• Vor Jahrzehnten habe ich das I-Ging kennengelernt und gelegentlich (spielerisch) befragt. Heute ist mir eine Internet-Variante davon unter die Maus gekommen und hat eine wirklich originelle Antwort auf eine Frage gegeben.


    Da ich parallel dazu Buddhaland als Tab geöffnet hatte, war das eine Ermahnung, einmal nachzusehen, wie Buddha zu Orakel, Horoskop etc. steht. In meiner westlich nüchternen Art hatte ich eher generelle Ablehnung erwartet. Resultat - eigentlich nein.


    Einige Funde irritieren mich. Was haltet ihr etwa von http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1694425/ dem Nechung-Orakel? Das Beispiel ist zufällig und das erste, das mir auf den Schirm kam. Das scheint keine Angelegenheit von tibetischem Buddhismus speziell zu sein, sondern die Suchfunktion im Palikanon liefert insgesamt wenig ablehnendes. Also kein Grund für eine vergleichende Diskussion unterschiedlicher Schulen - bitte.


    Meinungen dazu?

  • Orakel mag es geben, aber verlassen würde ich mich nicht darauf. Man weiß ja doch nie so recht wo diese Offenbarungen herkommen, wie man im Falle des Nechung-Orakels (Link) gesehen hat, wo die angeratene Auseinandersetzung mit der britischen Armee zu einer Niederlage geführt hat.

  • Meines Wissens nach ist gerade das im Link gezeigte eine Form des Schamanismus, natürlich nicht nur in Tibet, aber bestimmt nicht eine des Buddha. Dass der Buddha dies wahrscheinlich nicht abgelehnt hat, liegt daran, dass er durchaus über alle Ebenen "im Bilde" war :D . Aber auch er konnte sein Karma nicht verhindern und aß (wenn das stimmt) eine vergiftete Speise.


    Wozu sollte ich also solch ein Orakel einsetzen (hab auch dies alles schon ausprobiert, fängt bei Tarot an und hört bei indianischem Schamanismus auf), wenn ich doch ganz genau weiß, dass ich allein durch das Befolgen des 8fachen Pfades mein Karma sowohl abbauen als auch zukünftiges positiv beeinflussen kann? Für mich geht es bei Buddhas Lehre darum, die Wirklichkeit zu erkennen und zu akzeptieren. Allein durch den Fortschritt in dieser Praxis ist es möglich, das für mich und andere Richtige zu tun.


    Ein Schamane - wie der des Dalai Lama - hat üblicherweise einen großen Zugang zu den nicht sichtbaren Ebenen. Und deshalb konnte er z. B. auch dem jungen DL voraussagen, dass er und wie bzw. auf welchem Weg er unbedingt damals aus Tibet fliehen sollte. Aber den Tod vieler Mönche und Nonnen sowie der Bevölkerung Tibets konnte er nicht verhindern - da nützt das beste Orakel nichts.


    _()_ Monika

  • Faszinierend finde ich so ein Orakel schon, aber….
    Das sogenannte Tibetische Orakel (Nechung), sowie all die anderen Orakel auch, bedeuten für meine Begriffe nichts anderes, als dass der durch eigene Begabung/Schulung und einer speziell zelebrierten Meditationsmethode in Trance getretene Mönch/Schamane in der Lage ist, sein eigenes karmisches Universum zu betreten.
    Sobald der Mönch/Schamane wieder in die sinnliche Welt eintritt, kann er sich an die konfusen überweltlichen Eindrücke nicht mehr erinnern.


    Da ist m.E. nichts mit halb erwachten Lamas/Geistern, die in den Körper eines Mediums schlüpfen.


    hedin

  • Wer die Jhanas praktiziert, kann durchaus auch "überweltliche" Kräfte, abhiññā entwickeln. Und da spricht auch nichts dagegen. Ist schön, wenn man es kann,
    Zum Beispiel wurde Mahā Moggallāna ob seiner Kräfte, vor allem dem Gedanken lesen vom Buddha des Öfteren gelobt.


    Aaaaber; der Buddha verbot es den Mönchen sich durch diese Dinge bei den Hausleuten Vorteile zu verschaffen



    Bei Anderen die einem orakeln, kann man es nur glauben oder nicht glauben.
    Glauben ist aber nicht wissen und erst recht keine Weisheit. Was soll man mit so etwas? Karmische Gegebenheiten können sich auch ganz rasch ändern. Zum Beispiel, wenn man sich auf den Edlen Achtfachen Pfad begibt und der Lehre des historischen Buddha folgt. Dieser hat gezeigt, dass es geht aus allem (Samsara) auszusteigen. Was sollen da noch Orakel oder ähnliches?


