Achtsamkeit auf der Arbeit

  • Matthias65:

    Danke für Eure Anregungen !


    Jedenfalls habe ich nun erkannt, dass es auch eine Herausforderung sein kann, mit Langeweile (buddhistisch) umzugehen.
    Und wenn Langeweile an sich eine Herausforderung wird, gibt es eigentlich auch keine Langeweile mehr :D

    That's the point :D

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:

    [b]Und wenn Langeweile an sich eine Herausforderung wird, gibt es eigentlich auch keine Langeweile mehr


    Weißt du was "Langweile" ist?
    Langweile ist unbefriedigtes Begehren. Langweile ohne Begehren gibt es nicht.
    Und wenn Begehren eine Herausforderung wird, ist es trotzdem Begehren.

  • accinca:
    Maybe Buddha:

    [b]Und wenn Langeweile an sich eine Herausforderung wird, gibt es eigentlich auch keine Langeweile mehr


    Weißt du was "Langweile" ist?
    Langweile ist unbefriedigtes Begehren. Langweile ohne Begehren gibt es nicht.
    Und wenn Begehren eine Herausforderung wird, ist es trotzdem Begehren.


    Genau. Deine ersten beiden Sätze sehe ich auch so.


    Das Begehren (zu überwinden) ist doch unser aller Herausforderung...


    Aber wenn bei ihm noch langeweile, also unbefriedigtes Begehren vorhanden ist, und er in diesen Momenten anfängt diese Prozese zu beobachten und zu verstehen, wird die Langeweile verschwinden. Bei mir ist es eh so, das wenn ich nichts "zu tun" habe, Ich gleich wieder meinem Atem bewusst werde und im Augenblick bin.


    Aber kann auch sein das ich mich irre, bin wie gesagt kein Experte in Langeweile. Langeweile ist mir fremd.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • ACHT-samkeit beinhaltet nicht nur die Arbeit,
    sie behinhaltet das ganze Leben, die Alltäglichkeit -
    und die ist in den kleinsten Dingen verborgen.
    Wenn ich wirklich acht-sam (Same) bin,
    dann ist das Leben eine Meditation
    von morgens bis abends
    und Langeweile kann da nicht aufkommen,
    weil ich WACH bin.


    :|

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler


  • Ja, das ist zu üben, stets in Achtsamkeit dem Moment gegenüber zu sein, als eine ständige Meditation, auf der Arbeit und auch in all unseren anderen Momenten ;) Und diese Übung sollte auch beinhalten, danach zu streben, stets unser Bestes zu tun. Und das ist wahrlich nicht einfach, hier auch nur dem eigenen Anspruch gerecht zu werden.
    Gruß,
    Wusheng

  • Maybe Buddha:

    Aber kann auch sein das ich mich irre, bin wie gesagt kein Experte in Langeweile. Langeweile ist mir fremd.


    Diesen Satz habe ich schon des öfteren gehört.
    Ich glaube aber doch, das du "Experte" in Langweile bist.
    Das ist aber nichts außergewöhnliches.
    Im Prinzip verdrängen sie die Langeweile nur dadurch,
    daß sie den Geist in mehr oder weniger sinnvoller Weise
    busy halten. Wobei die Atembetrachtung sicher eine
    sinnvolle Weise ist, da sie äußeres Begehren nicht unterstützt.
    Ich gehe allerdings auch bei dir davon aus, das du die Atembetrachtung
    nur nicht lange genug aufrecht hältst bzw. in dem Moment
    abbrichst eben wenn sie dir zu langweilig wird. Das geht nämlich
    allen mehr oder weniger so wenn sie noch nicht in samādhi nach
    Wunsch und Willen, beliebig lange verweilen können.

  • accinca:


    Ich glaube aber doch, das du "Experte" in Langweile bist.


    Ich gehe allerdings auch bei dir davon aus, das du die Atembetrachtung
    nur nicht lange genug aufrecht hältst bzw. in dem Moment
    abbrichst eben wenn sie dir zu langweilig wird.


