Meditation über den Tod bzw die Stadien des Sterbeprozesses

  • Hallo wertes Forum,


    ich war vor Jahren mal in einem buddhistischen Zentrum in Dresden; dort haben wir über die Stadien des Todes meditiert. Der Leiter sagte, er hätte es aus einem englischen Buch von Padmasambhava zusammengestellt. Punkt.


    Kennt jemand von euch deutsche Literatur oder Anleitungen zur Meditation über den Tod bzw über die Stadien?

    Ich denke mal, es gibt wahrscheinlich, wenn, dann nur Anleitungen aus der tibetischen Richtung...

    Vor Jahren hatte ich das tibetische Totenbuch, aber das war mir zu komplex, als dass ich da hätte eine Meditation draus machen können.

    Aber ich bin dankbar über jede Anleitung, egal aus welcher Tradition. Ich möchte mich einfach mit diesem Thema beschäftigen, mich annähern. Ich akzeptiere auch youtube Videos - leider bin ich da noch nicht fündig geworden.

    Gedenkt, dass es mir um Meditation geht. Ich habe schon einige Bücher über den Tod gelesen, weiß grob um was es geht - mit den Stadien (rote, weiße Erscheinungen und pipapo)...


    Liebgruß

  • LosangSherab

    Hat den Titel des Themas von „Meditation über den Tod bzw die Stadien werden des Sterbeprozesses“ zu „Meditation über den Tod bzw die Stadien des Sterbeprozesses“ geändert.
  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo LosangSherab ,


    ich kenne Meditationen über Tod und Vergänglichkeit aus dem Lamrim von Je Tsongkapa. Auf Deutsch gibt es von ihm Der Mittlere Stufenweg. Da gibt es Klärungen dazu, dass es gewiss ist, dass wir sterben werden; dass unser Todeszeitpunkt ungewiss ist; dass zum Zeitpunkt des Todes nur die Verwirklichungen im Dharma wirklich helfen. Jeder dieser drei Punkte hat jeweils drei Unterpunkte. Hierüber denkt man nach und wenn man sie gut verstanden hat, setzt man sich mit diesem Verständnis aufs Meditationskissen und vertieft die Einsicht mittels der Meditationen immer mehr.


    Es gibt im Lamrim auch Erklärungen über den Geisteszustand beim Sterben und welche Erscheinungen im Sterbeprozess im Geist auftauchen. Auf dieser Grundlage kann man dann über den Sterbeprozess meditieren.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Hallo LosangSherab,

    ich habe gerade das Buch von Pema Chödrön gelesen "so wie wir leben, so sterben wir".

    Da ist auch entsprechende Meditation vorgeschlagen. Aus anderen Traditionen kenne ich das nicht.


    Verblüfft war ich über die Beschreibung des Sterbeprozess, denn da konnte ich etwas wiedererkennen durch den Sterbeprozess meines Mannes. Das hat mich nachträglich fast glücklich gemacht, weil er so friedlich eingeschlafen ist und aussah wie ein Kind.


    Voller Dankbarkeit

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hast du, Igor07 nicht gelesen was LosangSherab in Eingangspost zum Tibetischen Totenbuch gesagt hat?

    Kein Problem mehr. LG. Du kannst es auch löschen, Helmut . Danke im voraus.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Aber ich bin dankbar über jede Anleitung, egal aus welcher Tradition. Ich möchte mich einfach mit diesem Thema beschäftigen, mich annähern. Ich akzeptiere auch youtube Videos - leider bin ich da noch nicht fündig geworden.

