silver´s Anfänger ecke

  • Hallo in die Runde :)


    Für mich ist Buddhismus noch eine ganz neue Richtung und ich habe eigentlich kaum bis gar keine Erfahrungen.

    was ich bisher verstanden habe ist, dass die Meditation ein wichtiger Bestandteil ist... ist das richtig?

    Ich habe vor vielen Jahren eine Frau kennen gelernt, die eine Achtsamkeits Gruppe leitete.

    Dort machte ich dann erste Erfahrungen mit dem Sein im hier und jetzt.


    Wir saßen dort immer im kreis mit geschlossenen Augen und haben einfach versucht wahr zu nehmen was gerade ist. und jeder sagte was er gerade wahr nimmt immer in der runde.

    es war immer wieder eine ziemlich intensive Erfahrung für mich.

    Und auch wenn oft die tränen liefen, ging es mir danach meist ziemlich gut. ich war ruhig...

    Dann gab es meist ein Mantra...das wir mit sangen...mein Lieblings Mantra war das Om mani padme hum ( auch wenn ich keine Ahnung habe wofür es steht oder was es bedeutet!)


    Ist das Bestandteil des Buddhismus oder wieder eine ganz andere Richtung?


    es geht doch um Achtsamkeit...richtig?


    Womit fängt man an?

    Und braucht man einen Lehrer?

    Wenn ja, wie findet man einen Solchen?

    Ich habe das Gefühl ohne Lehrer ist der einstieg ziemlich schwierig?


    Weiß jemand von euch ob es im Paderborner raum etwas in dieser Richtung gibt?

    ein Zentrum oder so etwas?


    Ich hab so viele fragen, aber will auch nicht gleich einen Roman hier schreiben :D


    Lieben Gruß

    silver

  • Spock

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Womit habe ich vor über 10 Jahren angefangen?:?

    Mit Interesse. Alle möglichen Bücher gelesen. Eine Reise nach Thailand.

    Daraus wurde Inspiration. ^^Eigene Erfahrungen :mala: bestätigten die Theorie ;) Ich suchte und fand eine Dharma Lehrerin und ein buddhistisches Zentrum.

    Aus Inspiration wurde Vertrauen :rainbow::buddha: als ich bemerkte, dass es nicht nur was Kurzfristiges sondern etwas ist womit ich gar nicht mehr aufhören möchte, es sei denn ich hätte die Buddhaschaft erreicht :angel: aber da ist der Weg noch ganz weit _()_

  • Also ich habe mir jetzt einiges auf YT von Ayya Khema angehört.

    Die 2 Videos bzw Vorträge zum Thema Meditation, die mir vorgeschlagen wurden und auch noch eins zur ersten Vertiefung.

    Ich finde sie kann wirklich gut und verständlich erklären!


    Nun habe ich eine Idee was Meditation ist und was der Schwerpunkt bei der Meditation ist bzw sein sollte/könnte.

    Vieles von dem was sie sagt kenne ich von mir.

    Ich musste so lachen wie sie beschrieb das die Sinne nicht unterscheiden können was genau es ist was wahr genommen wird...

    Das Auge zum beispiel sieht nur das es eine rote Farbe hat und diese bestimmte Form. Der Geist sagt dann: Rose...toll...haben will :grinsen:


    Es ist tatsächlich so das ich immer mein Glück von Anderen Abhängig mache. So habe ich immer gesucht und vielleicht auch mal gefunden, aber es war nie von Dauer! und am Ende stand wieder das Leid es verloren zu haben.

    Bis heute Morgen war ich interessiert...jetzt bin ich absolut neugierig...


    Eine ganz pragmatische Anfängerfrage :D :


    Wenn man körperliche schmerzen hat, mir tut mein rechtes bein sehr weh, wieso weiß ich nicht...kann man dann überhaupt meditieren?

    man ist doch sicher von dem Schmerz abgelenkt?


    Ich habe auch versucht etwas über die vier edlen Wahrheiten zu lesen, merke aber das es mir schwer fällt zu verstehen.

    Es gibt da so viele neue Fremdworte, die ich noch nicht verstehe!

