Wie wird man Bodhisattwa ? Gibt es solche heute real ?

  • Liebe Freunde


    Ich muss viel arbeiten, im Beruf, der Familie und in meinem "Buddhismus-Crashkurs" (neuenglisch für Blitzlernen) und konnte desshalb die an mich gerichteten Stellungnahmen aufnehmen und weiterentwickeln und auch die direkten Fragen in den einzelnen threads nicht beantworten, habe ich doch selber noch eine Menge davon, z.B. obige. Werde dies aber bald nachholen.


    Ich konnte nun erfahren, dass es verschiene Ideale denen man als Buddhist nacheifern sollte (und hoffen dies nach unzähligen Wiedergeburten zu erreichen). Als edelstes gilt der Bodhisattwa (Buda) neben den beiden anderen.


    Besteht das höhere Ziel, respektive der Sinn unseres Daseins etwa darin auf unserem Weg Teil oder (temporäre)Bruttstätte zu sein für ein, momentan sich noch in Entwicklung befindliches Etwas ? Wir werden ja offensichtlich nicht wiedergeboren, da wir keine unsterbliche Seele haben aber irgend ein Teil in uns offenbar schon (dass sich dann einen Penis sucht :P )


    Was hat es mit den drei verschiedenen Bodhis auf sich: Pradyekabuddha, Arhat und Samma-Sambuddha, welche Funktion haben diese im Buddhismus?


    Gruss Bakram

  • Lieber Bakram,
    vielleicht hilft dir dieses Thema zu einer Parabel weiter und gibt dir etwas Anregung und besänftigt eine mögliche Erregung.
    *schmunzel*

  • Gelübde & Verpflichtungen, aus dem Berzin-Archiv
    und
    Eintritt in das Verhalten eines Bodhisattvas
    ...bitte nicht vergessen: die Texte entspringen der tibetisch-buddhistischen Tradition.


    Wenn ich das richtig verstanden habe (!) wird im Theravada mit den im Palikanon erwähnten Bodhisattvas lediglich noch der zukünftige Buddha (Maitreya) anerkannt.
    Alle anderen erwachten Wesen sind schlicht Arhats - Heilige, die "nicht wiederkehren". Den Titel "Buddha" erhält nur jene_r, der_die "aus sich selbst heraus" die Lehre erkennt und diese weiter gibt.


    Samma-Sambuddha (oder auch: Samyaksambuddha) ist wie Tathaga einer der sieben Titel des Buddha und beinhaltet alle Eigenschaften eines Buddhas (aus sich selbst heraus erwacht, führt andere zum Erwachen ...)
    Der Pradyekabuddha ist zwar aus sich selbst heraus erwacht, gibt die Lehre allerdings nicht weiter. Unser historischer Buddha war also, bevor er sich auf Bitten der Menschen, die von seinem Erwachen gehört hatten und zu ihm geeilt waren, entschloss die Lehre darzulegen, Pradyekabuddha.

    Zitat


    "Gibt es solche heute real ?"


    Puh ....schwierige Frage! xD
    Es gibt zumindest Menschen, die sich dem Ideal verpflichten und sich darin üben.
    Es gibt wiederum andere, die danach hadeln, sich aber nicht als Bodhisattvas bezeichnen würden. ;)
    edit: gibt (gab) gar Menschen, die sich nicht mal als Buddhisten definier(t)en, die ich als etwas verglichbares wie .... Bodhisattvas bezeichnen würde :lol:


    edit2: Die in den sogenannten Bodhisattva-Gelübden enthaltenen Richtlinien ergeben sich meines Erachtens sowieso aus den Silas.

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • Yoni:

    Wenn ich das richtig verstanden habe (!) wird im Theravada mit den im Palikanon erwähnten Bodhisattvas lediglich noch der zukünftige Buddha (Maitreya) anerkannt.