    Leben und Sterben
    Wir alle sind Reisende, die nur für eine kurze Zeit auf diesem Planeten verweilen: Wenn Sie während dieser kurzen Zeit andere glücklich machen, werden Sie sich…
    www.buecher.de


    Leseprobe-(steht auch dort)--wie kann man meditieren, LosangSherab , sehr klar geschildert. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hallo LosangSherab ,


    ich kenne Meditationen über Tod und Vergänglichkeit aus dem Lamrim von Je Tsongkapa. Auf Deutsch gibt es von ihm Der Mittlere Stufenweg. Da gibt es Klärungen dazu, dass es gewiss ist, dass wir sterben werden; dass unser Todeszeitpunkt ungewiss ist; dass zum Zeitpunkt des Todes nur die Verwirklichungen im Dharma wirklich helfen. Jeder dieser drei Punkte hat jeweils drei Unterpunkte. Hierüber denkt man nach und wenn man sie gut verstanden hat, setzt man sich mit diesem Verständnis aufs Meditationskissen und vertieft die Einsicht mittels der Meditationen immer mehr.


    Es gibt im Lamrim auch Erklärungen über den Geisteszustand beim Sterben und welche Erscheinungen im Sterbeprozess im Geist auftauchen. Auf dieser Grundlage kann man dann über den Sterbeprozess meditieren.

    Echt, im Lamrim ist es beschrieben? :? Dann bin ich wohl zu doof! Habe das Buch zweimal gelesen... aber dann wohl nicht gründlich genug. Werde noch mal darin suchen! Danke!

  • Aber ich bin dankbar über jede Anleitung, egal aus welcher Tradition. Ich möchte mich einfach mit diesem Thema beschäftigen, mich annähern. Ich akzeptiere auch youtube Videos - leider bin ich da noch nicht fündig geworden.

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    Leseprobe-(steht auch dort)--wie kann man meditieren, LosangSherab , sehr klar geschildert. LG.

    Das Buch "Leben und Sterben" vom Dalai Lama hatte ich vor Jahren mal gelesen. Das Buch von Sogyal auch. Das Totenbuch welches ich meinte gelesen zu haben war das richtige Totenbuch von Padmasambhava - und das war mir zu komplex. Hmm. Werde wohl eine eigene Meditation gestalten müssen. Damals in Dresden haben wir halt die Zustände visualisiert und sind da durch gegangen... mich würde auch mal die Sicht aus der Theravada Tradition interessieren. Ich hatte irgendwann mal aufgeschnappt, dass sie all diese Stadien gar nicht behandeln/kennen; mehr noch, es soll wohl gleich nach dem Tod zu einer neuen Geburt kommen... :shrug:

  • mich würde auch mal die Sicht aus der Theravada Tradition interessieren. Ich hatte irgendwann mal aufgeschnappt, dass sie all diese Stadien gar nicht behandeln/kennen; mehr noch, es soll wohl gleich nach dem Tod zu einer neuen Geburt kommen... :shrug:

    Ich kann dir hier, mein Lieber , den Rat geben. Rufe einfach an. Von 10.00 bis 19.00, so die Seite:



    buddhistisches seminar buddhismus paul debes lehrreden - Home



    Zitat

    "Triumph des Todes"- Sieg über den Tod

    Poster, dem Original nachgezeichnet Mitte 14. Jahrhundert

    Ich hatte dieses Buch nichts bestellt, aber die Frau Anders-Debes kann dir raten, was ist das beste , was deine Situation betrifft. Und zwar reinste Theravada. Auch du kannst von der Seite dort in die Suchleiste das Wort: " Tod" angeben. Auf anhieb ich kann es nichts finden. In 8 Bändern , ich habe die alle, sollte ich für dich nachschauen? Dann melde dich per PN, ich würde es von handy sehen.

    Ich wünsche dir, LosangSherab von ganzem Herzen alles Gute!

    Aber ich bin dankbar über jede Anleitung, egal aus welcher Tradition. Ich möchte mich einfach mit diesem Thema beschäftigen, mich annähern.

    Traurig, das zu lesen. "Gut", das ist die beste Quelle, ( Theravada) und kostet nichts, Spende ist aber sehr erwünscht. Rede aber sehr langsam, sie ist 91J.a.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Emaho!