    Alles hat eine Bezeichnung, das braucht wohl sicher seine zeit bis man da rein kommt?!

  • Weiß jemand von euch ob es im Paderborner raum etwas in dieser Richtung gibt?

    ein Zentrum oder so etwas?

    Ich habe im Netz Folgendes gefunden:



    Buddhismus - Religion oder Philosophie? | Stadt Paderborn

    Volkshochschulkurs. Hier geht es wohl weniger um Praxis der Meditation als mehr um eine theoretische Auseinandersetzung mit der buddhistischen Lehre.


    Raum für Stille -

    Eine Theravada-Gruppe, die sich zweimal im Monat trifft.


    Zen-Meditation Paderborn

    Eine Zen-Gruppe, besteht offenbar seit 30 Jahren.


    Mein Tipp: Wenn dich etwas davon anspricht, setz dich doch einfach mal mit den Leuten in Verbindung.

    _()_

    Tai

  • Hallo Tai

    Hab vielen lieben Dank für die Links!

    Der Volkshochschul Kurs ist wohl bereits vorbei... so wie ich das gelesen habe.


    An den Raum der Stille habe ich eine Mail geschrieben und hoffe auf baldige Antwort wann das nächste Treffen ist.


    Das zen schreckt mich etwas ab... es klingt so "hart" was dort auf der seite zu lesen ist.

  • Hallo silver, herzlich willkommen im Forum. Ich bin auch neu, deshalb sage ich nichts weiter. Die guten Ratschläge kommen von den anderen :) Fühl Dich wohl.

  • Wenn man körperliche schmerzen hat, mir tut mein rechtes bein sehr weh, wieso weiß ich nicht...kann man dann überhaupt meditieren?

    man ist doch sicher von dem Schmerz abgelenkt?

    Ja das kenne ich, das ist erst einmal so und ändert sich mit der täglichen Praxis durch das disziplierte Training dann jedoch sehr schnell, fand ich.


    Allerdings auch wenn ich mal nicht im taeichen "Training" bleibe. Kannst Dir evtl. wie bei einem Muskel vorstellen.

    Der sich schnell auf-/abbaut.


    Bei grossen Schmerzen kontempliere ich dann mehr.


    Bei geringeren Schmerzen komme ich inzwischen in ausreichend hohe Konzentration, geistige Ruhe die körperlichen Schmerzbereiche, Teile dann ebenso zur Ruhe kommen lässt.


    Durch diese Ruhe dann erscheinen die körperlichen Schmerzen zwar immer noch mal durch, jedoch nicht so stark oder gar fortlaufend um meine Aufmerksamkeit so zu unterbrechen das ich meine Konzentration vollständig verliere, indem ich meinen Geist dann darauf auszurichte.


    Diese Wahrnehmung reduziert dann die Empfindung erheblich bis wegfallend.... TOIToiToi. ✨✨✨

  • Guten Morgen :)


    Spock


    zum Beispiel verstehe ich nicht ganz was damit gemeint ist :

    Zitat

    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensentwicklung: Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende, Genügens-reiz-verbundene, dort und dort sich ergötzende, nämlich der sinnliche Durst, der Daseinsdurst, der Nichtseinsdurst (tanhā).


    was ist ein wiederdasein säeder ? oder wie genügungs-reiz-verbundener?


    Dann habe ich oft gehört und gelesen auch, das es um Los lassen geht...lese aber auch gleich zeitig, das es darum geht mit sich zu Kämpfen...gegen unheilsames zum Beispiel. Das ist doch irgendwie ein Wiederspruch in sich oder nicht?

    Wie kann ich etwas los lassen oder liebevoll annehmen wenn ich doch dagegen ankämpfen soll?


    Hier z.B :


    Zitat

    Dinge nicht aufsteigen zu lassen . . . aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden . . . unaufgestiegene heilsame Dinge zu erwecken . . . aufgestiegene heilsame Dinge festzuhalten und nicht schwinden zu lassen, sondern zum Wachsen und Gedeihen und zur vollen Entfaltung zu bringen. Und er müht sich ab, bietet alle Willenskraft auf, treibt seinen Geist an und kämpft


    Oder sind das dann zwei verschiedene Richtungen im Buddhismus ?

