Fragen zur Tradition des Zen

  • Ich möchte euch mal fragen, warum Zen eigentlich eine eigenständige Tradition ist. Manche sagen, da sie überwiegend meditieren und nicht so sehr Lehrreden anhören / lesen. Aber nur meditieren machen sie ja nicht. Sie führen Zeremonien aus, sie rezitieren Sutren.

    Aber das nur so am Rande, richtig ? Oder warum ist es eine eigenständige Tradition, was unterscheidet sie ? Das was ich zuerst geschrieben habe, dass sie überwiegend meditieren, also ?

    Wenn sie Sutren rezitieren sind das dann dieselben, die die Theravadins ( aus dem Palikanon ) rezitieren oder lesen ?

    ( Ich muss gestehen, dass ich nur den Palikanon als Begriff kenne. Meine Vorstellung ist, dass darin alles steht was der Welterhabene gelehrt hatte. Und andere Schriften gibt es nicht, wo es drin steht ).

    Oder hat die Zen Tradition/ Schule eigene Sutren von ihren Meistern aus der Geschichte ?

    Und die Rituale sind anders als zB bei den Theravadins. Sie sind geographisch begründet.

    Sie haben ihre eigenen Rituale entwickelt. Oder rezitieren Theravadins gar nicht und haben keine Rituale ?

    Und das ist auch ein großer Unterschied, und er wird darum als getrennte Tradition gesehen ?

    Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    3 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Antaiji


    Hier kann man erfahren, was Zen ist.

    Das Zazen mitnehmen, um das Leben nicht mehr ertragen zu müssen, sondern vom Leben getragen zu werden.


    Zen, ob Soto oder Rinzai sind darum eigenständig, weil sie die Sutra leben wollen und nicht nur studieren, um sie anderen um die Ohren zu hauen.

    Im Zen musst du beweisen durch Schweigen, nicht über Sutra reden, sondern Sutra handeln und üben durch Arbeit, bis du sie nicht mehr benötigst.


    Nicht labbern, sondern anpacken und das machen, mit deinem Körper, was du angeblich weist.

    Darum ist die Frage, welcher Beruf zu Zen passt eigentlich vollkommen falsch. Zen passt zu jedem Beruf und zu jedem Leben.


    Die übrigen Schulen des Buddhismus empfand ich immer als akademisch und Lebensfern, darum bin ich zu Zen gehörend, weil ich dem Zen gehöre.

    Ich habe mich durch Zen erziehen lassen, darum bin ich niemals ans Wort gebunden und der Tat verpflichtet. „Worte“, die ich in Tat erfahren, geprüft habe, gebe ich auch bekannt. Meine unbeschreibbare Erfahrung, Qualia. Der Ort der Koan-lösung.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

    Einmal editiert, zuletzt von Qualia ()

  • Liebe Rigpa,

    zunächst einmal ist jede buddhistische Richtung durch die entsprechende Tradition entstanden. Das heißt, da kam jemand, der von der Lehre gehört hat und brachte sie in seine Heimat. Hier wurde sie angepasst.


    Chinesen sind anders als Inder und Japaner wieder anders als Chinesen. Inder sind romantischer, deshalb wurde der Buddhismus auch nicht groß in Indien.

    Japaner lieben das Schlichte, deshalb ist es eher streng und minimalistisch.


    Genauso ist es mit Tibet. Die Lehre wurde im Kern übernommen und der Tradition angepasst, deshalb ist es da sehr bunt mit vielen Dämonen und Schutzgeistern.


    Als ich das das erste Mal kapierte, wandte ich mich vom tibetischen Buddhismus ab. Das, was mich zu Beginn faszinierte, wurde zu einem "Zirkus".


    Dennoch habe ich immer wieder aus allen Richtungen Literatur verschlungen. Und es hat mir nicht geschadet - ganz im Gegenteil!!!

    Ich wurde immer "offener".

    Aber zunächst - so denke ich - muss Frau/Mann sich über die Hintergründe im klaren sein. Dann kann man sich für die Richtung entscheiden, die zu einem passt - oder richtungslos bleiben und sich mit der puren Lehre beschäftigen.


    Im übrigen ist das mit allen Religionen so!

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zen, ob Soto oder Rinzai sind darum eigenständig, weil sie die Sutra leben wollen und nicht nur studieren, um sie anderen um die Ohren zu hauen.

    :grinsen:

    Nicht labbern, sondern anpacken und das machen, mit deinem Körper, was du angeblich weist.

    Es geht also um viel körperlich Arbeiten ( als Mönch ) ? :grinsen: Ok. Das sagt wohl nicht jedem zu.


