Ab wann darf man sich "Buddhist" nennen?

  • Japanfan:

    ich habe eine Frage: Ab wann darf man sich "Buddhist" nennen? Da man ja ,meinens Wissens, niergendwo unterschreiben muss, oder ein Bekenntnis aufsagen muss..ist das ja ein bisschen schwer zu sagen, ab wann man einer ist


    Das Konzept, sich 'Buddhist' zu nennen, kann doch hilfreich sein.
    Der Buddha hat Sariputto gesagt, er solle seinen leiblichen Sohn Rahula so 'zum Buddhisten machen':


    "Er solle sagen: 'Ich, Rāhula, nehme Zuflucht beim Buddha, beim Dhamma und bei der Saṇgha.'
    Zweitens soll er sagen: 'I bin Rāhula. Niemand als der Buddha ist meine Zuflucht. Nichts als seine Lehre ist meine Zuflucht. Keine weitere als seine Saṇgha ist meine Zuflucht. So lange ich lebe, werde ich, Rāhula, es unterlassen Leben zu zerstören, es unterlassen zu nehmen, was nicht gegeben ist im Sinne von Stehlen, werde mich sexuell heilsam verhalten, es unterlassen, falsch zu Reden (Unwahrheit) und nichts Berauschendes zu mir nehmen. Führe mich ein als Jünger auf Grundlage dieser fünf moralischen Richtlinien.
    " siehe Mahāvastu



    Alles Gute :) _()_

  • Aiko:
    accinca:


    Ganz genau! Vielen Dank. Ich glaube jeder der den von dir
    freundlicherweise nachgereichten Link ließt, müßte das doch
    überzeugen oder? Steht doch dort genau wer dieser Lehre angehört
    und wer nicht. Klarer kann man es wohl kaum beschreiben.


    Genau - du kommst da nicht drin vor. Oder bist du anderer Ansicht?_()_


    Meinen Namen konnte ich dort nicht finden, das ist wahr.


  • Danke für den Sutta Auszug!


    betreffend Buddist habe ich jenes an anderer Stelle gelesen, dass hier vielleicht hilfreich ist:


    Der Ausdruck Buddhist/Buddhismus ist ein Europäischer. Zum ersten mal findet man ihn als "Boudhism" im Oxford Dictionary, 1801) und wurde später zu "Buddhism" (1816).
    upāsaka: lit. "nahe dabei sitzen", oder "Laienanhänger" ist jemand der mit Vertauen zuflucht zu Buddha, Dhamma, Sangha nimmt. Die Haltung die 5 Silas wie in Mircos Sutta beschrieben, ist ebenfalls Bestandteil.


    "Dhamma-Vinaya" ist vielleicht eine bessere Bezeichnung als Buddhimus. Sich als jemanden zu bezeichen, der versucht dem Dharma zu folgen ist vielleicht sicherer als sich Buddhist zu nennen.


    Es würde mich wundern, wenn man solche Ausdrücke wie Buddhist oder Buddhismus irgendwo in den alten Schriften findet. Dennoch hier vielleicht ein Gleichnis:

    Zitat


    The Way to the Monastery


    Virtue, concentration, and discernment: These three things the Buddha called a path. The path isn't the religion, and it's not what the Buddha really wanted, but they're the way we get there.
    It's the same as your coming from Bangkok to Wat Nong Pah Pong. You didn't want the road coming here. You wanted to reach the monastery instead. But the road was needed for you to get here. The road coming here isn't the monastery. It's just the road to the monastery. You have to follow the road to get to the monastery.
    Virtue, concentration, and discernment are the road to peace, which is what we really want.


    Der Weg zum Kloster


    Tungend, Konzentration und richtiges Verständnis: Diese drei Dinge nannte Buddha den Pfad. Der Pfad ist nicht Religion, das ist nicht was Buddha wirklich wollte, aber dies ist der Weg wie wir dort hinkommen.
    Es ist das Selbe, wenn du von Bangkok nach Wat Nong Pah Pong kommst. Es geht dir nicht um die Straße die hierher führt. Du möchtest vielmehr hier her kommen. Aber die Straße war notwendig um hierher zu kommen. Die Straße hier her ist nicht das Kloster. Sie ist nur der Weg hier her. Du mußt der Straße dennoch folgen um hier her zu ins Kloster zu kommen.
    Moral, Achtsamkeit und Weisheit ist der Weg zum Frieden, dieser ist was wir wirklich wollen.


