Endgültiges Nirvana nur nach dem Tod

  • Korrigiere: Mit dem Buddhismus des Palikanon hat das nichts zu tun. Wie es auch aus dem verlinkten Text hervorgeht:

    Okay ...aber es ist so das der religiöse Suizid ein Phänomen der östlichen Religionen ist . Wie sollte man in einstufen. Als herkömmlichen Suizid, als Irrtum oder gar als Wahn..

    Ich weiß nicht was nach einem religiösen Suizid geschieht. Wenn nach dem Tod alles vorbei ist dann ist kein Unterschied zu einem herkömmlichen Suizid, wenn es weitergeht dann wohl entsprechend des Bewusstseinszustandes, in dem sich einer umgebracht hat.

  • wenn es weitergeht dann wohl entsprechend des Bewusstseinszustandes, in dem sich einer umgebracht hat.

    Warum aber nur der „letzte“? :? Ist es nicht so, dass alle Bewusstsein-Zustände , während sehr vielen Existenzen durch Samsara die neue Wieder-Geburt bestimmen, also wie der „Fußabdruck“. Also vorausgesetzt, dass es mit dem Tod nicht zu Ende ginge.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • wenn es weitergeht dann wohl entsprechend des Bewusstseinszustandes, in dem sich einer umgebracht hat.

    Warum aber nur der „letzte“? :? Ist es nicht so, dass alle Bewusstsein-Zustände , während sehr vielen Existenzen durch Samsara die neue Wieder-Geburt bestimmen, also wie der „Fußabdruck“. Also vorausgesetzt, dass es mit dem Tod nicht zu Ende ginge.


    Naja der gegenwärtige Bewusstseinszustand ist dann eine Auswirkung von Karma aus diesem und früheren Leben denke ich und je nachdem wie der jetzt beschaffen ist, geht es dann weiter. Muss aber nicht unbedingt stimmen, die Wirkung der Taten ist ja letztlich unfassbar, so dass man besser nicht darüber nachdenkt heißt es in A.IV.77.

  • Kaiman, vielleicht hiflt dir beim Verständnis von Dukkha es nicht einfach mit "Leid" zu übersetzen, sondern wie in S22.22 von bhāra zu sprechen. Bhāra ist eine Last, eine Bürde. Dukkha ist eine Bürde und das Ende von Dukkha das das Ablegen der Last oder das Ablegen der Bürde.

    Hm, Bosluk ,

    Darf ich, bitte, fragen, was bleibt dann überhaupt zurück, wenn man diese Last, also diese Bürde ablegt?

    Das steht auch in der gleichen Sutte:

    Zitat

    Und wer ist der Träger der Last?

    Der Mensch (Puggalo), mit dem und dem Namen aus dem und dem Stamm.

    Auf die Frage, was dann noch übrig bliebt: Immer noch der Mensch (puggalo). Auch nach dem Erwachen gab es einen Puggala names Gotama vom Sakyerstamm. Oder namens Sariputta vom Upatissastamm. Oder namens Igor vom Stamm der Katzenliebhaber. Welcher Name da auch immer verkörpert wird, es ist nur ein Narrativ, das in irgendeiner Form weitererzählt wird.

  • Auf die Frage, was dann noch übrig bliebt: Immer noch der Mensch (puggalo). Auch nach dem Erwachen gab es einen Puggala names Gotama vom Sakyerstamm. Oder namens Sariputta vom Upatissastamm. Oder namens Igor vom Stamm der Katzenliebhaber. Welcher Name da auch immer verkörpert wird, es ist nur ein Narrativ, das in irgendeiner Form weitererzählt wird.

    Ganz genau, (Ironie), es geht nur um "Narrativ".

    Nyanatiloka verdeutlicht es im BW, dass es hier nur um die "lediglich als konventionelle Ausdrucksweise" geht. Ich finde , also ,keinen Igor, aber, was ich finde, steht auch dort:"

    bloß von Augenblick zu Augenblick sich verändernde körperliche und geistige Daseinsphänomene".

    Und , kein Igor07 , keine Katze , nichts, ausser den Prozess! ( und er ist --"UN-persön-lich")

    Keine weitere Frage, ich bedanke mich, Bosluk . LG.

    P.S. Wahrscheinlich, das alles tippt "Die Konventionelle Ausdrucksweise", ab, oder? :?.

    Tja, "Bezeichnung". :roll: . Die ist weg. :taube:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hier ein sehr klares Statement aus der Perspektive des Zen:

    Zitat

    Nirvana ist eine Lebensweise, die auf der Erkenntnis der Wirklichkeit der Unbeständigkeit und des Nichtvorhandenseins eines unabhängigen Selbst beruht. Es ist weder eine besondere Stufe der Praxis noch ein bestimmter Geisteszustand, sondern einfach das Leben im Einklang mit der Wirklichkeit. Wenn uns die Unbeständigkeit und das Nichtvorhandensein eines Selbst wirklich bewusst werden, verstehen wir tiefgründig, dass wir nichts festhalten können; nichts hat für immer Bestand. Die Wirklichkeit zu sehen, macht uns Mut, unser Hafte an unserem Leben und dessen Inhalten aufzugeben. Es gibt uns die Möglichkeit, den Griff der Hand des Denkens zu lösen, bevor uns das Leben dazu zwingt, es zu tun. Dieses Sehen, Akzeptieren und Loslassen ist die buddhistische Praxis.


