute Anleitung haben, mit genauen Instruktionen, was zu tun ist und worauf du achten solltest. Eine der Anleitungen, oder gar ein Buch. Ich empfehle gerne Jack Kornfield: Meditation für Anfänger.


    Und ja: Eine Gruppe mit Lehrer vor Ort ist natürlich am besten. Es ist sehr wertvoll, wenn jemand sieht, was du machst, und dir zeitnah Rückmeldung gibt. Wenn das nicht möglich ist, dann brauchst du um so genauere Anleitungen in Textform.


    Bleib dran! Du wirst sehen, da ist noch viel faszinierendes möglich.

  • Du solltest eine gute Anleitung haben, mit genauen Instruktionen, was zu tun ist und worauf du achten solltest. Eine der Anleitungen, oder gar ein Buch. Ich empfehle gerne Jack Kornfield: Meditation für Anfänger

    :like::like:

  • Was macht euch eigentlich sicher, ob eure Artvon Meditieren, dem eigentlichen Zweck entspricht? Seid ihr ständigbewusst da? D.h. ständig im Versuch durch die Aufmerksamkeit die Konzentrationaufrecht zu erhalten? Oder, wenn ihr weggetreten seid, was macht euch sicher,dass es kein Dösen war?


    Man sagt ja, dass die Meditation der Weg zu demabsolut stillen und leerem Raum des Selbst sein kann. Den Zustand, von dem ichberichte, könnte ich auch als still und leer bezeichnen, da es absolut nichtsgibt, was ich dazu berichten oder diesen Zustand irgendwie beschreiben könnte.Keine Bewegung, keine Erinnerung, kein Zeitgefühl, nichts… So als würde maneinschlafen und gefühlt in paar Sekunden wiederaufwachen, aber dann tatsächlichfeststellen, dass „einige Zeit“ bereits verstrichen ist.


    Vielleicht mache ich aber grundsätzlich etwas falsch. Fallsihr eine Internetseite kennt, welche aufschlussreiches Wissen über die Feinheitenin der Meditation vermittelt und evtl. die Fragen klärt: „das sind dieAnzeichen, dass Meditation nicht gelingt“, wäre ich euch dankbar, wenn ihr siehier reinkopiert.

    Niemand kann sicher sein, ob es nicht ein Zustand des Dösens ist.

    Ich selbst habe mindestens zehn Jahre geforscht und die verschiedensten Lehrer und erfahrenen Schüler gefragt, aber keiner konnte mir eine klare Antwort geben. Einem Lehrer, den ich damals für sehr kompetent hielt, habe ich dann einen langen Brief geschrieben (damals noch mit der Post), der ungefähr acht Seiten lang war. In diesem Brief beschrieb ich die inzwischen gesammelten Antworten verschiedenster Lehrer, und welche Meinung und Erfahrung mir dazu gekommen war und warum mich das nicht hundertprozentig überzeugte. Dieser Lehrer aber hatte mich vollkommen missverstanden, denn er glaubte, ich habe Angst vor dem Subtilen Sinken. Er antwortete mir nicht schriftlich, sondern ließ mir dieses durch seinen Assistenten und Dolmetscher ausrichten, mit der Hinzufügung, dass man ja nun wirklich keine Angst haben muss.


    Daraufhin kamen mir Zweifel, ob diese Linie die Richtige für mich sei, denn ich befand mich inzwischen in der Suchphase nach einer neuen Gemeinschaft, nachdem sich der Orden Arya Maitreya Mandala, gegr. von Lama Anagarika Govinda, aufgelöst hatte.


    Bald danach versuchte ich, ob die Karma-Kagyü-Linie die Richtige für mich sei. Auch dort setzte ich meine Forschungen fort. Einer der beiden leitenden Lamas antwortete mir bald, dass allein die Hingabe uns vor dem Subtilen Sinken schützt. Das traf mich wie ein Donnerschlag, denn inzwischen gingen meine Erfahrungen in dieselbe Richtung. Gleichzeitig überzeugte es mich, Karma-Kagyü-Mitglied zu werden.

