Beiträge von Sunu

    Denn wenn Selbst nur ein falsches Konzept ist, dann brauch man wie schon gesagt auch nicht das Buddha Dhamma, denn dieses falsche Konzept löst sich spätestens bei Demenz oder Tod auf und dann hätte jeder Nirvana erlangt, einfach nur weil er jetzt verstorben ist.

    Die Vorstellung das jemand Nirvana erlangt... Da hakt es schon... Es geht um das Leiden, welches durch falsche Ich-Vorstellung zu Stande kommt. "Ich will das unbedingt für mich haben bzw. erlangen.... Ich will dieses unbedingt nicht haben.. Ich Ich Ich..." Gier und Hass durch Verblendung, erzeugt dieses Leid.. Samsara... Immer wieder von vorn..

    Ja, das leuchtet ein: Wider die Welt (und ihre Naturgesetze) zu empfinden (z.B. aufgrund falscher Vorstellungen) und zu handeln, führt zu vielfachem Dukkha auf vielerlei Ebenen.

    Es ist ja gar nicht möglich wider den Naturgesetzen zu empfinden, geschweige denn zu handeln. Der Mensch ist schließlich Teil der Welt... Alles was der Mensch empfindet und alles was er tut geschieht im Einklang mit der Welt, sonst könnte er es nicht empfinden oder tun. Die sinnliche Aufspaltung der Welt in die verschiedenen Teile, die fortan begehrt oder abgelehnt werden .. Verblendung... Dukkha.. Ohne das würde ich in dieser Welt nicht existieren und ohne mich würde wiederum auch diese Welt nicht existieren.

    Ich verstehe kein Pali und lese deshalb auf deutsch oder englisch.. Da ist schonmal ganz klar, dass das ich nicht die Worte Buddhas waren, die ich dann lese... Dadurch ist das Wort Buddhas aber doch nicht verloren... Ich würde sagen es wäre verloren, wenn ich zb. . . : "Jekshhso jdol fezhsj to..." stundenlang rezitieren würde, nur weil das eben zweifelsfrei von Buddha mal so gesagt wurde.

    Was war zu erst da.. die Henne oder das Ei? Egal... Das eine führt zum anderen... Durch das kultivieren von Mitgefühl bedingt wächst die rechte Erkentnis.... Und durch das kultivieren der rechten Erkentnis wächst das Mitgefühl.

    Sunu


    Deine eigenen Worte dazu finde ich klarer, weiterblickender und bescheidener als die letzten zwei von dir präsentierten Zitate.

    Meine Worte zu dem Thema sind ja durch diese Zitate bedingt... Auch wenn meine Wortwahl eine andere ist, als die eines Menschen von vor 2000 Jahren... derer die sie über die Zeiten überliefert haben und derer die sie übersetzt haben.. Ausschlaggebend ist doch, dass bedingt durch diese Worte der Inhalt über all die Zeiten hinweg bis in unsere Zeit transportiert wurde.

    Die Bedingungen eines Vorgangs sind je nach Vorgang schon wichtig zu wissen. Eine Philosophie 'es liegt an der Leerheit' - aufgrund von ihr gäbe es Wirkungen - hilft da nicht beim genauen Verstehen dessen, dass der Schmerz wenn man von einer Katze gebissen wird -was wohl sehr selten vorkommt -auch an den spitzen und scharfen Zähnen der Katze liegt.


    Fernab davon, kann man glauben und behaupten und sogar erklären "das ist (fei) wahr, dass alle Wirkungen wegen dem Weihnachtsmann kommen" oder wegen Gott oder wegen einer Natur oder wegen einer Leerheit undsoweiterundsofort ... das Feld der möglichen Behauptungen ist weit, und die "ebenso Glauber" werden einem beim weiterträumen durch Bestätigung 'behilflich' sein.


    Es geht doch nicht um Wahrheit. Es geht um 'das Nacherzählen und aufrechterhalten buddhistischer Philosophie. Es geht nicht darum was man selber erkennen kann. Also im konkreten Fall z.B., dass der Schmerz nicht wegen einer Leerheit kommt, allenfalls, dass dieses Schmerzbewusstsein und Gefühl unter Bedingungen entstanden ist.