    Das, was viele von euch machen - Bücher Buddhistischer Meister lesen - ist wunderbar, doch wenn wir die dort enthaltenen Praktiken in unseren Alltag integrieren, ohne sie zu hinterfragen, - warum genau diese Technik? Könnte es auch eine andere Methode geben, die weniger anstrengend ist? Ist es wirklich die Wahrheit, was dieser oder jener "Meister" dort schreibt? - bleiben wir in gewisser Weise "auf der Strecke".


    Und irgendwann kommt dann bei einigen der Punkt, an dem sie sich immer weniger mit dem Buddhismus befassen, denn täglich nach einem bestimmten Muster zu meditieren und auch noch andere Praktiken durchzuführen, ohne nach ein paar Jahren wirklich gute Fortschritte zu bemerken, ist nunmal sehr anstrengend, und so wird die Meditation immer seltener und der Glaube, irgendwann Erleuchtung zu erlangen oder wenigstens eine fortwährende innere Ruhe zu kultivieren, die großen inneren Frieden mit sich bringt, lässt bei ihnen immer weiter nach, was doch sehr schade ist.


    Doch wenn wir mit starkem Willen danach streben, Erleuchtung zu erlangen, werden wir - so unglaublich es klingt - immer klarer erkennen (da das, was wir dann lesen, wirklich zum Ziel hat, unseren Geist mit dem des Buddha zu vereinen), dass die beste und wirksamste Meditation tatsächlich nicht darin besteht, die Lotoshaltung einzunehmen und etwa den Atem beobachten, sondern darin, einfach im klaren, wachen und unverfälschten Bewusstsein zu verweilen, der nie auch nur eine Minute jemals von uns abgewichen ist.


    An dieser Stelle möchte ich besonders das Buch "Buddhaschaft ohne Meditation" empfehlen, Autor: Dudjom Lingpa.


    Mögt ihr alle bei bester Gesundheit sein und stets einen klaren Geist bewahren!


    Euer Oleg

    (Der noch unglaublich viel zu lernen hat und dazu einen oftmals sehr verwirrten Geist)

  • Zitat

    Das Buch "Leben und Sterben" vom Dalai Lama hatte ich vor Jahren mal gelesen. Das Buch von Sogyal auch. Das Totenbuch welches ich meinte gelesen zu haben war das richtige Totenbuch von Padmasambhava - und das war mir zu komplex. Hmm. Werde wohl eine eigene Meditation gestalten müssen. Damals in Dresden haben wir halt die Zustände visualisiert und sind da durch gegangen... mich würde auch mal die Sicht aus der Theravada Tradition interessieren. Ich hatte irgendwann mal aufgeschnappt, dass sie all diese Stadien gar nicht behandeln/kennen; mehr noch, es soll wohl gleich nach dem Tod zu einer neuen Geburt kommen... :shrug:

    Lieber LosangSherab ,


    das Buch ohne Vorkenntnisse durchzustudieren, davon würde ich abraten, denn als Vorkenntnisse brauchst Du ein genaues Verständnis der Dhyani-Buddhas und ihres Mandalas, sowie ihrer Emanationen. Das ist wirklich sehr kompliziert, und deswegen kann man nicht so einfach an diese Lektüre herangehen.

    Ich habe diese Vorkenntnisse bei Nachfolgern des Lama Anagarika Govinda gelernt, der auch das Buch: "Grundlagen Tibetischer Mystik" geschrieben hat.


    Bing-KI erklärt dazu Folgendes (das ich als richtig bestätigen kann):

    "Das Buch “Grundlagen Tibetischer Mystik” wurde von Lama Anagarika Govinda geschrieben, einem deutschen Buddhisten und Schriftsteller, der sich intensiv mit der tibetischen Kultur und Religion beschäftigte. Das Buch basiert auf seinen persönlichen Erfahrungen und Studien in Tibet und Indien und erklärt die Bedeutung und Wirkung des berühmten Mantras OM MANI PADME HUM. Das Buch wurde erstmals im Jahr 1960 veröffentlicht1 und gilt als eines der großen Quellenwerke zum Verständnis östlicher Weisheit. Es wurde mehrmals neu aufgelegt und in verschiedene Sprachen übersetzt2."

