Drogen im Buddhismus

  • Halli und Hallo.


    Alkohol, Nikotin, oder gar Mariuhana. Sind solche Stoffe, bzw der Konsum dessen vereinbar
    mit dem Buddhismus?
    Wenn "nein" muss man mir erklären, warum der Buddhismus, der ja eigentlich als dogmenfrei gilt,
    dann doch mit Verboten arbeitet.:)
    Ich danke für eventuelle Antworten:)
    Es grüßt,
    Dennis.

  • Verboten ist gar nichts.


    Wenn du ernsthaft mit deinem Geist arbeiten möchtest, vernebelst du ihn nicht, du möchtest ja 'klar' werden.

  • Interessante Seitenfrage:


    Wie kommst Du darauf, dass der Buddhimus frei von Dogmen ist?
    Sind Dogmen dabei nur Verbote?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen


  • "Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel(Mara), geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge."
    1.Petrus 5/8

  • Dennis:

    Alkohol, Nikotin, oder gar Mariuhana. Sind solche Stoffe, bzw der Konsum dessen vereinbar
    mit dem Buddhismus?


    Hi & willkommen Dennis


    die Substanzen an sich sind nicht schlecht oder böse oder unvereinbar, aber ihre Wirkung kann es sein


    dabei ist jeder hier auf unterschiedlichen Stufen auf dem Weg


    zB Alkohol kommt für Meditierende außer Frage, da auch nur eine Spur davon den Körper&Geist für Wochen oder Monate trübt, auch wenn das für Nichtmeditierende zum Alltag gehört


    hingegen kann (richtig zubereiteter) grüner Tee in Maßen gesund sein, auch wenn er später überflüssig wird


    frag dich mal selbst: wenn was da ist (und wenn was nicht da ist), wird mein Geist lahm oder irritiert?


    wenn was da ist (und wenn was nicht da ist), wird mein Geist entspannt, entwickelt, erfreut, zuversichtlich und stabil?


    kommt das von 'außen'?


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • sun:

    Ließ mal die 5 Silas. Da steht die Antwort


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Dennis:


    Sind solche Stoffe, bzw der Konsum dessen vereinbar mit dem Buddhismus?
    Wenn "nein" muss man mir erklären, warum der Buddhismus, der ja eigentlich als dogmenfrei gilt,
    dann doch mit Verboten arbeitet.:)


    Es zählt zu den ethischen Richtlinien des Buddhismus, den Geist nicht mit berauschenden Substanzen zu trüben. Der Buddhismus verfolgt das Ideal eines wachen und klaren Geistes.


    Im Hinblick auf dieses Ideal haben Buddhisten den Gebrauch von Drogen als nicht zielführend erkannt. Daher wird in sila Nr. 5 vom Gebrauch berauschender Substanzen abgeraten. Die silas sind jedoch weder Gebote noch Verbote - sie sind Richtlinien für ethisches Handeln.


    LG
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Dennis:

    Alkohol, Nikotin, oder gar Mariuhana. Sind solche Stoffe, bzw der Konsum dessen vereinbar
    mit dem Buddhismus?


    Klar. Da gab's mal einen, der nannte sich Buddhist und hat Drogen genommen, dann hat er sich vom Buddhismus verabschiedet und ist christlicher Priester geworden und hat dann seinen Kreuzzug gegen Buddhismus geführt. Was beweist das? Das beweist, dass jemand denken kann "ich bin Buddhist" oder "ich folge dem Buddhismus" und Drogen nehmen kann. Auf die gleiche Weise ist z.B. Mord auch mit Christentum vereinbar. 8)

  • Grund:
    Dennis:

    Alkohol, Nikotin, oder gar Mariuhana. Sind solche Stoffe, bzw der Konsum dessen vereinbar
    mit dem Buddhismus?


    Klar. Da gab's mal einen, der nannte sich Buddhist und hat Drogen genommen, dann hat er sich vom Buddhismus verabschiedet und ist christlicher Priester geworden und hat dann seinen Kreuzzug gegen Buddhismus geführt. Was beweist das? Das beweist, dass jemand denken kann "ich bin Buddhist" oder "ich folge dem Buddhismus" und Drogen nehmen kann. Auf die gleiche Weise ist z.B. Mord auch mit Christentum vereinbar. 8)



    Ich weiss es gehört nicht zum Thema, aber wie hiess dieser Priester?