    Yoni,
    das mag vielleicht eine weit verbreitete Ansicht sein, aber der Palikanon gewährt den Bodhisattva Weg in selber weise und Theravada enthält ebenfalls einen Bodhisattva Weg. Der Unterschied liegt nur im Zeitpunkt des Erkennens, Erstrebens und manchmal auch nur im Sein.

  • Hanzze, den Weg des B. im Theravada habe ich mit dieser Aussage ja auch nicht verneint. Wenn es den nicht geben würde, würden wir ja auch nichts von all den ehrewerten Ajahns und Ayyas, Mahatheras usw. erfahren?
    Allerdings geht "der Theravada" mit der Bezeichnung "Bodhisattva" für jene Menschen nicht halb so inflationär um wie es im Mahayana der Fall ist (ohne dass jetzt abwertend dem M. gegenüber zu meinen!!!).

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • Hanzze:

    das mag vielleicht eine weit verbreitete Ansicht sein, aber der Palikanon gewährt den Bodhisattva Weg in selber weise und Theravada enthält ebenfalls einen Bodhisattva Weg. Der Unterschied liegt nur im Zeitpunkt des Erkennens, Erstrebens und manchmal auch nur im Sein.


    Ich wußte gar nicht, das Mahayanisten sich sowas zurecht denken.
    Selbst die Jataka-Märchen sprechen nicht von jedem idealistischen
    Träumer der mal eben so ein "Gelübde" ablegt von einem Bodhisatta.
    Andererseits war selbst der Buddha Gotamo als Bodhisatta teilweise
    noch völlig durch den Wind und hätte sich sogar beinahe noch selber
    umgebracht mit seinen Selbstkasteiungen.
    Naja, wenigstens hatte er nicht so ein "Gelübde" abgelegt erst zur
    Erlöschung kommen zu wollen wenn schon alle anderen zuvor zur
    Erlöschung gekommen wären. Dann wäre er bis heute noch kein
    Buddha geworden. Und Bodhisatta wäre er dann sicher auch nicht gewesen.

  • Ja, accinca, dem stimme ich voll zu. Bodhisattwa ist eine "Erfindung" der Nachfolger, ein "Hinzufügen zu einer vollkommenen Lehre" - eigentlich völlig ab-wegig, also ab vom Weg. Ist ja schon recht komisch "erst zur Befreiung zu kommen, wenn alle anderen auch befreit sind." Schwere Bürde für uns Buddha gegenüber! :lol:


    Buddha lehrte das Ende des Leidens, und zwar für jeden persönlich. Mehr ist nicht nötig.
    _()_ Monika

  • Namaste!

    monikamarie:

    Ist ja schon recht komisch "erst zur Befreiung zu kommen, wenn alle anderen auch befreit sind." Schwere Bürde für uns Buddha gegenüber! :lol:


    Das Gelübde, erst zur Befreiung zu kommen, wenn alle anderen auch befreit sind, gehört wohl nicht zu den Standardgelübden für Bodhisattvas.


    Ich kenne es von Shantideva:
    "Solange der Raum besteht und fühlende Wesen leiden, möge auch ich verweilen, die Leiden der Welt zu zustreuen"
    und von Buddha Amitabha:
    "Ich werde der Große Schützer sein, während dieser unzähligen Kalpas. Wenn ich dabei versage, alle Hilfebedürftigen zu retten, möge ich die Erleuchtung niemals erlagen".


    Ansonsten kenne ich aus dem japanischen Mahayana (Zen, Reines Land, Nichiren Shû, Tendai Shû, Shingon Shû, etc.) die Vier Großen Gelübde:
    "Zahllos sind die leidenden Wesen - ich gelobe sie zu erlösen.
    Unerschöpflich sind die blinden Leidenschaften - ich gelobe sie zu überwinden.
    Unermesslich sind die Lehren des Buddha - ich gelobe sie zu praktizieren.
    Allübersteigend ist der Buddhaweg - ich gelobe ihn zu vollenden.
    "


    Das erste wird für gewöhnlich nicht so verstanden, dass man solange verweilt bis alle Wesen gerettet sind.
    Das liegt wohl aber auch daran, dass die Sichtweise in Bezug auf "Buddha" im Mahayana eine andere ist, wie beispielsweise im Pali-Kanon
    (vgl. Lotos-Sutra Kapitel 16: "Des Tatagatha Lebensdauer" [Nyoraijurjohon]).