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Das ist ja lustig, die KI fragte mich gerade, ob sie mir ein Gedicht über das Tibetische Totenbuch schreiben darf. Das fand ich sehr spannend und bat darum. Hier ist das Gedicht:


    Aber "Quellcode"?

    Das heißt wohl, dass es doch nicht von KI erfunden wurde und es vorher schon jemand gedichtet hat, oder habe ich das missverstanden?


    Allerdings: ich finde es sehr holprig und seltsam. Ist wohl doch original von KI.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Jetzt noch etwas Seriöses:


    Ich kann Dir Yesche Udo Regel sehr empfehlen. Bitte google ihn.

    Er hat viel Erfahrung mit Sterben und Sterbebegleitung aus traditionell tibetischer Sicht und leitet entsprechende Kurse. Nimm gerne Kontakt mit ihm auf und schau Dir mal ein Probevideo an.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • das Buch ohne Vorkenntnisse durchzustudieren, davon würde ich abraten, denn als Vorkenntnisse brauchst Du ein genaues Verständnis der Dhyani-Buddhas und ihres Mandalas, sowie ihrer Emanationen. Das ist wirklich sehr kompliziert, und deswegen kann man nicht so einfach an diese Lektüre herangehen.

    Ich habe diese Vorkenntnisse bei Nachfolgern des Lama Anagarika Govinda gelernt, der auch das Buch: "Grundlagen Tibetischer Mystik" geschrieben hat.

    Ich habe das Buch und auch das andere von diesem Autor.

    Liebe Amdap , meine Frage ist, wenn ich darf,

    praktizierst du es so selsbt? Ich wollte keine PN, und es könnte doch jeden von uns (be)-treffen. Das ist sehr wichtig für mich. Aber passt in keinen OT.

    Das zweite Buch ist auch sehr wunderschön, "Buddhistiche Wege in die Stille". sehr tolle Meditationen.

    Herzliche Grüße.

    Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hallo noch einmal ihr fleißigen Seelen,

    klasse, dass ihr euch so intensiv mit dem Thema Tod befasst!


    Tatsächlich werden wir niemals einen großen seelischen und spirituellen (oder nenne es "geistigen") Wachstum verzeichnen, ohne vollkommen die Angst vor dem Tod abzulegen und in gewisser Weise täglich - sollte der Tod uns schließlich ereilen - auf ihn vorbereitet zu sein.

    Mehr noch: wir sollten uns in dem Moment des Todes sagen zu können: ich heiße dich herzlich willkommen Tod! Denn ich bereue nichts, und bin jetzt, in diesem Moment, der glücklichste Mensch auf Erden.

    Denjenigen, für die das Ganze hier etwas "zu krass" klingt, will ich noch anfügen: Nur mit solch einer Einstellung werdet ihr euer Leben auch vollkommen "genießen" können; nur mit solch einer Einstellung könnt ihr die wahre geistige Freiheit erleben, eine Freiheit, in der ihr all eure Ängste, Sorgen und Zweifel abgelegt und euch von all den gesellschaftlichen Konditionen befreit habt!

    Eine Buch- und Mensch-Empfehlung will ich dazu ebenfalls noch hier lassen:
    Viktor Frankl und sein Buch "… trotzdem Ja zum Leben sagen" welches in zig Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft wurde. Dort beschreibt er seine Erfahrungen als KZ-Insasse.

    (Wer sich nun fragen sollte: "Was hat denn solch ein Buch mit dem Buddhismus gemeinsam?", den möchte ich bitten: höre auf deine Intuition, lieber Mensch; wenn du fühlst, dass dich dieses Buch in irgendeiner Weise bereichern könnte, dann lies es. Wir alle sind auf dem Weg, Erleuchtung zu erlangen, und ein großer Schritt, dieses Ziel zu erreichen, liegt darin, die Welt unvoreingenommen zu betrachten, auch ohne die Sichtweise: ist dies Buddhismus oder ist dies nicht Buddhismus?)

