Nihilismus

  • Nur kurz gefragt... Ich bin schon seit langen von der Sinnlosigkeit alles seienden überzeugt. Durch diese Einstellung habe ich jedoch Probleme im Alltag bzw. Mit anderen Menschen... Geht es nur mir so? Kennt ihr das evtl selbst und habt Tipps? :)

    Danke im voraus

    Lg Attac

  • xiaojinlong

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Logisch hast Du Probleme damit wenn Du sowas vertrittst.

    Alles Seiende ist nicht Sinnlos das sehen nur solche so die Sinn suchen.

    Alles Seiende ist ohne Ich, ohne Selbst.

    Alles Seiende ist durch wechselseitige Abhängigkeit immer durch Bedingungen, die selbst Bedingungen haben entstanden.

    Alles Seiende kann auf eine Bedingung zurück geführt werden, doch die erste Bedingung bleibt unergründbar.

    Weil Du die erste Bedingung/Ursache nicht finden kannst, es aber dummerweise willst, hat alles Seiende keinen Sinn.


    Sinnsuche ist Sinngeben. Sinngeben ist Meinung. Meinung ist Leiden.

  • Geht es nur mir so?

    Ich hatte eine Phase in der ich auch wie du an die Sinnlosigkeit geglaubt habe. Das Problem war am Ende, dass ich daran glauben musste. Demzufolge musste ich der Intellekt sein. Der Intellekt hinterfragt, er glaubt nicht. Er hinterfragt bis er selbst seinen eigenen Beweis hat. Vielleicht bist du ebenfalls der Intellekt und kannst nicht blind an etwas glauben? Jesus oder Buddha? Der eine glaubt, der andere der Intellekt.


    Was passiert, wenn du dich von allem befreist, auch von der Sinnlosigkeit?

    Die Sinnlosigkeit wird immer das Gegenteil von etwas sein, was absolut Sinn macht.

    Gegenseitig existiert dann das was sinnlos ist und das was einen Sinn hat.

    Du hast dich selbst nur für eine Seite entschieden.

    Vielleicht war das einfacher?

  • _()_

    Sinnlos inwiefern? Hatt nicht alles einen sinn? Natürlich ist uns der sinn hinter allem nicht immer klar aber wen es Keinen sinn hätte würde es nicht entstehen.

    Meinn Sinn glaub ich ist die Erfahrung fon allem was mir im Moment und im nächsten Moment entgegenkommt.

    Auserdem wiso muss etwas einen anderen sinn haben als dich zu erfreuen ? Und da einem so ziemlich alles erfreuen kann hat auch so ziemlich alles sinn:grinsen: aber mein Kommentar wird wohl sinnlos an Dir vorbeiziehen;)_()_

  • Guten Morgen und herzlich Willkommen AttacHie,

    ich empfinde das Leben (die Welt) auch als sinnlos.

    Die einzige, die ihm Sinn gibt, kann nur ich selbst sein. Ich bin einfach - Punkt


    In dieser Sinnlosigkeit macht für mich nur die Lehre des Buddha Sinn. Nach der richte ich mich, denn ich will frei sein vom "üblichen Leiden". So bin ich von Moment zu Moment in Frieden - das macht Sinn. Denn ich weiß, wie ich in Un-Frieden gerate. Deshalb handle ich so, dass ich im "Frieden bleibe". Unfrieden ist Konflikt.

    Konflikt ist vermeidbar.


    Alles Gute für Dich

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Nur kurz gefragt... Ich bin schon seit langen von der Sinnlosigkeit alles seienden überzeugt. Durch diese Einstellung habe ich jedoch Probleme im Alltag bzw. Mit anderen Menschen... Geht es nur mir so? Kennt ihr das evtl selbst und habt Tipps? :)

    Kurz geantwortet - die Einstellung ändern, dann verschwinden die Probleme die durch sie verursacht werden.


    Nachtrag:


    Wenn alles Seiende sinnlos wäre, dann würde es auch keinen Sinn machen diese Probleme zu lösen. Weil es Probleme bzw. Leiden gibt kommt die Frage auf wie sie zu beseitigen sind. Demnach liegt ein Sinn des Daseins darin die Probleme zu lösen und Leiden zu beseitigen. Danach streben alle Wesen.

  • Ich sage mir alles hat seinen Sinn. Alles ist Erfahrung, und diese Erfahrung will irgendwie gemacht werden. So hat auch das Gefühl von Sinnlosigkeit seinen Sinn - man muss erfahren, wie es ist, die Dinge für sinnlos zu halten. Diese Erfahrung währt auch wie alle anderen Erfahrungen nicht ewig, sondern wandelt sich irgendwann in etwas anderes. Dieses andere, das dann weiss, wie es ist keinen Sinn zu sehen, und diese Erfahrung nicht mehr braucht eben, weil es sie kennt und danach entscheiden kann. Und was für einen Sinn die Dinge ausserhalb der weltlichen Erfahrung haben könnten, können wir sowieso kaum erahnen.