    lg AV39

    Alles, was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben.
    Buddha

  • Ich stelle diese Frage da ich auf Youtube einen Typen gesehen habe, der einen langen Vortrage gegen den Dalai Lama gehalten hat. Jetzt möchte ich also wissen, ob es dieser Ex Buddhist gewesen sein kann.



    lg AV :grinsen:

    Alles, was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben.
    Buddha

  • Nicht die Drogen sind das Problem sondern die Anhaftung und die Verwirrung.
    Das gleiche gilt für tratschen, Essen, im Internet surfen und vor allem:
    denken!
    ja denn fast alle können mit dem denken gar nicht aufhören. Die meisten nutzen es nicht Weise als Werkzeug und legen es wieder ab wenn sie es nicht brauchen sondern denken einfach ständig.
    Bewerten, verurteilen. Am liebsten natürlich über Vergangenheit und Zukunft. Auch Emotionen gehören zu den größten Suchtfaktoren. Deswegen ja auch die Silas um sich dessen bewusst zu werden.
    uh Meditation und Ritale können Sucht werden. Bei vielen Mediationenwerden Körpereigene Drogen freigsetzt. Diese können auch mißbaucht werden um Menschen in eine spirituelle Abhängigkeit zu bringen.

  • Vielen Dank für die vielen Antworten!


    Wenn ich es richtig intepretiere verbietet der Buddhismus keinen Drogenkonsum,
    sondern rät davon ab, da sonst keine tiefe Arbeit mit dem Geist möglich ist.
    Ich bin nun realtiv neu überhaupt erst vom Buddhismus fasziniert und ich war vor kurzem
    in einem "Buddhistischen Zentrum", um mal mit anderen zu meditieren, und das meditieren zu lernen etc.
    Nach der Meditation wurde mir allerdings ein Bier angeboten und alle Buddhisten dort, haben ein Pils zusammen getrunken:D
    Ich weiß jetzt nicht, ob das das Standard ist, oder 'ne Ausnahme war, aber wie kann es sein, dass dann ernsthafte Buddhisten
    berauschende Mittel zu sich nehmen?:)
    Liebe Grüße:)

  • Dennis:

    Nach der Meditation wurde mir allerdings ein Bier angeboten und alle Buddhisten dort, haben ein Pils zusammen getrunken:D


    Na, solange es nach der Medi war ist das doch nichts verwerfliches? Der Meditationsabend ist abgeschlossen, man sitzt noch gemütlich zusammen und trinkt etwas. Etwas Sozialisation in einer Gruppe schadet nicht. Auch wenn ich persönlich auch bei einem Wasser sozialisieren kann verbiete ich niemanden ein Bier.


    Negativ für mich wäre:


    - Bier vor der Medi
    - Bier in der Gompa (Küche nebenan halte ich für ok)
    - zu viel trinken, mit dem Ziel sich die Kante zu geben


    Wie schon gesagt: Jeder ist für sich verantwortlich und jeder muss selber wissen was er tut. Und solange Bier trinken so fest verankert ist in unserer Gesellschaft werde ich, als jemand der grundsätzlich keinen Alkohol trinkt, nichts dagegen sagen. Dann könnte ich gleich bei Rauchen, Fleisch essen, Auto fahren, ... weitermachen.


    Aber, wie immer, nur meine Meinung ;)


    Bambus

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Dennis:

    Ich weiß jetzt nicht, ob das das Standard ist, oder 'ne Ausnahme war, aber wie kann es sein, dass dann ernsthafte Buddhisten
    berauschende Mittel zu sich nehmen?:)


    Standard in dieser Gruppierung ja. Ich nehme an, Du warst in einem Diamantweg-Zentrum.


    Ich denke, man sollte sich die Ruhe und Achtsamkeit (die während der Medi "aufgebaut" wurde) auch über die "formale Medi" hinaus zunutze machen und sich nicht sofort wieder den Geist vollpfropfen mit Geschwätz und sich die (aufgebaute) Achtsamkeit wieder weg-trinken.


    Nur meine Meinung.


    ()

  • Sukha:

    Standard in dieser Gruppierung ja. Ich nehme an, Du warst in einem Diamantweg-Zentrum.


    Haltet Euch bitte zurück, auch wenn das eine Steilvorlage für’s Diamantweg-Bashing ist.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:

    Haltet Euch bitte zurück, auch wenn das eine Steilvorlage für’s Diamantweg-Bashing ist.


    Als solches war es nicht gemeint. Jede Gruppierung hat IHRE Eigen-arten.
    So ist für jeden was dabei. Man kann, muss ja aber nicht mitmachen.