  • Ich meditiere überVergänglichkeit so,

    zuerst schaue ich mir meine Umgebung genau an und versuche die Atome darin zu erkennen und die Elementarteilchen aus denen diese bestehen,dann gehe ich weiter und stelle mir vor wie diese die Moleküle bilden dann wie mein Körper aus einzelnen Zellen besteht dann schaue ich auf meine Physische Erscheinung, schaue meine Hände an, dann steige ich immer höher hinauf bis ich hoch über meinem Haus schwebe dann geht es immer weiter zuerst sehe ich die Erde dann das Sonnensystem dann nur noch die Sterne dann unsere Galaxie dann die Galaxienhaufen bis an den Rand des Universums..

    dann kehre ich zurück zur Erde in eine Zeit in der die Menschheit längst vergangen ist die Sonne ist am erlöschen und alle die wir je kannten sind längst gestorben nichts erinnert mehr daran das die Menschheit je hier war die Erde ist wüst und leer wie am Anfang der Zeit dann beobachte ich wie die Sterngenerationen immer schneller kommen und gehen immer neue Formen werden erschaffen und verschwinden wieder endlos ewig immer neu..

    Dann kehre ich langsam in mein Form zurück und bin mir bewusst das ich dieser Körper bin und zugleich dieser Prozess den wir das Universum nennen

    dann sitze ich noch eine Weile mit geschlossenen Augen da und lasse die entstandenen Eindrücke auf mich wirken und nehme mir vor immer daran zu denken was ich wirklich bin dann habe ich keine weitern Fragen mehr alle Fragen sind weg und ich tu was immer ich tun muss ohne Stress und frei von unnötigen Fragereien...

    LG

  • Wenn ich über Tod und Vergänglichkeit meditiere, brauche ich keine Vorlage, ich kenne den Prozess und so kann ich den Ablauf selber gestalten. Wichtig ist, was in Gehirn und Seele passiert während der Meditation und weniger, dass ich einem gegebenen Wortlaut folge. Bei einer Rezitation-Meditation ist es etwas anderes, aber Tod und Vergänglichkeit ist abstrakt genug, das lässt sich wunderbar selbst gestalten. Nicht Anhaften spielt dabei eine größere Rolle.

  • Ich habe das Buch und auch das andere von diesem Autor.

    Liebe Amdap , meine Frage ist, wenn ich darf,

    praktizierst du es so selsbt? Ich wollte keine PN, und es könnte doch jeden von uns (be)-treffen. Das ist sehr wichtig für mich. Aber passt in keinen OT.

    Ich habe es mehrere Jahre sehr intensiv praktiziert, das Mandala der Dhyani-Buddhas.

    Aber dann ist leider etwas passiert. Ein ungeeigneter Nachfolger des Ordens zerstörte die ganze Gemeinschaft, durch eigene Beziehungskisten, Misstrauen und Spionage. Dadurch wurde alles zerschlagen, und den Orden gibt es jetzt nur noch auf dem Papier. Ein anderer Zweig lebte erfolgreich weiter, ist aber zu weit weg von mir, weil am Bodensee.

    Außerdem wollte ich noch die ursprüngliche Tradition kennenlernen. So kam es, dass ich nach einer ungefähr 5jährigen Auszeit mich den Karma-Kagyüs anschloss. Dort musste ich erfahren, dass das, was ich bisher geübt hatte, nicht gefragt war, und ich mich mit dem Ngöndro abquälen musste. Ich empfand das als ziemlichen Rückschlag, trat auf der Stelle.

    Zuletzt habe ich dann alles hinterfragt.

    In jüngster Zeit wurde dann noch dieses Missbrauchsthema bekannt - nunja, das gehört in eine andere Sparte.

    Die aus meiner Sicht aufrichtigen Ansprechpartner dort betrachte ich aber immer noch als meine Freunde. Doch ich gehe meinen eigenen Weg, und mit der Übung auf dem Kissen habe ich schon vor sieben Jahren aufgehört. Der Anstoß dazu war zwar ein anderer, aber im Nachhinein sehe ich, dass das für mich richtig war, in jeder Hinsicht.

