Dharma-Modell 1: dukkha-dharma

  • Dukkha-Dharma


    Leben ist Leiden - so lautet die zentrale Erkenntnis des Buddha. Mit dem Praxisweg des Achtfachen Pfades hat der Erwachte uns einen Ausweg aus diesem existentiellen Dilemma gezeigt. Als Ursache des Leidens hat er Gier, Hass und Verblendung identifiziert. Gemeint ist das Anhaften an Phänomenen, die wir entweder haben wollen oder loswerden wollen und das alles im Irrglauben, unser nach Befriedigung gierende Ich sei ein dauerhaftes, autonomes Selbst. Die Praxis der Meditation hilft uns, tiefe Einsicht in die Beschaffenheit des Daseins zu gewinnen, das durch Vergänglichkeit, Unzulänglichkeit und Selbst-Losigkeit gekennzeichnet ist.


    Die Praxis des Achtfachen Pfades hilft uns, diese Impulse der Gier auszurotten, im Wissen, dass Leiden vor allem frustrierte Gier ist. Solange diese Begierde nicht überwunden ist, dreht sich das Rad des Samsara unablässig weiter. Handlungen, die ihren Ursprung in ichzentrierter Begierde haben, erzeugen Karma. Solange es Karma gibt, wird es auch immer wieder zu einer neuen Geburt kommen. Erst mit dem Ende von Karma und dem restlosen Erlöschen der Begierde im Realisieren von nibbana ist der Prozess ständig neuer Geburten beendet. Dies ist das höchste Ziel des Buddha-Schülers: künftigen Geburten jedwede Grundlage zu entziehen. Denn die restlose Auslöschung von dukkha (dem Leiden) gelingt nur durch die restlose Auslöschung des Lebens.


    Der Praktizierende hat daher jegliche "Lust am Leben" zu überwinden. Lustorientierte Aktivitäten wie tanzen und musizieren sowie der Besuch von Theater-, Film- und sonstigen Unterhaltungsveranstaltungen oder gar die Ausübung von Geschlechtsverkehr sind im Interesse einer fortschreitenden Entsüchtung kontraproduktiv und zu unterlassen, denn sie fördern die Anhaftung an das Leben. Der Verlust von sinnlich ausgerichteter Lebenslust durch Entsagung geht jedoch einher mit einem Zugewinn an höherer Freude. Es ist die Freude an der Unabhängigkeit von sinnlichen Genüssen, es ist die Freiheit von ans Samsara-Rad kettenden Begierden.


    Hilfreich bei der Überwindung der Daseinslust ist die regelmäßige Betrachtung des unausweichlichen Todes. Indem der Praktizierende sich die Endlichkeit des Daseins immer wieder vor Augen führt, kann er die Anhaftung ans Leben überwinden und dem Fernziel der endgültigen Geburtenversiegung durch Realisierung des nibbana näher kommen.
    Leben ist Leiden - nur in der völligen Überwindung des Lebens durch völlige Auslöschung des Karmas ist dem Leiden beizukommen.

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:


    Ondas "dukkha-dharma"


    die Vier Edlen Wahrheiten werden nicht selten in ihrer Wirkung überschätzt & falsch verstanden


    Onda:

    Leben ist Leiden - so lautet die zentrale Erkenntnis des Buddha.


    "Leben ist Leiden" ist eine unerleuchtete Aussage


    die 1. Edle Wahrheit lautet "es gibt Leid"


    das ist Buddhas nüchterne Feststellung wie die Diagnose eines gutes Arztes


    Leben kann aber auch Sukha ('höhere Freude') beinhalten, wenn auch nur vorübergehend, und den Weg (3. und 4. Edle Wahrheit) zum nicht vorübergehenden


    das wird oft vernachlässigt


    Onda:

    im Irrglauben, unser nach Befriedigung gierende Ich sei ein dauerhaftes, autonomes Selbst.