    MonikaMarie1:

    aber auch er konnte sein Karma nicht verhindern und aß (wenn das stimmt) eine vergiftete Speise.


    Meinst Du?



    Jātakam, Die Erzählung von der Konstellation
    „Wer nach dem Stand der Sterne schaut,
    den Toren lässt das Glück im Stich.
    Das Glück ist selbst des Glückes Stern;
    was können die Gestirne tun?“


    Liebe Grüße
    Sukha

  • MonikaMarie1:


    Ein Schamane - wie der des Dalai Lama - hat üblicherweise einen großen Zugang zu den nicht sichtbaren Ebenen. Und deshalb konnte er z. B. auch dem jungen DL voraussagen, dass er und wie bzw. auf welchem Weg er unbedingt damals aus Tibet fliehen sollte.


    _()_ Monika


    hedin:


    Das sogenannte Tibetische Orakel (Nechung), sowie all die anderen Orakel auch, bedeuten für meine Begriffe nichts anderes, als dass der durch eigene Begabung/Schulung und einer speziell zelebrierten Meditationsmethode in Trance getretene Mönch/Schamane in der Lage ist, sein eigenes karmisches Universum zu betreten.
    Sobald der Mönch/Schamane wieder in die sinnliche Welt eintritt, kann er sich an die konfusen überweltlichen Eindrücke nicht mehr erinnern.


    Da ist m.E. nichts mit halb erwachten Lamas/Geistern, die in den Körper eines Mediums schlüpfen.


    hedin


    Habe allerdings eine Filmdokumentation über Tibet, da ist das Nechung - Orakel meistens ein einfacher Bauer.


    Schöne Grüße

  • fotost:

    Meinungen dazu?


    Hi fotost


    Meine Meinung deckt sich weitgehend mit der des Buddha.


    Einige Traditionen und ihre Anhänger sind scharf auf übersinnliche Kräfte und benutzen Orakel, wie du selbst festgestellt hast.


    Der Buddha ermahnte seine Mönche nicht damit anzugeben, da es im unerleuchteten Geist nur Verwirrung stiftet, wie im Fall Jesus die Leute anschließend eher verwirrt waren.


    Für die das direkt erfahren, ist es auch nichts besonderes mehr. Die größte Kraft ist die Kraft des Dhamma!


    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Kann man Orakelsprüche, die eben regelmäßig orakelhaft (mehrdeutig, auslegungsbedürftig) sind entfernt mit Kōans vergleichen?


    Das wäre eine Deutung, die mit meinem ziemlich naturwissenschaftlich geprägten Weltbild zu vereinen wäre. Also ein Orakelspruch nicht als feste Aussage, sondern als Angebot an latent im Orakelbesucher vorhandene Erkenntnisse, die im Alltag mit allen Ablenkungen nicht zugänglich sind.

  • fotost:

    vorhandene Erkenntnisse, die im Alltag mit allen Ablenkungen nicht zugänglich sind.


    Dazu lehrte der Buddha Sati bzw. Satipaṭṭhāna.
    Was auch im Alltag möglich ist.
    Lernen zu sehen, wie die Dinge wirklich sind.
    Da braucht es keine Rätsel in welcher Form auch immer.


    Wozu benötigst Du Orakel?
    Welche Lücke in Deinem Leben sollen sie füllen?
    Was befürchtest Du in der Zukunft?
    Die Fragen gehen nicht nur an fotost


    Die Zukunft ist immer nur Spekulation.
    Wenn man die silas beachtet, dann schützt der Dhamma und man braucht die Zukunft nicht zu fürchten.


    ()

  • Sukha:


    Wozu benötigst Du Orakel?
    Welche Lücke in Deinem Leben sollen sie füllen?
    Was befürchtest Du in der Zukunft?
    ()



    • Ich benötige keine Orakel. Ich bin Westler und eher naturwissenschaftlich nüchtern, deshalb hat mich die Existenz von Orakeln etc. innerhalb des buddhistischen Umfelds verwirrt und ich versuche, es mit meinen Bordmitteln zu integrieren 8)
    • Lücken in meinem Leben gibt es sicher, aber nichts, das ein Orakel füllen könnte.
    • Befürchtung für die Zukunft :?: Das Übliche wie Umweltkatastrophe, die normale Verdummung der Menschheit etc. aber für mich selbst immer weniger. Buddhist sein macht immer freier vom Leiden und Furcht ist eine Form von Leiden


    Danke Sukha für Deine Erklärungen und Deine Fragen.
    Es hilft


    _()_

  • Für mich gibt es zweierlei Orakel:
    Das eine ist die Glaskugel und ähnliches.
    Da andere ist Spiegeln und Autosuggestion.