  • Oh,.....Verwirrung?...dann entschuldige bitte...:rose:


    War der Meinung mich zu erinnern das Ayya in den Video Beiträgen die Du oben angesprochen hattest,

    das Ayya in den Beiträgen den Unterschied zwischen Ruhemeditation und Einsichtskontemplation schon ansprach.


    Hab Dir hier einmal den ganzen Grundkurs MEDIATION von Ayya Khema zusammengestellt._()_

    Grundkurs Meditation Ayya Khema

  • Buddhismus



    Auf dieser Internetseite habe ich jetzt einiges gelesen und merke das sich mein Kopf dreht...


    Es geht also im Grunde um Das beenden von Leid.

    So viel habe ich verstanden. Das ist der Kern vom Buddhismus...richtig?

    Und es geht um Karma oder kamma.

    Darunter verstehe ich (korrigiert mich bitte wenn falsch!) das Prinzip Handlung und Wirkung...also so nach dem Motto ich bekomme was sich gebe.

    richtig?

    Das bedeute ja auch für mich... das ich im Grunde selber verantwortlich bin für mein Leid.

    Ich gebe zu damit tu ich mich gerade sehr schwer!

    (haben mir doch jahrelang Psychologen gesagt, es ei eben NICHT meine Schuld!

    zumindest was die Kindheit und Jugend angeht)


    Um das kurz zu erläutern wieso das schwierig für mich ist :

    Meine Kindheit war geprägt von viel Gewalt.

    Nun wenn ich davon ausgehe es ist Karma das mir das passiert ist...also vielleicht eine folge meines Handelns in einem früheren leben...

    würde es nun doch bedeuten, das es meine Schuld ist. Nun frage ich mich...gibt es Schuld im eigentlich Sinne überhaupt?


    Und ich habe so meine Schwierigkeiten mit dem Gedanken es gibt kein "Ich"

    Das alles vergänglich ist...ja das sehe ich auch so kann ich nach vollziehen.


    mhh... alles nicht ganz einfach


    Es gibt also laut Buddhismus gar keine Seele...

    da muss ich daran denken, das mein Chef mal ( der selber seit 20 Jahren meditiert und mich erst auf diese Idee mehr oder weniger brachte) sagte, es gibt keine Realität...das was du als als Realität wahr nimmst ist nicht die Wirklichkeit.

    Okay damit war ich etwas überfordert...könnt ihr euch vielleicht vorstellen :lol:


    Ich habe den Eindruck, je mehr ich versuche zu verstehen, desto verwirrter werde ich... Normal?

    :eek:

  • meinst du das hier?

    ja das ist ja die selbe Homepage.

    ich habe das gelesen, aber die Art dieser Sprache ist für mich schwer zu begreifen, zu verstehen.

    Wenn die Sprache so "verwinkelt" ist...weiß nicht wie es ich beschreiben soll was ich damit meine... es ist so verworren für mich.

    Ich bin vielleicht "zu einfach" gestrickt...diesbezüglich :grinsen:

    Ich glaube ich brauche da mehr so ganz einfache, deutliche Erklärungen...verstehst du wie ich das mein?

    diese Altmodische Sprache ist für mich nur schwer greifbar.

  • Eine gute Zusammenfassung von Buddhas Lehre findest du unter Wettimuny, R. G. de S. - Die Lehre des Buddha und ihre wesentliche Bedeutung. Das schöne ist, es ist kostenlos. Überhaupt ist Dhamma Dana - Dhamma Dana da eine gute Anlaufstelle. Auch Buddhadasa Bhikkhu;s "Das Kernholz des Bodhibaums – Suññata verstehen und leben" ist lesenswert und kannst du dort finden.


    Da es eher Theravada-lastig ist, empfehle ich (immer wieder) als Ergänzung: Kleine Übersicht über Philosophie und Praxis einiger buddhistischer Schulen von M.B. Schiekel.

    Und eigentlich ist es ganz einfach: Nichts, was es auch sei, sollte festgehalten werden. Aber nichts fällt uns so schwer wie Einfachheit.

