Bei Kindern und Jugendlichen erfüllt die Langeweile einen ganz wichtigen Zweck. Da sich wärend dieser Zeit große Teile des Gehirns verknüpfen und neue Dinge in großem Umfang gelernt werden müssen, sorgt die Langeweile dafür, dass das Kind den Zustand der Eintönigkeit (mangelnder Input) als unangenehm empfindet und ihn daher durch neue Aktivität und Abwechslung versucht aufzulösen. Das hat die Natur schon ganz trickreich gelöst. Für den Menschen ist es lebenswichtig zu lernen und wenn Zustände eintreten, welche das Lernen unterbrechen, sorgt die Langeweile für den nötigen Antrieb diesen Zustand wieder zu verlassen.
Bei Kindern ist dieser Langeweileeffekt sehr stark ausgeprägt (was ja auch Sinn macht). Bei Erwachsenen sieht das dann in der Regel schon wieder ein wenig anders aus. Wärend ein Erwachsener locker mal einige Zeit in Eintönigkeit verbringen kann, würde ein Kind in der selben Zeit schier verrückt werden vor Langeweile (und dies auch durch Zappelei oder Jammern kund tun oder aber versuchen irgendeiner Beschäftigung nachzugehen). Allerdings wird auch ein Erwachsener nach längerer Zeit mangelnden Inputs in einen ähnlichen Zustand geraten. Aus diesem Grund hat man eintönige Situationen auch als Foltermittel schon erfolgreich eingesetzt. Man muss einen Menschen nur lange genug in eine schalldichte und lichtdichte Kammer stecken und er wird früher oder später geistig gebrochen sein. Unser Gehirn kommt mit diesem starken Zurückgang des Informationsinputs schlecht klar.
Darum ist die Langeweile einfach als Warnsignal zu verstehen, wenn unser Gehirn mal wieder zu wenig Inputs bekommt. Ich sehe das als körperliche Reaktion auf einen Mangel, ähnlich wie Hunger oder Durst Signale für einen Mangel darstellen. Bei der Langeweile liegt halt ein Mangel an Informationsinputs vor, die jedoch für das Überleben ebenso von Bedeutung sind wie stoffliche Nahrung.
Gruß
maus