    108 Dharma Gleichnisse - Ajahn Chah

  • Hanzze:
    mirco:

    siehe Mahāvastu


    Danke für den Sutta Auszug!


    Das Mahāvastu gehört nicht zum Kanon. Daher handelt es sich bei diesem Zitat 'offiziell' nicht um eine Sutta.
    Hat mich übrigens im Sāmaṇerasikkhā gefunden.



    Alles Gute :) _()_

  • Zitat

    Ab wann darf man sich "Buddhist" nennen?


    Wenn man tief in sich erkennt, dass es keinen anderen Lehrer als den Buddha, keine andere Lehre als das Dhamma, und keine andere Gemeinschaft als die Sangha braucht, und dass töten, stehlen, lügen, fremdgehen und saufen nichts für einen sind.


    Ich selbst nenne mich praktisch nie Buddhist. Ist mir ehrlich gesagt zu anstrengend, jedesmal erneut auf die damit verbundenen Bilder und Erwartungen einzugehen. Wenn es zu dem Thema kommt und das Interesse des Gesprächspartners nicht nachlässt, sage ich einfach "Ich interessiere mich für Buddhismus".


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Danke nibbuti,
    dann bin ich Buddhistin. Ich halte es allerdings genauso wie Du aus den gleichen Gründen wie Du damit, mich als "Interessierte für Buddhismus" zu bezeichnen und dann bei Interesse genauer darauf einzugehen.
    _()_ Monika

  • nibbuti:
    Zitat

    Ab wann darf man sich "Buddhist" nennen?


    Wenn man tief in sich erkennt, dass es keinen anderen Lehrer als den Buddha, keine andere Lehre als das Dhamma, und keine andere Gemeinschaft als die Sangha braucht, und dass...


    Woher weiß man, dass man keinen anderen Lehrer braucht? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder neue Lehrer auch neue Aspekte meiner Spiritualität geweckt hat. Ich habe keine Ahnung, für mich wäre aber die Beschränkung auf den Buddha ein Verarmung gewesen.
    Gruß
    Bishafu

  • Bishafu_2:
    nibbuti:


    Wenn man tief in sich erkennt, dass es keinen anderen Lehrer als den Buddha, keine andere Lehre als das Dhamma, und keine andere Gemeinschaft als die Sangha braucht, und dass...


    Woher weiß man, dass man keinen anderen Lehrer braucht? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder neue Lehrer auch neue Aspekte meiner Spiritualität geweckt hat. Ich habe keine Ahnung, für mich wäre aber die Beschränkung auf den Buddha ein Verarmung gewesen.


    Hallo Bishafu,


    das verstehe ich sehr gut. Auch ich finde/fand immer wieder heilsame Inspiration bei anderen Lehre(r)n.


    Meistens währt(e) das aber nur kurz. Alles, was ich sonstwo fand, findet sich immer auch in Seiner Lehre. Sie ist halt allumfassend.
    In ihr findet sich wirklich jeder heilsame Aspekt und sie kann nicht verbessert werden. Damals ging mir das so auf: Jede andere
    geistige Schule, sei es Advaita Vedanta, Sufismus, Kabbalismus, Christentum, Naturvolkweisheit, usw. ist irgentwann begrenzt,
    eine Strasse mit Wendehammer, da gehts nicht weiter. Es fehlten mir besonders plausible Erklärungen. In Buddha's Lehre finde die immer.
    Oberflächlich genauso wie tiefgreifend (oder eher tief loslassend :) )


    So bin ich immer wieder zurückgekehrt, denn ich will nicht auf einem beschränkten Ast mit einem Ende herumklettern,
    sondern den Baum in seiner Ganzheit, besonders an den Wurzeln, betrachten.



    Alles Gute,
    :) _()_

  • mirco:


    Meistens währt(e) das aber nur kurz.


    Jeder findet das was er braucht.


    mirco:

    Alles, was ich sonstwo fand, findet sich immer auch in Seiner Lehre. Sie ist halt allumfassend.