    Zwei jener spekulativen Ferndiagnosen, von denen es hier im Forum nur so wimmelt.
    accinca, bleib bei dir! Wie sieht es aus mit deiner Langeweile? Langweilt es dich denn nicht, den Leuten hier immer wieder das gleiche sagen zu müssen?


    LF
    Onda

  • Onda:
    accinca:


    Ich gehe allerdings auch bei dir davon aus, das du die Atembetrachtung
    nur nicht lange genug aufrecht hältst bzw. in dem Moment
    abbrichst eben wenn sie dir zu langweilig wird.


    Zwei jener spekulativen Ferndiagnosen, von denen es hier im Forum nur so wimmelt.
    accinca, bleib bei dir! Wie sieht es aus mit deiner Langeweile? Langweilt es dich denn nicht, den Leuten hier immer wieder das gleiche sagen zu müssen? Onda


    Du willst nur ausweichen.

  • monikamarie:

    Guten Morgen Latino,
    guten Morgen Stefan,
    ]


    Und was vielen nicht so eingängig ist, selbst das ist buddhistische Praxis und dient dem Fortschritt - sozusagen mitten im Leben stehen, umgeben von allen möglichen Hindernissen an eben diesen arbeiten. :D


    Vielen Dank Stefan
    _()_ Monika



    .....es heisst ja nich für umme: gehe an die Orte die du fürchtest....... :-))


  • Im Normalfall würde ich darauf eingehen. Aber da du so gar nichts von dir preisgibst wenn es um Erfahrungen in der Praxis bzw beim überwinden von unheilsamen geht, lasse ich das jetzt mal.
    Nur soviel: intressante Ferndiagnosen :lol:


    Langeweile bedeutet für mich vorallem: Das man nicht weiss man im Augenblick tun soll bzw zu nix motiviert ist oder Lust hat.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:

    Langeweile bedeutet für mich vorallem:
    Das man nicht weiss man im Augenblick tun soll bzw zu nix motiviert ist oder Lust hat.


    Ahja, jetzt verstehe ich auch besser warum du meintest
    keine Langeweile zu kennen. Natürlich gibt es Leute die
    oft nicht wissen was sie tun sollen, mit ihrer Zeit nichts
    anzufangen wissen.
    So einer bist du nicht und das wollte ich dir auch nicht unterstellen
    denn ich verstehe unter Langeweile etwas ganz anderes.
    Nach meinem Verständnis kommt Langeweile eben nicht nur
    dann auf wenn man nicht weiß was man tun soll, sondern
    nach meiner Beobachtung kommt Langeweile auch dann
    auf, wenn man genau weiß was man machen müßte und
    auch könnte, es aber nicht dem Begehren bzw. der Wünsche
    entspricht. Entzieht man sich der Wunschbefriedigung nur
    lange genug, dann kommt Langeweile auf - besonders wenn
    man sich gerade mit etwas Monotonen beschäftigt. Mit anderen
    Worten "Langeweile" ist eine Mangelerscheinung oder Mangelgefühl.


  • Ist ein intressanter Ansatz! Das kenne ich auch. War auch intressant zu beobachten wie bei mir als ich mit meditieren angefangen habe, meißtens ds Ego gewann und mittlerweile das "rechte Mühen" aufgrund von Einsicht gewinnt. Da wären wir dann wieder bei dem Thema "Langeweile als Herausforderung". Sozusagen sich weiter "dieser" Langeweile auszusetzen, statt den Begierden des Ego's nach etwas neuem und spannenderem nachzugeben. Die Frage die sich stellt, "wer" oder "was" kämpft eigentlich genau gegen das Ego, wenn man zb meditieren will und sich das Ego meldet und sagt "Ich will nicht mehr, mir ist langweilig". Das "rechte Streben/Mühen" das asgt "Nein, ich mach weiter".... Ist das nicht auch das Ego? Was genau ist die "rechte Einsicht" die das "rechte Mühen" anstachelt gegen das Ego zu halten? Ist ja auch eine Art Wille/wollen, welches mit dem Ego verbunden ist. Warscheinlich ist dieses wollen, streben, mühen dann auch weg, wenn Ego überwunden ist und man erleuchtet ist. Dann brauch man es ja nicht mehr. Und die rechte Einsicht ist intuitiv verankert.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:


