Angestellter oder Selbstständig - Glück in äußeren Dingen suchen?

  • Hallo liebes Buddhaland-Forum,


    ich bin zur Zeit Buchhalter mit einem guten Gehalt und einem relativ geringen Arbeitsaufkommen. Trotzdem gibt es viel frustrierendes in meinem Arbeitsalltag.


    Das Management, das Gestaltungsspielräume beim Aufsetzen der Prozesse hat, nutzt diese nicht. Als operativer Angestellter muss ich es dann „ausbaden“ und kriege fürchterlich einen auf den Deckel, wenn ich dabei einen Fehler mache.


    Mangels Informationen und Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Management, kann ich leider „von unten“ nicht viel bewirken.


    Man ist wie ein goldenes Zahnrädchen. Ist ja in vielen Unternehmen so.


    Nun bin ich am Überlegen, mich als Steuerberater selbstständig zu machen. Ich könnte mir vorstellen, dass es erfüllender ist, nur seinen Kunden und dem Finanzamt verpflichtet zu sein und mehr Gestaltungsspielräume bei seiner täglichen Arbeit zu haben.


    Nun habe ich in den letzten Monaten über den Buddhismus aber gelernt, dass echtes Glück ja eben nicht von außen kommt, sondern von innen. Nun könnte ich in meinem jetzigen Job bleiben, vielleicht Arbeitszeit reduzieren, und mit dem Management und den schlechten Prozessen den Dharma üben.


    Meint ihr, es macht Sinn, noch in solchen „äußeren Sachen“ nach Glück oder mehr Sinnhaftigkeit zu suchen – oder soll ich es gleich sein lassen?

  • kilaya

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Buddhistische Praxis hat IMHO nichts damit zu tun, unglückliche Situationen auszuhalten. Sondern damit, zu sehen, warum mich eine Situation unglücklich macht. Und ob ich dieses Problem nicht mitnehme, wenn ich die Situation verändere. Und die Situation ohne Groll und Abwertung zu verändern, wenn ich das Problem dann nicht reproduziere.


    Ich musste etwas schmunzeln, weil das hier


    Zitat

    Das Management, das Gestaltungsspielräume beim Aufsetzen der Prozesse hat, nutzt diese nicht. Als operativer Angestellter muss ich es dann „ausbaden“ und kriege fürchterlich einen auf den Deckel, wenn ich dabei einen Fehler mache.


    Mangels Informationen und Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Management, kann ich leider „von unten“ nicht viel bewirken.


    Man ist wie ein goldenes Zahnrädchen. Ist ja in vielen Unternehmen so.

    doch exakt die Situation zwischen Dir als Steuerberater und den Finanzbehörden beschreibt. Nur dass Du dann ein noch viel kleineres Rädchen bist.


    Da muss ich an meinen Steuerberater denken: "Ja, Herr X, das finde ich auch nicht sinnvoll oder logisch. Aber wir befinden uns im Steuerwesen im Bereich des öffentlichen Rechts. Da gibt es ein oben und ein unten. Wir sind unten."


    Liebe Grüße, Aravind.

    PS: Ich bin seit 20 Jahren Unternehmer und war vorher 11 Jahre scheinselbständig. Für mich war und ist das richtig.

  • Nun habe ich in den letzten Monaten über den Buddhismus aber gelernt, dass echtes Glück ja eben nicht von außen kommt, sondern von innen. Nun könnte ich in meinem jetzigen Job bleiben, vielleicht Arbeitszeit reduzieren, und mit dem Management und den schlechten Prozessen den Dharma üben.


    Meint ihr, es macht Sinn, noch in solchen „äußeren Sachen“ nach Glück oder mehr Sinnhaftigkeit zu suchen – oder soll ich es gleich sein lassen?

    Herzlich willkommen newlife01,

    diese Phase kommt sicher bei vielen Menschen in der Mitte des Lebens. Bei mir war das auch so. Im Nachhinein bin ich froh, "geblieben zu sein".


