Buddhismus unter dem Regenbogen

  • Will er ja nicht. Er hat seine Meinung und fertig. Offenbar jemand der seinen Buddhismus über die Lehre stellt. Ist eben seine Wahrheit und basta. Der Glaube zu einer Mehrheit zu gehören kann sehr schnell in eine Minderheit führen.

  • Nun, warum sollte ich mir Standpunkte anhören, bei denen mir im Vorhinein schon gesagt wird, dass meine Meinung dazu irrelevant sei?

    Interessant.

    Du hörst also nur zu, wenn Deine Meinung als wichtig eingestuft wird?

    Warum nicht zuhören und Erfahrungen anderer Menschen annehmen, um durch sie zu lernen, ohne zu bewerten?


    Nein, ich höre dort zu, wo ich auf Argumente und Erfahrungen eingehen kann.



    Wie willst Du etwas diskutieren, das Du nicht kennst?


    Das machen wir ständig, auch wenn du vielleicht denkst, du würdest es nicht tun.


    Du kennst absolut nichts über den 2.Weltkrieg, warst weder dabei, noch hast du eigene Erfahrungen damit. Trotzdem hast du schon darüber diskutiert. Du kennst auch nicht das Nirvana, trotzdem redest du darüber, oder über höhere Bewusstseinszustände, über Wiedergeburt usw. usf.


    Es ist einfach nicht richtig zu sagen, man dürfe nur eine Meinung zu einem Thema äußern, welches einen AKTIV selbst betrifft, denn aus mir, einem anfänglich passiven Teil kann schnell auch ein aktiver Teil werden...weder du noch ich wissen das.

  • Nein, ich höre dort zu, wo ich auf Argumente und Erfahrungen eingehen kann.

    Um das zu entscheiden, müsstest Du erstmal zuhören. Wenn Du nicht zuhörst, weißt Du gar nicht, ob es ein Thema ist, auf das Du eingehen kannst. Wenn Du aber zuhörst, ergibt sich daraus nicht, es bewerten oder beantworten zu müssen.


    Das machen wir ständig, auch wenn du vielleicht denkst, du würdest es nicht tun.

    Es ist wahrscheinlich wenig hilfreich, Fehlverhalten dadurch legitimieren zu wollen, dass man sich darauf beruft, dass es alle tun würden.

    Es ist auch ein Unterschied, ob man Fehlverhalten als solches identifiziert, und dann eben die Möglichkeit hat, sich von diesem Fehlverhalten zu trennen... oder ob man versucht, an ihm festzuhalten, indem man es zur Normalität erhebt.

    Und selbst Normalität wäre kein guter Grund, an Fehlverhalten festzuhalten.

    Und Mehrheiten auch nicht.

  • Um das zu entscheiden, müsstest Du erstmal zuhören. Wenn Du nicht zuhörst, weißt Du gar nicht, ob es ein Thema ist, auf das Du eingehen kannst.


    Ich kann ja nicht drauf eingehen, da du ja sagst, dass die Mehrheit sich da raus halten soll oder dass ich nichts dazu sagen kann, weil ich Erfahrung XY nicht selbst erlebt/durchlebt habe. Da ich dies nicht kann, weil die Möglichkeit dazu, mir von dir im Vorhinein verweigert wird, höre ich auch nicht zu, das ist selbstverständlich für jemanden, der sich mit Menschen austauschen möchte.



    Es ist wahrscheinlich wenig hilfreich, Fehlverhalten dadurch legitimieren zu wollen, dass man sich darauf beruft, dass es alle tun würden.

    Es ist auch ein Unterschied, ob man Fehlverhalten als solches identifiziert, und dann eben die Möglichkeit hat, sich von diesem Fehlverhalten zu trennen... oder ob man versucht, an ihm festzuhalten, indem man es zur Normalität erhebt.

    Und selbst Normalität wäre kein guter Grund, an Fehlverhalten festzuhalten.

    Und Mehrheiten auch nicht.


    Wovon redest du überhaupt? Welches "Fehlverhalten"?

  • Ich kann ja nicht drauf eingehen, da du ja sagst, dass die Mehrheit sich da raus halten soll oder dass ich nichts dazu sagen kann, weil ich Erfahrung XY nicht selbst erlebt/durchlebt habe.

    Du kannst doch mit mir darüber sprechen, wie Deine Erfahrungen sind, dass wir als Mitglieder einer "Mehrheit" durchaus an Diskriminierungsstrukturen teilhaben, die wir ungewollt bedienen.

    Es ist ja nicht nötig, über Minderheiten zu sprechen.

  • Es ist ja nicht nötig, über Minderheiten zu sprechen.


    Also soll ich nicht über Minderheiten sprechen in einem Thread, wo es um Minderheiten geht? Willst du mir dies nahe legen?

