Ich wollte nur wissen, ob er mit "Leben" upanada meint, also Anhaften an x.
Meine Frage wäre, ob es außerhalb des Anhaftens, innerhalb Nirvanas Leben (meiner, der medizinischen Definition) nach gibt.
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Feuerbach:
Meine Frage wäre, ob es außerhalb des Anhaftens, innerhalb Nirvanas Leben (meiner, der medizinischen Definition) nach gibt.
Hi FeuerbachHier scheint es, dass Du mit intellektuellem Verstand zu begreifen versuchst, was man durch Praxis erfahren muss.
Das führt leider zu Missverständnis und nicht zur Befreiung.
Der Buddha sagte:ZitatAngenommen, ein Mann, der eine Schlange benötigt, der eine Schlange sucht, der sich auf die Suche nach einer Schlange macht, sähe eine große Schlange und packte sie an ihren Windungen oder am Schwanz. Sie würde sich nach ihm umdrehen und ihn in die Hand oder den Arm oder eines seiner Glieder beißen, und deswegen würde er sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Warum ist das so? Wegen des falschen Ergreifens jener Schlange. Genauso, lernen da einige fehlgeleitete Männer das Dhamma - Lehrreden, Gedichte, Darlegungen, Verse, Ausrufe, Sprüche, Geburtsgeschichten, Wunder und Antworten auf Fragen - aber nachdem sie das Dhamma gelernt haben, ergründen sie nicht die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit. Weil sie die Bedeutung jener Lehren nicht mit Weisheit ergründen, gelangen sie nicht dahin, sie reflektiv anzunehmen. ~ Majjhima Nikaya 22.10
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Feuerbach:
Ich wollte nur wissen, ob er mit "Leben" upanada meint, also Anhaften an x.
Nicht sind Upādāna (das Gefesselt sein oder Anhangen) und die Khandhas (die Daseinselemente)
das gleiche, doch gibt es keine Fesseln außerhalb der Daseinselemente."Nicht ist das Auge die Fessel der Formen und nicht sind die Formen die Fessel des Auges,
sondern was da, durch beide bedingt, an Willensreiz aufsteigt, das ist dabei die Fessel.
Nicht ist das Ohr die Fessel der Töne und nicht sind die Töne die Fessel des Ohres, sondern
was da, durch beide bedingt, an Willensreiz aufsteigt, das ist dabei die Fessel.
Nicht ist die Nase die Fessel der Düfte und nicht sind die Düfte die Fessel der Nase,
sondern was da, durch beide bedingt, an Willensreiz aufsteigt, das ist dabei die Fessel.
Nicht ist die Zunge die Fessel der Säfte und nicht sind die Säfte die Fessel der Zunge,
sondern was da, durch beide bedingt, an Willensreiz aufsteigt, das ist dabei die Fessel.
Nicht ist der Körper die Fessel der Tastungen und nicht sind die Tastungen die Fessel
des Körpers, sondern was da, durch beide bedingt, an Willensreiz aufsteigt, das ist dabei die Fessel.
Nicht ist der Geist die Fessel der Dinge und nicht sind die Dinge die Fessel des Geistes,
sondern was da, durch beide bedingt, an Willensreiz aufsteigt, das ist dabei die Fessel."(S 35, 191)Feuerbach:
Meine Frage wäre, ob es außerhalb des Anhaftens, innerhalb Nirvanas Leben (meiner, der medizinischen Definition) nach gibt."
Nibbanam ist eine Bezeichnung für die Befreiung von der Abhängigkeit an den Dingen. -
Feuerbach:
Ich wollte nur wissen, ob er mit "Leben" upanada meint, also Anhaften an x.
Meine Frage wäre, ob es außerhalb des Anhaftens, innerhalb Nirvanas Leben (meiner, der medizinischen Definition) nach gibt.Na, und ob, lieber Feuerbach.
Und ich wette, es als angenehmes Leben zu bezeichnen, wäre 'ne mordsmässige Untertreibung.