    eine weitere unerleuchtete Aussage


    das 'nicht-dauerhafte nicht-autonome Selbst' ist ebenso wenig existent wie das 'dauerhafte autonome Selbst'


    stattdessen lehrte der Buddha da ist Form, Gefühle, Wahrnehmung, Gestaltungen & Bewusstsein


    Onda:

    Denn die restlose Auslöschung von dukkha (dem Leiden) gelingt nur durch die restlose Auslöschung des Lebens.


    noch mehr Unsinn


    Auslösung des Leides gelingt nicht durch "Auslöschung des Lebens"


    nach seiner Erleuchtung waren die fünf Khandas des Buddha weiter funktionstüchtig


    er war nicht 'tot', sondern hat das 'Todlose' erreicht


    Onda:

    Der Praktizierende hat daher jegliche "Lust am Leben" zu überwinden. Lustorientierte Aktivitäten wie tanzen und musizieren sowie der Besuch von Theater-, Film- und sonstigen Unterhaltungsveranstaltungen oder gar die Ausübung von Geschlechtsverkehr sind im Interesse einer fortschreitenden Entsüchtung kontraproduktiv und zu unterlassen, denn sie fördern die Anhaftung an das Leben.


    der Buddha forderte keine Hausmenschen auf alles links liegen zu lassen


    die Lehre hilft jedem Menschen besser klarzukommen, entsprechend seiner Fähigkeiten


    Onda:

    dem Fernziel der endgültigen Geburtenversiegung durch Realisierung des nibbana näher kommen


    wenn man so denkt bleibt das tatsächlich ein fernes Ziel


    Onda:

    Leben ist Leiden - nur in der völligen Überwindung des Lebens durch völlige Auslöschung des Karmas ist dem Leiden beizukommen.


    Quark mit Soße


    das ist (sofern es überhaupt ernst gemeint war) "Onda-Dharma", nicht Buddhadhamma


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti,
    schade das du es nicht lassen kontest, deine persönliche quark soße auf Onda zu versprühen..... :D
    was du sonst geschrieben hast, finde ich einleuchtend und klar...
    .

  • nibbuti:


    ...das ist (sofern es überhaupt ernst gemeint war) "Onda-Dharma", nicht Buddhadhamma


    ... da kennst du mich aber schlecht...
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)


  • Das ist eine Grundlegend falsche Aussage.
    Die Übersetzung ist nicht :


    Leben ist Leiden


    sondern


    Es gibt Leid.


    Wenn alles im Leben leiden wäre, dann hätte Buddha sich nicht aus dem Leid befreien können und gleichzeitig weiterleben.


    Dies ist sicher einer der zentralen Mißverständnisse im Buddhismus, der durch falsche westliche Übersetzung sich immer weiter verbreitet.


