Säkularer Buddhismus - Was ist das?

  • Kusala:


    Ich sehe, dass Problem bei einer "Religion der säkuleren Buddhisten im Westen", (oder wie man es auch immer nennen will/wird) dass die Flexibilität und Bandbreite des Buddha-Dhamma verloren geht.


    Vor allem aber, dass es das Aus ist für den Orden, so wie ihn der Buddha aufgestellt hat.
    Das bedeutet, der Vinaya geht verloren, die Autobahn gen Nibbana wird abgerissen, keine Möglichkeit mehr zum tieferen Studium, keine Möglichkeit mehr zum umfangreichen Auswendiglernen und Erhalt und Weitergabe der Lehre, noch weniger Verwirklichte.



    P.S. Bis auf diese Stelle, da bin ich nicht ganz dabei. Ich bin mir nämlich nicht sicher ob und auf welche Weise eine "Religion der säkuleren Buddhisten im Westen" den Buddha-Dhamma in der Art schwächen würde.
    Und ich bin auch dafür, dass jeder seine Auslegung des Dhamma so leben dürfen sollte, wie er möchte. Von mir aus auch in Form einer "Religion der säkuleren Buddhisten im Westen".
    So wie ich ja sowieso generell ein Freund davon bin, dass jeder auf seine Art leben und glücklich werden dürfen sollte.


    Aber dass es sicher sehr wertvoll ist die alten Lehrreden und Texte, zum Beispiel die aus dem Palikanon, so lange und so gut wie möglich zu erhalten, finde ich auch.
    Und die Lebensweise als Mönch ist sehr faszinierend für mich und ich fände es schade wenn es keine Mönche mehr gäbe.
    Vielleicht kann ja alles nebeneinander existieren, statt gegeneinander.


    Liebe Grüße

  • Raphy:


    Aber dass es sicher sehr wertvoll ist die alten Lehrreden und Texte, zum Beispiel die aus dem Palikanon, so lange und so gut wie möglich zu erhalten, finde ich auch.
    Und die Lebensweise als Mönch ist sehr faszinierend für mich und ich fände es schade wenn es keine Mönche mehr gäbe.
    Vielleicht kann ja alles nebeneinander existieren, statt gegeneinander.


    Mönche gibt es so lange, so lange sie von den Laien unterstützt werden, da sehe ich eigentlich kein Problem. Auch kann alles in unserer Gesellschaft nebeneinander existieren, solange es nicht gegen die Regeln des Staates verstößt, also auch kein Problem.

  • bel:

    Mit den Sinnen - im Buddhismus gibts ja auch den 6ten - den Geistsinn - läßt sich allein überhaupt nix "verifizieren". Das sollten gerade "Buddhisten" wissen. Auch noch ein Kennzeichen der Religösen: gut im Ratschläge geben, eher mau im Befolgen.


    ...und worauf Wissen, Verifizierung und Erinnerung aufgebaut ist wird in der Buddha Lehre bis ins kleinste Detail durch Karma erklärt, sowohl die Entstehung, als auch die Wirkung und deren Bedingungen.
    Und der ehemaliger Mönch, Herr Batchelor meint nun, weil ein gewisser Teil der Karmalehre im Unbewussten stattfindet, also für sein Verständnis nicht verifizierbar ist, müsse es Religion sein.
    Leider finde ich die beiden Erklärungen zu Karma nicht mehr, die Batchelor einmal anlässlich eines Interviews und einmal in einem ellenlangen Statements abgegeben hat.
    Dort wird nämlich sehr schnell klar, warum er die Karmalehre in seinem neuen buddhistischen Weltbild ablehnt.....er versteht sie einfach nicht.
    Er hat eine Vorstellung von Karma, wie mein Nachbar, der vom Buddhismus so viel weiß, dass die Buddhisten einen Papst haben, den Da Lai Lama und alle ins Nirwana kommen wollen, so wie er als Katholik in den Himmel.
    Dass Batchelor, als Folge dieser Denke mit Wiedergeburt nicht das Geringste anzufangen weiß, ist mehr als verständlich; es fehlen halt die rechten Bedingungen, "Karma" eben.


    hedin

  • mukti:


    Mönche gibt es so lange, so lange sie von den Laien unterstützt werden, da sehe ich eigentlich kein Problem. Auch kann alles in unserer Gesellschaft nebeneinander existieren, solange es nicht gegen die Regeln des Staates verstößt, also auch kein Problem.