  • Wovon redest du überhaupt? Welches "Fehlverhalten"?

    Das Fehlverhalten, dass Menschen, die einer Mehrheit angehören, unentwegt meinen, ein Mitspracherecht bei den Angelegenheiten von Minderheiten hätten - insbesondere was ihre Selbstorganisation angeht.

  • Offenbar jemand der seinen Buddhismus über die Lehre stellt. Ist eben seine Wahrheit und basta.


    Für diese Aussage gibt es absolut keinen Anlass.

    Logisch wenn man keine Ahnung hat das man Anlässe nicht erkennen kann.

  • Das Fehlverhalten, dass Menschen, die einer Mehrheit angehören, unentwegt meinen, ein Mitspracherecht bei den Angelegenheiten von Minderheiten hätten - insbesondere was ihre Selbstorganisation angeht.


    Das ist überhaupt kein "Fehlverhalten". Nur in deiner Welt.


    Ein Mitspracherecht existiert auf ganz natürlichem Wege, da ich Teil der Gesellschaft bin, in derer diese Minderheiten sich bewegen.

  • Also soll ich nicht über Minderheiten sprechen in einem Thread, wo es um Minderheiten geht? Willst du mir dies nahe legen?

    Wenn ich das richtig sehe, hat erst die "Mehrheit" aus diesem Thread einen gemacht, wo über eine Minderheit und die Legitimität ihrer Selbstorganisation gesprochen wird.

    Die "Minderheit" hat nur darauf aufmerksam gemacht, dass es sie gibt. Mehr nicht.

  • Ein Mitspracherecht existiert auf ganz natürlichem Wege, da ich Teil der Gesellschaft bin, in derer diese Minderheiten sich bewegen.

    Na hoffentlich dürfen die Minderheiten auch noch Teil dieser Gesellschaft bleiben. Nicht dass noch die Proteinkomplexe dazu befragt werden, wie denn der natürliche Weg des Umgangs auszusehen hätte.

    In diesem Sinne empfehle ich mich, denn mit manchen Minderheiten möchte ich dann nicht mehr sprechen ;)

  • Wenn ich das richtig sehe, hat erst die "Mehrheit" aus diesem Thread einen gemacht, wo über eine Minderheit und die Legitimität ihrer Selbstorganisation gesprochen wird.

    Die "Minderheit" hat nur darauf aufmerksam gemacht, dass es sie gibt. Mehr nicht.


    Schau mal, ich denke überhaupt nicht in solchen Bahnen wie du.


    Hier gibt es ein Thema mit einem konkreten Inhalt, auf den ich mich beziehe. Davon kann jeder User hier im Forum Gebrauch machen. Du hingegen möchtest jetzt diejenigen erst einmal definieren, bevor sie schreiben. Solch einen Anlass gibt es für mich gar nicht. Mir geht es um den Inhalt, nicht um den User.

  • Ich finde also beide Standpunkte richtig. Ich würde es aber kritisch finden, wenn beide Standpunkte verabsolutiert werden. Das würde dann dazu führen, dass es keine Diskussion zwischen Mehr- und Minderheit gibt, bzw. die Minderheit der Mehrheit kategorisch abspricht, sich zu ihr zu äußern. Umgekehrt sollte man immer vorsichtig sein, eine Minderheit zu bewerten, sich Zeit lassen und sich viele Stimmen anhören, die lauten aber auch die leisen, die man oft überhört.

    Wie bereits ja schon klar geworden ist - oder zumindest habe ich es so verstanden - geht es ja nicht darum einen Raum zu schaffen in dem eine Minderheit in ihrer eigenen Suppe sitzen kann. Sondern es scheint darum zu gehen, dass es einen Raum gibt in dem jeder der Interesse hat (unabhängig von Geschlecht, Sexualität, Identität, Ethnie, Staatsangehörigkeit, etc) sich austauschen kann über das Dharma. Dabei soll der Fokus darauf liegen, dass ein Weg miteinander gefunden wird. Also darum die Unterscheidung Minderheit vs Mehrheit zu überwinden hin zu einem Wir und das geht nur, wenn wirgemeinsam in einen Dialog treten.


    Für die Teilnahme an dem Dialog sollte doch vielmehr die Intention als die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zählen, oder nicht? Ich kann nicht Transsexuell sein, aber mich dennoch für diese Gruppe mit einsetzen. Würde ich mich am Dialog beteiligen und wäre komplett destruktiv, würde versuchen den Dialog zu manipulieren und Leute gegeneinander ausspielen, dann wäre ein Ausschluss gerechtfertigt. Der Minderheitenschutz sollte nicht zu einer Abkapselung führen. Hier das Gleichgewicht zwischen Schutz und Offenheit zu finden ist nicht leicht - wenn es überhaupt möglich ist.