Bezeichnet doch der angeblich Erwachte Gotama in den mutmaßlichen Übertragungen seiner Lehrreden
schon die Vertiefungen, in die man nur durch immer wieder geübtes Loslassen seiner Anhaftungen gelangt,
als die einzigen angenehmen, weltlichen Verweilzustände.
Mögen Herz&Geist leicht und freudvoll sein,
mit Metta, Mirco -
Heißt es aber nicht auch
"Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmt an" ?
Es fragt sich, wie ich das prüfen soll, ohne es am falschen Glied zu fassen und ohne es blind zu benutzen.
"Verwende es einfach vorrübergehend als Arbeitshypothese"
Und dann? Soll ich den praktischen Wert der Lehre erfahren, wenn ich sie nicht ganz begriffen zu haben scheine?
Ist Samma ditthi nicht deshalb auch der erste Punkt des Edlen Achtfachen Pfades? Eine Art Prävention der "Schlangenbisse" des Dhamma?
Nur wie soll ich andererseits die Schlange anpacken?
...und in einem hierauf folgendem Post kann ich mich über die "Vergifteter Pfeil" Parabel freuen
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Feuerbach:
Es fragt sich, wie ich das prüfen soll, ohne es am falschen Glied zu fassen und ohne es blind zu benutzen."Verwende es einfach vorrübergehend als Arbeitshypothese"Und dann? Soll ich den praktischen Wert der Lehre erfahren, wenn ich sie nicht ganz begriffen zu aben scheine?Ist Samma ditthi nicht deshalb auch der erste Punkt des Edlen Achtfachen Pfades? Eine Art Prävention der "Schlangenbisse" des Dhamma?Nur wie soll ich andererseits die Schlange anpacken?...und in einem hierauf folgendem Post kann ich mich über die "Vergifteter Pfeil" Parabel freuen
Hallo Feuerbach,
Ja, genau, es wird Zeit. Mehr kann mann die Choose kaum zerreden, als Du es tust.
Geht los jetzt:Schenke den Menschen ein Lächeln. (Dana)
Halte Dich an die Silas.
Setz' Dich täglich 'ne halbe Stunde hin und beobachte Deinen Geist.Und dann, in zwei Wochen darfste wieder weiterzweifeln
Mögen Herz&Geist leicht und freudvoll sein,
mit aktivem Interesse, Mirco -
Feuerbach:
Heißt es aber nicht auch
"Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmt an" ?
Das ist an Kalamer gerichtet, die von Asketen und Brahmanen belehrt worden waren, die noch im Dschungel der Ansichten irrten.ZitatEs fragt sich, wie ich das prüfen soll, ohne es am falschen Glied zu fassen und ohne es blind zu benutzen.
"Verwende es einfach vorrübergehend als Arbeitshypothese"
Und dann? Soll ich den praktischen Wert der Lehre erfahren, wenn ich sie nicht ganz begriffen zu haben scheine?
Hier ist wieder der Versuch das Pferd von hinten aufzuzäumen. Verständnis kommt mit der Praxis.ZitatIst Samma ditthi nicht deshalb auch der erste Punkt des Edlen Achtfachen Pfades? Eine Art Prävention der "Schlangenbisse" des Dhamma?
Dhamma beißt nicht. Dhamma unterstützt.Der verwirrte Geist beißt sich selbst in den Hintern.
ZitatNur wie soll ich andererseits die Schlange anpacken?
am KopfBezogen aufs Dhamma: nimm davon was Dich unterstützt auf die richtige Weise, und lass das andere beiseite.
Zitat...und in einem hierauf folgendem Post kann ich mich über die "Vergifteter Pfeil" Parabel freuen
Die Parabel vom Pfeil ist nicht der Pfeil. -
Hi Feuerbach,
Du vertraust zu sehr auf die Fähigkeiten der menschlichen Intelligenz, auf den sogenannten gesunden Menschenverstand. Hier geht es aber darum, Erfahrungen zu machen und Beobachtungen, durch die Einsichten aufsteigen, die niemals hochkommen, solange der Verstand nicht stille steht. Vergleiche hierzu auch die großen Entdeckungen von Wissenschaftlern, wie die Relativitätstheorie, die Einstein nicht durch Willensanstrengung und "Zermarterung des Gehirns" erkannte, sondern im Zustand des Träumens und der Entspannung.Was nützt es Dir z. B., Dir zu beschreiben, wie sich leidenschaftliche Liebe anfühlt, wenn Du sie noch nie erlebt hast? Aber wenn Du sie erlebst, weisst Du.