    Hallo mukti, finde ich auch. :)


    Liebe Grüße

  • Hi,


    da dies hier eh schon ein Kraut und Rüben-Thread ist ...


    Aiko:

    Buddhismus ist eine Praxis, die auf Erfahrung beruht - bezogen auf das bereits Erfahrene braucht es keinen Glauben, da ist ja Wissen. Glaube bezieht sich nur auf das noch nicht Erfahrene. Und insofern ist dieser Glaube auch überhaupt nicht religiös.


    Und wo ist da der Unterschied zum Christentum?


    Gruß
    Florian


  • Das Christentum ist eine andere Form. Jede Religion ist letztlich nur eine Form, in der sich Menschen binden.

  • Axel Benz:

    ... Selbst wenn sie mit jedem Wort recht haben, weil sie jeden Nachmittag um fünf Tee bei Buddha trinken, würde jeder mit etwas Humor und/oder Selbstachtung (beides zugegebenermaßen Charaktereigenschaften, die jeder Orthodoxie suspekt sind) sich je nach Mentalität mit Grausen oder Lachen vor so viel Selbstgerechtigkeit abwenden. ... Was gäbe es da für unsere 'Erleuchteten in Ausbildung' alles über Demut zu lernen! Demut - auch so ein unbuddhistischer Ausdruck... Jedenfalls für alle die, die ständig hinter der buddhistischen Turnhalle stehen und vergleichen, wer den längsten (Pali-Ausspruch natürlich!) hat. Die wahren Säkularen seid ihr eigentlich, muss ich neidlos anerkennen. Nirgends sonst wird einem so gnadenlos Buchstabengelehrsamkeit um die Ohren gehauen. Kein Naturwissenschaftler würde sich heute noch wagen, auf Zweifel mit einem dumm-dreisten Einstein-Zitat zu antworten.


    Apropos Demut.


    Die milde lächelnde Arroganz des säkularen Buddhismus wird besonders schön deutlich in diesen Äußerungen Batchelors:


    Zitat

    Je mehr ich durch die Kraft meiner eigenen Argumente verführt werde, desto mehr bin ich versucht mir einzubilden, dass meine säkulare Version von Buddhismus das sei, was Buddha ursprünglich gelehrt habe, was die traditionellen Schulen entweder aus den Augen verloren oder verfälscht haben. Dies wäre ein Fehler; denn es ist unmöglich, die Gedanken des historischen Buddhas zu lesen, um in Erfahrung zu bringen, was er «tatsächlich» gemeint oder beabsichtigt hat. Gleichwohl hat jede Generation das Recht und die Pflicht, die Lehren, die sie geerbt hat, neu zu interpretieren. Wenn wir so vorgehen, können wir möglicherweise Bedeutungen in diesen Texten entdecken, die nicht nur klar zu unserem eigenen Zeitalter sprechen, sondern deren sich die ursprünglichen Autoren und ihre Nachfolger nicht bewusst gewesen sein mögen.


    (http://www.saekularerbuddhismus.org/?page_id=1251)


    Natürlich ist es nicht die Pflicht eines nordwesteuropäischen Besserwissers, das überJahrhunderte tradierte Wissen und kulturelle Erbe von Millionen von Menschen neu zu interpretieren. Es ist die Anmassung des arroganten Kolonialherren, die da aus ihm spricht: Nehmen wird das praktische und nützliche aus der Lehre dieser Hinterwäldler und überlassen den Rest ihrem Aberglauben.


    Das ist die Mentalität des sogenannten "säkularen Buddhismus" und seiner Anhänger und Anhängerinnen. Und diese Mentalität ist uralt:


    Zitat

    "Wiederum, Sandaka, ist da irgendein Lehrer einer, der Schlußfolgerungen zieht, einer, der Argumente untersucht. Er lehrt ein Dhamma, das mit Schlußfolgerungen erschlägt, das einer Reihe von Argumenten folgt, so wie es sich ihm darstellt. Aber wenn ein Lehrer einer ist, der Schlußfolgerungen zieht, dann sind einige Schlußfolgerungen richtig und andere sind falsch, einiges ist wahr und mit einigem verhält es sich anders."

