Umgang mit Einsamkeit

  • Hallo Freunde.


    Ich habe seit geraumer Zeit ein stetig ansteigendes Gefühl der Einsamkeit. Wenn ich z.B. alte Freunde im Nachbarort besuche, finde ich alles Klasse, es sind auch wundervolle Menschen. Doch selbst in Gesellschaft fühle ich mich immer allein und neige eher dazu, in mich zu kehren und somit "abwesend" zu sein.
    Wenn ich dann wieder zu Hause bin oder auch Allgemein, wenn ich mich in meinem Zimmer befinde, fühle ich mich so richtig einsam.
    Momentan versuche ich viel Zeit im Wald zu verbringen (Spazieren gehen, meditieren), doch dann wiederum denke ich mir, dass da doch "mehr sein muss".
    Einige berichten davon, dass bei der Meditation Gefühle und Gedanken aufkommen, die man betrachten und wieder ziehen lassen soll.
    Dies ist seit längerer Zeit auch nicht mehr der Fall bei mir. Da ist einfach nur Leere. Nach einiger Zeit versuche ich dann unbewusst wieder zu nach etwas zu suchen und bemerke es, woraufhin ich wieder damit aufhöre.


    Hab momentan einfach das Gefühl, dass ich etwas falsch oder nicht richtig mache.


    Wie geht man mit Einsamkeit um?

  • Es ist ja ein Gefühl des Mangels.
    Vielleicht kann man überlegen, wodurch dieses Gefühl genährt wird. Meist liegt die Quelle nicht in äußeren Umständen.


    Gerade heut las ich aus dem Dhammapada:
    Kommentar zu Vers 87:
    " "Die Einsamkeit, die schwer sich lebt" - wörtlich: derer man sich schwer freuen kann, die schwer zu genießen ist.
    Ob einer innerlich Fortschritte macht, das wird er am besten aus seinem Verhältnis zur Einsamkeit erkennen. Man muss viel und richtig gedacht haben, um Einsamkeit meistern zu können....
    "


    "87 Von schwarzen Taten bleib er fern
    Lichtes schaffe der Weise sich!
    Statt Haus wähl er Hauslosigkeit!
    (Anm.: was eigentlich ein innerer Zustand ist und sich nicht ausschließlich auf die Ordination bezieht)
    Die Einsamkeit, die schwer sich lebt,


    88 für die wünsch er sich Freudigkeit,
    die Begierden lassend, Habe-frei.
    So reinige der Weise sich
    den Geist von jeder Leidenschaft."

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Danke Losang Lamo.


    Deine Zitate schaffen Mut und Zuversicht. Vor allem "Ob einer innerlich Fortschritte macht, das wird er am besten aus seinem Verhältnis zur Einsamkeit erkennen." Das viel und richtig denken fehlt wohl noch.
    Ich mach mir am liebsten gar keine Gedanken. Zumindest nicht in Form von Worten.

  • Arnold:

    Danke Losang Lamo.


    Deine Zitate schaffen Mut und Zuversicht. Vor allem "Ob einer innerlich Fortschritte macht, das wird er am besten aus seinem Verhältnis zur Einsamkeit erkennen." Das viel und richtig denken fehlt wohl noch.
    Ich mach mir am liebsten gar keine Gedanken. Zumindest nicht in Form von Worten.


    Vermutlich sind auch Worte gar nicht so gemeint mit "richtig denken", sondern sich klarwerden.


    Komischerweise las ich vor ein paar Sekunden folgendes vom Karmapa Orgyen Trinley Dorje:


    "It is better not to get too involved with your own disturbing emotions. Just as someone on a journey sees many things passing by, you can just observe the scenery, without stopping to explore it nor feeling alarmed by what you perceive."


    Passt auch grad. (Er empfiehlt störende Emotionen ziehen zu lassen und nicht auseinanderzuprokeln und sie auch nicht so ernst zu nehmen... "Wie jemand auf einer Reise viele Dinge vorbeiziehen sieht, kann man einfach nur die Szenerie betrachten, ohne zum Erforschen anzuhalten oder über das, was man sieht, sonderlich besorgt zu sein."


    Bitte möge es jemand gern besser übersetzen - ich hab's grad nicht so mit Englisch.
    Gute Nacht. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    Einmal editiert, zuletzt von Lirum Larum ()

  • Hi Arni ;)


    Hört sich für mich eher nach einem Gefühl der Leere an .
    Wenn ich "abwesend " bin, sehe ich, daß ich nach etwas suche
    mich aber gleichzeitig mut,-und hoffnungslos fühle .
    Das ist dann eine Trennung von den gegenwärtigen Umständen,
    auch eine Trennung von leidvollen Empfindungen .
    Die Wahrnehmung der Gedanken, Gefühle, des Körpers geht verloren
    durch das Umherschweifen, das Gespür dafür -
    und ein Gefühl der Leere tritt ein .