Ein schönes Wochenende
Monika -
Ich bedanke mich bei euch allen für eure interessanten Antworten.
Es scheint mir, als habe der Buddhismus zwei Seiten, als sei er ein Januskopf.
Einerseits ist er sehr beruhigend, meditativ und "gut" andererseits ist er äußerst komplex und wirft mit scheinbar willkürlich gesetzten Paradigmen um sich.
Meine Definition von Ich, Leben...scheint nicht die Buddhas zu sein, weshalb der Buddhismus sehr schwer und negativ wirken kann.Einerseits finde ich es sehr gut, dass der Buddhismus so praxisorientiert ist, da es keine dogmatische Wahrheitsfeststellung oder Dogmen und Sünden gibt, andererseits werden manche Fragen einfach nur mit dem Verweis der Praxis beantwortet.
Ein Fahrschüler lehrt auch erst die Theorie bevor er wirklich fährt, weil er das Auto sonst nicht anbekommt, oder gar einen Unfall baut.
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, wie ich die Antwort auf die Frage "Lebt man im Nirvana noch" praktisch erfahren soll?
Denkt ihr ich erlange als Laie und ohne passende Vorkenntnise das Nirvana um dann zu erkennen "Aha...beim Nirvana bist du xxx" ?1. Wird es soweit nicht kommen
2. Was wenn das [xxx] nicht besonders positiv ist, wovon ich zwar nicht ausgehe, da ich noch von keinem depressivem Buddhisten gehört habe.Nur noch mal kurz meine Vermutung.
Nirvana ist nichts weiter als das vollkommende Versiegen jeglichen Begehrens, Hasses und Unwissenheit.
Man greift nach nichts mehr und man stößt nichts mehr weg. Man nimmt das Leben so wahr wie es ist, macht aber kein unnötiges dukkha mehr daraus.Man erfährt das, was früher dukkha war nicht mehr als solches, weil man gelernt hat es zu ertragen und nicht mehr als Last sondern als Realität zu sehen.
Man ist zu Frieden. -
Hi Feuerbach
Warum macht man einen Führerschein erst ab einem bestimmten Alter?
Du hast noch keinen Bezugspunkt "ohne Anhaftung" erfahren, um ein Leben-ohne-Anhaftung-ans-Leben nicht missverstehen zu können.
Frag Dich doch mal selbst (in absoluter Ehrlichkeit): welchen Nutzen hatte die intellektuelle Herangehensweise ans Dhamma?
Hat sie Dich in Deiner persönlichen Entwicklung unterstützt? Oder nur das Gemüt und die innere Ruhe entzweit?
Kritik ist gut.
Aber Dhamma ist keine philosophische Kuriosität, um einen gefräßigen Geist zu füttern. Dhamma ist Medizin.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Wenn mehr Erwartung vorhanden ist, sollte der Praktizierende seine Motivation hinterfragen & weiterforschen, nicht das Dhamma aburteilen.
Letzteres ist nur Ego, das am Dhamma abprallt.
Der Buddha sagte: denke nicht übers Nirvana nach, damit Du es erfahren kannst.
Hör auf Monika, Freund.
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monikamarie:
Hi Feuerbach,
Du vertraust zu sehr auf die Fähigkeiten der menschlichen Intelligenz, auf den sogenannten gesunden Menschenverstand. Hier geht es aber darum, Erfahrungen zu machen und Beobachtungen, durch die Einsichten aufsteigen, die niemals hochkommen, solange der Verstand nicht stille steht. Vergleiche hierzu auch die großen Entdeckungen von Wissenschaftlern, wie die Relativitätstheorie, die Einstein nicht durch Willensanstrengung und "Zermarterung des Gehirns" erkannte, sondern im Zustand des Träumens und der Entspannung.Was nützt es Dir z. B., Dir zu beschreiben, wie sich leidenschaftliche Liebe anfühlt, wenn Du sie noch nie erlebt hast? Aber wenn Du sie erlebst, weisst Du.