    Dazu möchte ich eine differenzierte Erklärung geben.
    Formen sind dem Kreislauf von Geburt und Tod unterworfen. Dies erfahren Menschen gewöhnlich als Leidvoll.
    Wenn es nicht außer Formen IM Leben gäbe, denn wäre tatsächlich alles Leidvoll. Man könnte auch sagen alle "Dinge" oder alle "Formen" sind Leid.
    Buddha erkannte aber, dass es nicht nur "Dinge" und "Formen" gibt sondern auch eine Leerheit, einen Raum der Untrennbar mit allem verbunden ist.
    Wenn wir uns dieser Leerheit bewusst werden und uns somit nicht mehr auschließlich mit den Formen identfizieren, dann hört auch das Leid auf.
    Wir können dann weiter die geburt und den Tod von Formen annehmen ohne darunter zu leiden.
    Das Mißverständis im Westen kommt durch die Vorstellung, dass der Tod das Gegenteil vom Leben sei. Der Tod ist aber der Gegensatz zur Geburt. Zum Leben gibt es kein Gegenteil. Auch wenn wissenschaftler versuchen dies durch konzepte darzustellen ist diese sichtweise falsch. Wenn das Leben einen anfang hätte, so müßte es auch ein ende haben. Was wir mir "Leben" im Alltag meinen ist oft mit "mein Leben" oder ein menschliches Leben gemeint. Der Mensch ist aber nur eine mögliche Lebensform, so wie alle uns wissenschaftlich bekannten Lebewesen bzw Lebensformen. Das ist ein sprachliches Problem das immer wieder zu Verwirrung führt und deswegen wird der Buddhismus oft als Lebensfeindlich oder verneinend betrachtet.
    Die "Lust am Leben" zu überwinden bedeutet sich vor allem nicht in den Formen des Lebens zu verlieren, sondern auch die tiefe des Lebens, die formlose Dimension des Lebens zu erfahren. Eben durch Meditation. Dann erst ist die Anhaftung an den Formen überwindbar, da wir uns nicht mehr ausschließlich mit den Dingen identifizieren. Alle Formen sind auch dem Karma unterworfen. Sich vom Karma zu befreien bedeutet sich von der Identfikation mit formen zu befreien und dies ist sehr wohl in einem Menschenleben möglich wie Buddha selbst gezeigt hat. Dabei gibt es natürlich verschiedene Grade der desidentifkation. In der ersten Stufe wird dies ja mit Stromeintritt bezeichnet, was ja bedeutet, dass man die Grundlegende Natur der Dinge erkannt hat und somit auf dem Weg der vollständigen Befreiung ist und nicht mehr auf eine Ebene der sehr starken Identifikationen wie Hass, Geiz, und Unwissenheit zuückfällt, sondern nur noch an Begierde, Eifersucht und Stolz anhaftet.

  • Jungs,


    mir scheint recht deutlich, dass der gute Onda da eine z.T. (bewusst?) provokante Zuspitzung formuliert hat. Wenn Ihr da jetzt mit dem klassischen "Stimmt nicht! Stimmt nicht!" drauf los geht … ähm … Euer Ding.
    Ich finde es durchaus interessant, über solche Zuspitzungen nachzudenken, weil sie typische Verständnismuster abbilden und beinhalten.
    Was wir uns in unserem Austausch hier fragen dürfen ist, in wie weit unser denken, sprechen und hier schreiben solche Verständnismuster abbildet/erzeugt und warum. Möglicherweise wider besserer eigener Absicht, aber nichts-desto-trotz.
    Einfach mal schauen, wo die eigenen Textbausteine (im Kopf und in den Postings) vielleicht doch in diese Muster passen.


    FInd ich bei mir gerade spannend! :D


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Buddha-Dhamma versteht man ansatzweise mit Samadhi
    und dem ersten Jhana; das weiß jemand, der mal einem "Verständigen" gelauscht hat
    oder selber in der Lage war eine vernünftige Dhamma-Rede aus dem Stehgreif,
    und mit Frageeinwürfen durch Anwesende, flüssig und widerspruchslos in sich,
    zu halten. Ansonsten ist es Onda-Sprache oder Onyx-Sprache oder einfach Ego-Kram. :)



    PS: Gehört die Werbung unter "gewinnen" hier mit zu ?
    Kann ich einen I-Pod gewinnen, wenn ich die Lösung des Ego-Kram-Aufsatzes destilliere ? :D

  • malsehen:

    mir scheint recht deutlich, dass der gute Onda da eine z.T. (bewusst?) provokante Zuspitzung formuliert hat.


    Es ist ein bewusst zugespitzes Modell. Es ist ein Extrakt aus vielen Postings einer bestimmten Denkrichtung. Eine Lesart des Buddha-Dharma (mit der ich persönlich nichts anfangen kann). Ich habe den Eindruck, dass mit dieser Skizze der buddhistische Kosmos einiger User treffend beschrieben ist. An anderer Stelle habe ich dieses Modell als "spirituelle Suizid-Phantasie" bezeichnet.