    Shohaku Okumura, Die Verwirklichung der Wirklichkeit, S. 55

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Zitat

    Nirvana ist eine Lebensweise, die auf der Erkenntnis der Wirklichkeit der Unbeständigkeit und des Nichtvorhandenseins eines unabhängigen Selbst beruht. Es ist weder eine besondere Stufe der Praxis noch ein bestimmter Geisteszustand, sondern einfach das Leben im Einklang mit der Wirklichkeit. Wenn uns die Unbeständigkeit und das Nichtvorhandensein eines Selbst wirklich bewusst werden, verstehen wir tiefgründig, dass wir nichts festhalten können; nichts hat für immer Bestand.

    Zitat

    Die Wirklichkeit zu sehen, macht uns Mut, unser Haften an unserem Leben und dessen Inhalten aufzugeben. Es gibt uns die Möglichkeit, den Griff der Hand des Denkens zu lösen, bevor uns das Leben dazu zwingt, es zu tun.

    Zitat

    Die Wirklichkeit zu sehen, macht uns Mut, unser Leben und dessen Inhalte nicht dem Willen der Mitmenschen zu opfern. Es gibt uns die Möglichkeit, den Griff der Hand des Denkens des Nächsten zu lösen, bevor unser Leben uns dazu zwingt, es zu tun.

    Zitat

    Dieses Sehen, Akzeptieren und Loslassen unseres Lebens im eigenen und äußeren ist die buddhistische Praxis.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Qualia ()

  • Thorsten Hallscheidt


    Danke sehr für so tolles Zitat. Das erinnerte mir das Leben im ewigen grünem Nu von M.Eckhart, D. T. Suzuki sagt : „ Das Leben im Licht der Ewigkeit“. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • ALLES Dukkha aufgehoben" bedeutet aber nicht, dass z.b. die Schmerzweiterleitung im Körper ans Gehirn nicht mehr stattfindet, sondern keine Ich-Instanz mehr existiert, die diese Schmerzerfahrung als sich zugehörig bzw. "mein" empfindet.

    So habe ich "Nirvana" verstanden.

    und genau soweit glaub ich nicht das es geht. Es gibt ja das Gleichnis der zwei Pfeile, was sicherlich bekannt ist. Der Erleuchtet wird noch von dem 2 Pfeil . Das heißt den körperlichen Schmerzen getroffen bloß reagiert er nicht mehr mit dem Geist darauf. Es wäre natürlich gut wenn man als erleuchteter keine Schmerzen mehr fühlen würde. Dafür bedarf es nach meiner sich eine komplette Umgestaltung des Gehirns.

    Man fühlt /spürt/ weiter , also empfindet die Schmerzen, auch man stirbt als Der Körper, denn alles ist vergänglich, aber man ist niemand mehr, keine Ich-Instanz. ( Ich-Wahn). Auch als ob mein („“) Tod gehört niemandem mehr. Und das ist die Erlösung. Man braucht echt kein „Jenseits“ dafür, denn die Zeit im diesem Zustand existiert nicht mehr. Und solche Fragen, über Karma, Wiedergeburt, und der ganzen Kram interessieren keinen mehr. Die sind überflüssig geworden.

    Ich versuche es anders auszudrücken. Da es gibt keine Grenze zwischen mir und der Welt. Das Zwitschern des Vogels ist in mir, der Wind in den Ästen ist in mir, und die Wolke im Himmel ist auch in mir, denn es gibt kein „Mich/ Ich“. / gegenüber Dich/. Das Leben ist der Tod geworden. Die unermessliche Weite, so rein allegorisch, denn rein verbal man kann ( eher sogar sollte) nicht darüber reden. ( „Qualia“ ist nicht ver-mittel-bar, aber er-leb-bar, also rein phänomenal).

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • und genau soweit glaub ich nicht das es geht. Es gibt ja das Gleichnis der zwei Pfeile, was sicherlich bekannt ist. Der Erleuchtet wird noch von dem 2 Pfeil . Das heißt den körperlichen Schmerzen getroffen bloß reagiert er nicht mehr mit dem Geist darauf. Es wäre natürlich gut wenn man als erleuchteter keine Schmerzen mehr fühlen würde. Dafür bedarf es nach meiner sich eine komplette Umgestaltung des Gehirns.

    Man fühlt /spürt/ weiter , also empfindet die Schmerzen, auch man stirbt als Der Körper, denn alles ist vergänglich, aber man ist niemand mehr, keine Ich-Instanz. ( Ich-Wahn). Auch als ob mein („“) Tod gehört niemandem mehr. Und das ist die Erlösung. Man braucht echt kein „Jenseits“ dafür, denn die Zeit im diesem Zustand existiert nicht mehr. Und solche Fragen, über Karma, Wiedergeburt, und der ganzen Kram interessieren keinen mehr. Die sind überflüssig geworden.