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Danke Dir, Benkei, für Deine Erklärung! Ich komme jedoch immer mehr zu der Überzeugung, dass all diese Aussagen nicht wortwörtlich zu nehmen sind, denn dann hätten ja alle bisher versagt, was durch unsere "Wiedergeburt" bewiesen wird.
    Ganz abgesehen von der Vermilliardenenfachung. Da war es zu Buddhas Zeiten doch wohl noch eher möglich.
    _()_ Monika

  • monikamarie:

    Ja, accinca, dem stimme ich voll zu. Bodhisattwa ist eine "Erfindung" der Nachfolger, ein "Hinzufügen zu einer vollkommenen Lehre" - eigentlich völlig ab-wegig, also ab vom Weg. Ist ja schon recht komisch "erst zur Befreiung zu kommen, wenn alle anderen auch befreit sind." Schwere Bürde für uns Buddha gegenüber! :lol:


    Buddha lehrte das Ende des Leidens, und zwar für jeden persönlich. Mehr ist nicht nötig.
    _()_ Monika



    Grüß Dich ganz recht herzlich monikamarie,
    Wie macht Buddha dies dann bei einem Ich welches eine illusorische Erscheinung ist;
    und wie stehts dann mit allen anderen Erscheinungen ?
    Vor allem worin bzw. wodurch besteht eine illusorische Erscheinung als illusorisch?
    Digha Nikāya \\9. Potthapāda Sutta, Über Potthapāda


    Sarva mangalam


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Namaste!

    monikamarie:

    Danke Dir, Benkei, für Deine Erklärung! Ich komme jedoch immer mehr zu der Überzeugung, dass all diese Aussagen nicht wortwörtlich zu nehmen sind, denn dann hätten ja alle bisher versagt, was durch unsere "Wiedergeburt" bewiesen wird.
    Ganz abgesehen von der Vermilliardenenfachung. Da war es zu Buddhas Zeiten doch wohl noch eher möglich.


    Naja, was heißt "versagt"?
    Vom Versagen kann doch nur gesprochen werden, wenn ein Ziel nicht erreicht wird. Und dieses Ziel kann man nicht einfach auf den Status Quo projizieren. Von einem "Termin" ist da nämlich nix gesagt worden ;)


    In den Vier großen Gelübden und auch in dem zitierten Gelübde Amidas ist der Faktor "Zeit" nicht enthalten.
    Und auch die Erlösungskraft Buddha Gautamas dauert bis heute an - dazu muss man nicht einmal irgendein mystisches Konzept bemühen, sondern man kann sich einfach die Tatsache vor Augen führen, dass seine Lehre immer noch von Menschen angenommen, befolgt und praktiziert wird, und dass sie immer noch Menschen zum Ziel führen kann. Durch den Dharma wirkt Buddhas Erlösungskraft also weiterhin sichtbar in der Welt.


    Bezogen auf das Gelübde von Shantideva wird es offensichtlich: er lässt sich Zeit, solange der Raum besteht.
    Das Gelübde besagt nicht, dass der Gelobende alle Wesen rettet, sondern dass er an der Errettung aller Wesen arbeitet, solange es Wesen gibt.


    Ähnlich kann man auch das erste der Vier Großen Gelübde sehen:
    "Solange die leidenden Wesen zahllos sind, gelobe ich an ihrer Errettung zu arbeiten."


    Es geht nicht darum irgendwelche fiktiven utopischen Ziele anzustreben, die dann in einer allzufernen Zukunft vielleicht erfüllt werden, sondern darum ganz konkret zu handeln - hier und jetzt, immer und immer wieder.


    Solange dieses Handeln stattfindet, ist da kein Versagen.