    Onda


    Zitat

    Ich finde es durchaus interessant, über solche Zuspitzungen nachzudenken, weil sie typische Verständnismuster abbilden und beinhalten.

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

    Einmal editiert, zuletzt von Onda ()

  • Ist doch schön, das du zumindest für dieses Feld schon eine Sternenkarte angefertigt hast :D

  • Ach plötzlich wollt ihr es wieder wieder spitz, eckig, hart ... na gut
    Das Dharma also als werkzeug zum "selbst" Mord, eine sterbehilfe für Egos, die "ihr Leben" nicht mehr ertragen..
    Dann verteile ich gerne die Dharma Todesspritze.. :evil:
    Das Leben ist voller Leid. Wo man hinschaut frustierte leute die glauben sie können mit Belehrungen und meditieren dem Tod entfliehen.
    Sie suchen vergeblich in zukünftigem Leben, einer besseren Praxis die Erlösung und doch werden sie nie zu sich selbst finden.
    Da hilft kein beten, keine Matras und kein Buddhaland. Alles nur ein Spiel der Götter um uns in Wahnsin zu treiben damit wir den Verstand verlieren, das es nichts zu finden gibt. Keine Befreiung, keine Erleuchtung. Einfach nichts. So traurig siehts aus in der Welt.... :badgrin:
    Da kann man froh sein wenn das Spiel ein baldiges Ende hat...

  • sonnenschein:

    Einfach nichts. So traurig siehts aus in der Welt.... :badgrin:


    :shock: was nun, nichts oder traurig? oder ein trauriges nicht, nicht traurig.....
    .

  • malsehen:

    mir scheint recht deutlich, dass der gute Onda da eine z.T. (bewusst?) provokante Zuspitzung formuliert hat. Wenn Ihr da jetzt mit dem klassischen "Stimmt nicht! Stimmt nicht!" drauf los geht … ähm … Euer Ding.


    Für Eingeweihte und gelangweilte Stammuser ist das erkenntlich. Für die anderen nicht gerade Buddha-like.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Onda:

    ... da kennst du mich aber schlecht...


    Onda:

    Es ist ein bewusst zugespitzes Modell. Es ist ein Extrakt aus vielen Postings einer bestimmten Denkrichtung.


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • :lol:
    Was sind Sie von Beruf ?
    Konzepter .
    Bitte was ?
    Ähm Konzept-Analytiker.
    Bitte ?
    Spezialist für metaphorische Ansätze.
    Was ?
    Ich schreibe Rezepte.
    Sie sind Diätassistent ?
    Nein. Entwickler.
    Was entwickeln Sie ?
    Analytische Rezepte für Konzepte.
    Ach so.
    Dachte schon, da kommt wieder so ein buddhistischer Spinner.
    Dann gehn Sie mal zum Marketing-Vermittler.
    Nein.Nein!
    Hörn Sie mal, ich hab nicht ewig Zeit.
    :lol:

  • Möchtest du mir etwas mitteilen, Onyx?


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Find ich gut, dass diese Verständnismuster mal auf dem Tisch liegen.
    Ich will zwar nicht schon wieder mit Karma+Wiedergeburt anfangen, aber dieses Muster hier fügt sich darin direkt ein.


    Was ist "Erlöschen der Daseinsgrundlage" und "Nicht-Wiedergeburt beim erreichen von Nibbana" denn anderes als
    Nie mehr leben zu wollen ? In manchen Texten wird ganz klar darauf hingewiesen, dass der Hang zum Dasein wie eine, ich glaube Mangopalme, abgeschnitten ist.


    Familie, Freunde, Verliebtsein, Neugier, Wohlfühlen (außer der Meditationsstille), Spaß usw. sind Gegebenheiten, die nicht zum loslösen vom Dasein bzw. Leben führen. Darum erreichen ja nach dem Mönchsbuddhismus, Mönche alle buddhistischen Stufen. Nicht-Mönchen wird das nicht zugetraut.