    Ich lege mir manchmal ein IGing, ganz schlampig und unheilig, eher wie Glückskeks knacken. Nicht weil ich denke, dass mir die Zukunft vorausgesagt wird, sondern weil ich die jeweilige Interpretation meinerseits als Indikator für meine Stimmung nehmen kann. Mehr nicht. Dann komme ich auf den Boden zurück, weil ich mir der Vergänglichkeit meines momentanen Zustandes bewusst werde, und schon ist es wieder gut. Es ist, als ob ich in einen Spiegel gucken würde um zu sehen, ob ich Augenringe und Pickel habe und mir dann zulächle. Ich klopf mir damit auf die Schulter.
    Es ist eher ein Spiel, das ich nicht ernst nehme; ich biege mir meine Realität, die dann ja meist unangenehm ist, einfach wieder so zurecht, dass ich weitermachen kann.
    Näher beschäftige ich mich nicht damit, mache kein Studium und keine Wissenschaft daraus, es ist wichtiger in meinen Augen, dass ich mich mit mir beschäftige. Da ist schon alles vorhanden.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • fotost:

    Kann man Orakelsprüche, die eben regelmäßig orakelhaft (mehrdeutig, auslegungsbedürftig) sind entfernt mit Kōans vergleichen?


    Das wäre eine Deutung, die mit meinem ziemlich naturwissenschaftlich geprägten Weltbild zu vereinen wäre. Also ein Orakelspruch nicht als feste Aussage, sondern als Angebot an latent im Orakelbesucher vorhandene Erkenntnisse, die im Alltag mit allen Ablenkungen nicht zugänglich sind.


    Ein Koan ist m.E. eine Methode, um das Anhangen am ach so klugen Verstand loszulassen. Denn desto mehr jemand darüber nachgrübelt, was das Koan wohl bedeuten mag, desto verwirrter wird der Geist, bis er denn endlich aufgibt. In diesem Moment ist es durchaus möglich, die richtige Antwort zu geben, die jedoch bei jedem spontan anders ausfällt.
    Ein Orakelspruch mag insofern dienlich sein, aber wer keine Kräfte hat, kann 100tausendmal "Hokuspokus" sagen und nichts passiert. Ebenso wenig wie etwas passiert, nur weil ich weise Koans lese. Es sei denn, etwas in mir ist ohne mein Wissen dazu herangereift. Sowas gibt es natürlich.
    _()_ Monika


  • Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Ich habe früher gerne Tarotkarten gelegt als Konzentrationshilfe bzw. um "zu mir zu kommen". Eine Art Justierung für den Alltag, eben auch, um auf spielerische Art gegenwärtig zu sein.
    _()_ Monika

  • Zitat

    zu mir zu kommen". Eine Art Justierung für den Alltag, eben auch, um auf spielerische Art gegenwärtig zu sein.


    Bei mir ist es nicht einmal das :D
    Ist wie Horoskop in der Zeitung lesen und auf was Gutes warten. Und so betreib ich es auch …

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Liebe Sukha,
    ist denn der Buddha nicht daran gestorben? Und, wenn er doch wusste, dass die Ebermorcheln nicht gesund waren, warum hat er sie gegessen?
    Wozu dient dem Buddha dieses Beispiel? Und was sollen wir daraus schließen?
    _()_ Monika

  • Ich bekenne mich zum Tarot- und bilde mir ein, dass es mir immer die Wahrheit sagt.. ;)

  • MonikaMarie1:

    Liebe Sukha,
    ist denn der Buddha nicht daran gestorben?


    Ja, ist er.


    Und, wenn er doch wusste, dass die Ebermorcheln nicht gesund waren, warum hat er sie gegessen?
    Wozu dient dem Buddha dieses Beispiel? Und was sollen wir daraus schließen?
    _()_ Monika


    Dies war kein Beispiel vom Buddha. Für ihn war zu diesem Zeitpunkt das "Ende" angesagt und er hat die Pilze ganz bewusst gegessen
    Aber lies selber.


    Vielleicht magst Du folgende Lehrrede auch ganz lesen um ein besseres Verständnis zu bekommen.

    Zitat


    D. 16.3.6 Anandos Versäumnis


    "Sei du unbesorgt, Böser, binnen kurzem wird es mit dem Vollendeten zur Erlöschung kommen: heute über drei Monate wird der Vollendete zur Erlöschung eingehn." Jetzt eben hat, Anando, heute am Pāvāler Baumfrieden, der Vollendete klar und wohlbewußt den Dauergedanken entlassen.»