Als ich noch ein Kind war, hatte ich gelegentlich Sodbrennen, ich wusste aber nicht, dass es Sodbrennen war.
Ich kannte den Begriff Sodbrennen aber nicht was Sodbrennen jetzt für mich bedeutet also hatte ich keinen Namen für dieses nervige Gefühl.
Jetzt weiß ich, dass es Sodbrennen ist und kann ein Medikament gegen die aufkeimende Magensäure nehmen.Wenn ich leidenschaftlich liebe, aber nicht weiß, was leidenschaftliche Liebe ist, weiß ich nicht, dass ich leidenschaftlich liebe. Oder?
Ich tue es zwar, habe aber kein Wort dafür, kann damit vielleicht auch nicht umgehen und bin verwirrt.Zitatvon the cap
Frag Dich doch mal selbst (in absoluter Ehrlichkeit): welchen Nutzen hatte die intellektuelle Herangehensweise ans Dhamma?Hat sie Dich in Deiner persönlichen Entwicklung unterstützt? Oder nur das Gemüt und die innere Ruhe entzweit?
Kritik ist gut.
Aber Dhamma ist keine philosophische Kuriosität, um einen gefräßigen Geist zu füttern. Dhamma ist Medizin.
Wenn ich ein Medikament erhalte lese ich auch zuerst den Beipackzettel um etwaige Nebenwirkungen feststellen zu können. Dann wäge ich ab, ob sich das lohnen würde.
Oder aber ich nehme schon ein anderes Medikament, was dann in der Wechselwirkung zu diesem zu einem Schock führen könnte.Ehrlich gesagt hat mir meine "intellektuelle Herangehensweise" schon in negative Stimmungen versetzt, andererseits erhalte ich durch diese skeptische Denkweise den Erfolg in Schule und Studium.
ZitatDer Buddha sagte: denke nicht übers Nirvana nach, damit Du es erfahren kannst
Woher weiß ich dann, was Nirvana ist? Wie erkenne ich es, wenn es eintritt? Und wie komme ich zum Nirvana, wenn ich mich nicht intellektuell damit auseinander gesetzt habe?
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Feuerbach:
Ehrlich gesagt hat mir meine "intellektuelle Herangehensweise" schon in negative Stimmungen versetzt, andererseits erhalte ich durch diese skeptische Denkweise den Erfolg in Schule und Studium.
Hi FeuerbachGlückwunsch zu Deinem Erfolg!
Skepsis ist gut, solange man sich und anderen damit nicht schadet.
Wenn man aber seine ganze Arbeit mit "nach Hause" nimmt, kann es einen emotional belasten.
Spiritueller Erfolg zeichnet sich uA dadurch aus, dass man seinen Intellekt nur bei Bedarf einsetzt, ohne sich von ihm beherrschen zu lassen.
Feuerbach:ZitatDer Buddha sagte: denke nicht übers Nirvana nach, damit Du es erfahren kannst
Woher weiß ich dann, was Nirvana ist? Wie erkenne ich es, wenn es eintritt? Und wie komme ich zum Nirvana, wenn ich mich nicht intellektuell damit auseinander gesetzt habe?
Niemand hier sagte, dass Du Dich nicht mit dem Dhamma des Buddha auseinandersetzen sollst.Ganz im Gegenteil, ich empfehle Dir von Herzen die Reden des Erwachten in den Nikayas zu studieren.
Du solltest nur das Pferd nicht von hinten aufzäumen.
Geh einen Schritt nach dem anderen.
Wenn Du etwas nicht verstehst, ist es OK Fragen zu stellen.