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Yoni:

    Hanzze, den Weg des B. im Theravada habe ich mit dieser Aussage ja auch nicht verneint. Wenn es den nicht geben würde, würden wir ja auch nichts von all den ehrewerten Ajahns und Ayyas, Mahatheras usw. erfahren?
    Allerdings geht "der Theravada" mit der Bezeichnung "Bodhisattva" für jene Menschen nicht halb so inflationär um wie es im Mahayana der Fall ist (ohne dass jetzt abwertend dem M. gegenüber zu meinen!!!).


    Es gibt im Theravada den Weg des Arahats und auch den des Bodhisattvas, es ist nur so, dass man speziell in dieser Tradition sich um das heilsame Verhalten eines selbst (Weisheit) schon zu Beginn mehr annimmt um nach und nach Mitgefühl zu erlangen, wohingegen man im Mahayana oft das Mitleid als Lehrmittel verwendet um Weisheit zu erlangen. (letzt endlich zählt nur der persönliche Aspekt und ist von der Tradition immer getrennt)


    Weisheit ist Mitgefühl und Mitgefühl Weisheit. Die Perfektion erreicht man nur wenn man beides vereint. Keiner weiß, ob nicht der eine oder andere Arahant sich nicht zu einem späteren Zeitpunkt Bodhisattvagelübte eingeht, so wie auch keiner weiß, ob sich der eine oder andere Bodhisattva nicht für einen Abschneider entscheidet.


    Das die Motivation heute oft ganz anders ist, als die jene, die der Tradition entspricht ist glaube ich gerade im Westen sehr schnell ersichtlich. Da gibt es wenige, die Boddhisatvagelübte wirklich im Herzen halten und es ist auch verständlich, dass man ohne immenses Mitgefühl für alle übrigen Lebewesen schnell man einen schnelleren eigenen Weg sucht.


    Wenn man sich fragt, ob jemand, der helfen kann, aber es nicht tut (das wäre für einen Arahant ja durchaus eine akute Situation), denke ich, dass man da doch etwas Karma hinterlässt.
    Auf der anderen Seite, wenn man sich überlegt, was so ein Bodhisattva, wenn er nicht wirklich ein Bodhisattva ist, für unheilsame Dinge in seiner steten Wiederkehr verursacht, stellt sich die frage, ob es nicht besser wäre, wenn er eine kürzeren Weg nimmt.


    Ich denke solange man nicht in die Gegenwart bzw. Realität kommt, stirbt weder Angst (Misstrauen) noch Hoffnung (Faulheit) aus. Was immer einen anspornt weiter zu gehen ist denke ich hilfreich und es ist besser seine Motivation von altruistisch auf wirklich egoistisch umzustellen oder umgekehrt, aber unsere Manko liegt doch immer darin, das wir nie wirklich egoistisch und nie wirklich altruistisch sind und uns einen Weg der zu unseren Gewohnheiten passt suchen.


    Es kann ja durchaus sein, dass die vielen Menschen heute auf der Erde alles Boddhisattvas sind, die dir nur zeigen wollen worum es geht.


    Es gibt so viel Räum für Spekulation, aber wenn man einfach nur auf den nächsten Schritt achtet und nicht immer vorwärts blickt und darüber spekuliert, was wohl hinter dem Horizont oder der Biegung ist, kommt man immer an, und der Weg ist einem niemals schwer gefallen.
    Das alles nennt man dann vielleicht den großen Koan. *schmunzel*


    Eine Reise von 10.000km beginnt mit dem ersten Schritt und in jedem Moment ist es wieder der erste.


    *schmunzel*


  • Guten Morgen lieber Dorje Sema,
    darüber wurde doch nun schon hinreichend diskutiert!? Ein als Illusion erkanntes Ich bedeutet ja nicht, dass es nicht existiert. Für den, der das Seil als Schlange wahrnimmt, existiert sie ja auch mit u. U. Herzattacken-Auswirkungen, auf jeden Fall mit Angst und Flucht.
    Monika als eine Form bestehend aus genetischen Anlagen, Charaktereigenschaften, Träumen, Vorstellungen und Konditionierungen ist genauso existent wie ein Auto, dass aus Tausenden von Einzelteilen auseinandergenommen kein Auto mehr ist. So verstehe ich das.


