Hallo, liebe Fories,
ich hatte es ja schon angedroht, dass ich mich vor allem angemeldet habe, um erstmal ein paar Fragen zu stellen, die sich mir während meiner bisherigen Beschäftigung mit dem Buddhismus aufgedrängt haben. Mein Unwissen und mein bisheriger religiöser Hintergrund dürften da etwas durchscheinen, trotzdem bitte nicht hauen - auch nicht untereinander, wenn die verschiedenen Schulen unterschiedliche Antworten auf die Fragen kennen.
Ist der Buddha Shakyamuni nur ein Erleuchteter von vielen, oder nimmt er eine Sonderrolle ein? Welche Rolle spielt seine Person im Leben eines Buddhisten? (Ich denke da an Buddhastatuetten, etc.) Kann man auch ohne Buddha-Verehrung Buddhist sein?
In Meditationsräumen habe ich oft an prominenten Stellen Fotos der Lehrer der jeweiligen Linie hängen sehen - welche Rolle spielt die Person des Lehrers im Leben von Buddhisten? Welche Abhängigkeit besteht von dieser Person?
Ist die buddhistische Lehre nur ein Vehikel, ein Mittel zum Erreichen eines Zwecks, oder an sich "heilig"? Gibt es buddhistische Dogmen, die quasi verpflichtend sind? Ist nur die Lehre des Buddha die "reine Lehre"? Und wie entscheidend ist die "Reinhaltung" dieser Lehre? Inwiefern neigt der Buddhismus zum Fundamentalismus (im positiven Sinne: der Konzentration auf die fundamentals - dass es hier im Forum "Fundies" und "Realos" gibt, ist mir nicht entgangen )? Inwiefern werden im Buddhismus die Texte auch bspw. des Pali-Kanons historisch-kritisch untersucht und hinterfragt? Gibt es eine Auslegungs-"Wissenschaft"?
Und ein paar etwas persönlichere Fragen: Warum - also: aus welchem Grund und zu welchem Zweck - bist Du Buddhist (geworden)? Glaubst Du an alle religiösen Anteile des Buddhismus (Karma, Wiedergeburt, etc. - es glauben ja auch nicht alle Christen an Jesu leibliche Auferstehung und Wiederkunft)?
Vielen Dank an alle, die sich die Mühe einer Antwort auf eine der Fragen machen,
und viele Grüße, S.