    Nein, auch um das Meditieren. Beides also. Aber die Sutren sind dieselben wie aus dem Theravada ?

    Aus derselben Schrift ( Palikanon ? ). Wenn sie eigene hätten und sich auch sonst nicht nach den Worten des Welterhabenen richten würden, so wäre das ja keine buddhistische Religion mehr. Oder ? Sie orientieren sich an dem Buddha- Dharma. Das ist ihre Inspiration und ihr Vorbild. Danke für Deine Antwort. Es geht also mehr um das Tun als reden ( oder eher gesagt, denken, nachdenken über die Sutren ). Aber sie haben auch die Koans. Ist auch ein wenig so wie nachdenken.

    Darum ist die Frage, welcher Beruf zu Zen passt eigentlich vollkommen falsch. Zen passt zu jedem Beruf und zu jedem Leben.

    Würde ich auch sagen. Oder eher gesagt, zu fast jedem.

    Japaner lieben das Schlichte, deshalb ist es eher streng und minimalistisch.

    Minimalistisch sagt mir auch mehr zu.

    Dann kann man sich für die Richtung entscheiden, die zu einem passt - oder richtungslos bleiben und sich mit der puren Lehre beschäftigen.

    Ja, Manche bleiben lieber richtungslos und beschäftigen sich lieber mit der puren Lehre. Das sind dann auch Übende des Buddha- Dharmas, trotzdem. Danke auch dir für Deine Erklärung.


    Liebe Grüße an euch :)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

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    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Nein, auch um das Meditieren. Beides also. Aber die Sutren sind dieselben wie aus dem Theravada ?

    Aus derselben Schrift ( Palikanon ? ). Wenn sie eigene hätten und sich auch sonst nicht nach den Worten des Welterhabenen richten würden, so wäre das ja keine buddhistische Religion mehr. Oder ?

    Es gibt Thervada und Mahayana. Die Theravadins halten sich konservativ an den Pali- Kanon. Im Mahayana gibt es ähnliche Schriften wie den Palikanon - einen Sanskritkanon und dann später auch auf chinesisch einen chinesischen Kanon ( Sanzang ) Im Mahayana gibt es aber eben auch eigene Texte - im Zen wurde das Lankavatarasutra wichtig.


    Es sind nicht so sehr andere Inhalte sondern neue Herangehensweisen und Konzepte z.B das der "Buddhanatur". Ich hatte das mal in einem anderen Thread geschrieben:


    Ursprünglich ist im Buddhismus die Vorstellung die, von Verblendung hin zum Abbau der Verblendung fortzuschreiben. Dies Zielerreichungslogik ist ja aber genau die des "Ich will das und das". Um diesem Denken und seinem Gefahren entgegenzuwirken, kann man das Pferd auch von der anderen Seite aufzäumen und mal annehmen daß das Ziel (Buddhaschaft) prinzipiell schon da ist (Buddhanatur), und die Aufgabe darin besteht, nicht in jedem einzelnen Augenblick wieder davon abzugehen. Aus dieser ganz anderen Herangehensweise folgen dann eben Konzepte wie Buddhanatur und Shikantaza.

  • Zitat

    Um diesem Denken und seinem Gefahren entgegenzuwirken, kann man das Pferd auch von der anderen Seite aufzäumen und mal annehmen daß das Ziel (Buddhaschaft) prinzipiell schon da ist (Buddhanatur), und die Aufgabe darin besteht, nicht in jedem einzelnen Augenblick wieder davon abzugehen. Aus dieser ganz anderen Herangehensweise folgen dann eben Konzepte wie Buddhanatur und Shikantaza.

    Danke für deine Antwort void. Ich erinnere mich, dass du das schon mal geschrieben hattest.

    Ich glaube, dass da ein gewaltiges Missverständnis vorherrscht. Die Theravadins gehen auch davon aus, dass jeder die Befreiung erreichen könnte. So gesehen gehen sie daher auch davon aus, dass alle das Befreiungsprinzip in sich tragen. Sie nennen es nur nicht Buddhanatur, sondern Befreiungsprinzip. Würden sie nicht davon ausgehen, dass es nicht jeder in sich hat, so müsste es eine Art Lehre geben, wo drin steht, dass nur Bestimmte dieses in sich tragen. Aber so ist es nicht.

    Es ist mit Mühe verbunden.

    Auch im Zen kann man dieses nicht einfach so frei schaufeln, auch da muss man sich anstrengen, und hat dieses Ziel. Sie meinen damit das Zen nichts bringt, dass es für das Ich- Gefühl, die Ich- Anhaftung nichts bringt. Dieses muss fallen gelassen werden.