    Es ändert sich häufig nicht viel, außer dass Du beim Selbstständigsein mit noch mehr Verantwortung zu tun hast. Und "Du nimmst Dich immer mit".


    Gut finde ich den Ansatz, den Dharma üben zu wollen, denn da gibt es ja genug "Arbeitsfläche". Auch wenn Du die Arbeitszeit reduzierst, wird es für Dich vielleicht angenehmer. Es hat ja seinen Grund, womit wir konfrontiert werden.


    In äußeren Sachen nach Glück oder mehr Sinn zu suchen, führt erfahrungsgemäß in noch mehr Leid und Abhängigkeit.

    Insofern bist Du doch gedanklich schon auf dem richtigen Weg.


    Alles Gute für Dich

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Herzlich Willkommen newlife01


    Du schreibst von Frust.

    Frust und Unzufriedenheit die Du am Arbeitsplatz innerlich empfindest.


    Aus diesem Grund habe ich vor über 30 Jahren meinen gut bezahlten Führungsposten an den Nagel gehängt und mich Selbständig gemacht.Später noch im Finanzbereich studiert, auch die betriebliche.Steuerlehre gehörte dazu und meine bewusste Entscheidung bis heute nicht bereut.


    Eine Info solltet Du immer erinnern wenn es mal mit Entscheidungen nicht so läuft wie Du es Dir vorstellst, beruflich wie Privat.


    Es ist an uns und nie im Außen für Heilung und Frieden zu sorgen.


    Denn auch als Selbständige kommen ganz sicher viele ‚neue‘ auch frustrierende Probleme auf Dich zu.

    Probleme an die Du im Moment evtl. noch nicht denkst.


    Wenn Du das bewusst akzeptierst wird es der richtige Schritt sein.Wenn Du es anders wünscht bleibt da wo Du bist.


    Alles Gute für Dich

    In Metta🙏

  • Ich habe jahrelang - bis zum Tod meines Vaters- bei ihm in der Steuerberatungspraxis als Steuerfachgehilfin gearbeitet. Da bekommt man so einiges mit was die Mandanten wollen und was der Steuerberater ihnen sagen muss , dass es so nicht geht. Und vor allem wird viel darüber gemeckert, dass man angeblich immer zu viel Steuer bezahlt, aber die anderen nicht.....:grinsen:

    Das geht mir heute oft noch so, da ich noch Steuererklärungen mache, die aber jetzt jemand anders unterschreibt und die Rechnungen schreibt. Ein paar alte Kunden meines Vaters kann ich so noch betreuen und mir jedes Jahr von neuem ihre Klagen anhören ! Und auf der anderen Seite das Finanzamt mit dauernd neuen Gesetzen, Formularen etc. die in letzter Zeit immer mehr online abgegeben werden müssen. Das verstehen die älteren Herrschaften halt nicht.....

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • Und auf der anderen Seite das Finanzamt mit dauernd neuen Gesetzen, Formularen etc. die in letzter Zeit immer mehr online abgegeben werden müssen. Das verstehen die älteren Herrschaften halt nicht.....

    Vorurteil / Diskreminierung ?

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Meinst Du jetzt mich mit dem Vorurteil /Diskriminierung oder wie soll ich das jetzt verstehen ?:?

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • Kurz mein Rat - wenn du die Chance hast - übe auf anderen Wegen und verlasse dieses System und was du darüber geschrieben hast, das ist tatsächlich "Alltag" - das ist in fast allen Unternehmen, Firmen die gleiche Struktur, daher nichts wie weg, es ist krankmachend und ich kämpfe seit Jahren auszubrechen bzw. den Buddhismus "dagegen" einzusetzen ohne Erfolg, weil ich ja auch von den Leuten abhängig bin, da kann man sich vornehmen was man will es funktioniert einfach nicht.