    ...
    Ist ein intressanter Ansatz! Das kenne ich auch. War auch intressant zu beobachten wie bei mir als ich mit meditieren angefangen habe, meißtens ds Ego gewann und mittlerweile das "rechte Mühen" aufgrund von Einsicht gewinnt. Da wären wir dann wieder bei dem Thema "Langeweile als Herausforderung". Sozusagen sich weiter "dieser" Langeweile auszusetzen, statt den Begierden des Ego's nach etwas neuem und spannenderem nachzugeben. Die Frage die sich stellt, "wer" oder "was" kämpft eigentlich genau gegen das Ego, wenn man zb meditieren will und sich das Ego meldet und sagt "Ich will nicht mehr, mir ist langweilig". Das "rechte Streben/Mühen" das asgt "Nein, ich mach weiter".... Ist das nicht auch das Ego? Was genau ist die "rechte Einsicht" die das "rechte Mühen" anstachelt gegen das Ego zu halten? Ist ja auch eine Art Wille/wollen, welches mit dem Ego verbunden ist. Warscheinlich ist dieses wollen, streben, mühen dann auch weg, wenn Ego überwunden ist und man erleuchtet ist. Dann brauch man es ja nicht mehr. Und die rechte Einsicht ist intuitiv verankert.


    Ja, wer kämpft gegen wen :lol: , lieber MB,
    ...wenn Ego überwunden ist, was bleibt dann? Was ist dann rechte Einsicht?
    Das Ego arbeitet an seiner eigenen Vernichtung, in der Hoffnung, bei der Erleuchtung dabei zu sein. :D


    Es ist vergleichbar mit einer guten disziplären Erziehung zum Beispiel, wenn ich diese von zu Hause nicht bekommen habe und durch einen entsprechenden Umgang und Beruf praktisch gezwungen werde, mich selbst umzuerziehen und meine Gepflogenheiten zu schleifen, meine Sprache zu entwickeln und Un-passendes abzuschleifen, mich immer mehr zu verfeinern. Das wird mir, wenn ich z. B. aus einem ziemlich ungehobelten oder vielleicht ordinären Hause komme, zunächst sehr schwer fallen. Dennoch ist ja möglich, eine entsprechende Schule zu durchlaufen, um diesen Stallgeruch loszuwerden, wenn ich das für wichtig halte. Bin ich sehr intensiv und überzeugt sowie mit allen Sinnen und ganzem Herzen bei der Umwandlung gegenwärtig, dann wird dies irgendwann zu meinem "neuen Kleid", so dass ich mir irgendwann über "ob oder ob nicht" eben keinerlei Sorgen mehr machen muss, sondern dann bin ich zu dem geworden, der ich dann bin. Was immer das sein mag. Vielleicht stellt sich heraus, dass ich schon immer da war, ich hatte nur verklebte Augen.


    Ich weiß Accinca, das Beispiel hinkt, :lol: denn bei Buddha geht es ja um Leben und Tod. Dies soll auch nur als Brücke dienen - halt meine Methode, mich auf den K2 zu hangeln.
    _()_ Monika

  • Maybe Buddha:

    Die Frage die sich stellt, "wer" oder "was" kämpft eigentlich genau gegen das Ego, wenn man zb meditieren will und sich das Ego meldet und sagt "Ich will nicht mehr, mir ist langweilig".


    Ich denke in diesem Zusammenhang nicht in Konzeptionen wie "Ego".
    Begriffe sind eigentlich nur Hilfsmittel die aber nicht zu ernst zu nehmen sind.
    Unwissen und Begehren bzw. Wille, Wünsche sind die Kräfte die hinter allen
    Dingen und allen Begriffen stehen. Und es sind auch widersprüchliche Kräfte
    bei denen sich die jeweils aktuell stärkeren mehr oder weniger durchsetzen.