    Leerheit besagt Ich nichts anderes als bedingtes Entstehen... Und natürlich ist es so, dass man die Leerheit falsch ergreifen kann, indem man ihr ein Atta andichtet...entsprechend geht das auch mit dem bedingten Entstehen... Mit Anatta..Mit allem Möglichen... Mit der ganzen Buddhalehre.... So wie hier beschrieben und erklärt mit dem falschen Ergreifen einer Schlange... Majjhima Nikāya 22


    Siehe auch entsprechend im MMK :


    Die falsch aufgefaßte Leerheit richtet den, der von schwacher Einsicht ist, zugrunde – wie eine schlecht ergriffene Schlange


    Die Leerheit wurde von den „Siegreichen“, den Buddhas, als Zurückweisung jeglicher Ansicht gelehrt. Diejenigen aber, für welche die Leerheit eine Ansicht ist, die wurden für unheilbar erklärt

    Was sonst ausser relative Wahrheit darf Wahrheit genannt werden? Wahr ist was wirkt... was wirkt ist wirklich.. Nicht wahr ist lediglich, die Wahrnehmung das da Dinge sind, die eine Eigenexistenz besäßen.

    Die Wirkung kommt zustande ausgerechnet durch/ dank der "Leerheit".

    wenn meine katze mich beisst, das würde sehr schmerzhaft, und absolut real, obwohl die Arme echt leer ist... *lach*

    LG.

    Das ist wahr 😉

    Was sonst ausser relative Wahrheit darf Wahrheit genannt werden? Wahr ist was wirkt... was wirkt ist wirklich.. Nicht wahr ist lediglich, die Wahrnehmung das da Dinge sind, die eine Eigenexistenz besäßen.

    "Man soll weder sagen 'leer', noch 'nicht-leer', auch nicht 'beides zugleich' und auch nicht 'keines von beiden'. Zum Zwecke der Verständigung aber mag man so sprechen"MMK

    Sunu

    Genau darum ich habe so viel den armen Thread vermüllt.

    Es reicht, apropo, nur diesen einem Satz aus, um ein wenig den Geschmack von der "absoluten" Wahrheit zu erhaschen.

    Hast doch nix vermüllt..... Die Moderation hat doch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wieder mehr buddhistische Themen erwünscht sind 🙂... Und erst durch konsequentes Wiederholen lernt man... Auch der Palikanon scheint drauf zu setzen...

    relativ wahr ist, dass es relative Wahrheiten gibt.. Wahrheiten die abhängig entstehen, durch Wahrnehmung bedingt.... absolut wahr ist, dass eine absolute Wahrheit nirgends aufgefunden werden kann.... Alles was "aufgefunden" werden kann,kann ja nur bedingt durch die Skandhas aufgefunden werden, kann somit nicht unabhängig existieren. Unsere Sinne können nur wahrnehmen, was bedingt entsteht.. Das was interagiert... Somit veränderlich/vergänglich, relativ ist.

    So bleibt die Behauptung das es etwas absolutes nicht gibt, oder das es etwas absolutes gibt, also immer bloße Behauptung..

    Wie würdet ihr die relative und die letztendliche/absolute Wahrheit beschreiben?

    Sind es Synonyme für Samsara/ Nirvana (Buddhaschaft)?

    Schmu Das war ja die Eingangsfrage.... Kein so einfaches Thema, aber ich finde jetzt nicht, dass die Diskussion hier daran vorbei geht... Wenn das Kopfheißreden letztendlich dazu beiträgt das ich mich vollständig verliere.... Bingo! ;)

    Die relative und die absolute Wahrheit kann, könnte man als Synonym für Samsara nehmen. Nirvana ist sogar frei von dem Begriff "Nirvana", da ist "Nirvana" schon ein Synonym für Nirvana. Buddhaschaft ist auch Samsara, denn diese ist auch nicht ein Synonym für Nirvana, sondern ein Ausdruck für etwas das Nirvana erreicht hat.

    "Man soll weder sagen 'leer', noch 'nicht-leer', auch nicht 'beides zugleich' und auch nicht 'keines von beiden'. Zum Zwecke der Verständigung aber mag man so sprechen"MMK


    Da verhält es sich wie mit der Lehrheit....

    Ich verstehe eure Motivation hier zu diesem Thema den Kopf zu zerbrechen und das alles zu schreiben nicht.


    Wir kennen die Wahrheit nicht also erschaffen wir diese in unseren Köpfen. Einige registrieren, dass die Wahrheit in ihren Köpfen nicht die Wahrheit ist.

    Bravo. Das wars. Niemand kennt DIE Wahrheit.