    Ja und Nein.


    mirco:

    In ihr findet sich wirklich jeder heilsame Aspekt und sie kann nicht verbessert werden. Damals ging mir das so auf: Jede andere
    geistige Schule, sei es Advaita Vedanta, Sufismus, Kabbalismus, Christentum, Naturvolkweisheit, usw. ist irgentwann begrenzt,


    Natürlich ist Wahrheit in dieser Lehre des Buddha und es enthält die Essenz der Natur des Menschen, aber auch diese Lehre ist begrenzt, so wie der Buddha als Mensch in seiner Zeit begrenzt war. Das bringt es nun mal mit sich, wenn man auf Erden wandelt ;)
    Außerdem ist der Buddha schon ein Weilchen tot und die Worte zu lesen, bringt eine weitere Begrenzung mit sich: Dich! Jeder liest nur das, was er eh schon versteht. Die buddhistischen Lehrer aber empfinde ich als meist sehr begrenzt. Wirklich deine eigenen ganz persönlichen Aspekte der Wahrheit, kann jedoch nur ein Mensch dir spiegeln.


    mirco:

    So bin ich immer wieder zurückgekehrt, denn ich will nicht auf einem beschränkten Ast mit einem Ende herumklettern,
    sondern den Baum in seiner Ganzheit, besonders an den Wurzeln, betrachten.


    Wenn du an das Ende des Baumes kommst hilft nur eins: SPRINGEN. Zurückgehen ist nicht hilfreich.
    Amüsierte Grüße
    Bishafu

  • Bishafu_2:

    Natürlich ist Wahrheit in dieser Lehre des Buddha und es enthält die Essenz der Natur des Menschen, aber auch diese Lehre ist begrenzt, so wie der Buddha als Mensch in seiner Zeit begrenzt war.


    Das halte ich für eine etwas begrenzte Sichtweise, lieber Bishafu. ;)


    Der Mensch oder die Welt hat sich in den letzten 2500 Jahren kaum grundlegend verändert. Wir haben es mit denselben Naturgesetzen zu tun, atmen dieselbe Luft. Dukkha ist immernoch vorhanden (schalt mal Nachrichten ein) und Nirvana ist unbegrenzt.


    In den Vier Edlen Wahrheiten haben alle möglichen Zustände und Lehren einen Platz, wie kleine Tierspuren in der Elefantenspur.


    Der Buddha war Lehrer von Menschen und Göttern.



    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:


    Das halte ich für eine etwas begrenzte Sichtweise, lieber Bishafu. ;)


    Der Mensch oder die Welt hat sich in den letzten 2500 Jahren kaum grundlegend verändert. Wir haben es mit denselben Naturgesetzen zu tun, atmen dieselbe Luft. Dukkha ist immernoch vorhanden (schalt mal Nachrichten ein) und Nirvana ist unbegrenzt.


    Da stimme ich durchaus zu, dennoch war der Buddha begrenzt durch seine Zeit und die Vorstellungen die dort speziell herschten. Er konnte und mußte Rücksicht auf die Regeln und Vorstellungen der Zeit nehmen. Auch der Buddha konnte nicht tun und lassen was er wollte, ohne das Wohlwollen der Gesellschaft zu gefärden. Warum hat der Buddha denn wohl Frauen erst recht spät in seine Sangha aufgenommen?


    nibbuti:

    In den Vier Edlen Wahrheiten haben alle möglichen Zustände und Lehren einen Platz, wie kleine Tierspuren in der Elefantenspur.
    [/img]


    Diese Aussage klingt schon ein wenig hochmütig und sie ist falsch! Die Essenz ist tiefe uneingeschränkte Wahrheit, aber das kann man von vielen "Religionen" und von vielen schamanischen Systemen sagen. Wesentlicher Punkt ist doch was am Ende beim "Anwender" herauskommt. Gerade da ist der Buddhismus doch seit einigen Jahrhunderten nicht besonders erfolgreich. Warum wohl ist im Osten der Buddhismus zu einer bloßen Form verkommen? Viele Menschen können dort wunderbar das Vokabular des Buddhismus verwenden, ohne dass ihre Aussagen irgend eine Tiefe hätten. Tatsache ist, dass die buddhistischen Lehrer die Lehre selbst nicht aus eigener Erfahrung (sondern aus Büchern) vermitteln.


    Dennoch habe ich die Vier Edlen Wahrheiten für mich als oberste Wahrheit erkannt und lasse mir gerade desswegen von verschiedenen Lehrern und Methoden meine persönlichen Grenzen immer wieder vor Auge führen. Damit integriere ich die Lehre des Buddha in mein System und gehe darüber hinaus in ein offenes Feld der Spiritualität.
    Gruß
    Bishafu

  • Bishafu_2:

    Diese Aussage klingt schon ein wenig hochmütig und sie ist falsch! Die Essenz ist tiefe uneingeschränkte Wahrheit, aber das kann man von vielen "Religionen" und von vielen schamanischen Systemen sagen. Wesentlicher Punkt ist doch was am Ende beim "Anwender" herauskommt.