    Meine Antwort an accinca drehte sich jedoch nicht um ein illusorisches Ich, sondern darum, dass Buddha nicht Erleuchtung "gefunden", "gewonnen", "geschenkt" oder einfach nur wieder-gesehen hat oder was immer, um dann zu sagen, "ich lebe solange, bis auch der letzte Erleuchtung gefunden hat".


    Andererseits aus der Sicht des Erkenners des illusorischen Ichs heraus kann so eine Aussage durchaus Sinn machen, da - und so verstehe ich das persönlich selbst auch (s. z.B. "Der Erleuchtung ist es egal, wie Du sie erlangst") - es niemanden gibt, der/die erleuchtet werden müsste.
    Wenn Du das meinst, stimme ich Dir auch hierin zu.


    _()_ Monika


  • Guten Morgen Benkei,
    unter dem Aspekt des illusorischen Ichs und unter dem Aspekt, dass Raum und Zeit ein untrennbares "System" sind, in dem es eigentlich keine Zeit gibt, sondern alles - gestern, heute, morgen - im Jetzt "zusammenfällt", kann ich dem von Dir Beschriebenen zustimmen.
    _()_ Monika

  • Alles ist ein's und dennoch will ich mein's
    Das heißt dann wohl allumfassend.
    *schmunzel*

  • Nach all dem, was ich hier so lese, kann ich nur schreiben, ja es Bodhisattwas, wir alle, die wir um Aufklärung und Er-Hellung bemüht sind, sind solche, auch wenn wir kein Gelübde darüber ablegen.
    _()_ Monika

  • monikamarie:

    Nach all dem, was ich hier so lese, kann ich nur schreiben, ja es Bodhisattwas, wir alle, die wir um Aufklärung und Er-Hellung bemüht sind, sind solche, auch wenn wir kein Gelübde darüber ablegen.


    Allerdings nur wenn man in der Lehre nicht von einem
    anderen Buddha belehrt wurde. Also nur für den
    Fall den Ausweg ohne Hilfe gefunden zu haben.
    Wer durch Belehrung der vier Heilswahreiten dem
    achtfachen Pfad folgend den Ausweg findet, hat
    das Leiden zwar auch beendet und damit das selbe Ziel
    erreicht wie ein Buddha, wird aber nicht Buddha
    genannt und ist somit auch kein Bodhisatta gewesen.


    Der Unterschied ist nämlich größer noch als der
    einen Motor zu erfinden oder einen Motor nur zu
    bauen weil er schon erfunden wurde und man darin
    belehrt wurde.
    Daher ist es also keineswegs so, das jeder ein Bodhisatta
    ist - mit oder ohne Gelübde.

  • So wie es aussieht wirst du dann wohl auf den nächsten warten stimmt's?
    *schmunzel*


    Oder du verdirbst uns gerade kräftig die Bodhisattvafreude, weil du ein Buddha bist.
    *schmunzel*
    ...ahh, deswegen hören manche nicht gerne zu...


    Vielleicht magst du uns das etwas näher erleuchten.

  • Ja accinca, wenn dem so wäre, wie Du Dich immer wieder hier eingibst, dann wäre alles für die Katz, es ist aussichtslos, es ist tragisch, Leid ist nicht zu Ende, alles war umsonst ...
    und Du trägst dazu bei, dass so mancher aufgibt, denn das Ziel ist viel zu schwer zu erreichen.


    Zu meinem eigenen Glück glaube ich nicht an Deine bedrohlichen Aussichten, sondern er-arbeite mir meine eigene Sicht, die einer liebevollen und von Mitgefühl getragenen Lehre Buddhas entstammt.