    Nichts anderes machen die anderen Traditionen auch. :) Shikantaza wurde mir neulich erklärt woanders, ist wenn man schon in der Meditation ist. Es ist die Meditation, oder Versenkung.

    Wie dem auch sei. Die verschiedenen Traditionen haben nur ihre eigenen Begriffe und Herangehensweisen. Aber das Ziel ist dasselbe.


    zunächst einmal ist jede buddhistische Richtung durch die entsprechende Tradition entstanden. Das heißt, da kam jemand, der von der Lehre gehört hat und brachte sie in seine Heimat. Hier wurde sie angepasst.

    Ja, das hast du gut erklärt. Die Unterschiede sind darauf zurückzuführen. Da die Kulturen verschieden waren und die Mentalitäten.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

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    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Liebe Rigpa,

    so wie ich die "pure" Lehre verstehe, ist es nicht notwendig, etwas Inwendiges zu benennen, das der Buddhanatur entspricht. Sowas hätte der Buddha von sich selbst nie behauptet. Das würde ja Anatta widersprechen.


    Was uns aber alle eint, ist die grundsätzliche Fähigkeit unseres Geistes, die Lehre zu hören, zu verstehen und ihr zu folgen, wenn denn die Voraussetzungen gut sind.

    Wenn man das also Buddhanatur bezeichnet, meinetwegen.


    Die Frage im Zen-Koan "hat ein Hund Buddhanatur" würde ich mit Kopfstand beantworten.

    :lol: _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    Einmal editiert, zuletzt von Monikadie4. ()

  • @Monika, deine ganze Antwort fühlt sich für mich an wie aus dem Verstand, da kommt keine Liebe rüber, keine Weisheit, sorry, aber das möchte ich dir jetzt mal deutlich sagen. Ich weiß nicht, was du mir antworten wolltest, ich gehe auf so einen Kopfkram nicht ein. ( Streit um Begriffe ).

    Welche Absicht du verfolgt hast mit Deiner Antwort weiß ich nicht, aber freundschaftlich kommt sie bei mir nicht rüber. Oder mir helfen wollen bzw anderen, die das lesen.

    Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

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    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Deine Frage war nicht die was in den verschiedenen Traditionen gleich oder ähnlich ist, sondern was im Zen das Besondere ist. Und meine Antwort ist die dass im Zen Buddhanatur eine zentrale Bedeutung hat. Das Befreiungsprinzip sagt lediglich aus, das man das Potential zur Buddhaschaft hat. Während im Zen radikal von Buddhanatur ausgegangen wird:


    Der Letzte Vers bezieht sich aus eine Passage aus dem Lotussutra:

    5. Gleichnis: „Vom Juwel, das in der Kleidung versteckt war“

    Ein armer Mann trifft eines Tages seinen reichen Freund wieder und isst und trinkt mit ihm. Während der arme Mann betrunken seinen Rausch ausschläft, näht ihm der reiche Mann ein kostbares Juwel in seinen Mantel ein, da er für seinen armen Freund sorgen möchte. Jahre später treffen die beiden Männer wieder aufeinander, und der reiche Mann wundert sich darüber, dass sein Freund immer noch in Armut lebt. Der arme Mann hatte das Juwel nicht entdeckt.

    Der ganze Zen Ansatz ist darauf aufgebaut, das Juwel im ganz Nahen aufzufinden und von daher nicht abzuirren.


    Das Befreiungsprinzip im Thervada bedeutet nur, dass die Möglichkeit zur Befreiung da ist. Es kann aber eben eine "ferne Möglichkeit" sein - etwas wie der Mond das zwar sichtbar aber sehr weit weg ist. Ein weiter Weg der vielleicht mehrere Leben braucht und wo man viel an Gier und Hass mühsam überwinden muß. Kein "Juwel im Mantel".

  • @Monika, deine ganze Antwort fühlt sich für mich an wie aus dem Verstand, da kommt keine Liebe rüber, keine Weisheit, sorry, aber das möchte ich dir jetzt mal deutlich sagen. Ich weiß nicht, was du mir antworten wolltest, ich gehe auf so einen Kopfkram nicht ein. ( Streit um Begriffe ).

    Welche Absicht du verfolgt hast mit Deiner Antwort weiß ich nicht, aber freundschaftlich kommt sie bei mir nicht rüber. Oder mir helfen wollen bzw anderen, die das lesen.