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  • Wie bereits ja schon klar geworden ist - oder zumindest habe ich es so verstanden - geht es ja nicht darum einen Raum zu schaffen in dem eine Minderheit in ihrer eigenen Suppe sitzen kann. Sondern es scheint darum zu gehen, dass es einen Raum gibt in dem jeder der Interesse hat (unabhängig von Geschlecht, Sexualität, Identität, Ethnie, Staatsangehörigkeit, etc) sich austauschen kann über das Dharma. Dabei soll der Fokus darauf liegen, dass ein Weg miteinander gefunden wird. Also darum die Unterscheidung Minderheit vs Mehrheit zu überwinden hin zu einem Wir und das geht nur, wenn wirgemeinsam in einen Dialog treten.


    Für die Teilnahme an dem Dialog sollte doch vielmehr die Intention als die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zählen, oder nicht? Ich kann nicht Transsexuell sein, aber mich dennoch für diese Gruppe mit einsetzen. Würde ich mich am Dialog beteiligen und wäre komplett destruktiv, würde versuchen den Dialog zu manipulieren und Leute gegeneinander ausspielen, dann wäre ein Ausschluss gerechtfertigt. Der Minderheitenschutz sollte nicht zu einer Abkapselung führen. Hier das Gleichgewicht zwischen Schutz und Offenheit zu finden ist nicht leicht - wenn es überhaupt möglich ist.

    Ziel der Initiative ist es erst einmal, die eigene Situation zu reflektieren, verschiedene existierende Angebote bekannter zu machen, sich also zu vernetzen. Dafür muss sie breiter und bekannter werden. Unterstützung durch andere wird es immer geben und ist wichtig- niemand lebt für sich allein. Wenn man z.B. einen Retreat organisieren will, braucht man ja z.B. einen Raum/Unterbringung. Ich bringe es mal auf den Punkt: Wir wollen doch keine Parallelwelt erschaffen, sondern die jetzt schon existierende buddhistische "Szene" bereichern. Dazu brauchen wir Unterstützung.


    Wie das im Detail aussieht, möchte ich erst einmal diskutieren. Ich habe hier zwar meine Meinung, aber ich möchte erst einmal andere zu Wort kommen lassen. Ich kann mir vorstellen dass es inklusive Veranstaltungen gibt als exklusive. Unter einem inklusiven Angebot meine ich eines, von demauch Buddhist_innen, die sich nicht als queer definieren, profitieren, wo jede_r herzlich eingeladen ist. Auf der anderen Seite kann ich mir exklusive Veranstaltungen ebenso vorstellen. Es gibt immer noch Menschen, die in ihren Sanghas nicht geoutet sind. Hier ist also ein Öffnungsprozess notwendig. Ich will erst einmal diesen Menschen zuhören, was sie meinen.


    Habe ich Deine Frage jetzt beantwortet oder an Dir vorbei geredet? Willst Du uns unterstützen oder willst Du z.B. durch einen Newsletter informiert werden? Wenn ja, kannst Du mich auch anschreiben. Ich würde mich sehr freuen :) Ich bin derzeit etwas in Eile, deswegen entschuldige die schnell geschriebene Nachricht.


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    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“

  • Also darum die Unterscheidung Minderheit vs Mehrheit zu überwinden hin zu einem Wir und das geht nur, wenn wirgemeinsam in einen Dialog treten.

    Ja und Nein.

    Wenn die Gruppe sichtbar werden will, ist es schwierig, als Nichtangehöriger dieser Gruppe gegenteiliges anzustreben.

    Es gibt diese Diskussionen ja im Bereich der Frauenbewegung und modernen Emanzipation. Während moderne Strömungen des LGBT den Geschlechterdualismus und damit die bipolare kategoriale Zuordnung überwinden wollen, hat die Frauenbewegung viele Jahrzehnte dafür gekämpft, dass Frauen als Frauen sichtbar werden.

    Momentan geht die Tendenz dahin, Frauen wieder unsichtbar werden zu lassen, weil die Sichtbarmachung aus Perspektive mancher Leute nichts weiter als der Rückfall in stereotype Muster ist.

    Die Schwierigkeit ist nun zu bestimmen, wer das Recht hat zu entscheiden, was sichtbar gemacht werden soll und was nicht :)

  • Wir sind, was wir sind und sollten uns einander zumuten und zumuten dürfen!

    Ich weiß nicht so recht.


    Ich würde dem zustimmen, aber nur aus meiner Sicht.

    D.h. alles sollte sich mir zumuten dürfen.

    Das ist doch das Dharma?

    Nich was sollten andere oder wir oder alle tun, sondern wie handle ich.