    "Darüber erwägt ein Weiser so: 'Dieser gute Lehrer ist einer, der Schlußfolgerungen zieht, einer, der Argumente untersucht. Er lehrt ein Dhamma, das mit Schlußfolgerungen erschlägt, das einer Reihe von Argumenten folgt, so wie es sich ihm darstellt. Aber wenn ein Lehrer einer ist, der Schlußfolgerungen zieht, dann sind einige Schlußfolgerungen richtig andere sind falsch, einiges ist wahr und mit einigem verhält es sich anders.' Wenn er also feststellt, daß dieses heilige Leben ohne Inspiration ist, wendet er sich davon ab und verläßt es."

    "Dies ist die dritte Art von heiligem Leben ohne Inspiration, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, verkündet worden ist, der folgend ein Weiser das heilige Leben gewiß nicht führen würde, oder wenn er es führen würde, er den wahren Weg, das Dhamma, das heilsam ist, nicht erlangen würde."


    (MN 76)


    Ein wenig Hoffnung besteht noch: Wenn der achtfache Pfad wirklich praktiziert wird, dann kann auf einen metaphysischen Überbau (abgesehen vielleicht von Richtiger Ansicht) auch gern verzichtet werden:


    Zitat

    "Welche Mönche und Brahmanen auch immer Richtige Ansicht haben, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige Konzentration, wenn sie Erwartungen haben und sie führen das heilige Leben, so sind sie in der Lage, Frucht hervorzubringen; wenn sie keine Erwartungen haben und sie führen das heilige Leben, so sind sie immer noch in der Lage, Frucht hervorzubringen; wenn sie Erwartungen haben, als auch keine Erwartungen haben und sie führen das heilige Leben, so sind sie immer noch in der Lage, Frucht hervorzubringen; wenn sie weder Erwartungen haben noch keine Erwartungen haben und sie führen das heilige Leben, so sind sie immer noch in der Lage, Frucht hervorzubringen. Warum ist das so? Weil jener (richtige Pfad) eine angemessene Methode ist, um Frucht hervorzubringen."


    (MN 126)


    Aber ich habe den Verdacht, dass Batchelor und seine Anhängerinnen und Anhänger anhand ihrer Überlegenheit basierend auf diesseitiger moderner wissenschaftlicher Erkenntnis auch ganz konkret wissen, wie der achtfache Pfad von metaphysischem Schmutz befreit werden und hingebogen werden kann, dass man fast den Eindruck bekommen könnte, so habe es der Buddha wirklich gemeint.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Was mich einfach stutzig macht am traditionellen Buddhismus, ist der Umstand, dass ihn viele Leute praktizieren, jedoch noch keiner von ihnen erwacht ist.


    Es steht geschrieben, dass zu Buddhas Zeiten, viele Menschen Nibbana erlangten, nachdem sie seine Lehre hörten. Auch Laienanhänger erwachten.


    Doch heute ist damit seltsamerweise Schluss. Woran liegt das? Praktizieren die traditionellen Buddhisten einfach nur schlecht? Verstehen sie den Kern der Lehre nicht? Wollen sie einfach nur Buddhisten sein, anstelle von Buddhas?


    Ich glaube, diese Diskussion um den Säkularen Buddhismus würde es überhaupt nicht geben, wenn aus den Reihen der westlichen traditionellen Buddhisten regelmäßig Praktizierende erwachen würden. Dann könnte jeder sehen, ja, die Lehre lebt. Doch stattdessen gibt es nur altkluge Praktizierende, die lediglich theoretisch über alles Bescheid wissen.

  • Merkur-Uranus:

    Was mich einfach stutzig macht am traditionellen Buddhismus, ist der Umstand, dass ihn viele Leute praktizieren, jedoch noch keiner von ihnen erwacht ist.


    Woher willst Du das wissen ?

  • Merkur-Uranus:

    Es steht geschrieben, dass zu Buddhas Zeiten, viele Menschen Nibbana erlangten, nachdem sie seine Lehre hörten. Auch Laienanhänger erwachten.


    Es gibt alles mögliche an Bücher und an schlechte Leser auch.

  • Matthias65:
    Merkur-Uranus:

    Was mich einfach stutzig macht am traditionellen Buddhismus, ist der Umstand, dass ihn viele Leute praktizieren, jedoch noch keiner von ihnen erwacht ist.


    Woher willst Du das wissen ?


    Kommt jetzt das Argument, es sind viele Praktizierende unserer Zeit erwacht, sie melden sich nur nicht? Auf dieser Basis würde sich nicht diskutieren lassen...