    Daher wenn die Chance da ist, weniger Abhängigkeit von Menschen zu haben, wo du weder Wertschätzung noch sonst was bekommst, dann nichts wie weg, ich bin zu alt sonst hätte ich das längst gemacht, LG Son

    • Offizieller Beitrag

    Neben der Entscheidung ob selbstständig oder angestellt stellt sich für mich persönlich immer wieder die Frage: nützlich oder schädlich für andere, sinnvoll oder sinnlos bezüglich der Herausforderungen, mit denen sich unsere Gesellschaft derzeit und in den nächsten Jahren konfrontiert sieht. Ich bin seit über zwanzig Jahren selbstständig. Leider sieht meine Bilanz bezüglich der Fragen oben nicht besonders gut aus. Ich schade zwar niemandem (soweit ich es überblicken kann) aber nutzen sicher nur sehr begrenzt. Wenn sich nun für mich die Möglichkeit bieten würde, eine sinnvolle und nützliche Arbeit zu finden, in der ich mich mit meinen Stärken einbringen könnte, wäre es mir egal, ob angestellt oder selbstständig.

  • OT

    Überlege mal, Du kennst sie gewiss auch noch, ... Du magst aufgeschlossen und modern denkeṇ; sieh' zurück auf Dein Leben, dann weißt Du, weshalb das so isṭ.

    Ich verstehe das (wirklich) nicht, Monikadie4. ; was möchtest Du mir damit sagen?

    Deine Belehrung finde ich überflüssig und fast schon beleidigend. Aber das ist natürlich mein Problem.

    Ich denke, Du nimmst das zu ernst - und ich auch.


    Lass gut sein.:rose:

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo lieber newlife01,


    ich verstehe Dich sehr gut. Ich kenne das, was Du schreibst, aus meinem hinter mir liegenden Berufsleben als Buchhalterin sehr gut. Ich habe mich oft wie die Scheibe Fleisch im Hamburger gefühlt. Das, was im Betriebsablauf nicht richtig lief, musste korrigiert werden, so dass die Zahlen für die Chefetage korrekt waren. Wenn der Mitarbeiter, der einen Fehler bei der Bestellung o.Ä. gemacht hat, einen kleinen Hinweis von mir bekommen hat, bitte das nächste Mal darauf zu achten, kam es vor, dass er sich in der oberen Etage beschwerte und der gleiche Chef, bei dem sonst alles so perfekt sein musste, winkte ab, dass das doch nicht so schlimm sei. Nur ein Beispiel.


    Das ist eine schwierige Entscheidung mit der Selbstständigkeit. Es gibt gut und weniger gute Beispiele. Ich kenne Menschen, die auch in der Selbstständigkeit ihren Alltag gut organisiert und ein angenehmes Leben haben. Allerdings kenne ich auch das Gegenteil, finanziell zwar gut aufgestellt, aber ständig in Alarmbereitschaft, selbst im Urlaub erreichbar usw.


    Ich habe es die letzten Jahre ganz gut geschafft, mich im Berufsleben abzugrenzen, d.h. habe meine Aufgaben sehr gut abgearbeitet und bin in meinem Aufgabengebiet geblieben. Wenn es, wie Du schreibst "einen auf den Deckel" gibt, so habe ich bei kleineren Dingen gefragt, was ich da hätte anders machen sollen. Es gab einmal eine sehr zugespitzte Situation, in der der Chef in der Arbeitsberatung seinen cholerischen Anfall auf mich prasseln ließ. Ich stand auf, nahm meine Unterlagen und ging, habe mich au-schreiben lassen. Ich habe eine Kündigung provoziert, die in der Situtation alleinstehende Mutter nicht gerade toll gewesen wäre, aber es kam anders, es kam eine Entschuldigung mit der Bitte, meine Arbeit wieder aufzunehmen.


    Gute Buchhalter sind nicht einfach zu finden, heute wird es immer schwieriger. Vielleicht schaffst Du es die Abgrenzung und kannst in der Freizeit die zwar durch die Abhängigkeit, aber doch entstehende finanzielle Freiheit für Dinge ausgeben, die dich glücklich machen, also nicht für den Moment, aber für das Leben, wie die Reise zu Orten, in der du in der Stille Dich neu entdeckst.


    ich drücke die Daumen

    _()_

    Falls Du glaubst, dass Du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.