  • accinca:
    Maybe Buddha:

    Die Frage die sich stellt, "wer" oder "was" kämpft eigentlich genau gegen das Ego, wenn man zb meditieren will und sich das Ego meldet und sagt "Ich will nicht mehr, mir ist langweilig".


    Ich denke in diesem Zusammenhang nicht in Konzeptionen wie "Ego".
    Begriffe sind eigentlich nur Hilfsmittel die aber nicht zu ernst zu nehmen sind.
    Unwissen und Begehren bzw. Wille, Wünsche sind die Kräfte die hinter allen
    Dingen und allen Begriffen stehen. Und es sind auch widersprüchliche Kräfte
    bei denen sich die jeweils aktuell stärkeren mehr oder weniger durchsetzen.


    Paul Debes spricht von Tendenzen, die in uns wirken. Je nachdem wie stark wir etwas bewerten, entsteht eine Tendenz dahin und es dauert lange bis sie wieder verschwindet, wenn wir sie nicht negativ bewerten: z.B. wenn man vielleicht als Jugendlicher anfängt zu rauchen und es gut findet, wird man es schwer haben, damit aufzuhören. Deshalb wird es auch am Anfang vom meditieren schwer sein, dabei zu bleiben, weil die Tendenzen( oder Begierden) immer etwas anderes finden, das interessanter ist. ;) . Siehe auch Paulus : "Das Gute , das ich tun will, tue ich nicht, aber das Böse, das ich nicht tun will, das tue ich". Einfach weil diese Tendenzen noch zu stark sind.
    mit metta
    gabi

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • gabi.voelkel:

    Siehe auch Paulus : "Das Gute , das ich tun will, tue ich nicht, aber das Böse, das ich nicht tun will, das tue ich".


    Interessant. Ob's auch so rum geht: "Das Gute , das ich nicht tun will, tue ich, aber das Böse, das ich tun will, das tue ich nicht" :?:

  • Hallo Latino,
    (falls du das hier überhaupt noch verfolgst, nachdem einige hier wieder meinen, sie müssten ihre Privatfehden austragen)


    zur Zeit arbeite ich in der Altenpflege, aber was Jobs angeht, ist mir sozusagen 'nichts Menschliches fremd' - meine Erfahrungen gehen da von der Fabrik über professionelles Kochen bis zum Buchhandel.


    Natürlich habe auch ich schon versucht, meine Probleme am jeweiligen Arbeitsplatz 'buddhistisch' zu lösen - ein Ansatz, der in aller Regel grandios gescheitert ist: zum Stress mit der jeweiligen Beschäftigung kam zusätzlich auch noch die Frustration, nicht 'achtsam genug' (was immer das bedeutet...) zu sein.


    Aus meiner Erfahrung rate ich dir: schau dir die gute Literatur über Zeitmanagement/Selbstmanagement an - was du da lernst, kannst du dann auch gerne 'achtsam' tun, aber wer über keine Techniken verfügt, was Dinge wie Posteingang/Postausgang, das Setzen von Prioritäten (welcher Job muss jetzt WIRKLICH erledigt werden), was kann ich delegieren, usw. angeht, setzt sich durch den Anspruch, 'achtsam' zu arbeiten, nur noch mehr unter Druck.


    Einige Literaturempfehlungen:


    Paul Wilson: Das Buch der Ruhe - Gelassenheit am Arbeitsplatz
    David Allen: Wie ich die Dinge Geregelt kriege und So kriege ich alles in den Griff


  • Guter Ansatz, NTM, gefällt mir gut. Kann es nachvollziehen, habe auch eine recht große Bandbreite an verschiedensten Arbeiten hinter mir und bin nun auch in der Pflege. Zum Thema ZEITMANAGEMENT mach ich mal nen Thread auf in der Plauderecke...
    Gruß,
    Wusheng

  • Moin Latino0815,


    seit fast acht Wochen läuft nun dieser Thread. Du hast ihn eröffnet und dich seit dem nicht mehr gemeldet. Ist deine Frage für dich beantwortet?


    Liebe Grüße
    Ji'un Ken