  • Merkur-Uranus:

    Kommt jetzt das Argument, es sind viele Praktizierende unserer Zeit erwacht, sie melden sich nur nicht? Auf dieser Basis würde sich nicht diskutieren lassen...


    Warum sollten sie sich "melden" ?


    Wer bestimmt die "Basis der Diskussion" ? Du ?


    Sorry für diesen Einwand, eigentlich wollte auch ich hier gar nichts mehr beitragen zu diesem Thema.


    Schweigen scheint hier angebrachter zu sein wie reden.

  • Merkur-Uranus:

    Es steht geschrieben, dass zu Buddhas Zeiten, viele Menschen Nibbana erlangten, nachdem sie seine Lehre hörten. Auch Laienanhänger erwachten.


    Doch heute ist damit seltsamerweise Schluss. Woran liegt das?


    An der "Verwestlichung":



    Was zu Zeiten des Buddha normal war, ist heute die Ausnahme.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • So betrachtet, braucht man als traditioneller Buddhist tatsächlich den Glauben an die Wiedergeburt, um nicht zu verzweifeln. Das verstehe ich jetzt besser...

  • Merkur-Uranus:

    So betrachtet, braucht man als traditioneller Buddhist tatsächlich den Glauben an die Wiedergeburt, um nicht zu verzweifeln.


    Nein, nicht unbedingt. Wie gesagt, vielleicht abgesehen von Richtiger Ansicht erfordert die Praxis der anderen sieben Glieder des achtfachen Pfades keinen Glauben an Kamma und Wiedererscheinen.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    Merkur-Uranus:

    So betrachtet, braucht man als traditioneller Buddhist tatsächlich den Glauben an die Wiedergeburt, um nicht zu verzweifeln.


    Nein, nicht unbedingt. Wie gesagt, vielleicht abgesehen von Richtiger Ansicht erfordert die Praxis der anderen sieben Glieder des achtfachen Pfades keinen Glauben an Kamma und Wiedererscheinen.


    Alle "Glieder" des Pfades sind untrennbar verbunden. Entweder Hop oder Flop. Entweder hat der Buddha gelogen oder du erzählt wieder nur Unsinn.

  • Von Deinem Pfad, bel, habe ich ja gar nicht gesprochen, sondern von dem achtfachen Pfad:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit vom Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt? Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration."


    (MN 141)


    Du kannst also getrost weiter rumsitzen ganz wie es Dir beliebt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • wenn jemand in unserer kultur gross wird und hier sein karma bekommt und auch wissenschaftlich orientiert ist, wieso ist es dann sofort dhamma-beschmutzung oder ein ausschliessen nur weil seine lehre damit ergaenzt? in jeder anderen stroemung fand ein anpassen an die kultur statt, bei den theras, den zenies, usw. es geht doch nicht darum, dass man sich "saekular" einbunkert oder soziale kontake (sangha) usw ablehnt oder die traditionellen nicht mit einbeziehen kann (und jetzt bitte nicht zum zigten mal batchelor). das aendert nichts am kern der lehre, aber etwas fuer meine speziellen (karmisch oder umfeldbedingten) probleme. es sind "nur" hilfsmittel und das ganze bekommt einen titel "saekularer buddhismus" und einzene fragwuerdige vertreter, aber die gibts immer umsonst dazu (auch woanders). natuerlich ist es ok, ueber diese ausreisser zu diskutieren zb batchelor, aber dann sollte es nicht auf alle "saekularen anhaenger" bezogen werden, weil es ungerecht waere und nur einer polarisierung dient. ich denke, dass so eine bezeichnung (saekularer bud.) vor allem der vernetzung und dem austausch dient, ohne ueberlegen zu muessen "gehe ich zu den tibetern oder zenisten?". das kann man muede belaecheln und sagen "lass alle falsche ansichten einfach vorbeiziehen...", wenn das jemand auf anhieb kann, dann ist das gut, aber damit gehoert er wohl zu den ausnahmen, sonst haette der pali keine sammlung an persoenlichen gespraechen. mir hilft es muster besser zu erkennen und zu verstehen wieso ich in den haufen trat/trete in den ich getreten bin. mir helfen zb auch wissenschaftliche erkenntnisse um das dhamma teilweise noch besser zu verstehn und das menschsein. damit meine ich auch soziale strukturen zb in der arbeitswelt. ich koennte nun einfach hauslose erfahrungen machen oder ich versuche es mit hilfe der mir zu verfuegung stehenden aktuellen mittel (zb wissenschaft) zu betrachten. ohne das es ein widerspruch zur praxis ist, sondern ein weiteres miteinbinden. dabei geht es um unterschiedliche zugaenge und entwicklungsstufen und wenn jemand das nicht noetig hat, weil er schon alles versteht, dann ist das sehr erfreulich und er sollte diese weisheit nutzen um den anderen auf ihrem individuellen weg zu helfen, aber es ist kein grund andere auf ihrem weg zu denunzieren.
    so sehe ich das.