Mit dem Werkzeug "Intellekt" kannst Du viele Dinge durchdringen, außer die, wo derselbe erst überwunden werden muss.
Das ist auch OK.
Der Buddha lehrte, Nirvana ist das Ende von Gier, Hass und Verblendung, der äußerste innere Frieden.
Wenn der intellektuelle Verstand noch nicht zu-Frieden-gestellt ist, ist er stets neu-gierig nach Information.
Hab Vertrauen & beobachte das.
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Feuerbach:
...
Wenn ich leidenschaftlich liebe, aber nicht weiß, was leidenschaftliche Liebe ist, weiß ich nicht, dass ich leidenschaftlich liebe. Oder?
Ich tue es zwar, habe aber kein Wort dafür, kann damit vielleicht auch nicht umgehen und bin verwirrt.
...Guten Morgen, Feuerbach,
Dein Vergleich hinkt, denn wenn Du leidenschaftlich liebst, dann weisst Du das. Wenn Du damit nicht umgehen können solltest, wirst Du Fragen stellen und man wird sie Dir beantworten können, durch Bücher oder Erfahrene. Ich weiß nicht, ob Du eine Frau oder ein Mann bist, aber als Mädchen weiß ich sehr früh, was leidenschaftliche Liebe ist - möchte ich mal behaupten. Dafür gibt es genug Romane. Wenn ich aber nur davon gelesen habe und weiß, wie verrückt sich Verliebte benehmen, bekomme ich davor vielleicht Angst oder möchte so etwas "Beklopptes" nie erleben.Wenn ich einen Menschen in Trance sehe, der spirituell verzückt ist, euphorisch oder ekstatisch, dann bekomme ich davor auch Angst, wenn ich das nicht auch schon mal erlebt habe und gesund dabei geblieben bin. Wenn ich solche ekstatischen Glückseligkeitserfahrungen schon gemacht habe, weiß ich, wie sie sich anfühlen und kann Menschen helfen, die solche Zustände durchleben.
Wenn ich auf dem buddhistischen Weg voranschreite, erlebe ich, was mit den Lehrreden und Buddhas Beispielen gemeint ist. Das motiviert mich weiterzumachen und einerseits immer ernsthafter daran zu arbeiten, andererseits aber auch immer liebevoller mit Menschen umzugehen, die das noch nicht verstehen. Desto länger ich auf dem Weg bin, desto klarer wird, wie viel Wissen dazu gehört und wieviel Un-Wissen losgelassen werden muss, wieviel Vorstellungen und feste Standpunkte sich angesammelt haben. Das ist leider nur denen vermittelbar, die ernsthaft mitarbeiten und Gehörtes/Gelesenes in die Tat umsetzen.
Ansonsten gebe ich Dir im Großen und Ganzen Recht mit Deiner Aussage:
Nirvana ist nichts weiter als das vollkommende Versiegen jeglichen Begehrens, Hasses und Unwissenheit.
Man greift nach nichts mehr ...
Da ist Niemand mehr, der nach Etwas greift. Und diese Erfahrung taucht schon vorher auf, so dass man einen Geschmack davon bekommt und die Illusionen und falschen Vorstellungen versiegen.Liebe Grüße
Monika -
thecap:
Glückwunsch zu Deinem Erfolg!
Skepsis ist gut, solange man sich und anderen damit nicht schadet.
Wenn man aber seine ganze Arbeit mit "nach Hause" nimmt, kann es einen emotional belasten.
Spiritueller Erfolg zeichnet sich uA dadurch aus, dass man seinen Intellekt nur bei Bedarf einsetzt, ohne sich von ihm beherrschen zu lassen.Ich hätte nicht "den" Erfolg, sondern nur Erfolge schreiben sollen, da ich mich nicht als "Genie" oder arrogant darstellen wollte. Beides trifft nicht zu.
Ich glaube du hast recht im Bezug auf die Ruhepausen des IntellektsZitatNiemand hier sagte, dass Du Dich nicht mit dem Dhamma des Buddha auseinandersetzen sollst.
Ganz im Gegenteil, ich empfehle Dir von Herzen die Reden des Erwachten in den Nikayas zu studieren.