  • Hallo silver80 ,

    ein herzliches Willkommen auch von mir. Schön, daß Du hier "gelandet" bist :).

    Du wirst hier sicher viel Inspiration finden und hilfreiche Antworten auf Deine Fragen bekommen.

    Daß Dich die geballte Ladung an Informationen rund um den Buddhismus und die Meditation "verwirrt", finde ich persönlich nachvollziehbar.

    Da mach Dir mal keine Gedanken. Das legt sich bestimmt und Du wirst Deinen ganz eigenen und perfekten Weg finden.

    Liebe Grüße vom Sternenkind :rainbow:

  • Ich seh das so: Es gibt feststehende Begriffe und einer davon ist "Werden" (bhava) oder "Wiederwerden" (punarbhava), oft auch mit "Wiedergeburt" oder "wieder Dasein" übersetzt. Im Grunde ist es einfach und m.E. wörtlich zu verstehen "Ich möchte so und so werden." (schöner, reicher, klüger, beliebter, rechthabender, am erleuchtetesten, besser...). Manche wollen besser sein als sie sind oder besser sein als andere, usw. Das ist ein Antrieb dem man eig. ständig hat, wenn man mal genau hinschaut. In den sozialen Medien sieht man das auch sehr gut, das berühmte "Hamsterrad". Wenn sich zB. jemand auf Instagramm mit seinen Selfies und seinem Aussehen identifiziert, dann dreht sich auch sein Handeln und seine Absicht darum UND das was für ihn begehrlich ist. Das ist dann so eine Art Kreislauf (Wohlgefühl zB. durch die Aufmerksamkeit -> Begehren dieses Erlebens -> Identifikation/Werden damit -> und dann baut man das mit der Zeit so aus, weil man mehr davon will, also begehrt). Er ist sich i.d.R. dessen aber nicht ganz bewusst, was deswegen viel Stress erzeugen kann - manche fühlten sich durch diese social-Media-Sucht tatsächlich ausgebrannt...


    Im Buddhismus wirft man nun aber den Fokus auf dieses Begehren (welches eben suchtartig funktioniert), damit man sich dessen bewusst wird und hinschaut was man tut oder (werden) will.


    Ist das verständlich?

    ja ich meine zu verstehen was du damit erklären willst.

    Es geht also erst mal darum sich bewusst zu machen das es dieses Begehren gibt

    Und wo das bei einem selbst liegt... richtig ?


    Nun ich weiß das es bei mir meist der durst nach geliebt werden...gesehen werden... gemocht werden... sowas in die Richtung ist.

    Allerdings eher dann in der Form... das ich versuche alles "Richtig " zu machen...


    Ist das verständlich?

  • Eine gute Zusammenfassung von Buddhas Lehre findest du unter Wettimuny, R. G. de S. - Die Lehre des Buddha und ihre wesentliche Bedeutung. Das schöne ist, es ist kostenlos. Überhaupt ist Dhamma Dana - Dhamma Dana da eine gute Anlaufstelle. Auch Buddhadasa Bhikkhu;s "Das Kernholz des Bodhibaums – Suññata verstehen und leben" ist lesenswert und kannst du dort finden.


    Da es eher Theravada-lastig ist, empfehle ich (immer wieder) als Ergänzung: Kleine Übersicht über Philosophie und Praxis einiger buddhistischer Schulen von M.B. Schiekel.

    Und eigentlich ist es ganz einfach: Nichts, was es auch sei, sollte festgehalten werden. Aber nichts fällt uns so schwer wie Einfachheit.

    oh vielen lieben Dank!!

    Da hab ich eine Menge zu lesen... schön !:grinsen:^^

  • ja gut aber man braucht ja auch erst mal infos und muss "machen" also lesen z.b oder ?

    Machen ist ja etwas das immer da ist... haushalt... arbeit... etc

    Und ist nicht das ganze Leben "machen" ?

    Oder verstehe ich das falsch ?


    Ja Selbstgespräche kenne ich nur zu gut und suche seit langem schon einen weg daraus.

    Das war der anlass mich über meditation zu erkundigen!