    Also sage ich mir immer, es geht einfach nur geradeaus weiter, und es ist besser, zu versuchen sich und anderen trotzdem eine halbwegs angenehme Existenz zu schaffen, als alles aufzugeben und dann die Konsequenzen des eigenen Sträubens gegen unveränderliche Sachverhalte ernten zu müssen. Das Erleben ist nun einmal ein Sinn an sich, auch dass wir glücklich sein wollen und nicht leiden wollen. Das ist unser letztes Gesetz vor dem wir nicht entfliehen können. So sind wir gezwungen, das beste daraus zu machen, und die Dinge als sinnlos zu wähnen hilft einem nicht dabei, gegen das Leiden anzuschwimmen, sondern lässt einen nur noch tiefer abtauchen. So sage ich mir, strenge ich mich lieber an, selbst wenn es am Ende nur etwas sinnloses sein sollte, dann ging es mir und anderen vorher wenigstens halbwegs annehmbar. Sinnlosigkeit zu wähnen bedeutet Leid - und der Buddhismus lehrt ja schliesslich, wie man durch sein Denken und Handeln Leid vermeiden, auflösen kann, den Weg zum Glück finden vielleicht sogar.


    Vielleicht liegt dem Gefühl von Sinnlosigkeit ja auch eine Chance bei, nämlich zu versuchen es zu überwinden, um wieder dem Glück entgegenstreben zu können. Was man für Glück hält, ob das stimmt, und was wirklich glücklich macht, ist aber wiederum ein riesen Thema für sich, und ich denke alle unsere Erfahrung dreht sich nur um die Beantwortung genau dieser Frage.

  • Mir geht es genau so.
    Wie @qwertz es schon erwähnt hat, handelt sich um eine rein intellektuelle Sichtweise. Sinn wird als menschliches Konstrukt entlarvt und somit festgestellt, dass nichts einen inhärenten Sinn haben kann. Konsequenterweise muss aber auch festgestellt werden, dass "Sinn", das Wort, ebenfalls ein menschliches Konstrukt ist und somit jedes Sinns entbehrt. Wenn also alles sinnlos ist, ist es somit frei von etwas sinnlosem. Paradox? Auf jeden Fall. Wie @qwertz ebenfalls angemerkt hat, existieren Begriffe wie "sinnvoll" und "sinnlos" nur in gegenseitiger Abhängigkeit. Allem einen Sinn abzusprechen, ist somit anzuerkennen, dass es überhaupt Sinn gibt. Wie wir jedoch bereits festgestellt haben, gibt es Sinn nur als menschliches Konstrukt und der Sinn, den du anerkennst, kann also ebenfalls nur menschliches bzw. dein persönliches Konstrukt, von dir geschaffen sein.
    Wenn nun also alles sinnlos ist, weil Sinn ein von Menschen gemachter Begriff ist, ist sein Gegenteil also ebenfalls davon betroffen und eine Lösung wäre es, in den Begrifflichkeiten von "sinnlos" und "sinnvoll" dies voll zu akzeptieren und selbst zu schaffen, was du zu finden erhoffst - einen Sinn.
    Eine andere Möglichkeit, so scheint es mir zumindest, ist es, wie @qwertz dir geraten hat, dich von Begriffen wie "sinnvoll" und "sinnlos" zu lösen. Wenn dir dein Verstand sagt, es sei alles sinnlos, bist du an einen Punkt angelangt, an dem dich dein Verstand nicht weiterbringt. Lass ab von ihm und dem begreifen der Welt und wende dich dem zu, was die Welt dir sagt. Höre in dich hinein. Sieh in dich hinein. Da gibt es ein ganzes Universum, dass es noch zu verstehen gilt, aber da wird dir der Verstand nicht weiterhelfen :grinsen:


    _()_

  • Es ist kein Nihilismus, zu sagen, alles sei sinnlos.

    Sinnlosigkeit bzw. deren Gegenstück, Sinnhaftigkeit, postulieren einen Standpunkt, eine Sicht, man könnte auch sagen Ideologie, auf das Dasein.

    Nihilismus kennt weder Sinn noch Sinnlosigkeit, sondern überwindet diese Konstrukte.


    Es ist nicht leicht, NihilistIn zu sein :)

    (Wer findet den Fehler im letzen Satz? 😚)