    Dalai Lama

  • Ohhhhhh bitte, meine Damen... Ich darf doch um etwas contenance bitten. Was sollen denn die Nachbarn denken?


    ;)

    :rofl::erleichtert:_()_


    Danke für Deinen Humor. Der hat mir hier gefehlt.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo liebes Buddhaland-Forum,


    ich bin zur Zeit Buchhalter mit einem guten Gehalt und einem relativ geringen Arbeitsaufkommen.


    Und warum möchtest Du unbedingt Dein Paradies aufgeben für irgendeine diffus-unklare riskante und sehr wahrscheinlich zukunftslose Selbstständigkeitssache?

    Geniesse es lieber, nicht den ganzen Tag lang Druck, Druck, mehr Druck Terror Existenzangst und Antreiberei im Job zu erleben, keine Hölle aus nur Druck und endloser körperlicher Überlastung, die Du in Deinem aktuellen Leben niemals kennenlernen musst an einem schönen Schreibtischnest.)

    Dein Leben dass Du genioessen darfst, wurde Dir als beinahe oberste Kastenstufe überhaupt (gleich unter reich geboren worden zu sein und überhaupt keinem harten Brotverdienerjob nachgehen zu müssen) als grösstmögliche Belohnung überhaupt geschenkt vom Karma.

    Niemals Anstrengung Schwitzen Müdigkeit Reinmalochen, und niemals Zukunftsangst und Existenzangst - sondern vorm Computer, und Geld verdienen.

    Geniesse auf jeden Fall was Dir da in Deinem aktuellen Leben als Paradies geboten wurde - anstatt trotz Paradies noch weitere und grössere Höhenflüge, Raffen und Reichtum mittels Selbstständigkeit alles auf volles Risiko anzustreben, und möglicherweise alles zu verlieren ;)


    Meine Beobachtungen bei vielen anderen Menschen bezüglich diesem Selbstständigkeitswahn, den alle anstreben (meist Männer bei denen alles im Leben passt, aber bei denen plötzlich die Midlife-Crisis einsetzt):

    Diese kriegen im Spätsommer ihres Lebens plötzlich alle einen totalen Selbstständigkeits- und teilweise sogar Firmengründerkoller, und holen sich teilweise plötzlich irrste Kredite, um irgendwie noch mehr Geld raffen zu können in einer zum Platzen verurteilten Gründerväter-Seifenblase mit diffuser, nicht funktionierender "Geschäftsidee und Geldmach-Masche", die sie sich anfangen im Geiste ausmalen.

    Dieses Vorhaben jedoch endet eigentlich fast immer in einem horrenden Privatkonkurs - und alles weg und alles verloren einige Jahre darauf.


    Lass es lieber bleiben, und geniesse was Du hast, anstatt auf volles Risiko zu gehen und möglicherweise Dein Leben und Deine Karriere zu ruinieren. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von NightCat ()

  • Und warum möchtest Du unbedingt Dein Paradies aufgeben für irgendeine diffus-unklare riskante und sehr wahrscheinlich zukunftslose Selbstständigkeitssache?

    Deine Erfahrungen (wo auch immer Du die her hast) in allen Ehren, Du hast aber schon gelesen, in welcher Branche sich newlife01 selbständig machen will? Noch risikoärmer geht eigentlich nicht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Herzlichen Dank für die vielen Antworten. Ich habe jede Antwort mehrmals durchgelesen und darüber reflektiert. Sie gehen ja in unterschiedliche Richtungen.


    Wahrscheinlich werde ich erstmal einen mittleren Weg wählen und mich in 1 bis 2 Jahren als Buchhalter selbständig machen (Freelancer) und dann in verschiedenen Unternehmen für verschiedene Projekte arbeiten. Die Stundensätze sind ganz gut und ich kann mir jederzeit wieder was in Festanstellung suchen. Außerdem finde ich es ganz gut, dass man als "Freelancer" in der Regel nicht so in die (soziale) Hierarchie eingebunden ist. Obwohl ich aber auch schon Freelancer gehen gesehen habe, die gehen mussten, weil sie wesentlich "klüger" als der Abteilungsleiter waren.