    Deswegen schrieb ich "meine Meinung".


    ()

  • Dennis:

    Nach der Meditation wurde mir allerdings ein Bier angeboten und alle Buddhisten dort, haben ein Pils zusammen getrunken:D
    Ich weiß jetzt nicht, ob das das Standard ist, oder 'ne Ausnahme war, aber wie kann es sein, dass dann ernsthafte Buddhisten
    berauschende Mittel zu sich nehmen?:)


    Bestimmte Vorstellungen von "Sangha" ziehen halt auch entsprechende Verhaltensweisen mit sich 8)


    Außerdem lässt sich in solch "aufgelockerter Atmosphäre" auch wesentlich effizienter manipulieren und es lassen sich auch Dinge in Erfahrung bringen, die spätere Manipulation unterstützen. Das könnte also durchaus auch "System" haben.

  • Grund:

    Außerdem lässt sich in solch "aufgelockerter Atmosphäre" auch wesentlich effizienter manipulieren und es lassen sich auch Dinge in Erfahrung bringen, die spätere Manipulation unterstützen. Das könnte also durchaus auch "System" haben.


    Also mich kann man viel besser manipulieren, wenn man mir den Alkohol vorenthält... :grinsen:

  • ich würde mal sagen Buddhismus hin oder her: ein leben völlig frei von drogen (eben auch alkohol, nikotin und koffein) ist unter allen umständen besser und gesünder als eines mit.


    das soll aber weder heißen, dass man als Buddhist mit erhobenem zeigefinger als moralapostel wirkt, noch dass ein gelegentliches bier oder eine tasse kaffee die erleuchtung unmöglich machen.


    ich verstehe die fünf shilas als ratschläge für unerleuchtete, die auf der suche nach erleuchtung sind. ein voll erleuchteter braucht sie nicht mehr: er verhält sich ohnehin im einklang mit der absoluten wahrheit, also ohne sich und anderen zu schaden.



    _()_
    donyman

    _()_
    donyman

  • donyman:

    das soll aber weder heißen, dass man als Buddhist mit erhobenem zeigefinger als moralapostel wirkt, noch dass ein gelegentliches bier oder eine tasse kaffee die erleuchtung unmöglich machen.


    Hi & willkommen donyman


    für mich haben die Silas nichts mit Moral zu tun (darum können sich rechtschaffende Anwälte, Priester usw. kümmern ;)) sondern sind eine Vorbereitung für Geistesruhe (samatha)


    nachdem mein Geist zB ruhig geworden war hat Kaffee gerochen und geschmeckt als wär es siedendes Motoröl, sogar grüner Tee war zuviel, Kamillentee war OK


    muss jeder selber gucken


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    nachdem mein Geist zB ruhig geworden war hat Kaffee gerochen und geschmeckt als wär es siedendes Motoröl, sogar grüner Tee war zuviel, Kamillentee war OK


    Da Kaffee und grüner Tee ihren Geschmack und Geruch vermutlich nicht geändert haben, kann das vermutlich nur daran liegen, dass du deinen 'Geist' auf eine bestimmte Art und Weise dazu konditioniert hast, es jetzt so zu empfinden. Ich denke, dass der 'Mittlere Weg' zwischen 'Hmmm, lecker Kaffee...' und 'Iiih, schmeckt ja wie Motoröl' keinen großen Unterschied sieht, Haften und Aversion sind zwei Seiten der gleichen Medaille.

  • Ich muss gar nicht meditieren um Grünen Tee eklig zu finden, und noch so ein paar andere Sachen auch …
    Kaffee schmeckte mir zum ersten mal als Café au lait in Frankreich, da war ich 18, vorher bekam ich Übelkeit schon vom Geruch (deutscher Kaffe verursacht das heute noch).
    Mit oder ohne Koffein ist egal. Wobei Koffein für mich sehr gut ist, er hilft beim Atmen und die Gerbstoffe helfen dem Darm. Kamillentee würde ich nur im Notfall trinken. :D


    Nibutti, ich glaub fast, Du hattest ein Ziel, nämlich Ekel und das hast Du erreicht. Aber ist das ein "beruhigter Geist"? Hält ein beruhigter Geist intensive Auslöser nicht mehr aus? Dann könnte ein Erwachter nicht mehr in der Welt leben, allein das laute Donnern eines Gewitters oder eines Wasserfalls könnte ihn umbringen. Wie muss dann der Herr Gautama die Menge seiner Zuhörer empfunden haben, der Arme?


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.