Du solltest nur das Pferd nicht von hinten aufzäumen.
Geh einen Schritt nach dem anderen.
Wenn Du etwas nicht verstehst, ist es OK Fragen zu stellen.Ok, ich verschuche demnächst mir etwas schriftliches zu besorgen.
Habt ihr eine Empfehlung für mich? Der Christ fängt mit Genesis an, wie der Buddhist?ZitatMit dem Werkzeug "Intellekt" kannst Du viele Dinge durchdringen, außer die, wo derselbe erst überwunden werden muss.
Das ist auch OK.
Der Buddha lehrte, Nirvana ist das Ende von Gier, Hass und Verblendung, der äußerste innere Frieden.
Wenn der intellektuelle Verstand noch nicht zu-Frieden-gestellt ist, ist er stets neu-gierig nach Information.Wir haben die gleiche Definition von Nirvana.
Die Frage die ich gestellt habe war nur, ob "Leben" auch während Nirvana möglich ist, weil dieses hier mal verneint wurde.Zitatvon monikamarie
Dein Vergleich hinkt, denn wenn Du leidenschaftlich liebst, dann weisst Du das. Wenn Du damit nicht umgehen können solltest, wirst Du Fragen stellen und man wird sie Dir beantworten können, durch Bücher oder Erfahrene. Ich weiß nicht, ob Du eine Frau oder ein Mann bist, aber als Mädchen weiß ich sehr früh, was leidenschaftliche Liebe ist - möchte ich mal behaupten. Dafür gibt es genug Romane. Wenn ich aber nur davon gelesen habe und weiß, wie verrückt sich Verliebte benehmen, bekomme ich davor vielleicht Angst oder möchte so etwas "Beklopptes" nie erleben.Ich finde mein Beispiel mit dem Sodbrennen auch besser
Doch sagst du ja selbst, dass du als Mädchen weißt was Liebe ist, da es viele Romane gibt.Ich würde ohne Wissen zwar "leidenschaftlich Lieben", würde dies aber nicht leidenschaftliche Liebe nennen, weil ich davon nichts weiß.
Meine Eltern können auch deutsch, obwohl sie nicht wissen, was ein Akkusativobjekt ist.Sie hätten nur keinen Namen für dieses Wort/Satzteil.
ZitatDa ist Niemand mehr, der nach Etwas greift. Und diese Erfahrung taucht schon vorher auf, so dass man einen Geschmack davon bekommt und die Illusionen und falschen Vorstellungen versiegen.
Und hier gehe ich mit dem Buddhismus immer wieder auseinander.
Ich glaube nicht an eine unveränderliche, gar göttliche Größe in uns (atta), aber doch an eine Persönlichkeit.Buddha sagte wir seien nicht die Skandhas, ich schon.
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Feuerbach:
Habt ihr eine Empfehlung für mich? Der Christ fängt mit Genesis an, wie der Buddhist?
Zitat(1) Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.(2) Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
Entspringen reinem Geist dein Wort und deine Taten,
folgt das Glück dir nach, unfehlbar wie dein Schatten.
~ DhammapadaDie meisten Buddhisten fangen scheinbar mit dem Dhammapada an. Im Netz der Ansichten erklärt der Buddha, was das Dhamma nicht ist. In Einladung eines Gotts macht er klaren Tisch mit dem Schöpfungsmythos und bekehrt Gott. In Wurzel aller Dinge bietet der Erhabene eine unkonventionelle Alternative. In den Großen 40 erklärt er den Edlen Achtfachen Pfad zum Nirvana. Die Achtsamkeit aufs Ein- und Ausatmen ist die ursprüngliche Grundlage für die meisten heute anzutreffenden Meditationsformen.
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Klasse zusammen gestellt thecap.
Ergänzend noch das Satipaṭṭhāna Sutta "Die Grundlagen der Achtsamkeit".
Mit Metta
Kusala -
Feuerbach:
Und hier gehe ich mit dem Buddhismus immer wieder auseinander.