    Buddha lehrte nicht die Wahrheit, sondern ein Weg zur Vernichtung von Dukkha. Dukkha beinhaltet auch Unkenntnis der Wahrheit. Dukkha verschwindet jedoch nicht, wenn man „die Wahrheit“ kennt. Die Kenntnis der Wahrheit vernichtet nicht dukkha sondern bewirkt auch wieder dukkha.

    Das ist wieder ein sprachliches Problem... Die Kenntnis der Wahrheit über das Vernichten von Dukkha darum geht es... Rechte Erkenntnis und nicht um "Die Wahrheit" im Sinne von Atta.



    12.15. Der Sproß aus dem Hause Kaccāyana

    Ort der Begebenheit: Sāvatthī.

    Und es begab sich der würdige Sproß aus dem Hause Kaccāyana dorthin, wo der Erhabene sich befand. Nachdem er sich dorthin begeben und den Erhabenen ehrfürchtig begrüßt hatte, setzte er sich zur Seite nieder.

    Zur Seite sitzend, sprach dann der würdige Sproß aus dem Hause Kaccāyana zu dem Erhabenen also: „Rechte Einsicht, rechte Einsicht, Herr, sagt man. In wie weit, Herr, gibt es nun rechte Einsicht?“

    „Auf zweierlei (Möglichkeit) kommt, Kaccāyana, diese Welt zumeist hinaus, auf Sein und auf Nichtsein.

    Für den nun, Kaccāyana, der den Ursprung der Welt der Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht, was in der Welt,Nichtsein‘ (heißt); für den aber, Kaccayana, der die Aufhebung der Welt der Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht, was in der Welt,Sein‘ (heißt).

    Durch Aufsuchen, Erfassen und Dabeiverbleiben ist ja, Kaccāyana, diese Welt zumeist gefesselt. Wenn nun jemand, Kaccāyana, dieses Aufsuchen und Erfassen, das Wollen des Denkens, sein Eindringen und Darinbeharren nicht aufsucht, nicht erfaßt, nicht dazu den Willen hat in dem Gedanken: es ist in mir kein Ich,—und wenn er dann daran, daß Leiden alles ist, was entsteht und Leiden alles ist, was vergeht, nicht zweifelt und kein Bedenken hat und infolge seines ausschließlichen Vertrauens schon das Wissen hievon besitzt—in so weit, Kaccāyana, gibt es rechte Einsicht.

    ,Alles Ist.‘ das, Kaccāyana, ist das eine Ende.,Alles ist nicht, das ist das andere Ende. Diese beiden Enden vermeidend, verkündet in der Mitte der Tathāgata seine Lehre:

    Aus dem Nichtwissen als Ursache entstehen die Gestaltungen; aus den Gestaltungen als Ursache entsteht das Bewußtsein usw. usw. Auf solche Art kommt der Ursprung der ganzen Masse des Leidens zu stande. Aus dem restlosen Verschwinden aber und der Aufhebung des Nichtwissens folgt Aufhebung der Gestaltungen; aus der Aufhebung der Gestaltungen folgt Aufhebung des Bewußtseins usw., usw. Auf solche Art kommt die Aufhebung der ganzen Masse des Leidens zustande.“


    Zwei Menschen zeigen auf den Mond und sagen Mond... Da sagt man es herrscht Übereinstimmung auch wenn diese nur bedingt ist bzw. relativ ist.... Das relative wird deutlicher, wenn zwei Leute auf den Mond zeigen und einer sagt Mond, der andere jedoch Moon... Der eine sagt da herrscht Übereinstimmung und bezieht sich dabei auf das Inhaltliche.... Der Andere sagt es herrscht Verschiedenheit und bezieht sich auf das sprachliche.... Beide Aussagen sind wahr in Abhängigkeit zu ihrem Bezug.

    Den Mond berührt das alles nicht. Für ihn gibt es keine Unterscheidung... somit auch keine Übereinstimmung.

    Was das verschiedene betrifft, da kann ich Dir zustimmen. Was ich aber meinte ist, dass mich mehr der rote Faden interessiert der sich durch die verschiedenen buddhistischen Traditionen zieht, als das Traditionelle in ihnen...um das tun zu können muss ich mich allerdings auf die verschiedene Sprachen einlassen... Genauso muss ich mich auf die "2 Wahrheiten" einlassen, um das Verbindende zu sehen... Auch wenn diese Unterscheidung an sich, wie alle Unterscheidungen relativ ist. Du sprachst von den unterschiedlichen Buddhas in den verschiedenen Traditionen und magst damit relativ gesehen recht haben. Mich interessiert die relative Verschiedenheit bzw. Trennung aber nicht wirklich, da diese Verschiedenheit wo Leidbefreiung stattfindet nicht existiert.