    Übrigens sollte man allgemein die Digha Nikāya 16, das Mahāparinibbāna Sutta mal komplett gelesen haben.
    Ist eine gute Zusammenfassung der Lehre und beantwortet auch einige weltliche Fragen.
    Nicht zu verwechseln mit dem Mahāparinibbāna Sutta des Mahayana.


    Liebe Grüße
    Sukha

  • Den Dauergedanken entlassen ? Cool. Buddha hatte also einen Überdauergedanken, den er entlassen konnte ? Wie erleichternd ! :)

  • Danke, liebe Sukha. Ich werde das gerne ganz lesen.


    Jikjisa:

    Den Dauergedanken entlassen ? Cool. Buddha hatte also einen Überdauergedanken, den er entlassen konnte ? Wie erleichternd ! :)


    Liebe Jikjisa, da war sicher ein Rest vorhanden, um in seinem Leben noch sinnvoll agieren zu können. Und so konnte er sich bewusst entscheiden, das durch seine Fähigkeiten gewusste Ende auch anzunehmen.


    Für mich ist das durchaus plausibel. Das ist ja auch im Tibetischen bekannt, dass ein großer Lama sein Ende selbst bestimmen kann. Wobei ich glaube, dass dieses Bestimmen eben nicht ein egoistischer Selbstmord oder Aufschub ist, sondern AKZEPTANZ.
    _()_ Monika

  • Jikjisa:

    Den Dauergedanken entlassen ? Cool. Buddha hatte also einen Überdauergedanken, den er entlassen konnte ? Wie erleichternd ! :)


    So ein "Dauergedanke" den hat ja wohl jeder - nur wer kann ihn schon entlassen?

  • Es ist eben kein Selbst-Mord sondern eine Selbst-Tötung.
    Das bewusste beenden des eigenen Lebens mit Mitteln die ich wähle.
    Das ist der Fehler den ich bei Buddha gefunden habe! Ich kenne das. Das bewusste beenden wollen des eigenen Lebens.
    Mir ist es ein Rettungsanker geworden dieses mein Leben mit allen Mittel zu verteidigen. Ich will leben um JEDEN Preis!
    Den Giftgeber als Mittel zu benutzen damit keine Anderen betroffen sind und ihm das Karma zu nehmen das er eben nicht viele, sondern nur einen, vergiftet hat ist schon eine kühne Tat.
    Kann natürlich sein das das Sutra nicht zum Kanon gehört und somit nur Spekulation, doch wenn es zum Kanon gehört MUSS ich es Wahr-Nehmen.
    Ein geschicktes Mittel wäre dann eben zu glauben das Buddha eine Eingebung gehabt hat das sein Leben in drei Monaten sowieso beendet ist.
    Das von einem der erkannt hat das es Zukünftiges noch nicht gibt?
    Orakel zeigen nie einen Weg sondern immer Wege die sich auch bestimmten, Selbstbestimmtem Verhalten ergeben.
    Orakel zeigen wie ich handeln KANN wenn ich etwas Bestimmtes bewirken möchte.
    Führt zu Anhaftung an den Glauben das ich die Zukunft sicher bestimmen kann.
    Nostradamus lässt grüßen.

  • MonikaMarie1:

    Wobei ich glaube, dass dieses Bestimmen eben nicht ein egoistischer Selbstmord oder Aufschub ist, sondern AKZEPTANZ.


    Ellviral:

    Es ist eben kein Selbst-Mord sondern eine Selbst-Tötung.
    Das bewusste beenden des eigenen Lebens mit Mitteln die ich wähle.


    Es ist einfach nur "sein lassen".
    Im Stadium der vollständigen Erleuchtung ist das Weltliche für den Erleuchteten erloschen, bzw. der Erleuchtete ist für die bestehende Welt erloschen und hat das Nibbāna "erreicht". Nur die noch vorhandene Körperlichkeit trennt ihn noch vom körperlosen völligen Nibbāna bei seinem Tod.


    Und was den "Dauergedanke " angeht, so hat der Erhabene nur aus Mitgefühl bewogen noch ein paar Jahre gelehrt (überdauert).



    Wenn man, wie gesagt die ganze Lehrrede, das ganze Mahāparinibbāna Sutta liest, erübrigen sich so manche Spekulationen.


    Ellviral:

    Ein geschicktes Mittel wäre dann eben zu glauben das Buddha eine Eingebung gehabt hat das sein Leben in drei Monaten sowieso beendet ist.