Ich glaube nicht an eine unveränderliche, gar göttliche Größe in uns (atta), aber doch an eine Persönlichkeit.Da ist vom Wort her noch kein Unterschied zu Buddha:
"'Die Persönlichkeit, die Persönlichkeit' heißt es, Ehrwürdige; was hat denn wohl der Erhabene gesagt,
Ehrwürdige, daß die Persönlichkeit sei?"
"Die fünf Daseinsgruppen sind die Persönlichkeit (sakkáya), hat der Erhabene gesagt,
Bruder Visákho, als da ist
ein Stück Anhangen an der Form,
ein Stück Anhangen am Gefühl,
ein Stück Anhangen an der Wahrnehmung,
ein Stück Anhangen an der Gestaltung,
ein Stück Anhangen am Bewußtsein.
Diese fünf Daseinsgruppen, Bruder Visákho, sind die Persönlichkeit, hat der Erhabene gesagt." M 44Feuerbach:
Buddha sagte wir seien nicht die Skandhas, ich schon.
Die Khandhās bzw. die Persönlichkeit als ein wahres Selbst zu betrachten und
darauf zu beharren, das ist Verblendung, hält dieses System und das Leiden aufrecht.
Die Khandhās lehrte der Buddha sind nicht dein und was nicht einmal dein ist, wie
könnte es Ich sein? Ein angebliches Ich das niemand gehört, kann nicht ein Ich sein. -
Feuerbach:
Und hier gehe ich mit dem Buddhismus immer wieder auseinander. Ich glaube (...) an eine Persönlichkeit.
Hallo,Was willst Du denn dann hier? Dich überzeugen lassen? Langeweile?
Vielleicht doch Zweifel an Deinem Persönlichkeitsglauben?Mögen Herz&Geist ruhig und klar sein,
mit Metta, Mirco -
Vielen lieben Dank an euch alle, vor allem the cap. Werde mir bei Zeit dann alles zur Genüge führen.
@accina:
Ich habe mich ein wenig undeutlich ausgedrückt.
mMn bin Ich meine Persönlichkeit, die chemischen und elektromagnetischen Vorgängen die im Gehirn interagieren.
Dies ist weder eine gottgegebene Größe, noch unveränderlich.
Zitatvon accina
Die Khandhās lehrte der Buddha sind nicht dein und was nicht einmal dein ist, wie
könnte es Ich sein? Ein angebliches Ich das niemand gehört, kann nicht ein Ich sein.Ich habe nie gesagt, dass die Skandhas mir gehören. Ich sagte, ich bin die Skandhas.
Wenn ich sagen würde, dass sie mir gehören, würde ich meine Existenz außerhalb der Skandhas manifestieren.Der Arm gehört mir, ich bin nicht der Arm. Schneide meinen Arm ab, ich bin trotzdem Feuerbach.
Beim Gehrin sieht es da ein wenig anders aus und ich meine nicht den Aspekt des Todes.Es können nach einem Schädelhirntraume zum Beispiel riesige Persönlichkeitsveränderungen auftreten.
Oder man bemerke die Wirkung von Antidepressiva.@ mirco
Ich will meinen Horizont bezüglich des Buddhismus erweitern.
Ich schätze viele Ansichten Buddhas sehr, doch habe ich immer noch meine eigenen Gedanken.
Auch wenn ich nach kurzer Behandlung des Buddhismus noch kein Vollblutbuddhist bin, hoffe ich doch, dass es mir erlaubt ist hier im
Forum zu sein.Ich glaube übrigens nicht an meinen "Persönlichkeitsglauben"
Ich stütze ihn nur auf wissenschaftlichen Untersuchungen und meiner Meinung, weshalb ich einen auf begründetem Vertrauen basierenden Glauben lebeEdit:
ZitatDen Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
Ist mit Geist Essenz oder einfach nur Gedanke gemeint.
Wegen der anatta Lehre ist Essenz eher unwahrscheinlich, weshalb ich auf die "Taten fangen im Gedanken an" Richtung tippe, oder? -
Feuerbach:
Ich habe nie gesagt, dass die Skandhas mir gehören. Ich sagte, ich bin die Skandhas.