    Ich kann allerdings mit diesem Muster auch nichts anfangen. Hinzu kommt, keiner merkt es, man selbst nicht und auch die Welt merkt es nicht, wenn "man oder ich" nicht mehr Wiedergeboren wird.
    1. Woran soll man es auch erkennen ?
    2. Da wo die Lebensbedingungen stimmen entsteht Leben, so oder so. Wo Sonne scheint und ein Graskeim ist, entsteht Gras (Samen+Befruchtung jeglicher Art), egal wieviele Wesen voher Nirwana erreichten.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Nur Spaß , Onda ! War ja auch mal auf dem Trip.
    Es geht auch nicht anders, zu einer gewissen Zeit gehört es dazu.
    Ich wünsch dir alles Gute in echt ! :)

  • Den einleitenden Text habe ich dank des Feedbacks um einen wichtigen Passus (in rot) ergänzt.


    Dukkha-Dharma


    Leben ist Leiden - so lautet die zentrale Erkenntnis des Buddha. Mit dem Praxisweg des Achtfachen Pfades hat der Erwachte uns einen Ausweg aus diesem existentiellen Dilemma gezeigt. Als Ursache des Leidens hat er Gier, Hass und Verblendung identifiziert. Gemeint ist das Anhaften an Phänomenen, die wir entweder haben wollen oder loswerden wollen und das alles im Irrglauben, unser nach Befriedigung gierende Ich sei ein dauerhaftes, autonomes Selbst. Die Praxis der Meditation hilft uns, tiefe Einsicht in die Beschaffenheit des Daseins zu gewinnen, das durch Vergänglichkeit, Unzulänglichkeit und Selbst-Losigkeit gekennzeichnet ist.


    Die Praxis des Achtfachen Pfades hilft uns, diese Impulse der Gier auszurotten, im Wissen, dass Leiden vor allem frustrierte Gier ist. Solange diese Begierde nicht überwunden ist, dreht sich das Rad des Samsara unablässig weiter. Handlungen, die ihren Ursprung in ichzentrierter Begierde haben, erzeugen Karma. Solange es Karma gibt, wird es auch immer wieder zu einer neuen Geburt kommen. Erst mit dem Ende von Karma und dem restlosen Erlöschen der Begierde im Realisieren von nibbana ist der Prozess ständig neuer Geburten beendet. Dies ist das höchste Ziel des Buddha-Schülers: künftigen Geburten jedwede Grundlage zu entziehen. Denn die restlose Auslöschung von dukkha (dem Leiden) gelingt nur durch die restlose Auslöschung des Lebens.


    Der Praktizierende hat daher jegliche "Lust am Leben" zu überwinden. Lustorientierte Aktivitäten wie tanzen und musizieren sowie der Besuch von Theater-, Film- und sonstigen Unterhaltungsveranstaltungen oder gar die Ausübung von Geschlechtsverkehr sind im Interesse einer fortschreitenden Entsüchtung kontraproduktiv und zu unterlassen, denn sie fördern die Anhaftung an das Leben. Der Verlust von sinnlich ausgerichteter Lebenslust durch Entsagung geht jedoch einher mit einem Zugewinn an höherer Freude. Es ist die Freude an der Unabhängigkeit von sinnlichen Genüssen, es ist die Freiheit von ans Samsara-Rad kettenden Begierden.