  • Tipp am Rande: Achte mal auf die Begriffe, die hier im Forum im Text leicht rot unterstrichen sind. Bsp. Dasein. Wenn Du am PC bist, klappt eine Erklärung auf, wenn Du kurz mit der Maus darüber bleibst. Am Handy kannst Du sie anklicken für eine längere Erklärung, die per Klick auch am PC kommt. Da sollte einiges bei sein, was am Anfang beim Lesen im Forum schwierig ist. Wenn Dir da was fehlt, gerne konkret ansprechen, damit wir weiteres ergänzen können.

  • Das Machen ist weniger das Problem imho, sondern mit welcher Haltung und welcher Absicht. Macht man was, weil es grade ansteht und vernünftig wäre (Haushalt) oder weil man damit seine Sucht füttern möchte. Also wenn du den Haushalt machst, dich danach hinsetzt und sofort wieder aufstehen musst oder aufs Handy starren und keine 5min stillsitzen kannst, dann ist es in meinen Augen eher Suchtverhalten.

    ah okay verstehe was du meinst!

    Das ist bei mir glaube ich sehr unterschiedlich...es gibt Tage wo ich durchaus auf einfach nur ruhig "da sein" kann und dann auch weider Tage wo ich wie ein aufgestochenes Huhn rumlaufe völlig überdreht und ruhelos.

    Das war einer dieser Tage an denen mein Chef mich an die Seite nahm und mir erzählte das er seit 20 Jahren Meditiere und mir empfehlen würde mich damit mal zu beschäftigen!


    eine Frage was bedeutet : imho ?

  • Hallo Silver,


    herzlich willkommen hier!


    Ein paar Bemerkungen aus meiner eigenen Erfahrung:


    Ich habe den Eindruck, je mehr ich versuche zu verstehen, desto verwirrter werde ich... Normal?

    Normal! Begin at the beginning, hat Aldous Huxley gesagt. :)

    Höre und lese doch erst mal Erklärungen zu den vier Edlen Wahrheiten. Von dort aus kannst Du Dir vieles erschließen.


    Die empfohlenen Videos von Ayya Khema finde ich auch gut.


    Es geht also im Grunde um Das beenden von Leid.

    So viel habe ich verstanden. Das ist der Kern vom Buddhismus...richtig?

    Genau, aber es geht um eine besondere Art von Leid: Das Leid, das Du selbst Deinem Dasein hinzufügst, weil Du bestimmte Dinge nicht haben willst, und andere Dinge unbedingt haben willst (im Buddha-Sprech Hass und Gier). Dieses "Leid" nennt man Dukkha.

    Die schon genannte sehr verständliche Einführung:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Und es geht um Karma oder kamma.

    Darunter verstehe ich (korrigiert mich bitte wenn falsch!) das Prinzip Handlung und Wirkung...also so nach dem Motto ich bekomme was sich gebe.

    richtig?

    Da gibt es sehr verschiedene Auffassungen in verschiedenen buddhistischen Richtungen. In "meiner" Richtung ist Kamma einfach die Folge von allen Deinen Taten, Gedanken, Erlebnissen und Entscheidungen, und die prägen Deine Gedanken und Dein Verhalten heute. Wenn Du in der Vergangenheit immer Dinge kultiviert hast, die hasserfüllt sind, dann erntest Du eine hasserfüllte Gegenwart. Wenn Du liebevolle Gedanken und Handlungen kultivierst, dann erntest Du Liebevolles.

    (haben mir doch jahrelang Psychologen gesagt, es ei eben NICHT meine Schuld!

    zumindest was die Kindheit und Jugend angeht)

    Genau, das Konzept "Schuld" hat im buddhistischen Kontext keine Bedeutung, das ist ein jüdisch-christliches Ding. (Es gibt durchaus Buddhisten, die meinen, solche Gewalterfahrungen wären die Folge von Kamma aus früheren Leben. Ich halte das für Blödsinn. Allerdings ist die buddhistisch-praktische Relevanz dieser Idee für die Vergangenheit auch relativ gering. Es ist ja nun mal passiert, egal, warum, und Du kannst es nicht mehr ändern.)