    Genau das ist der Punkt, was am Ende dabei heraus kommt.
    Genau deswegen lehrte der Buddha ja auch eine andere Lehre
    als alle anderen Lehren aller Zeiten wie man im D1 nachlesen kann.
    So lehrte der Buddha das es bei keiner anderen Lehre am Ende das
    heraus kommen könnte was bei der Lehre des Buddha heraus kommt.
    Das selbe Ergebnis ist somit unmöglich.


    Ich sehe auch nicht, das der Buddha aus Rücksicht auf die damalige
    Gesellschaft eine andere Lehre gelehrt hätte, als zu anderen Zeiten.
    Die Lehre wäre auch dann die gleiche Lehre wenn es Nonnen niemals
    gegeben hätte. Wenn es nicht möglich wäre, daß eine Nonne das Ziel
    der Lehre verwirklichen könnte, dann hätte es mit Sicherheit auch
    niemals einen Nonnen-Orden gegeben.

  • Zitat

    »Natürlich ist Wahrheit in dieser Lehre des Buddha und es enthält die Essenz der Natur des Menschen, aber auch diese Lehre ist begrenzt, so wie der Buddha als Mensch in seiner Zeit begrenzt war. Das bringt es nun mal mit sich, wenn man auf Erden wandelt ;)
    Außerdem ist der Buddha schon ein Weilchen tot und die Worte zu lesen, bringt eine weitere Begrenzung mit sich: Dich! Jeder liest nur das, was er eh schon versteht. Die buddhistischen Lehrer aber empfinde ich als meist sehr begrenzt. Wirklich deine eigenen ganz persönlichen Aspekte der Wahrheit, kann jedoch nur ein Mensch dir spiegeln.
    «
    Bishafu_2


    Ob der Autor des Artikels schon mal was von einem wahren Widerspruch in sich gehört hat,
    der sogenannten Ambivalenz und derer auslösenden Konflikte ?
    IMHO: ist der Autor bestenfalls SK/PK Textunkundig oder vor bei und nach dem lesen vollkommen Textresistent.


    Für's Mausoleum hat's nicht gereicht,
    ab in in das Text Krematorium.


    Sarva mangalam


    Mit freundlichen burning wheels Grüßen
    Dorje Sema



  • Bishafu_2:

    Er konnte und mußte Rücksicht auf die Regeln und Vorstellungen der Zeit nehmen. Auch der Buddha konnte nicht tun und lassen was er wollte, ohne das Wohlwollen der Gesellschaft zu gefärden. Warum hat der Buddha denn wohl Frauen erst recht spät in seine Sangha aufgenommen?


    Das wird wohl so gewesen sein. Dennoch kann es in die Irre führen, eventuell ohne Hintergrundwissen zu deuten. So würde ich diese die Frauen betreffenden Elemente des Dhamma nicht eindeutig als Anpassung an die Regeln und Vorstellungen der Zeit deuten. Wie war es denn zu der Zeit gesellschaftlich um die Stellung der Frau bestellt?



    Bishafu_2:

    Diese Aussage klingt schon ein wenig hochmütig und sie ist falsch! Die Essenz ist tiefe uneingeschränkte Wahrheit, aber das kann man von vielen "Religionen" und von vielen schamanischen Systemen sagen. Wesentlicher Punkt ist doch was am Ende beim "Anwender" herauskommt. Gerade da ist der Buddhismus doch seit einigen Jahrhunderten nicht besonders erfolgreich.


    Welche spirituelle Methode ist denn erfolgreich. Keine. Das liegt aber nicht am Buddhismus, sondern ist einfach so.
    Und die Anhaftung an dem Wunsch nach schneller und zahlreicher Heilsamkeit ist aber auch Leiden. Loslassen jeglichen Anhaftens befreit davon.



    Bishafu_2:

    Warum wohl ist im Osten der Buddhismus zu einer bloßen Form verkommen? Viele Menschen können dort wunderbar das Vokabular des Buddhismus verwenden, ohne dass ihre Aussagen irgend eine Tiefe hätten. Tatsache ist, dass die buddhistischen Lehrer die Lehre selbst nicht aus eigener Erfahrung (sondern aus Büchern) vermitteln.


    Hier ist ein westlicher Lehrer, welcher in diesem erstarrten ost-asiatischem Theravada gelernt und ihn Überwunden hat.
    Nun unterichtet er nur nach den Sutten und seiner Erfahrung. http://www.youtube.com/user/begintosee



    Zitat

    Dennoch habe ich die Vier Edlen Wahrheiten für mich als oberste Wahrheit erkannt und lasse mir gerade desswegen von verschiedenen Lehrern und Methoden meine persönlichen Grenzen immer wieder vor Auge führen.