    Hilfreich bei der Überwindung der Daseinslust ist die regelmäßige Betrachtung des unausweichlichen Todes. Indem der Praktizierende sich die Endlichkeit des Daseins immer wieder vor Augen führt, kann er die Anhaftung ans Leben überwinden und dem Fernziel der endgültigen Geburtenversiegung durch Realisierung des nibbana näher kommen. Gerade in der Frage der Geburtenversiegung zeigt sich auch, dass der wahre Buddhismus der monastische ist. Der Buddhismus für Laienanhänger ist gleichsam ein "Buddhismus light" für Menschen, die karmisch noch nicht so weit sind, während der Mönch das Projekt der Geburtenversiegung auch schon vor Erreichung des nibbana durch Keuschheit realisieren kann.
    Leben ist Leiden - nur in der völligen Überwindung des Lebens durch völlige Auslöschung des Karmas ist dem Leiden beizukommen.

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Und wozu das ganze jetzt nochmal? Ist doch eine altbekannte Angelegenheit. Deswegen gibt es doch überhaupt erst das sogenannte "große Fahrzeug" und überhaupt so viele verschiedene Schulen innerhalb des Buddhismus.


    Nicht alle haben das gleiche Reiseziel, nur im ungefähren Gebiet sind sich die meisten wohl einig: Mehr Glück :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • nibbuti:

    das 'nicht-dauerhafte nicht-autonome Selbst' ist ebenso wenig existent wie das 'dauerhafte autonome Selbst'


    So ist es.


    Zitat

    "Wenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm.


    • Die Ansicht 'für mich gibt es ein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
    • die Ansicht 'für mich gibt es kein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
    • ...


    (MN 2)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Geronimo:

    Und wozu das ganze jetzt nochmal? Ist doch eine altbekannte Angelegenheit. Deswegen gibt es doch überhaupt erst das sogenannte "große Fahrzeug" und überhaupt so viele verschiedene Schulen innerhalb des Buddhismus.


    Nicht alle haben das gleiche Reiseziel, nur im ungefähren Gebiet sind sich die meisten wohl einig: Mehr Glück :)


    Jeder glaubt ein Reiseziel zu haben und merkt nicht das alle die glauben ein eigenes Ziel zu haben in einem Zug sitzen.

  • Onda:

    Gerade in der Frage der Geburtenversiegung zeigt sich auch, dass der wahre Buddhismus der monastische ist. Der Buddhismus für Laienanhänger ist gleichsam ein "Buddhismus light" für Menschen, die karmisch noch nicht so weit sind, während der Mönch das Projekt der Geburtenversiegung auch schon vor Erreichung des nibbana durch Keuschheit realisieren kann. [/color]


    Wieviel Prozent Sex ist denn in Deinem Buddhismus erlaubt? Strenge Rohkost Diät oder doch mal ab und zu sündigen? Probierst Du nur die "Du darfst" Buddhawurst?
    Wie weit bist Du denn "karmisch" ? Diabetes mit Insulinspritze oder ewig gesund?
    Das was Du als wahren Buddhismus bezeichnest, ist einfach ein Konzept. Buddha hatte viele Frauen und hätte er nur asketisch gelebt hätte er sein Ziel vieleicht nie erreicht. Buddha hatte kein "Leben light" vorgelebt. Er ist von einem extrem ins andere um die Grenzen zu erkennen, Solange jemand ein Ziel hat, ist er noch nicht am Ziel. Solange es Menschen gibt, die als Ziel die Geburtenversiegung haben, haben diese Menschen es noch nicht erreicht. Andere predigen nicht von Zielen sondern Leben es im jetzt und verweisen nicht auf ein zukünftiges Leben.

  • sonnenschein:

    Buddha hatte viele Frauen und hätte er nur asketisch gelebt hätte er sein Ziel vieleicht nie erreicht. Buddha hatte kein "Leben light" vorgelebt.


    Woher hast du das denn? Und beziehst du das auf sein ganzes Leben oder nur auf seine Anfangsjahre, als er noch nicht Buddha genannt wurde?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Ananda:

    Man hat [als Stromeingetretener] nicht das Misstrauen gegenüber dem Buddha .. Dhamma .. Sangha, das der ununterrichtete Weltling besitzt - S 55.13


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.