    Liebe Grüße

    Es war auf jeden Fall keine derart böse Absicht, wie Du sie unterstellst.

    Ich diskutiere und schreibe, was ich als richtig erkannt habe. Wie andere das sehen, ist ihre Sache!


    Die Antwort ist auch nicht ausgedacht.

    Und mit Liebe hat dieser Thread wohl am wenigsten zu tun.

    Ich streite auch nicht um Begriffe.


    Mir ist es letztlich egal, was Jede/r glaubt.


    Deine Antwort spricht für sich.


    Alles Gute für Dich.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Deine Frage war nicht die was in den verschiedenen Traditionen gleich oder ähnlich ist, sondern was im Zen das Besondere ist. Und meine Antwort ist die dass im Zen Buddhanatur eine zentrale Bedeutung hat. Das Befreiungsprinzip sagt lediglich aus, das man das Potential zur Buddhaschaft hat. Während im Zen radikal von Buddhanatur ausgegangen wird:

    Nein, das Befreiungspotenzial und der Begriff Buddhanatur meinen dasselbe, sie meinen damit das Befreiungspotenzial. Ich empfehle den Vortrag " Wo bitte geht es zur Buddhanatur " von Lama Tilmann. :)

    Der ganze Zen Ansatz ist darauf aufgebaut, das Juwel im ganz Nahen aufzufinden und von daher nicht abzuirren.

    Es ist ein Weg, es ist Anstrengung von Nöten bei beiden Traditionen.

    Wovon Hakuin schrieb, das ist die Sicht eines Befreiten. Auch jemand aus dem Theravada würde das so schreiben, wenn er befreit ist, denn dann versteht man es nicht, warum die anderen nach der Befreiung suchen, sie sehen die Übenden dann so wie "einen Mensch der mitten im Wasser nach Durst schreit".

    Das Befreiungsprinzip im Thervada bedeutet nur, dass die Möglichkeit zur Befreiung da ist. Es kann aber eben eine "ferne Möglichkeit" sein -

    Beim Zen auch. Sie erreichen die Befreiung nicht schneller als andere Traditionen. Sie gehen nur anders daran, indem sie mehr meditieren und weniger über Lesen und Reflektieren der Lehrreden. Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

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    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Du hast die Frage gestellt:

    Ich möchte euch mal fragen, warum Zen eigentlich eine eigenständige Tradition ist.

    Und ich antworte, dass der Begriff Buddhanatur im Zen eine besondere und zentrale Bedeutung hat. Er geht aus der Idee des Befreiungspotenzial hervor, geht aber über diesen hinaus. Weswegen er eben vielen in Theravada zu weit geht. Sie wurden nicht sagen, dass wir prinzipiell schon befreit sind sondern sie wurden sagen, dass wir verblendet sind und Buddhaschaft nur eine Möglichkeit ist und nicht was schon in und ist.


    Von daher ist es total ok, wenn man wie Monikadie4. mit dem Konzept Buddhanatur nichts anfangen kann und sie negiert damit auch nicht die Möglichkeit zur Befreiung.


    Lama Tilman hat Erfahrung in vielen buddhistischen Traditionen. Im Vipassana, im Zen und im Karma Kagyü. Von daher nennt er sein Institut auch "Ekayana" Wenn du die Frage nach Gemeinsamkeiten und Brücken zwischen den Traditionen hast, ist er sicher eine gute Anlaufstelle. Wenn man aber wie du nach den Unterschieden fragt,

    ist das dann natürlich denkbar ungünstig.

  • void, für mich war die Frage nach den Unterschieden schon halbwegs befriedigend beantwortet.

    Es sind die Rituale ( den jeweiligen Kulturen geschuldet ) und dass sie mehr meditieren als Sutren zu lesen und zu verinnerlichen. Für mich sind das die einzigen Unterschiede. Sie verwenden auch noch andere Begriffe, aber dahinter gesehen, sind sie für mich dasselbe, finde ich sie auch in den anderen Traditionen.

    Wenn du die Frage nach Gemeinsamkeiten und Brücken zwischen den Traditionen hast, ist er sicher eine gute Anlaufstelle. Wenn man aber wie du nach den Unterschieden fragt,

    ist das dann natürlich denkbar ungünstig.

    Manche scheinen auf die Unterschiede in bestimmten Begriffen zu bestehen. Naja. Wem es Spaß macht. :)

    Sie wurden nicht sagen, dass wir prinzipiell schon befreit sind sondern sie wurden sagen, dass wir verblendet sind und Buddhaschaft nur eine Möglichkeit ist und nicht was schon in und ist.