    Zitat

    D. 16.3.6 Anandos Versäumnis


    ... Ob dir gleich also, Anando, vom Vollendeten ein wichtiger Wink, ein wichtiger Hinweis gegeben war, hast du es nicht zu merken vermocht, hast nicht den Vollendeten gebeten: 'Bestehen möge der Erhabene das Weltalter durch, bestehen möge der Willkommene das Weltalter durch, vielen zum Wohle, vielen zum Heile, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.' Hättest du, Anando, den Vollendeten gebeten, so hätte wohl zweimal deine Worte der Vollendete abgewiesen, aber das dritte Mal ihnen entsprochen. Darum aber, Anando, hast du eben hier es versehn, hast du eben hier es versäumt.


    «Hab ich denn das, Anando, nicht vorher schon verkündet, daß eben alles, was einem lieb und angenehm ist, verschieden werden, aus werden, anders werden muß? Woher könnte das hier, Anando, erlangt werden, daß was geboren, geworden, zusammengesetzt, dem Verfall unterworfen ist, da doch nicht verfallen sollte: das gibt es nicht. Weil nun aber, Anando, der Vollendete sich davon losgemacht, entledigt, befreit, abgewandt, entäußert, den Dauergedanken entlassen hat, hat der Vollendete schlechthin gültig gesprochen: "Binnen kurzem wird es mit dem Vollendeten zur Erlöschung kommen: heute über drei Monate wird der Vollendete zur Erlöschung eingehen." Daß aber der Vollendete dieses Wort, um am Leben zu bleiben, wieder zurücknehmen sollte: das gibt es nicht. ..


    Liebe Grüße
    Sukha

  • Sukha:

    Im Stadium der vollständigen Erleuchtung ist das Weltliche für den Erleuchteten erloschen, bzw. der Erleuchtete ist für die bestehende Welt erloschen und hat das Nibbāna "erreicht". Nur die noch vorhandene Körperlichkeit trennt ihn noch vom körperlosen völligen Nibbāna bei seinem Tod.


    das klingt auch wie aus einem orakel oder .... liebe Kusi?
    _()_
    .

  • Sumedhâ:

    das klingt auch wie aus einem orakel oder .... liebe Kusi?


    Ne, eigentlich nicht.
    Es ist halt schwer auszudrücken, dass jemand todlos (Nibbana) schon zu Lebzeiten erloschen ist und
    nur der noch lebende Körper ihn vom endgültigen Todlosen (Paranibbana) trennt: :D
    Wer das versteht, versteht auch was mit "Dauergedanke" gemeint ist.


    Den Dingen geht der Geist voran.
    Der Geist entscheidet ....
    (Dhammapada)
    Und so auch die Entscheidung über Körper weiter am Leben lassen oder sein lassen.


    ()

  • Ellviral:

    Es ist eben kein Selbst-Mord sondern eine Selbst-Tötung.
    Das bewusste beenden des eigenen Lebens mit Mitteln die ich wähle.
    Das ist der Fehler den ich bei Buddha gefunden habe! Ich kenne das. Das bewusste beenden wollen des eigenen Lebens.


    Naja, Helmut, es kann auch ein endlich Loslassenkönnen bedeuten. Wer will denn schon ewig leben. Und der Buddha hatte genug gequasselt. Seine Aufgabe war beendet, wozu noch weiter diesen Körper aufrecht erhalten. 8)


    Zitat

    Mir ist es ein Rettungsanker geworden dieses mein Leben mit allen Mittel zu verteidigen. Ich will leben um JEDEN Preis!


    Ja, für Dich ist das sicher gut so. Allerdings was mich anbelangt, ich will nicht leben um JEDEN Preis. Bedeutet das für Dich, dass Du auch andere dafür umbringst?


    Zitat

    Den Giftgeber als Mittel zu benutzen damit keine Anderen betroffen sind und ihm das Karma zu nehmen das er eben nicht viele, sondern nur einen, vergiftet hat ist schon eine kühne Tat.


    Falsch verstanden, lieber Helmut, Thema verfehlt :lol:


    Zitat

    Kann natürlich sein das das Sutra nicht zum Kanon gehört und somit nur Spekulation, doch wenn es zum Kanon gehört MUSS ich es Wahr-Nehmen.
    Ein geschicktes Mittel wäre dann eben zu glauben das Buddha eine Eingebung gehabt hat das sein Leben in drei Monaten sowieso beendet ist.
    Das von einem der erkannt hat das es Zukünftiges noch nicht gibt?


    Hier hilft Unterscheidungsvermögen. Was das eigene Leben anbelangt, wird ein Buddha diesen Einblick gehabt haben. Was die Zukunft betrifft, hat er darüber nicht gesprochen, weil dies nur zu unheilsamen Spekulationen und Handlungen führt.


    _()_ Monika