    _()_ Monika

  • Bakram:

    ...
    Ich konnte nun erfahren, dass es verschiene Ideale denen man als Buddhist nacheifern sollte (und hoffen dies nach unzähligen Wiedergeburten zu erreichen). Als edelstes gilt der Bodhisattwa (Buda) neben den beiden anderen.
    ...


    Ach nein, das klingt mir alles verzerrt.


    Du kannst Buddhismus nicht im "Crashkursus" erfassen. Du musst die Dinge sacken lassen und mit Deinen eigenen Erfahrungen verifizieren.
    Der Bodhisattwa ist höchstens für die Bodhisattwas "der Edelste", weil es ihr Ideal ist - aber dem Arahat und Pratyeka-Buddha gilt der gleiche Respekt. Das Fundament eines Hauses ist nicht weniger wert als das Dach - obwohl es "weiter unten" liegt. :P

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Bodhisattva ist mit Sicherheit das nobelste Ideal, da wird keiner der etwas ethischen Sinn hat daran zweifeln.


    Ob man das anstrebt, ist eine andere Sache und hat sicherlich auch mit Ehrlichkeit zu tun. Aber es gibt auch den "Fuchs und die sauren Trauben"
    *schmunzel*

  • Hm, mit Ehrlichkeit? Das kann man nur für sich selbst, aber nicht für andere, beurteilen.
    Und "das nobelste Ideal" ist auch wieder eine ganz andere Nuance als "der edelste Pfad", nicht wahr?
    Ein Arahat hat nicht minder noble Ideale, meine Ich. Er traut sich nur eben die Befreiung aller nicht zu. Er geht dieses Ziel nicht an, nicht weil er so schrecklich egoistisch sei, wie es immer klingt, sondern schlicht weil er die Befreiung aller nicht für möglich hält.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ob man dann Arahant oder Buddhaschaft erreicht, auf einem langen oder kurzen Weg ist ja dann eine andere Sache, als die Haltung davor.
    *schmunzel*


    Und jemand der die Befreiung aller Wesen nicht für möglich hält, wurde schon ziemlich heucheln müssen, um z.B. das Metta Sutta zu rezitieren. Ohh mit der Einstellung, "es geht nicht" kommt man denke ich nicht sehr weit.
    *schmunzel*

  • monikamarie:

    Ja accinca, wenn dem so wäre, wie Du Dich immer wieder hier eingibst, dann wäre alles für die Katz, es ist aussichtslos, es ist tragisch, Leid ist nicht zu Ende, alles war umsonst ...
    und Du trägst dazu bei, dass so mancher aufgibt, denn das Ziel ist viel zu schwer zu erreichen.


    Nicht wenn es so wäre sondern es ist so wie ich es sage.
    Allerdings von deinen Schlußfolgerungen hatte ich nichts gesagt.
    Die Vorstellung " alles für die Katz, es ist aussichtslos, es ist
    tragisch, Leid ist nicht zu Ende, alles war umsonst ..."
    ist weder meine Aussage noch läßt sich ein solcher Schluß
    zurecht aus meinen Aussagen entnehmen. Ich weiß nicht
    wie du darauf kommst. Allerdings in der Tat ist ein Buddha
    ein recht seltenes Ereignis weswegen es oft Weltzeitalter lang
    keinen einzigen Buddha gibt, wie aus den Reden des Buddha zu
    entnehmen ist.

  • Hanzze:

    Und jemand der die Befreiung aller Wesen nicht für möglich hält, wurde schon ziemlich heucheln müssen, um z.B. das Metta Sutta zu rezitieren. Ohh mit der Einstellung, "es geht nicht" kommt man denke ich nicht sehr weit.


    Der Buddha hat auf die Frage ob alle Wesen
    erlöst würden die Antwort verweigert. Das käme daher,
    daß die Frage von beschränkten Vorstellungen aus geht
    wie etwa ob die Welt endlich oder unendlich sei von ihm
    als nicht der Lehre entsprechend abgelehnt wurde.