Elliot:
Nein, ich sehe es nach wie vor so: Ein wirkliches Verstehen des Begriffes "Anatta" ist nur dann möglich, wenn man versteht, was zur Zeit des Buddha mit dem Begriff "Atta" oder "Atman" gemeint war. Und das ist nur sehr bedingt vergleichbar mit dem, was heute im Allgemeinen unter "Ich" und "Selbst" verstanden wird.
Viele Grüße Elliot
Ich denke nicht, das es in dieser Hinsicht damals zu heute den gierigsten Unterschied gibt.
Das zeigen schon die Probleme die es damals mit der Ich-Vorstellung gab. Die Leute waren
damals wie heute mit den Begriffen durch Ansichten und Gewohnheiten überfordert.
Das hat was mit dem Aufbau und der Struktur der geistigen Entwicklung und
Begriffsverarbeitung zu tun. Geht also ins Unbewußte hinein und ist auch deswegen
so essentiell, weil die Fesseln fein daran gebunden sind, deren Durchbrechung für
nibbana erforderlich sind. Andererseits ist es unter günstigen Bedingungen auch nicht
unmöglich dem Schritt um Schritt tiefer nachzugehen.
Grundsätzlich sind dazu die Aussagen in den Lehrreden sehr hilfreich wie z.B. M 22
wo es viel zu verstehen gibt wie:
"Was meint ihr wohl, Mönche: wenn ein Mann das, was an Gräsern und Reisig, Zweiglein und Blättern in diesem Siegerwalde daliegt, wegtrüge, oder verbrennte, oder sonst nach Belieben damit schaltete, würdet ihr da etwa denken: 'Uns trägt der Mann weg, oder verbrennt er, oder schaltet sonst nach Belieben'?"
"Gewiß nicht, o Herr!"
"Und warum nicht?"
"Nicht das ist ja, o Herr, unser Ich oder Eigen!"
"Ebenso nun auch, ihr Mönche, gebet auf, was euch nicht angehört.
Dieses Aufgeben wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen.
Und was, ihr Mönche, gehört euch nicht an?
"Der Körper, ihr Mönche, gehört euch nicht an: ihn gebet auf.
Das Aufgeben wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen.
"Das Gefühl, ihr Mönche, gehört euch nicht an: das gebet auf.
Das Aufgeben wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen.
"Die Wahrnehmung, ihr Mönche, gehört euch nicht an: sie gebet auf.
Das Aufgeben wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen.
"Die Aktivitäten, ihr Mönche, gehören euch nicht an: sie gebet auf.
Das Aufgeben wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen.
"Das Bewußtsein (viññânam), ihr Mönche, gehört euch nicht an: das gebet auf.
Das Aufgeben wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen.
"So hab' ich, ihr Mönche, die Wahrheit wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert. "