    Heute habe ich zu Hause einen wunderschönen Schrein, aber auf dem Med.platz steht ein Fahrrad-Heimtrainer. Es ist schön, so zwischen Schrein und Padmasambhava-Thangkha auf dem Fahrrad zu trainieren.

    Währenddessen bin ich immer noch der größte Fan der Grundlagen Tibetischer Mystik und der Dhyani-Buddhas, gleichzeitig habe ich im Alltag die beste Gelegenheit zur Achtsamkeit. Es ist ein fantastisches Leben, dieser Ruhestand.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Echt, im Lamrim ist es beschrieben? :? Dann bin ich wohl zu doof! Habe das Buch zweimal gelesen... aber dann wohl nicht gründlich genug. Werde noch mal darin suchen! Danke!

    In Der Mittlere Stufenweg wird ab S. 110 erläutert: Wie man die Vergegenwärtigung des Todes entwickelt.


    Da werden die Gedanken und Argumente dargelegt, dass

    • es gewiss ist, dass wir sterben
    • es ungewiss ist, wann wir sterben
    • zum Zeitpunkt des Sterbens nichts außer den Lehren hilft.

    Diese Meditationen sind analytische Meditationen; man durchdenkt die Gründe, damit man immer mehr ein tieferes Verständnis des Todes erlangt. Bestenfalls entwickelt man durch stetig wiederholte Meditation ein nicht-künstliches Verständnis, dass wir jederzeit sterben können, diese Tatsache ist uns dann stets präsent und man verrichtet dann entsprechend seine Dharmapraxis.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Heute habe ich zu Hause einen wunderschönen Schrein, aber auf dem Med.platz steht ein Fahrrad-Heimtrainer. Es ist schön, so zwischen Schrein und Padmasambhava-Thangkha auf dem Fahrrad zu trainieren.

    Währenddessen bin ich immer noch der größte Fan der Grundlagen Tibetischer Mystik und der Dhyani-Buddhas, gleichzeitig habe ich im Alltag die beste Gelegenheit zur Achtsamkeit. Es ist ein fantastisches Leben, dieser Ruhestand.

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    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Ich habe es mehrere Jahre sehr intensiv praktiziert, das Mandala der Dhyani-Buddhas.

    Sehr gut!

    Amdap , ich bedanke mich bei dir sehr herzlich für so ausführliche Antwort. Ich schätze diesen Autor sehr. Auch sein Werk "Der Weg der weißen Wolken (1966)" ist das echte Juwel.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Leider kennen ihn unter den K.-Kagyüs nur Wenige, während bei den Meisten der Mitglieder ein heilloses Durcheinander von Vorstellungen herrscht über die Konzepte der Visualisierungen, und auch viel Abergläubisches damit vermengt wird. Das ist furchtbar schade, denn so kann die echte Tibetische Lehre [im Westen] auf Dauer nicht weiterbestehen.

    Lama Anagarika Govinda war der Erste, der Ordnung in die Vorstellungen gebracht hat.

    In den Fünfziger und Sechziger Jahren hat man noch haarsträubende Vorstellungen von der Tibetischen Tradition gehabt und es vielfach für einen abergläubischen Hokuspokus gehalten.

    Heute ist man auf dem besten Wege, dahin wieder abzudriften, aber in anderer Form: falsch verstandenes Tantra zum Beispiel.

    Aber ich will hier nicht vom Thema abschweifen, das sollte jetzt genügen.


    Jedenfalls finde ich es schade, dass "Grundlagen Tibetischer Mystik" unter westlichen Anhängern dieser Lehre kaum noch bekannt ist. Wäre es bekannter, dann gäbe es nicht so viele Missverständnisse über das Tibetische Totenbuch.