    Das bedeute ja auch für mich... das ich im Grunde selber verantwortlich bin für mein Leid.

    Ich gebe zu damit tu ich mich gerade sehr schwer!

    Du kannst nur Dukkha beinflussen, das Leid, dass Du selbst hinzufügst. Selbst, wenn Du ein erfahrener langjähriger Praktizierender bist, kannst Du von einem Auto überfahren werden, und an den Schmerzen leiden. Die Frage ist: Wie viel Leid fügst den physischen Schmerzen selbst noch hinzu?


    Du kannst die Idee von Dukkha auch einfach umdrehen: Du bist für Dukkha verantwortlich (im Sinne von: es hängt von Deiner Vergangenheit ab), und Du hast die Möglichkeit das für die Zukunft zu verändern. Durch die Überwindung von Gier und Hass (dritte edle Wahrheit). Ob Du das tust, oder nicht, bleibt alleine Deine Entscheidung.


    Zitat

    das was du als als Realität wahr nimmst ist nicht die Wirklichkeit.


    Da muss man sehr mit den Begriffen aufpassen. Richtig ist: Was immer Du warnimmst, geht durch den Filter Deiner Erfahrungen, Prägungen, ja selbst Deiner augenblicklichen Laune. Besser, man ist vorsichtig, wenn man Wahrnehmungen als "richtig und objektiv" einordnet. Die Frage, ob es eine "objektive" Welt da draußen gibt, ist nicht Gegenstand der buddhistischen Lehre. Es geht immer um Deine Empfindungen, Wahrnehmungen, Gedanken.


    Deine Beschäftigung mit dem Buddhismus ist ein schönes Beispiel. Im Moment kommt Dir vieles verwirrend vor. Natürlich.

    Ist die Lehre deswegen objektv verwirrend? Muss nicht sein. In zwei, drei Monaten wirst Du von einigen Grundlagen schon eine ganz andere Wahrnehmung haben.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Das Machen ist weniger das Problem imho, sondern mit welcher Haltung und welcher Absicht.

    Das gilt aber ja auch für die Meditation und Artverwandtes.Obwohl ich würde eher sagen ob mit Absicht oder einfach so. Obwohl es ja wenns gut läuft nicht mal Tun ist.
    Es gibt ein Sitzen, um etwas zu erreichen, und ein einfach so sitzen.

  • Aravind

    Danke dir für deine Gedanken!


    Das Video ist total klasse finde ich!

    Jetzt verstehe ich den Begriff Dukkha schon mal ganz gut.



    Ich finde es sehr spannend, das mir so etwas schon oft gesagt wurde ohne das ich wusste in welchem Zusammenhang das steht oder wie das eigentlich gemeint ist/war.

    Eine bekannte sagte schön öfters mal zu mir : je mehr du es weg haben willst, desto stärker wird es werden. Annehmen als das was es gerade ist ohne Wertung und PUNKT. Ich konnte das nie verstehen und auch nicht umsetzen...


    Ich versuche das mal für mich zu deuten...

    Also es bedeutet z.B im Klartext...wenn ich gerade an eine Situation denke von Früher...und dann traurig werde...dann ist nicht Sinn der Sache sich ab zu lenken davon, sprich etwas anderes zu tun, sondern es einfach so sein lassen ?

    Oder wäre der richtige Weg dann eher, erst gar nicht daran zu denken was früher war?

    Aber das wiederum wäre auch ein "nicht haben wollen" oder?


    Nicht zu reagieren... ich versuche das zu verstehen ...

    also ich nehme wahr, es ist etwas unangenehm...nehmen wir mal das Gefühl Traurigkeit (Weil das eins meiner großen Themen ist immer wieder!)

    Nicht zu reagieren wäre dann in diesem Fall...nicht zu weinen?... oder nein... vielleicht eher...dann nicht...sich davon ab zu lenken?...


    Sie sagt in dem Video ja auch das man dann irgendwann ja doch reagieren "muss"


    Dann Fallen lassen.... blöde Frage...und wie mache ich das ganz konkret?