    Neue Probleme werden dort sicher wieder auf mich zukommen.


    Bis dahin kann ich aber noch fleißig den Dharma üben.

    Z. B. Metta zu üben bringt mir im Alltag extrem viel. Oftmals habe ich das Gegenteil gemacht. Es war eine Art negatives Kopfkino. Seitdem ich viel Metta praktiziere fühle ich mich in vielen Situationen wesentlich entspannter.


    Vielen Dank nochmal für die Kommentare!


    In Metta ❤️

    newlife01

  • Neue Probleme werden dort sicher wieder auf mich zukommen.

    Also, wenn schon selbständig, dann bitte auch Managementsprech. Das sind natürlich Herausforderungen, keine Probleme! ;)


    Viel Erfolg,

    Aravind.

  • Machst Du Dich als Bilanzbuchhalter selbständig ? Ich habe da vor vielen Jahren ( in den 80ern) mal versucht eine 2 jährige Ausbildung zu machen, zusätzlich zu meinem Job, leider habe ich damals die Prüfung nicht geschafft. Heute sind da bestimmt noch stärkere Anforderungen, da ja noch das ganze Wissen um die digitale Bearbeitung dazu kommt, das gab es damals noch nicht. Das fing dann erst so Anfang der 90er bei uns im(Steuerberatungs-) Büro an, dass wir mit digitaler Hard und Software arbeiteten.

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • gabi.voelkel


    Die Bilanzbuchhalterprüfungen sind harte mehrere mehrstündige Prüfungen. Da kann man ruhig mal durchfallen :) Erst recht, wenn man es neben dem Beruf macht.


    In der Regel wird für die richtig kniffligen Bilanzierungsthemen ein Gutachten von der Beratungssparte der Big 4 ausgestellt. Da arbeitet dann ein Team aus Steuerberatern, Bilanzierungsexperten und ggf. Rechtsanwälten dran, welche mit EUR 300,00 bis EUR 500,00 pro Stunde abgerechnet werden. Aus Haftungsgründen legen sich die Big 4 manchmal aber auch nicht fest und sie erstellen nur ein "Bilanzierungsvorschlag".


    Ich selber habe eine kaufmännische Ausbildung und ein Studium in BWL. In der Regel gründen die Freelancer eine GmbH und schließen mit dem Mandanten (Unternehmen) einen Beratungsvertrag ab. Man versucht dann z.B. das oben angesprochene Bilanzierungsgutachten in die Praxis umzusetzen was bei Großunternehmen und Banken mit einer "Massendatenbuchhaltung" gar nicht so einfach ist. Dafür braucht man dann neben Buchhaltungskenntnissen z.B. Excel und Datenbankwissen. Diese hat man sich meistens in 10 bis 20 Jahren Berufserfahrung angeeignet. Manche (Abteilungsleiter) schaffen es aber auch nie :)


    Du hast ja sicherlich gute Buchhaltungskenntnisse aus dem Steuerbüro mit Datev. Für "Debitoren und Kreditorenbuchhaltung" und "etwas über den Tellerrand schauen" kann man schon EUR 50,00 bis EUR 100,00 EUR die Stunde abrechnen. Sauber arbeitende und gewissenhafte Buchhalter sind gefragt :)


    Liebe Grüße ❤️

    newlife01

  • Hallo newlife01

    Ja wir haben damals mit DATEV angefangen, und einer Buchhaltungsmaschine, bevor mein Vater dann mit dem richtigen PC's anfing. Aber wir haben nur 2 oder 3 größere GmbH's ( Körperschaftsteuer etc.) gehabt, der Rest waren kleinere Betriebe und einfachere Steuererklärungen. Und die GmbH's sind dann auch alle zu einem anderen Steuerberater gegangen. Na ja, ist auch schon wieder 8 Jahre her....

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"