    Ich versuche es anders auszudrücken. Da es gibt keine Grenze zwischen mir und der Welt. Das Zwitschern des Vogels ist in mir, der Wind in den Ästen ist in mir, und die Wolke im Himmel ist auch in mir, denn es gibt kein „Mich/ Ich“. / gegenüber Dich/. Das Leben ist der Tod geworden. Die unermessliche Weite, so rein allegorisch, denn rein verbal man kann ( eher sogar sollte) nicht darüber reden. ( „Qualia“ ist nicht ver-mittel-bar, aber er-leb-bar, also rein phänomenal).

    Aber das ist dein Zeigen von Nirvana das Menschen leben und wissen, leider haben Gläubige, seien es Christen oder Buddhisten keinen Zugang dazu. Ihnen bleibt nur das endgültige Nirvana sehr kurz vor dem Zerfallen, Tod. Nagut, wenn sie so leben wollen, ich erlebe Nirvana lieber als das ich dahin schmachtend und hoffend hinsterbe.

    Aber ich bin jederzeit bereit genau dieses bescheuerte endgültige Nirvana zu verkünden. Buddha lächelt.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Lieber Kaiman , ich habe für dich so wunderbares Zitat rein zufällig gefunden. Aus dem Buch von Diogens-Verlag, „Zen, Wörte großer Meister“. Seite 107.


    Keine Trennung.


    Ein Mond erscheint überall in allen Wassern, die Monde in allen Wassern sind in einem Mond enthalten. Dies ist eine Metapher für den einen Geist, der unzählige Dinge hervorbringt, und für die unzähligen Dinge, die einen Geist hervorbringen. Dies bezieht sich auf Traumbilder, auf die Blumen am Himmel, die halb zu existieren und halb leer zu sein scheinen.

    Was aber, wenn dahinziehende Wolken den Himmel bedecken; wo ist dann das helle Licht im Wasser? Wenn du das Auge der wahrten Einsicht öffnest, wirst du erkennen, dass der Mond und das Licht nie verschwunden waren-Licht und Dunkelheit sind eins, Leben und Tod sind nicht getrennt.


    Xueyan.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Die Sache ist die - wobei ich nicht wirklich weiß, wie die buddhistische Lehre zu dem Thema steht - meiner Meinung nach führt Selbstmord wegen/aufgrund der Abgkürzung von physischen/psychischen Schmerzen nicht zu Nirvana. Es kommt meiner Meinung nach bei einem - theoretischen - Selbstmord darauf an, ob mit klarer, freier "Freude" am Leben mittels Selbstmord von der Welt gegangen wird.


    Du siehst aber, dass es ein Widerspruch in sich ist mit "Klarheit" und "Freude" Selbstmord zu begehen. Denn jemand, der "erleuchtet" ist, sieht keinen Grund, sich mit Absicht sein Dasein zu verkürzen. Wobei ich der Meinung bin, dass ein "Erleuchteter" auch keine Angst davor hätte, jederzeit zu sterben. Es ist einfach so, dass er Selbstmord als unnütz ansehen würde. Ich denke mal, er würde es lieber als erstrebenswerter ansehen darauf hinzuwirken , seinen Mitmenschen ebenfalls die Freuden hin zu Erleuchtung zu erleichtern.


    Meine Meinung.


    PS/Nachtrag:

    Ich erachte jede/n der sich im Zustand der momentanen Erleuchtung wähnt als eigentlch gar nicht richtig erleuchtet, sofern er sich das Leben nehmen will. Denn wenn sie/er sich deshalb umbringt, dann denke ich, nur deshalb weil er/sie Angst davor hat seine "Erleuchtung" im Laufe seines weiteren Lebens wieder zu verlieren. Es würde dann eine gewisse Note "Gier" bzw. "Angst" mitschwingen. Unvereinbar mit der Erleuchtung. Deshalb betrachte ich alle, die sich im Zustand des "Drauf seins" auf "Glückshormonen" - wie sie gerade im momentanen, unmittelbaren Zustand des Gekipptseins wärend des Erwacht seinst auftreten - als "verblendet", also dem Wahn verfallen, falls sie sich deshalb aus obigem Grund das Leben nehmen möchten.


    Auch meine Meinung.



    Und übrigens betrachte ich echte Erleuchtung als "Dauerlauf". Also meiner Meinung reicht es nicht, einmal zu erwachen und gut ist. Da sich dieses Gefühl nach relativ kurzer Zeit wieder verliert - also wenn ich von meiner Erfahrung heraus ausgehe. Es ist eher ein beständiges Ringen bis hin zum Lebensende. Ich als "Zennie" kenne ja das Buch von (?) "Zen Mind, Beginners Mind". Was nichts anderes bedeutet, als dass man ständig auf den Anfang zurückgeworfen wird und sich keinesfalls auf erreichten Lorbeeren ausruhen sollte.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

    4 Mal editiert, zuletzt von nuk ()