Onyx9:Das ist bei mir noch immer ein wiederaufkeimender Faktor: Scham und Schuld.
Eines der 5 Hindernisse
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Sinnenlust (kāma-cchanda),
Übelwollen (vyāpāda),
Stumpfheit und Mattheit (thīna-middha),
Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (uddhacca-kukkucca),
skeptischer Zweifel (siehe vicikicchā).
Auf der anderen Seite, kann "Scham", als in die Zukuft gerichtete Projektion (Vorstellung) (iSv "sich schämen etwas zu tun"), auch als positive Hemmung (Hindernis) am Anfang des gelehrten (vermeintlichen) Weges verstanden werden, wenn - und nur wenn - sie denn tatsächlich Negatives hemmt
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hiri ottappa
'Schamgefühl' und 'Gewissensscheu', sind 2 mit allem karmisch-heilsamen Bewußtsein verbundene Geistesfaktoren.
»Zwei lichte Dinge gibt es, ihr Mönche: Schamgefühl und Gewissensscheu . . .«
(A. II. 7-9).
»Sich schämen, wovor man sich schämen sollte, sich schämen vor der Ausübung böser, unheilsamer Dinge: das nennt man Schamgefühl. Sich scheuen, wovor man sich scheuen sollte usw.: das nennt man Gewissensscheu« (Pug. 79, 80).
»Zwei lichte Dinge, ihr Mönche, beschirmen die Welt: Schamgefühl und Gewissensscheu. Würden nämlich nicht diese beiden Dinge die Welt beschirmen, so würde man da weder seine Mutter kennen, noch der Mutter Schwester, noch des Mutterbruders Weib, noch des Lehrers Weib . . .«
Vgl. ahirika.
Hier ist dann die vorgestellte Gemeinschaft hilfreich oder der vorgestellte Lehrer, in deren Augen man nicht schlecht erscheinen will ("was sollen denn die Nachbarn denken?").
ZitatScham ist ein Gefühl der Verlegenheit oder der Bloßstellung, das ... auf dem Bewusstsein beruhen kann, durch unehrenhafte, unanständige oder erfolglose Handlungen sozialen Erwartungen oder Normen nicht entsprochen zu haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schamgef%C3%BChl
Per Vorstellung wird also eine Möglichkeit vorweggenommen, was dann zur Vermeidung einer physischen oder mentalen Handlung (z.B. mentale Wertschätzung oder Bekräftigung von Handlungen oder Motivationen/Gedanken) führt.
Das kann auch ein Grund dafür sein, warum Gelübde, wenn man sie vor jemand anderem nimmt, "wirksamer" sind als wenn man sie nur für sich, ohne die Beteiligung anderer, nimmt.