Wenn ich sagen würde, dass sie mir gehören, würde ich meine Existenz außerhalb der Skandhas manifestieren.
Was dir nicht einmal gehört und dich daher auch nichts angeht, das kannst du auch nicht sein.
Feuerbach:
Der Arm gehört mir, ich bin nicht der Arm. Schneide meinen Arm ab, ich bin trotzdem Feuerbach.
Beim Gehrin sieht es da ein wenig anders aus und ich meine nicht den Aspekt des Todes.
Welcher Arm gehört dir? Behaupten kann man vieles.Feuerbach:
Es können nach einem Schädelhirntraume zum Beispiel riesige Persönlichkeitsveränderungen auftreten.
Oder man bemerke die Wirkung von Antidepressiva.
Na und? -
Feuerbach:
Es können nach einem Schädelhirntraume zum Beispiel riesige Persönlichkeitsveränderungen auftreten. Oder man bemerke die Wirkung von Antidepressiva.
Hallo Feuerbach,
Persönlichkeitsveränderungen: ja, aber die veränderte 'Persönlichkeit' unterliegt der gleichen Gesetzmäßigkeit bezüglich des Erwachens wie die vorherige, von daher, keine Veränderung. Antidepressiva: zögern die Sache nur hinaus, da sie die Hindernisse beiseite schieben (kommen später wieder) plus sie machen den Geist dull, was das Beobachten der geistigen Aktivität erschwert.
Persönlichkeit hin oder her: die Art und Weise, wie wir im Hier und Jetzt auf Geschehnisse reagieren, entscheidet über unsere Zukunft.
Mögen Herz&Geist offen und klar sein,
mit Metta, Mirco -
Feuerbach:
Ich will meinen Horizont bezüglich des Buddhismus erweitern.
Ich schätze viele Ansichten Buddhas sehr, doch habe ich immer noch meine eigenen Gedanken.
Auch wenn ich nach kurzer Behandlung des Buddhismus noch kein Vollblutbuddhist bin, hoffe ich doch, dass es mir erlaubt ist hier im
Forum zu sein.
Bitte gewöhn dir deine eigenen Gedanken nicht ab. "Buddhismus" ist keine Wurstmaschine, wo hinten lauter gleiche Würstchen rauskommen. Im Gegenteil, "Buddhismus" schafft so viel "Freiraum" (besser: lässt bereits vorhandenen "Freiraum" erkennen), dass er in den Kontext eines jeden Individuums integrierbar ist ohne dass das Individuum seinen eigenen Kontext aufgegeben muss.Liebe Grüße
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accinca:
Was dir nicht einmal gehört und dich daher auch nichts angeht, das kannst du auch nicht sein.
Welcher Arm gehört dir? Behaupten kann man vieles.Na und?
Das erste ergibt keinen Sinn. Würdest du diese Aussage über eine fremde, externe Sachlichkeit treffen hättest du wohl recht.
Der Ball gehört sich nicht, der Ball ist der Ball.
Die beiden Arme, die an meinem
Rumpf hängen.
Wieso nur "Na und" ? Ich dachte, dies würde ziemlich deutlich den Sitz der Persönlichkeit zeigen.
Zitatvon mirco
ja, aber die veränderte 'Persönlichkeit' unterliegt der gleichen Gesetzmäßigkeit bezüglich des Erwachens wie die vorherige, von daher, keine Veränderung.Na und?
Ein Stein und ein Apfel fallen beide auf der Erde zu Boden.
Gesetzmäßigkeit ist hier die Anziehungskraft.
Sind die beiden Gegenstände deshalb gleich?Naja, ich meine ja nicht, dass durch Persönlichkeitsänderungen eine neue Persönlichkeit geschaffen wird, ich denke, dass die alte einfach verändert wird.
Dies zeigt eben nur den Sitz der Persönlichkeit und ihrer materiellen Existenz. -
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Für was hältst du denn "Persönlichkeit" ?