    Verstehe ich nicht. Wie zeigen Dir verschiedene Lehrer und Methoden Deine Grenzen? Oder meinst Du, das Du die Begrenztheit der andern Lehrer und Methoden erlebst?



    Alles Gute
    :) _()_

  • Bishafu_2:
    nibbuti:

    In den Vier Edlen Wahrheiten haben alle möglichen Zustände und Lehren einen Platz, wie kleine Tierspuren in der Elefantenspur.


    Diese Aussage klingt schon ein wenig hochmütig und sie ist falsch! Die Essenz ist tiefe uneingeschränkte Wahrheit, aber das kann man von vielen "Religionen" und von vielen schamanischen Systemen sagen.


    Du widersprichst hier dem Buddha, lieber Bishafu.


    Was du hier Hochmut nennst, ist ein Akt unbegrenzten Mitgefühls.


    Viele Religionen helfen den Menschen, aber sie befreien nicht von der Illusion eines beständigen Selbst.


    Siehe Gleichnis der Elefantenspur, Löwenruf, usw


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Na, grundsätzlich habe ich kein Problem damit dem Buddha zu widersprechen. Auch ich halte die Vorstellung eines beständigen Selbst für eine Illusion.
    Dies ist jedoch nicht die einzige Wahrheit die es zu erkunden gilt.
    Gleichzeitig befreit der Buddha (oder gar der Buddhismus) die Menschen nicht von dieser Illusion eines beständigen Selbst, sondern man muß dies schon selbst in seinem Leben tun.
    Das wäre ja auch zu einfach ;) .
    Gruß
    Bishafu


  • Bishafu_2:

    Na, grundsätzlich habe ich kein Problem damit dem Buddha zu widersprechen. Auch ich halte die Vorstellung eines beständigen Selbst für eine Illusion.
    Dies ist jedoch nicht die einzige Wahrheit die es zu erkunden gilt.
    Gleichzeitig befreit der Buddha (oder gar der Buddhismus) die Menschen nicht von dieser Illusion eines beständigen Selbst, sondern man muß dies schon selbst in seinem Leben tun.
    Das wäre ja auch zu einfach ;) .


    Lieber Bishafu


    Ich habe nirgends gesagt, dass Anatta die einzige Wahrheit ist.


    Es ist die einzige Eigenschaft, die in keiner anderen Lehre in der Welt vorhanden ist.


    Du kannst gerne weiter spirituelles Shopping machen.


    Achtsamkeit beim Lesen ist ein guter Start.


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • mirco:

    [quote"Bishafu_2]Dennoch habe ich die Vier Edlen Wahrheiten für mich als oberste Wahrheit erkannt und lasse mir gerade desswegen von verschiedenen Lehrern und Methoden meine persönlichen Grenzen immer wieder vor Auge führen.


    Verstehe ich nicht. Wie zeigen Dir verschiedene Lehrer und Methoden Deine Grenzen? Oder meinst Du, das Du die Begrenztheit der andern Lehrer und Methoden erlebst?



    Alles Gute
    :) _()_[/quote]
    Es geht um meine persönliche Begrenztheit. Wo handele ich nicht im Einklang mit der Realität. Es geht mir um eine ganz persönliche Anwendung der Lehre.
    Gruß
    Bishafu


  • Hmm, und was ist das?:

    nibbuti:


    Wenn man tief in sich erkennt, dass es keinen anderen Lehrer als den Buddha, keine andere Lehre als das Dhamma, und keine andere Gemeinschaft als die Sangha braucht, und dass töten, stehlen, lügen, fremdgehen und saufen nichts für einen sind.

  • nibbuti:

    Ich habe nirgends gesagt, dass Anatta die einzige Wahrheit ist. Es ist die einzige Eigenschaft, die in keiner anderen Lehre in der Welt vorhanden ist.


    Bishafu_2:

    Hmm, und was ist das?: [Etwas anderes, wenn man achtsam liest:]

    nibbuti:


    Wenn man tief in sich erkennt, dass es keinen anderen Lehrer als den Buddha, keine andere Lehre als das Dhamma, und keine andere Gemeinschaft als die Sangha braucht, und dass töten, stehlen, lügen, fremdgehen und saufen nichts für einen sind.