    Durch einen Tipp vor vielen Jahren hat mich mal jemand auf das Buch: "Gleich dem Lotos" von Eugen Schnurr (1985) gebracht, kennst Du das auch, Igor07? Es scheint selten zu sein und ist verhältnismäßig teuer für ein Antiquariat aus der Zeit, das hat aber seinen Grund. Habe aktuell noch zwei Exemplare bei booklooker gefunden.

    Ich bin froh, dass ich damals diesem Tipp gefolgt bin, denn es ist sowohl wie ein Spiegel als auch eine Ergänzung und Vertiefung von "Grundlagen Tibetischer Mystik". Fast könnte man denken, Lama A. Govinda und Eugen Schnurr waren beste Freunde.

    Googelt man Eugen Schnurr, so erscheint eine spärliche Beschreibung, die gar nicht darauf hinweist, dass er dieses Buch geschrieben hat. Vielleicht sind es zwei verschiedene Personen mit gleichem Namen (?).

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Googelt man Eugen Schnurr, so erscheint eine spärliche Beschreibung, die gar nicht darauf hinweist, dass er dieses Buch geschrieben hat. Vielleicht sind es zwei verschiedene Personen mit gleichem Namen (?).

    Ji'un Ken

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • ... mich würde auch mal die Sicht aus der Theravada Tradition interessieren. Ich hatte irgendwann mal aufgeschnappt, dass sie all diese Stadien gar nicht behandeln/kennen; mehr noch, es soll wohl gleich nach dem Tod zu einer neuen Geburt kommen... :shrug:

    Im Palikanon wird die Betrachtung über den Tod (marananussati) sehr empfohlen, z.B. in A.VIII.74:


    Zitat

    Die Betrachtung über den Tod, ihr Mönche, entfaltet und häufig geübt, bringt hohen Lohn und Segen, mündet im Todlosen, endet im Todlosen.

    Dabei geht es aber nicht um bestimmte Stadien, sondern um folgende Besinnung:


    Zitat

    Finden sich in mir wohl noch unüberwundene üble, unheilsame Eigenschaften, die mir, wenn ich in der heutigen Nacht - am heutigen Tage sterben sollte, zum Schaden gereichen könnten?" Wenn nun, ihr Mönche, der Mönch bei seiner Betrachtung merkt, daß in ihm noch unüberwundene üble, unheilsame Eigenschaften anzutreffen sind, die ihm, wenn er stürbe, zum Schaden gereichen könnten, so hat eben jener Mönch äußersten Willensentschluß, Tatkraft, Streben, Ausdauer, Standhaftigkeit, Achtsamkeit und Geistesklarheit zu zeigen, um diese üblen, unheilsamen Eigenschaften zu überwinden.

    In mehreren Lehrreden wird auch betont dass ein sittliches Leben einen leichten, ein unsittliches Leben einen schweren Tod zur Folge hat.


    Ein Zwischenzustand zwischen Tod und Wiedergeburt wird manchmal erwähnt, z.B. im Kuthalasala Sutta:


    Zitat

    Vaccha, wenn ein Wesen seinen Körper abgelegt hat, aber noch

    nicht in einem anderen Körper wiedergeboren wurde, dann wird es

    von Verlangen aufrecht erhalten, sage ich.


    Es gibt auch genauere Erklärungen etwas abseits vom Theravada-Mainstream:
    Verborgene Welt der Gandhabba


    Ein kleiner Film zum Thema Tod:

    Die letzte Prüfung

  • mukti , vielen Dank. Ich wollte es nur sehr kurz wie möglich ergänzen. Wie Paul Debes schreibt, " Durch das Ablegen des Leibes ändert sich unseres Wesen nicht". Was du hier unter dem Wort " Verlangen" zitierte, so Paul Debes spricht über die Triebe, also die bleiben bestehen (aufrecht erhalten) , man legt nur den "Fleisch-Leib-Körper " ab, so wie die Kleidung, aber dann man bekommt das neue Kleid, enstspechend des Karma.

    LG.


    Ajahn Chah - Erfahrbare Freiheit

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    Einmal editiert, zuletzt von Igor07 () aus folgendem Grund: später hinzugefügt, sorry.