Ich glaube, es ist ein Abweg, in der Welt zu sehr nach Ursache und Wirkung forschen zu wollen. Insbesondere nach Widergeburtsketten innerhalb dieser Welt. So einfach ist es glaube ich leider nicht... Es kann mitunter sehr lehrreich sein das zu untersuchen. Aber diese Welt ist nun einmal so beschaffen, dass sie in permanentem und zwangsläufigem Widerspruch mit sich selbst und gütligen Regeln steht, und das kann einen ganz schön verwirren, und wie ich denke auch manchmal von einem günstigen Verständnis der Lehre Buddhas ablenken.
Viel sinnführender wäre es meiner Ansicht nach, erst einmal konkret eigene einzelne Handlungen zu überdenken. Diese Welt ist nicht in Zement gemeisselte Geschichte der Wesen, die sich in ihr befinden. Sie ist eine Aufgabe, eine riesen Ansammlung von Möglichkeiten, heilsame wie unheilsame Handlungen in ihr zu begehen. Vielleicht wäre es ja sogar eine heilsame Handlung, die von gegenseitigem Verzehren und Leid und Angst geprägt Natur in kleinen oder grossen Teilen so umzugestalten, dass weniger Leid existieren muss, und dass dafür nicht dafür getötet wird, sondern dass das Leid nach und nach durch günstige Lebensumstände ersetzt werden kann. Gleich die ganze Welt umzugestalten ist aber eine sehr grosse, keine einfache Aufgabe. Meiner Erfahrung nach haben Aufgaben immer an sich ein Potential einer gewissen Schwierigkeit, die einem im Weg steht, wenn man sie umsetzen will. Je grösser und heilsamer die Aufgabe, umso schwieriger gestaltet sie sich und umso schneller macht man dabei Fehler, die die Auswirkungen der Versuche sie umzusetzen auch mal ganz grob in's negative, unheilsame für alle beteiligten verkehren kann.
Ich träume deswegen mittlerweile immer weniger davon, gleich die ganze Welt retten zu wollen, und schon gar nicht alleine. Vielmehr versuche ich bei mir selbst anzufangen, bei den vielen kleinen alltäglichen Handlungen. Bei dem alltäglich stattfindenden Austausch mit anderen Menschen, wo ich mir relativ sicher sein kann, günstige Dinge zu bewirken. Ich glaube, erst wenn man sich selbst in sich selbst ausreichend gewandelt hat, ist man reif für grössere Aufgaben. Und solche bieten sich teils von ganz alleine an, wenn man genug kleine auf günstige Weise bewältigen konnte.