    Mögen alle Wesen Befreiung erfahren.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Ich habe nirgends gesagt, dass Anatta die einzige Wahrheit ist.
    Es ist die einzige Eigenschaft, die in keiner anderen Lehre in der Welt vorhanden ist.


    Trotzdem mag es schon materialistische Lehren geben,
    welche vorgeben auch nicht an ein beständiges Selbst zu glauben.
    Allerdings wird nicht begriffen, daß dies bedeutet, das es überhaupt
    kein Selbst gibt, noch was ein Selbst sein sollte. Das Verständnis mangelt,
    aber eine solche Lehre ohne Verständnis könnte dennoch denkbar sein.

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • nibbuti:
    nibbuti:

    Ich habe nirgends gesagt, dass Anatta die einzige Wahrheit ist. Es ist die einzige Eigenschaft, die in keiner anderen Lehre in der Welt vorhanden ist.


    Bishafu_2:

    Hmm, und was ist das?: [Etwas anderes, wenn man achtsam liest:]


    Mögen alle Wesen Befreiung erfahren.


    Ja, Zuflucht zur Lehre -
    Wie wahr doch Khaggavisāna-Sutta ist...



    lg

  • Zitat

    Ab wann darf man sich "Buddhist" nennen?


    A.V. 73 Der Befolger der Lehre I


    »'Ein Befolger der Lehre, ein Befolger der Lehre', so spricht man, o Herr. Inwiefern nun, o Herr, ist man ein Befolger der Lehre?« -


    »Da, o Mönch, lernt ein Mönch die Lehre, nämlich Lehrtexte . . . (wie A.IV.191), und mit dem Lernen der Lehre verbringt er den ganzen Tag. Er meidet die Einsamkeit und widmet sich nicht der inneren Geistesruhe. Einen Lerneifrigen nennt man diesen Mönch, aber keinen Befolger der Lehre.


    Ferner, o Mönch: da legt ein Mönch die Lehre, so wie er sie gehört und gelernt hat, anderen ausführlich dar, und mit dem Darlegen der Lehre verbringt er den ganzen Tag. Er meidet die Einsamkeit und widmet sich nicht der inneren Geistesruhe. Einen eifrigen Lehrredner nennt man diesen Mönch, nicht aber einen Befolger der Lehre.


    Ferner, o Mönch: da sagt ein Mönch die Lehre, so wie er sie gehört und gelernt hat, ausführlich her, und mit dem Hersagen verbringt er den ganzen Tag. Er meidet die Einsamkeit und widmet sich nicht der inneren Geistesruhe. Einen eifrigen Hersager der Lehre nennt man diesen Mönch, nicht aber einen Befolger der Lehre.


    Ferner, o Mönch: da denkt und sinnt ein Mönch über die Lehre, so wie er sie gehört und gelernt hat, und er erwägt sie im Geiste; und mit dem Nachdenken über die Lehre verbringt er den ganzen Tag. Er meidet die Einsamkeit und widmet sich nicht der inneren Geistesruhe. Einen eifrigen Denker nennt man diesen Mönch, nicht aber einen Befolger der Lehre.


    Ferner, o Mönch: da lernt ein Mönch die Lehre, doch mit dem Lernen der Lehre verbringt er nicht den ganzen Tag. Er meidet nicht die Einsamkeit und widmet sich der inneren Geistesruhe. So wahrlich, o Mönch, ist der Mönch ein Befolger der Lehre.


    Erklärt habe ich so, o Mönch, den Lerneifrigen, erklärt den eifrigen Lehrredner, erklärt den eifrigen Hersager, erklärt den eifrigen Denker und erklärt den Befolger der Lehre. Was, o Mönch, ein Meister für seine Jünger tun mag, ihr Wohl wünschend, aus Mitleid für sie, von Mitleid bewogen, das habe ich für euch getan. Hier sind Plätze unter den Bäumen, hier sind leere Behausungen! Übe Vertiefung, o Mönch, und sei nicht lässig, auf daß du nicht später Reue empfindest! Das ist meine Weisung für euch.«
    http://www.palikanon.de/angutt/a05_071-080.html#a_v73

  • accinca:

    Trotzdem mag es schon materialistische Lehren geben,
    welche vorgeben auch nicht an ein beständiges Selbst zu glauben.
    Allerdings wird nicht begriffen, daß dies bedeutet, das es überhaupt
    kein Selbst gibt, noch was ein Selbst sein sollte. Das Verständnis mangelt,
    aber eine solche Lehre ohne Verständnis könnte dennoch denkbar sein.


    Ein solches Verständnis könnte denkbar sein.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.