    Weiß ich nicht. Ayya Khema sagte zumindest, dass es in jedem von uns ist. Buddha nennt sie auch das Befreiungsprinzip. Solange Manche sagen wir haben das Prinzip in uns aber nicht wir wären alle schon befreit, finde ich das ja richtig. Und die meisten meinen das so und nicht das andere " alle sind schon befreit ". Das kann nur jemand sagen, der schon befreit ist. Aber ob alle es dann so sagen, weiß ich nicht. Es führt nur zu Verwirrung finde ich, wenn alle Befreiten das so sagen würden.

    Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • void, für mich war die Frage nach den Unterschieden schon halbwegs befriedigend beantwortet.

    Es sind die Rituale ( den jeweiligen Kulturen geschuldet ) und dass sie mehr meditieren als Sutren zu lesen und zu verinnerlichen. Für mich sind das die einzigen Unterschiede. Sie verwenden auch noch andere Begriffe, aber dahinter gesehen, sind sie für mich dasselbe, finde ich sie auch in den anderen Traditionen.

    Das trifft es nicht. Der Unterschied ist wirklich einer der Herangehensweise:


    Am Besten lässt sich der Chan / Zen Buddhismus durch folgende Worte beschreiben:
    1. Eine besondere Überlieferung außerhalb der Schriften
    2. unabhängig von Wort und Schriftzeichen:
    3. unmittelbar des Menschen Herz zeigen,
    4. die (eigene) Natur schauen und Buddha
    Die dem Zen zugrundeliegende große Weisheit ist schon immer vorhanden und muss nicht erst gesucht werden. Hinderlich bei der Suche ist die Anhaftung an der Illusion eines „Ego“. Der historische Buddha Siddhartha Gautama hielt nach seiner Predigt auf dem Geierberg eine Blume hoch, während sich eine große Schar von Mönchen um ihn versammelten um seine Dharma Rede zu hören. Jedoch, anstelle zu reden hielt er eine Blüte in die Höhe und schwieg. Es war nur sein Schüler Mahākāshyapa, welcher dies als zentraler Punkt der Buddhalehre verstand und er wurde der 1. Patriarch des Chan / Zen Buddhismus und erreichte schlagartig dadurch die Erleuchtung. Damit ist die erste Übertragung der wortlosen Lehre von Herz-Geist zu Herz-Geist

    Es besteht also wirklich die Idee eine "besondere Überlieferung" zu sein und das besondere ist, edas die Vermittlung nicht über Text und Verstehen funktioniert, sondern man könnte sagen intuitiv" - nichtverbal. Wie eben das Zeigen der Blume. Die Idee ist nicht nur die von Buddhanatur als Buddhavermögen sondern als etwas was ohne Worte von einer Person an die andere weitergegeben werden kann.


    Deine Zusammenfassung dass man da mehr meditiert und landestypische Rituale hat trifft diesen Aspekt nicht.


    Aber ich denke du bist ein großer Freund der Gemeinsamkeiten und willst gar keine Unterschiede sehen oder gezeigt bekommen weil du dich mehr freust wenn alles das gleiche ist - ein einziger Buddhaweg


    Dies macht es schwer dir zu antworten.

  • @Monika, deine ganze Antwort fühlt sich für mich an wie aus dem Verstand, da kommt keine Liebe rüber, keine Weisheit, sorry, aber das möchte ich dir jetzt mal deutlich sagen. Ich weiß nicht, was du mir antworten wolltest, ich gehe auf so einen Kopfkram nicht ein. ( Streit um Begriffe ).

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    Liebe Grüße

    Einfach nur herrlich, deine Antwort. Das Verlangen nach Liebe verblendet dich so sehr, dass du sie nicht erkennst. Zen ist nichts für dich. Zu viel Mitgefühl und Gelassenheit und Freude und Zufrieden besonders sehr wenig Leiden-schaft. Du benötigst Aktion.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Zitat
    Zitat

    Die dem Zen zugrundeliegende große Weisheit ist schon immer vorhanden und muss nicht erst gesucht werden.

    Naja, sehe ich nicht so. Und die Buddhanatur ist für mich auch die Weisheit. Wenn bei mir in der Wohnung irgendwo ein Schatz versteckt sein soll, kann ich ihn nur finden, wenn ich ihn suche. Es ist aber eher ein frei schaufeln, so erklärte das auch Ayya Khema. Die Schlammschichten abtragen.