    Hi Reboot,

    Ich schaue in aller Regel mehr auf die verbindende Dinge und suche nicht das Trennende.. Dadurch bedingt auch meine Perspektive zu diesem Thema. Im Palikanon wirst Du auf keine wortwörtlich Aussage zu relative und absolute bzw. Wahrheit im höchsten Sinn finden... Das stimmt. Aber als Erläuterung kann sie zu einer rechten Ansicht der Lehre trotzdem beitragen. Es ist so wie Du es selbst schon mit eigenen Worten versucht hast zu erklären im Bezug auf Buddhas Rückenschmerzen.... Wenn nun jemand sagt er würde den wahren Buddhimus lehren und dort gäbe es keine Befreiung vom Leiden, weil der Buddha hätte ja Rückenschmerzen gehabt... Dann kann man ihm entgegnen, dass es nicht um diese Art des Leidens geht und das die Rückenschmerzen eben relativ zu sehen sind, die bedingt durch das Leben zu Stande kommen.. Und das aber wahre Leidbefreiung auf einer anderen, höheren Ebene stattfindet. Ich denke, das wäre vollkommen mit dem Theravada vereinbar, auch wenn es so nirgends wortwörtlich im Palikanon steht. Was MN117 betrifft, da ist es im Bezug darauf doch so, dass Buddha dort den Pfad lehrt, der zu dieser Leidbefreiung im höheren Sinn führt... Dort weist der Buddha auf jeweils zweierlei Ebenen hin... zum einen auf die weltliche ... im Unterschied zu den Überweltlichen, die er Pfadfaktoren nennt.... Die Ebene eben, um die es bei der Leidbefreiung tatsächlich geht.. Wahrheiten im höchsten, überweltlichen Sinn (Pfadfaktoren), die es gilt zu entwickeln.... und nicht etwa geht es dabei um die Wahrheiten in einem weltlichen Sinn, die sich zwar günstig Auswirken können, aber eben nicht unmittelbar zu Leidbefreiung führen.

    Was ich jetzt und du ja auch konkret ansprichst wird im Abschnitt 8 MN117 beschrieben. Hier wird zu richtiger Ansicht im Fall des edlen Geist dessen Erkennen triebfrei undsoweiter ist, keine konkrete Vorstellung angegeben, stattdessen wird dieser ansichtsdurchschauende Geist/dieser Grad der Bewusstseinsentfaltung erkärt. "Weisheit" ist da ein Begriff. Man kann sich ja auch jemanden denken, der alle Ansichten als Ansichten erkennt, aber gewissermassen weniger innere keine Erdung hat, so dass für ihn das Sprechen und Denken und Vorstellungserwecken in anderen Menschen wie ein Spiel eher erscheint. So denke ich mir das bei der Erklärung. Denn der 'edle Jünger' oder der 'edle Geist' ist ja noch nicht auf der sicheren Seite.



    Insofern ist dieser (eigentlich auch schon) seltener auftretende 'Typ Erkennen' (vager: 'Typ Mensch') doch auch ein weniger gutes Beispiel für höchstes Erkennen und jetztmachichmal den Schrägstrich/höchste Wahrheit?

    Sehe ich nicht so, rechte Ansicht/Erkenntnis im Sinne von überweltlich, triebfrei ist für mich

    nichts halbes. Jemand der das verwirklicht hat steht für mich für:


    "Als die 'Stille' (mona) wird die Erkenntnis (ñāna) bezeichnet, die da besteht in Weisheit, Wissen . . . Unverblendung, Lehr-Erforschung, Rechter Erkenntnis. Wer solche Erkenntnis besitzt, ist ein 'stiller Weiser' (muni), einer, der zur Stille gelangt ist (mona-patto).


    Nicht durch Schweigen wird der Wirre, unverständige zu einem Stillen.Wer aber, mit der Waage in der Hand, das Beste sich erwählt als Weiser,Und Böses meidet, solcher ist ein Stiller; ein Stiller, wahrlich, wird er so.Weil beide Welten wägend er versteht (munāti), darum wird Muni er genannt.


    dem der Körper still, still auch das Wort und still der Geist,Der triebbefreite Stille, dem dieses Stillsein eigen ist,,Der allseits Losgelöste', so wird er genannt.Bei dem der Körper still, still auch das Wort und still der Geist,Der triebbefreite Stille, dem dieses Stillsein eigen ist,,Vom Übel rein gebadet', so wird er genannt."