    Ich muss aber sagen, so nach und nach, und mit der Zeit, kann ich verkünden, dass in den über 40 Jahren buddhistischer Praxis niemals ein Lehrer mich beim Meditieren oder hinterher darauf aufmerksam gemacht hat, ob ich während der Meditation an Fokussierung nachlasse. Da bin ich inzwischen sicher, dass das kein Lehrer hundertprozentig erkennen kann. Ein einziges Mal war ich in Hamburg besuchsweise in einer Praxisveranstaltung einer Zen-Gruppe und die Lehrerin ging umher und korrigierte auch meine Haltung. Das ist ungefähr 23 Jahre her. Ich glaube aber kaum, dass sie bei mir den genauen Grad eines etwaigen Sinkens ausmachen konnte, es ging nur um das Körperliche.


    Es gab auch andere Meditationsrunden, in denen ich wirklich merkte, dass ich nicht genug aufmerksam gewesen war, und der Lehrer trotzdem im Anschluss die Gruppe lobte, was für einen hohen Grad an Konzentration er bei jedem Einzelnen festgestellt habe. Da erhob sich bei mir natürlich Misstrauen gegen den Lehrer.


    Da ich also, wie schon gesagt, fest überzeugt bin, dass niemand sicher sein kann, ob er sich nicht in einem Zustand des Dösens befinde, habe ich aufgehört, mir darüber den Kopf zu zerbrechen.

    Man sollte sich deswegen nicht zerfleischen und zergrübeln, sondern einfach fröhlich das tun, was gerade ansteht. Damit meine ich natürlich alles. Inzwischen steht bei mir auch die Meditation (im engeren Sinne, auf dem Kissen) nicht mehr im Vordergrund, sondern vielmehr die Intention, das, was man tut, mit aller Begeisterung und Gründlichkeit zu tun; dazu gehört natürlich in erster Linie die Geduld und das Durchhaltevermögen. Wenn man mit allen Kräften das Allerbeste erzielt hat, was man nur mit allen seinen Kräften erzielen kann und es große Freude bringt, so erzieht man sich mit der Zeit dazu, sich besser konzentrieren zu können.

    In diesem Sinne habe ich einmal zu meinem Lehrer geäußert, dass es ja ein chinesisches Sprichwort gibt, das sagt, man solle einen Umweg machen, wenn man es eilig hat. Der Lehrer antwortete, dann könne man aber auch etwas verpassen. Nun, das hat mich nicht getroffen, denn ich verpasse nichts. Ich mag das Leben so, wie es ist, und freue mich.


    Rückblickend könnte ich daraus schließen, dass damals das viele Meditieren auf dem Kissen eine Zeitverschwendung war.

    Doch das war es für mich nicht, denn alle Erfahrungen im Leben sind sehr wertvoll, auch diese. Man muss nur erkennen, dass sie wertvoll sind.


    Beschäftigt Euch mal intensiver, lieber wolocha77 und Andere, mit den Paramitas. Sie zu verwirklichen, das ist die Grundlage für ein glückliches Leben. Dann können auch andere Handlungen als nur die Meditation auf dem Kissen etwas sehr Erfüllendes sein, da gibt es keinen Unterschied.


    Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Tut mir leid, aber ich bin nicht einverstanden.

    Wenn man keinerlei Erinnerung an eine Zeitspanne hat, dann ist man weggeknickt,ganz einfach.

    Da man keine Gedanken lesen kann, ist es nicht immer einfach, das von außen zu sagen. Die Beschreibung ist für mich aber eindeutig.


    Sowohl beim groben wie beim feinen Absinken verliert man das Meditationsobjekt nicht vollständig. Das ist aber genau das, was der Threadersteller eindeutig beschrieben hat.

  • Wer weiß, ob jemand hier meine lange Abhandlung überhaupt gründlich gelesen hat.

    Es muss ja immer ruckzuck gehen: schnell eine Meinung in den Raum werfen, ohne zu hinterfragen und nachzuforschen. Dann verliert man allerdings den Tiefgang, das muss einem klar sein.


    Ich kann nicht oft genug betonen, dass eine tiefe Konzentration, eine Vertiefung im Sinne buddhistischer Meditation, auf dem Leben heilsamer Eigenschaften basiert, den Paramitas. Da führt kein Weg dran vorbei, man kann sie nicht einfach überspringen, und das ist wirklicher Pragmatismus, völlig unabhängig von allen buddhistischen Richtungen.