    Es besteht also wirklich die Idee eine "besondere Überlieferung" zu sein

    Ach so.

    und das besondere ist, edas die Vermittlung nicht über Text und Verstehen funktioniert, sondern man könnte sagen intuitiv" - nichtverbal. Wie eben das Zeigen der Blume. Die Idee ist nicht nur die von Buddhanatur als Buddhavermögen sondern als etwas was ohne Worte von einer Person an die andere weitergegeben werden kann.

    Das kann sein. Aber ohne Worte etwas weitergeben ist nicht alleine deren Praxis oder deren Methode zur Befreiung. Sie meditieren ja viel. Erst das Meditieren und dann sich anschweigen.

    Vorher bringt es nichts, würde ich sagen. Vorher kann jemand einem anderen nichts weiter geben schweigend. Oder sie sich schweigend austauschen. Ohne einen Inhalt der weiter gegeben werden kann.

    Aber dann wenn ein Lehrer etwas erkannt hat, ist es mehr ein Schweigen statt reden. Die Schüler kriegen auf ihre Fragen von ihrem Lehrer ein Schweigen als Antwort, so verstehe ich das.

    Das hat ja auch was, finde ich. Das ist schon besonders.

    Deine Zusammenfassung dass man da mehr meditiert und landestypische Rituale hat trifft diesen Aspekt nicht.

    Ja, das stimmt.

    Aber ich denke du bist ein großer Freund der Gemeinsamkeiten und willst gar keine Unterschiede sehen oder gezeigt bekommen weil du dich mehr freust wenn alles das gleiche ist - ein einziger Buddhaweg

    Ja, stimmt schon, aber du hast mich auf diesen weiteren Unterschied hingewiesen, danke.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Jemand hier hat den Unterschied zwischen Zen und Thervada mal mit dem Sprachenlernen verglichen.


    Man kann eine Sprache lernen, indem man sich einen Sprachführer kauft, und sich systematisch mit Grammatik beschäftigt. Oder man fährt in ein Land mit der Sprache und erlernt die Sprache, indem man in sie reinwächst. Letzteres klingt toll, ist aber im Endeffekt ganz schön schwer und man muß da einiges an Talent mitbringen.


    Als Buddha die Blume hochhielt ( natürlich ist das total ahistorisch und mehr als Gleichnis dass die Sache auf den Punkt bringt zu verstehen) war das für Mahākāshyapa eine Übertragung von Herzgeist aber eben nur für ihn während es für die anderen nicht ankam. So ist es irgendwie ein ironischer Twist, dass Mahākāshyapa das erste buddhistische Konzil leitete, auf dem der Korb der Lehrreden kodifiziert wurde. Der "Typ mit der Blume" ist gleichzeitig der Vater des Palikanon. So dass die Überlieferung des Buddhismus eben nicht auf einen Weg ohne Worte beschränkt bleibt.

  • Und es bleibt eine Übermittlung ohne Worte. Nicht vorher und nicht nachher. Genau dann. Schon das Lächeln bei Mahākāshyapa und bei Buddha war schon nachher. Ob es wahr ist oder nicht, ist genau da vollkommen belanglos. Nicht vorher und nicht nachher, da sind wieder Worte.


    Einmal erreicht kann ein vollkommen in Samsara verfangener Mensch diesen Augenblick wieder erscheinen lassen, für den, der ihn kennt, Buddha-Natur, eine Freude, ein Blitzen in der Dunkelheit für den Verfangenen.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Zitat

    Eine besondere Überlieferung außerhalb der Schriften


    Nicht nur dazu meinte Sawaki "Du kannst nicht einmal einen Furz mit deinem Nächsten austauschen."

    Wie hier schon an anderer Stelle ausgeführt, existieren von dieser Passage deutlich abweichende Übersetzungen, ganz offenbar dem unterschiedlichen Verständnis in der Sache selbst geschuldet. Das setzt sich dann darin fort, wie die Leute das dann "auslegen".

    Die "besondere Überlieferung" besteht nicht darin, dass einer ne Blume hochhält und ein andere lächelt - oder andere "wortlose" Albernheiten, sondern dass der Dharma schon immer und ausschließlich durch erneutes Erwachen bewahrt und allein damit "übertragen" wird.
    Ich wette, es gibt schon im Suttapitaka einen entsprechenden Hinweis, jedenfall wußte es schon Nāgasena (s. Milindapañha, 4.1.14. Die Dauer der Lehre).

  • DAS eine Erwachen hat sich bei mir nie wieder ergeben.

    Doch das Erinnern an dieses Erwachen geschieht fast täglich.

    Wer erinnert mich? Der, der sich leidend denkt.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Mit der "besondere Überlieferung" ist es wie im Genjokoan (Muhos Übersetzung):

    Zitat

    Als Zenmeister Baoche (Hôtetsu) vom Berg Mayu (Mayoku) einmal einen Fächer benutzte, trat ein Mönch vor und fragte: "Wind ist seinem Wesen nach beständig, und es gibt keinen Ort, den er nicht erreicht. Aus welchem Grund benutzt ihr also einen Fächer, Abt?"

    Der Meister erwiderte: "Du weißt nur, dass das Wesen des Windes beständig ist, aber das Prinzip, dass er keinen Ort verfehlt, hast du noch nicht verstanden."


    Ich würde mir das gern auch im Chinesischen anschauen, bin aber auf Mitwirkung angewiesen: Wer kennt chinesischen Quelltext der entsprechenden Stelle im Mumonkan Nr.6 oder wo es bei HuiNeng steht.

  • So, nach etwas Abkühlung im Kopf oder etwas geordneteren Gedanken möchte ich dir noch antworten, dass es ein Missverständnis war zwischen uns Monika. Das unterschwellige einigen Traditionen das richtige Erkennen abzusprechen, empfand ich als unfreundlich. Obwohl es ja um die Traditionen ging aber nicht um mich, aber da ich es ja vorher versucht habe zu erklären, dass es nichts anderes meint als das Befreiungspotenzial, das wir alle haben, habe ich es auf mich bezogen.

    . Sowas hätte der Buddha von sich selbst nie behauptet. Das würde ja Anatta widersprechen.

    Ich habe an dem Tag nur das gelesen und habe erst gedacht ( der erste Gedanke ), will sie sich jetzt streiten, wer Recht hat von uns ? Im Nachhinnein möchte ich auch noch mal anmerken, dass wir nicht zu oft zu leichtfertig sagen / schreiben sollten, der Buddha hätte das so und so gemacht, gesagt. Wir kannten ihn nicht persönlich und wenn wir uns nicht sicher sind, sollten wir das nicht behaupten. Aber okay, ich verstehe es nun, dass du dir da ganz sicher warst, dass Buddhanatur etwas ist, was der Buddha abgelehnt hätte. Eine inwendige Benennung von etwas, hätte er abgelehnt.


    Da du schon vierzig Jahre mit der Lehre des Buddhas zu tun hast wie du mal schriebst, und du dich auch in verschiedenen Traditionen umgesehen hattest, wundert es mich, dass du diesen Begriff bis heute nicht richtig verstanden hast. ( Das ist kein Angriff, sondern eine neutrale Feststellung ). Der Buddha hat es anders genannt, er nannte es das Ungeborene, sieht man ja auch wenn man auf den Begriff geht, das steht hier im Lexikon. Andere weise Lehrer erklären, dass die Buddhanatur auch die Leerheit ist. Allerdings weiß ich jetzt nicht, ob er das Wort auch benutzt hat.


    Aber darum sagte ich ja, dass die Traditionen ihre eigenen Begriffe haben, aber im Endeffekt alle dasselbe meinen. ( Bei verschiedenen Begriffen ). Ich würde auch bitten, nicht um das letzte Wort haben zu können, jetzt wieder zu versuchen meine Erklärung als falsch darzustellen, denn das würde für viel Ich- Anhaftung, also Eitelkeit sprechen. :)

    Es soll doch hier um Hilfe zum richtigen Verstehen gehen ( im Forum ) und nicht darum wer das letzte Wort hat und wer der Schlauste ist. Auch darum Gräben zwischen den Traditionen auszuräumen, dadurch, dass wir mit den scheinbaren Unterschieden brechen, das aufklären, dass es nicht so oft welche gibt, wie manche denken.

    Was uns aber alle eint, ist die grundsätzliche Fähigkeit unseres Geistes, die Lehre zu hören, zu verstehen und ihr zu folgen, wenn denn die Voraussetzungen gut sind.

    Wenn man das also Buddhanatur bezeichnet, meinetwegen.

    Da warst du schon sehr nah dran. Ich empfehle noch einmal allen, die das Wort nicht einordnen können, den Vortrag " Wo bitte geht es zur Buddhanatur " von Lama Tilman.

    Es war auf jeden Fall keine derart böse Absicht

    Das glaube ich dir. Es ist aber schade, dass du dachtest diese Traditionen lehren etwas Falsches. Etwas was es nicht gibt. Oder du wüsstest was der Buddha gesagt hätte dazu. :) Aber wenn du das wirklich glaubst, geglaubt hast, entschuldige ich mich, dann wusstest du es nur nicht besser. Und es ging nicht darum, schlauer dazustehen.

    Ich diskutiere und schreibe, was ich als richtig erkannt habe. Wie andere das sehen, ist ihre Sache!

    Naja gut, dann hättest du mir aber nicht geantwortet, aber ich verstehe wie du es meinst, du willst nicht unbedingt recht haben und schlauer da stehen. Na gut, das glaube ich dir.

    Die Antwort ist auch nicht ausgedacht.

    Nein, nur nicht richtig. Daher wundere ich mich, nach vierzig Jahren der Beschäftigung mit den verschiedenen Traditionen. Du wolltest mir weiter helfen, danke dafür, aber du hast da leider eben nicht das richtige, bessere Erkennen gehabt.

    Ich streite auch nicht um Begriffe.

    Das glaube ich dir. Dass es nicht Deine Absicht dahinter war. ( Recht haben wollen ).

    Jeder kann sich irren und man sollte dankbar sein, wenn jemand anderes einem etwas erklären kann. Und ich habe mich geirrt weil ich meinte, du wolltest unbedingt das letzte Wort haben oder schlauer da stehen als ich.

    Buddha nennt sie auch das Befreiungsprinzip.

    Buddhanatur meint das Befreiungspotenzial. Also Prinzip und Potenzial sind was verschiedenes. Aber ein Buddha und die Buddhanatur sind wohl dasselbe. Schätze ich.

    So ist es irgendwie ein ironischer Twist, dass Mahākāshyapa das erste buddhistische Konzil leitete, auf dem der Korb der Lehrreden kodifiziert wurde. Der "Typ mit der Blume" ist gleichzeitig der Vater des Palikanon. So dass die Überlieferung des Buddhismus eben nicht auf einen Weg ohne Worte beschränkt bleibt.

    Ja, das finde ich auch ironisch. Danke für die Erklärung. :) :like:


    Liebe Grüße allen

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Einmal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Aber darum sagte ich ja, dass die Traditionen ihre eigenen Begriffe haben, aber im Endeffekt alle dasselbe meinen.

    Die buddhistischen Wege unterscheiden sich nicht so sehr darin, auf was sie weisen ( das ist das wohin sie führen - Befreiung) oder ihre Inhalte ( der edle achtfache Pfad) sondern in ihrer Herangehensweise.( Ich mach es mal fett) Und die Konzepte spielen innerhalb der Herangehensweise eine wichtige Rolle. Von daher ist es nicht so interessant zu sehen, inwieweit Konzept ( Leerheit, Ungeborenes, Nibbana, Buddhanatur) auf das gleiche Ziel verweisen, sondern welche Rolle die Konzepte innerhalb der jeweiligen Herangehensweise spielen. Diese kann nämlich unterschiedlich sein.


    Und da ist es so, dass man sich um Theravada von der Richtung her von den Verblendungen ausgeht. Gier und Hass verschwunden, wie Wolken die sich verziehen. Während man in vielen Schulen des Mahayana nicht vom Anfang aus denkt sondern vom Ende. Von Buddhaschaft. Statt vom Verschwinden der Wolken geht man von der Präsenz des blauen Himmels hinter den Wolken aus, der sich dann gegen die Wolken durchsetztm


    Statt auf der trivialen Feststellung zu verharren, dass es auf das gleiche hinausläuft, macht es Sinn die verschiedenen Herangehensweisen in ihrer Verschiedenartigkeit zu würdigen.


    Konzepte mit einem gemeinsamen Ursprung und einem gemeinsamen Ziel können in der jeweiligen Rolle die sie in einem Kontext spielen unterschiedlich sein. Und dies hilft dann andere Unterschiede und Mißverständnisse auszuräumen


    So wäre z.B ein Begriff wie "einfach nur Sitzen" für einen Theravadin vielleicht eher unverständlich. Wenn man auf dem Weg zur Befreiung am gleichen Ort bleibt, kommt man nie dort an. Während wenn man versteht, dass das wo man sitzen bleibt eine Vorweggenommene Buddhaschaft ist, macht es Sinn


    Eine "Vorweggenommene Buddhaschaft" ist nichts triviales sondern ein eher gewöhnungsbedürftiges Konzept wo man sich als Theravadin vielleicht am Kopf kratzt. Die ganze Idee nicht mit Verblendung sondern mit Buddha zu starten war eine Neuerung die sich eben im Begriff "Befreiungspotenzial" nicht wiederfindet.


    Es ist nicht hilfreich die Konzepte in den Thermomix zu tun und auf den Knopf zu drücken