    Sutta Nipata Anhang A.1


    Deshalb habe ich auch nicht so recht verstanden was du meintest.. Für Dich ist jemand der rechte, überweltlichen Ansicht hat, quasi jemand der nur den ersten Schritt vom Achtfachen Pfad gegangen ist?

    Also in Mn117 lese ich etwas anderes, deshalb ist es jetzt schwer darauf eine passende Antwort zu finden. Ich bleibe jetzt mal bei der Übersetzung mit Ansicht....


    "5. "Und was, ihr Bhikkhus, ist falsche Ansicht? 'Es gibt keine Gaben, nichts Dargebrachtes oder Geopfertes; keine Frucht oder Ergebnis guter und schlechter Taten; nicht diese Welt, nicht die andere Welt; keine Mutter, keinen Vater; keine spontan geborenen Wesen; keine guten und tugendhaften Mönche und Brahmanen auf der Welt, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern.' Dies ist falsche Ansicht."

    6. "Und was, ihr Bhikkhus, ist Richtige Ansicht? Richtige Ansicht, sage ich, ist von zweifacher Art: es gibt richtige Ansicht, die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt [4]; und es gibt Richtige Ansicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Pfadfaktor ist."


    Wenn ich jetzt lese was du geschrieben hast, dann könnte man meinen es ginge nur um eine richtige und eine falsche Ansicht.... Aber in MN 117 sind ja 2 richtige Ansichten beschrieben.... Darauf habe ich mich bezogen. Die eine richtige Ansicht ist von den Trieben beeinflusst und die andere nicht.... Aber deswegen sind sie ja trotzdem beide richtig und nicht etwa die eine falsch.

    Wenn ich dem nun Nagarjuna gegenüberstelle dann ist da die relative Wahrheit (die von den Trieben beeinflusste) zu finden und die Wahrheit im höchsten Sinn (nicht von den Trieben beeinflusst)... Den Begriff "absolute Wahrheit" mag ich übrigends persönlich nicht besonders, weshalb ich lieber Wahrheit im höchsten Sinn verwende.

    Was es mir bringt? Die Unterscheidung hilft mir beim Verständnis der Lehre... Wenn dort zb. davon die Rede ist, dass der Buddha an Rückenschmerzen litt, dann weiß ich dass das eine relative Wahrheit ist.....Und nicht etwa der Wahrheit im höchsten Sinne wiederspricht, dass Buddha das Leiden überwunden hat... Wäre das nicht so, dann müsste ich ja die ganze Lehre in Zweifel ziehen... Oder wie sollte ich dann diese Aussage aus dem Palikanon verstehen z. B.


    "Sieben Vorstellungen, ihr Mönche, entfaltet und häufig geübt, bringen hohen Lohn und Segen; sie münden im Todlosen, enden im Todlosen"


    Worauf bezieht sich "todlos"? Würde ich da nicht verstehen das sich "todlos" auf Wahrheit I'm höchsten Sinn bezieht, dann müsste der Buddha ja heute noch physisch unter uns weilen... usw.


    Liebe Grüße...

    Auch da ist ausschlaggebend sich von den Extremen fernzuhalten. Was ist buchstäblich? Die Buchstaben erlangen als Wörter ihre Bedeutung in Abhängigkeit vom Geist der sie aufnimmt. Wenn man das vergisst, dann könnte man denken, in den Wörtern allein läge eine Wahrheit. Das was man dann sieht, erscheint als unmissverständlich und das wiederum blockiert die heilsame Veränderung im Geist.. So bleibt man wohl eher starr bei den eigens gefärbten Ansichten, die man für unantastbar bzw. heilig hält.

    Anders herum kann man aber auch der eigenen Interpretation zu viel Bedeutung zukommen lassen, so dass das Wort weitestgehend ignoriert wird... Indem man alles was einem irgendwie nicht in dem Kram passt, als nicht buchstäblich zu nehmen abtut.. Das wäre dann eher die nihilistische Haltung, die das Voranschreiten blockiert. Beides fällt in die Kategorie Selbstbetrug bzw. Verblendung.