    Vielleicht sollte ich mir mal aufschreiben was ich denke das es mein Dukkha ist ?

    Ich glaube das es da ganz viel verschiedenes und nicht nur eine Sorte gibt...




    Spock

    Vielen Dank für die Erklärung wusste nicht das diese Abkürzung sogar bei Wiki existiert :D

    Es gibt auch relativ subtile Formen davon, zB. wenn man in seinen Projektionen festhängt (da geht es auch um Aneignung/Anhaftung, zB. einer Meinung oder einer alten Erfahrung, usw.). Da ist auch ein vorgestellter Ich-Bezug. Der ist manchmal gut versteckt... Aber im Grunde ist das wie die Selbstgespräche in Gedanken, die man dann auf Objekte projiziert.


    mhh... dem kann ich nicht ganz folgen wenn ich ehrlich sein darf.

    Projektionen verstehe ich so, das ich jemandem etwas zuschreibe was eigentlich in mir ist. Also z.B wenn ich wütend bin auf jemanden weil er xyz gesagt hat... In der Psychologie wird ja gezielt mit Projektionen gearbeitet...daher kenne ich das auch nur...so sagte damals meine Psychologin sie hätte mir einfach nur viel Projektionsfläche geboten...also ich z.B Gefühle auf sie projizierte die eigentlich gar nichts mit ihr zu tun hatten.

    Geht das so in die richtung die du meinst oder bin ich grad ganz woanders unterwegs?


    Es gibt ein Sitzen, um etwas zu erreichen, und ein einfach so sitzen.


    Da stellt sich mir jetzt die Frage welche der beiden varianten denn die sinnvollere ist?

    man meditiert ja eigentlich schon um irgendwann etwas "zu erreichen"...

    Den Gedanken braucht es ja erst mal um überhaupt damit an zu fangen?

  • Da stellt sich mir jetzt die Frage welche der beiden varianten denn die sinnvollere ist?

    man meditiert ja eigentlich schon um irgendwann etwas "zu erreichen"...

    Den Gedanken braucht es ja erst mal um überhaupt damit an zu fangen?

    Die Meditationsarten unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Schulen des Buddhismus. Im Zen-Buddhismus gibt es z.B. das Zazen, welches unter die Kategorie einfach nur sitzen fällt. Klar, man hat erstmal einen Antrieb und eine Intention damit anzufangen. Die Frage ist: Wie geht man damit um?


    Hält man beim Zazen an den Wünschen nach Satori (Erleuchtung) oder immer anhaltendes Glück fest, so wird man bitter ent-täuscht. Denn wenn man einfach nur sitzt, dann sitzt man einfach nur. So einfach wie es klingt, so schwer ist es wirklich umzusetzen.


    Welches "System" für dich das passende ist, kannst letztlich nur du selbst herausfinden. Was ich gut finde, findest du vielleicht nicht so schön. Was du schön findest, ich vielleicht nicht.

    _()_

  • Denn wenn man einfach nur sitzt, dann sitzt man einfach nur. So einfach wie es klingt, so schwer ist es wirklich umzusetzen.

    okay aber was ist dann der Sinn darin?

    das verstehe ich noch nicht so?

    Einfach sitzen... okay aber wozu?

  • Meist, wenn wir einfach irgendwo sitzen, dann ist es so, dass unser Kopf mit vielen Dingen beschäftigt ist. Wir denken darüber nach was wir gegessen haben. Was wir essen wollen. Kommen von dem, was wir essen wollen hin zum Einkauf der noch ansteht. Von dort geht es dann weiter dazu, dass der Kassierer das letzte mal unfreundlich war. Und so weiter und so fort.

    Wenn man im Zazen sitzt, dann beobachtet man die Gedanken, aber springt nicht auf sie auf und verfolgt sie. Man sieht zu wie sie entstehen und wie sie wieder verschwinden. Ohne dass wir uns von ihnen mitziehen lassen. Passiert es doch mal, dass wir einem Gedanken hinterher gelaufen sind, so kehrt man wieder zurück zum beobachten. Ganz im Moment sitzen, ohne sich in den Gedanken zu verlieren.

    _()_