  • JazzOderNie:

    wenn jemand in unserer kultur gross wird und hier sein karma bekommt und auch wissenschaftlich orientiert ist, wieso ist es dann sofort dhamma-beschmutzung oder ein ausschliessen nur weil seine lehre damit ergaenzt? (...) dabei geht es um unterschiedliche zugaenge und entwicklungsstufen und wenn jemand das nicht noetig hat, weil er schon alles versteht, dann ist das sehr erfreulich und er sollte diese weisheit nutzen um den anderen auf ihrem individuellen weg zu helfen, aber es ist kein grund andere auf ihrem weg zu denunzieren.
    so sehe ich das.


    Ein schöner Beitrag, danke. So sehe ich es auch.

  • @ elli:

    Zitat

    Nein, nicht unbedingt. Wie gesagt, vielleicht abgesehen von Richtiger Ansicht erfordert die Praxis der anderen sieben Glieder des achtfachen Pfades keinen Glauben an Kamma und Wiedererscheinen.


    das ist absolut falsch.
    die erste edle wahrheit hängt nämlich mit dem einsichtswissen um das rad des lebens zusammen.


    ich weiß gar nicht wie man auf so einen unsinn kommen kann. muss karmisch bedingt sein.


    die "gelehrten" hier teilen den pfad immer in einzel-übungs-dinger; auch das ist ne falsche sicht

  • @ elli: An der "Verwestlichung":


    quatsch-im osten ist es auch so, aber nicht so krass


    hat was mit der abnahme der sprirituellen, intuitiven konstitution ( des geistes ) zu tun hin zur materialistischen/dualistischen sicht -neigung
    die ausrichtung auf rein wissenschaftliches zeug ist nur die sichtbare konsequenz

  • Jikjisa:

    @ elli:

    Zitat

    Nein, nicht unbedingt. Wie gesagt, vielleicht abgesehen von Richtiger Ansicht erfordert die Praxis der anderen sieben Glieder des achtfachen Pfades keinen Glauben an Kamma und Wiedererscheinen.


    das ist absolut falsch.
    die erste edle wahrheit hängt nämlich mit dem einsichtswissen um das rad des lebens zusammen.


    Die erste Edle Wahrheit ist die Definition von Dukkha:


    Zitat

    Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit von Dukkha? Geburt ist Dukkha; Altern ist Dukkha; Tod ist Dukkha; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Dukkha; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Dukkha; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Dukkha [3]."

    "Und was, Freunde, ist Geburt? Die Geburt der Wesen in die verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Geborenwerden, Herausstürzen aus dem Schoß, Erzeugung, die Manifestation der Daseinsgruppen, das Erlangen der Sinnesgrundlagen - dies wird Geburt genannt." ...


    (MN 141)


    Aber auch die Kenntnis dieser Definition ist für einen säkularen Buddhisten nicht erforderlich, um Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration zu praktizieren.


    Viele Grüße
    Ellot

    Viele Grüße

    Elliot

  • "einmal bebrannte mandeln und ne tuete kondiertes karma, bitte.". :D


    bei den tibetern gibt es wohl auch ortsbezogenes karma. unter der betrachtung, das verschiedene kulturen verschiedene geschichten und schwerpunkte haben, finde ich das fuers verstaendnis zum orientieren, wo man grade gelandet ist und warum das alles so ist, wie es ist, iwie sinnvoll. ob das fuer einen relevant ist oder nicht, das is was anderes.

  • Elliot:

    Von Deinem Pfad, bel, habe ich ja gar nicht gesprochen, sondern von dem achtfachen Pfad:


    Von dem sprach ich auch und genau da ist es so, daß die "Glieder" untrennbar verbunden sind.