    Ich wollte damit auch nicht sagen, dass Nagarjuna nicht mehr aktuell ist.. Auch wenn keine der heutigen Lehrtraditionen Essentialismus lehrt, gibt es ja immer noch die entsprechenden persönlichen Neigungen und persönlichen Auslegungen die dazu führen können, dass man da schnell in eine Falle tritt. Ebenso, dass man in die die andere Richtung in die "Nihilismusfalle" tritt. Da kann Nagarjuna gerade rücken und helfen, indem er auf entsprechende Aspekte in der Lehre hinweist. So ist ja auch das Tetralemma ist ja keine Erfindung Nagarjunas, sondern man findet es auch im Palikanon...


    "Diese spekulativen Ansichten sind vom Erhabenen nicht verkündet worden, sind von ihm verworfen und abgelehnt worden, nämlich:

    • 'Die Welt ist ewig' und
    • 'die Welt ist nicht ewig';
    • 'die Welt ist endlich' und
    • 'die Welt ist unendlich';
    • 'die Seele ist das gleiche wie der Körper' und
    • 'die Seele ist eine Sache und der Körper eine andere'; und
    • 'ein Tathāgata existiert nach dem Tode' und
    • 'ein Tathāgata existiert nach dem Tode nicht' und
    • 'sowohl existiert ein Tathāgata nach dem Tode, als auch existiert er nicht' und
    • 'weder existiert ein Tathāgata nach dem Tode, noch existiert er nicht.' ". Majjhima Nikāya 63

    Was den Palikanon betrifft kann man auf Mn117 verweisen.

    Das was da beschrieben wird ist nichts anderes als konventionellen Wahrheit ... Und "überweltlichen" Wahrheit im höheren Sinn.

    U.a.


    "Was ist nun, ihr Mönche, rechte Erkenntnis?

    Rechte Erkenntnis, sag' ich da, Mönche, ist doppelter Art.

    • Es gibt, ihr Mönche, eine rechte Erkenntnis, die wahnhaft, hilfreich, zuträglich ist;
    • es gibt, ihr Mönche, eine rechte Erkenntnis, die heilig, wahnlos, überweltlich, auf dem Wege zu finden ist."

    Warum wurde dieses Konzept dann z. B. von Nagarjuna so herausgestellt... Bzw. wozu war es hilfreich?


    Zu Zeiten Nagarjuna gab es die verschiedensten Schulen (die es heute nicht mehr gibt) , die sich auf die Lehre berufen haben. Besonders Schulen mit einer essentialistische Auffassung, drohten dort überhand zu nehmen.. Sie Interpretierten in einige Aussagen der Schrift Attaglaube hinein und Nagarjuna versuchte klarzustellen, dass diese Interpretationen falsch waren. Dazu nutzte er u. A. das Konzept der 2 Wahrheiten um die Essentialisten zu wiederlegen... Er versuchte damit die Lehre die im Laufe der Zeit in seiner Region immer mehr zu verfälschen drohte, zu retten und zur Mitte hin zurückzuführen. Das ist ihm auch gelungen....

    Wieso ist es so einfach ein schönes Leben aufzugeben mit dem man zufrieden ist, gibt man nicht lieber ein unangenehmes Leben auf mit dem man eh nicht zufrieden ist?

    Wer erkennt schon sein gutes Leben, wenn irgendjemand einem erzählt, dass das andere Ufer viel besser ist?

    Ein Glaube an ein besseres anderes Ufer hat ja hier offenbar keine Rolle gespielt. Die Motorradfahrerin war zufrieden mit einem schönen Leben und das hat ihr das vermeintlich bevorstehende Sterben erleichtert. Sie hing also gerade deshalb nicht am Leben weil es schön war. Rein theoretisch kann ich das nicht so recht nachvollziehen.

    Naja... Du gehst irgendwo gut essen... Du bist satt und zufrieden und in dem Moment räumt jemand den Teller ab.... Alles gut. Zieht allerdings jemand den Teller weg während du noch mitten beim Essen und hungrig bist, dann wird das eher unangenehm sein.

    Ach... komm schon... 😘

    In dem Schreiben ging es um die Freigabe von (E-) Zweirädern mit 11kw für den PKW-Führerschein

    :like:


    Blöde Frage. Was hat die Verteidigungsministerin damit zu tun? :?

    Da war sie noch Generalsekretärin... Und unter Druck wegen ihrer Büttenrede...