    Außerdem hatte damals der Lama völlig Recht, dass eine tiefe Hingabe subtiles - und äußerst subtiles Sinken - verhindert.


    Es stimmt nicht ganz, dass der Verlust der Erinnerung an eine Zeitspanne der Beweis für ein Wegknicken ist.

    In der Hypnose zum Beispiel ist man hochgradig fokussiert, während gleichzeitig Geräusche, die unbedeutend sind für das momentane Ziel der Hypnose, ausgeblendet werden. Bei der Meditation ist das ganz ähnlich. Mir ist leider noch nicht ganz klar, was der Unterschied ist zwischen Meditation und Hypnose. Vielleicht weiß da jemand einen Link und kann mir weiterhelfen. Ich kenne jemanden, der zu einer Zeit, als es noch kein MRT gab, eine Dissertation darüber geschrieben hat, habe da aber keinen Kontakt mehr. Es heißt, dass Meditation nicht dasselbe sei wie Trance.


    Auf jeden Fall ist es eine übliche Begleiterscheinung, dass ein Verlust des Zeitgefühls eintritt, während man hochgradig konzentriert ist.

    Ob man aber im individuellen Fall, im Einzelfall, wirklich wegknickt, könnte nur ein EEG/MRT beweisen, doch im Alltag ist man ja an ein solches Gerät nicht angeschlossen....


    Amdap

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    Epiktet

  • Auch Lehrer knicken weg.


    In einer Gruppe, mit der ich mich ein Mal im Jahr treffe, knickt der Lehrer regelmäßig morgens weg. Er ist von Natur aus eine Nachteule und kann das frühe Aufstehen, wie es in einem Retreat nun mal so üblich ist, überhaupt nicht vertragen. Regelmäßig sinkt da sein Kopf auf die Brust nieder. Er ist schon älter, Mitte Siebzig, und das ist nur allzu menschlich.


    Ich schrieb weiter oben, dass niemand sicher sein kann, ob es nicht ein Zustand des Dösens ist.

    Aber hundertprozentig sicher bin ich darüber: wenn man ihn fragen würde, ob er beim Meditieren manchmal einschläft, würde er das von sich weisen (obwohl man grobes Sinken doch merken müsste...). Mir ist klar, dass er das Wegknicken nicht merkt. Aber ich sage nichts, das würde ich unhöflich finden.


    Man muss im Umgang mit Anderen nicht alles auf die Goldwaage legen. Ich beobachte etwas und sage nichts, wenn es nicht angemessen ist. Es ist zwischenmenschlich viel wichtiger, wie man miteinander umgeht.


    Amdap

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    und es wird dir gut gehen.
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  • Es ist schade, dass Threadersteller oft ein sehr interessantes Thema eingeben,

    sich dann aber schon sehr bald zurückziehen und den Fortlauf des Themas Anderen überlassen.

    Sehr schade! Man weiß nicht, was in solchen Köpfen vor sich geht.


    Es ist ja auch im Alltagsleben blöd, wenn jemand eine Arbeit angefangen hat, und andere müssen sie zu Ende führen.

    Die einzige Entschuldigung ist, dass der, der die Sache angefangen hat, gestorben ist.


    Amdap

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    und es wird dir gut gehen.
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  • Die einzige Entschuldigung ist, dass der, der die Sache angefangen hat, gestorben ist.

    Dann würde ich sagen: Ruhe in Frieden wolocha77



    Zum Thema:


    Was ebenfalls sehr wirksam sein kann, ist das zyklische Zählen der Atemzüge. Man zählt jedes Ausatmen, bis 8 oder 10 oder 12 (wie man will) und fängt wieder bei 1 an.


    Sobald man nicht mehr ganz bei der Sache und am Einpennen ist, zählt man häufig einfach weiter, oder vergisst bei welcher Zahl man gerade war.


    Shunryu Suzuki hat diese Methode (die eigentlich als "Anfängermethode" gilt) sehr geschätzt, denn man kann sich dabei nicht selber verarschen.

  • Die einzige Entschuldigung ist, dass der, der die Sache angefangen hat, gestorben ist.

    Nur zur Sicherheit, meintest Du allgemein, dass die einzige Entschuldigung wäre, wenn der.... - oder weißt Du konkret, dass....?

  • Ich meinte "dass" im Sinne von "wäre - wenn".

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
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    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet