Was bleibt nach dem Erlöschen noch übrig?

  • Hallo Matubar,

    Mabuttar:

    Was übrig bleibt dachte ich, wäre die Buddhanatur. Die Buddhanatur ist das Zeitlose.


    Was bedeutet das?
    und: Was bedeutet das für Deinen Alltag?



    Zitat

    Auch würde ich sagen, dass es halt hier in der bedingten Welt keine Geburt und Entstehung gibt, da es dann nämlich auch Vergehen gibt.


    Sind Dir, lieber Mattubar, heute schon Gedanken entstanden? Sind sie wieder vergangen.



    Zitat

    Vielleicht ist es mein Ich Wahn, aber wenn ich mir mein Leben ansehe, dann möchte ich eigentlich nur wegen den Leiden nicht Ungeboren sein, heißt ich bereue nicht geboren zu sein. Habe noch keine Triebversiegung und würde gerne dann lieber in den höheren Bereichen wiedergeboren werden statt wirklich "Ungeboren".


    Völlig normal. 'Ne Weile dachte ich über mich: "Ach gottchen, jetzt meditier ich bloß, weil ich höhere Geisteskräfte will, wie verwerflich". Und der Wunsch, lieber noch tausend Jahre in der Götterwelt zu verweilen, ist mir auch nicht unbekannt :lol: .
    Ich hab' mich dann mit "wenn-die-Entwicklung-voranschreitet-werde-ich-auch-diesen-Wunsch-loslassen"-Denkung ausgeglichen.
    Jetzt komme ich kaum noch in ganze Denk-Phantasien von Haben-Wollen oder Nicht-Haben-wollen. Warum? Weil die Aufmerksamkeit geschulter ist und ich entstehende Gendanken leichter wieder loslassen kann, um dann entspannt zu dem zurück zu kehren, was gerade meine Aufgabe ist.



    Zitat

    Ansonsten, hat jemand jemals den Buddha nach seinem Tod gesehen?


    Wie meinst Du das?



    Mögen Herz&Geist leicht und klar sein,
    mit Metta, Mirco

  • Mabuttar:


    Vielleicht ist es mein Ich Wahn, aber wenn ich mir mein Leben ansehe, dann möchte ich eigentlich nur wegen den Leiden nicht Ungeboren sein, heißt ich bereue nicht geboren zu sein.
    > Habe noch keine Triebversiegung und würde gerne dann lieber in den höheren Bereichen wiedergeboren werden statt wirklich "Ungeboren".


    Das gab es auch zur Zeit des Buddha. Es kamen auch Leute zu ihnen, die nur
    eine gute Wiedergeburt wünschten. Er lehrte sie die Tugendregeln zu üben
    und gute Taten zu tun um diesem Ziel näher zu kommen. Das ganze hat aber
    natürlich einen Haken und das ist die Vergänglichkeit auch der schönsten Umstände
    mögen diese auch sehr lange anhalten.


    Mabuttar:


    Die Buddhanatur ist das zeitlose.
    Ansonsten, hat jemand jemals den Buddha nach seinem Tod gesehen?


    Nein, der Buddha lehrte, das weder die Menschen noch die größten und
    geistesmächtigsten Götter in der Lage sind ihn nach dem Zerfall der Körpers
    zu sehen oder aufzuweisen. Und das kommt einfach daher, weil eine
    ewige "Buddhanatur" nicht besteht und daher nicht aufzufinden ist.
    Was aber besteht, das vergeht auch wieder.


    „Abgeschnitten von der Ader des Daseins, ihr Mönche, steht der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehen wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehen. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehen. Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein Mangobündel vom Stiele abgeschnitten wird, alle die einzelnen Mangofrüchte, am Stiele bestanden, insgesamt mitfolgen, ebenso nun auch, ihr Mönche, steht abgeschnitten von der Ader des Daseins der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehen. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn. (aus D 1)

  • Hm ok, aber wieso ist denn Vergänglichkeit nicht besser als Ungeborensein ??


    Und woher will Buddha wissen, was nach dem Tod passiert, wenn er ihn nicht erfahren hat und danach predigt?
    Also in der Kagyü Tradition, dem Diamantweg, heißt es es gebe den zeitlosen "Geist", der nicht vergeht und der "Erleber" ist.
    Und der dann irgendwie Raum und Freude ist.
    Auch im tibetischen Buddh. gibt es eine Art Seelenessenz Rigpa, oder etwas, dass in einem "reinen Land" ist und daher nicht in die bedingten Daseinsbereiche mehr muss.


    Irgendwie kann ich das nicht verstehen, dass der Buddha das so gelehrt hat, auch heißt es ja er lehrt kein Nihilismus, aber etwas Ungeborenes ist doch einfach nichts, oder etwas, was wieder auf eine Geburt wartet, oder einfach diese Essenz dieser Geist, der nicht in die Daseinsbereiche gehen muss.
    Geht es um den ewigen Tod? :oops: Dann nehme ich doch lieber die Leiden auf mich, nutze meine Möglichkeiten Freuden zu empfangen und akzeptiere die Vergänglichkeit anstatt, ungeboren zu sein, denn wie kann man Ungeboren Glück empfinden? Es heißt in der Bedingten Welt ist jedes Glück bedingt, aber Ungeboren gibt es gar kein Glück, so what??
    Das letztere macht doch gerade den Buddhisten Furchtlos und glücklich, es gibt etwas zeitloses, unzerstörbares, etwas das Unabhängig von der bedingten Welt IST, das SEIN, so lehrt jedenfalls der Diamantweg.....


    Ansonsten werd ich mich wohl eher mit dem Hinduismus anfreunden müssen und dem Brahman....

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Mabuttar:

    Hm ok, aber wieso ist denn Vergänglichkeit nicht besser als Ungeborensein ??


    Weil alle Dinge Leiden sind - selbst die schönsten durch ihre Vergänglichkeit.

  • Mabuttar:


    Und woher will Buddha wissen, was nach dem Tod passiert, wenn er ihn nicht erfahren hat und danach predigt?


    Der Buddha lehrte, daß der Tod immer wieder erfahren wird. Er ist ein Aspekt der Vergänglichkeit.
    Und er lehrte, das es auf Grund seiner Erfahrung von den Taten abhängt, was nach dem Tode passiert.