    So meine Erfahrung .

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Danke jikjisa.


    Diese Abwesenheit beobachte ich lediglich, wenn ich unter Menschen bin. Ich finde oft nicht den Einstieg ins Gespräch oder erachte das Gedachte das zu Wort kommen mag als Geschwätz. Und geschwätzig bin ich nicht. Also schweige ich. Und während ich so schweige und zu höre, bin ich immer mehr "in mir" und lasse einfach alles geschehen, ohne daran teilzunehmen. So zumindest könnte ich diese "Abwesenheit" beschreiben.


    Beim meditieren werde ich zudem oft durch kühle Luftstörme gestört, die mich sehr verunsichern (ist gerade eben wieder passiert und es passiert täglich und nur in meinem Zimmer). Manchmal befinden sie sich vor dem Gesicht, dann mal wieder über dem Scheitelpunkt des Kopfes, an den Händen. Es variiert. Ich finde es seltsam und es zieht mich von mir selbst weg.
    Einsam fühle ich mich dann jedoch plötzlich nicht mehr. Solang "es" da ist. (Hier werde ich an dich denken Losang Lamo und versuchen, mich davon nicht stören zu lassen, es zu betrachten und Abstand zu halten, sodass es gar keinen Einfluss auf mich haben kann)


    Wenn ich im Wald bin fühle ich mich auch nicht einsam. Dort kann ich alle weltlichen Dinge zurück lassen und ganz bei mir sein. So natürlich wie eben möglich.


    Nun und dank deiner Antwort, gilt es herauszufinden, ob ich von den gegenwärtigen Umständen getrennt bin und somit alle Empfindungen ebenfalls einer Trennung unterzogen sind. Was fatal wäre.
    Ich werde prüfen, ob ich umherschweife und somit Empfinden und Gedanken nicht wahr nehme. Ob das Gespür verloren gegangen ist.


    Danke, dass du deine Erfahrung geteilt hast.

  • Arnold:


    Zitat

    Ich habe seit geraumer Zeit ein stetig ansteigendes Gefühl der Einsamkeit. Wenn ich z.B. alte Freunde im Nachbarort besuche, finde ich alles Klasse, es sind auch wundervolle Menschen. Doch selbst in Gesellschaft fühle ich mich immer allein und neige eher dazu, in mich zu kehren und somit "abwesend" zu sein.
    Wenn ich dann wieder zu Hause bin oder auch Allgemein, wenn ich mich in meinem Zimmer befinde, fühle ich mich so richtig einsam.
    Momentan versuche ich viel Zeit im Wald zu verbringen (Spazieren gehen, meditieren), doch dann wiederum denke ich mir, dass da doch "mehr sein muss".


    Du berichtest aber nicht nur von Abwesenheit / Einsamkeit / Leere in Gesellschaft .


    Zitat

    Nun und dank deiner Antwort, gilt es herauszufinden, ob ich von den gegenwärtigen Umständen getrennt bin und somit alle Empfindungen ebenfalls einer Trennung unterzogen sind. Was fatal wäre.
    Ich werde prüfen, ob ich umherschweife und somit Empfinden und Gedanken nicht wahr nehme. Ob das Gespür verloren gegangen ist.


    Yo . Yo . ;)


    Zitat

    Was fatal wäre.


    Nö . Nö . Das "Umherschweifen " liegt ja in der Natur der Sache , nur wenn man zu dolle "umherschweift " dann wirds bisserl kompliziert. Oft wird ja die Bildkraft unterschätzt . Mir scheint, die Trennung von " den Umständen " vollbringt eher die Vorstellung, die Ein-bildung , z.b. : " was ich sagen würde, ist eh nur Geschwätz " . ;)


    mfg

  • Ich werde das jetzt eine Zeit lang beobachten und schreibe hier wieder, wenn sich was verändert hat. Danke für die Antworten, sie helfen weiter.

  • Hallo Arnold,
    ich kenne Deine geschilderten Gefühle sehr gut, auch die kühlen Luftströme. Das sind vorübergehende Gefühle.


    Früher habe ich mir gedacht, dass es vielleicht so eine Art "Übergang" ist. Die "alte" geschwätzige Welt wurde verlassen, zumindest in der Vorstellung, und die entstandene Leere ist noch ungewohnt - nicht zu verwechseln mit der angestrebten Leere. Der Verstand sucht immer nach Halt. Er will sich an etwas festhalten, zum Beispiel an schönen Plänen oder geistigen Luftsprüngen.


    Ich habe mich früher ganz bewusst von bestimmten Gesprächspartner distanziert, wenn dies möglich war. Es reichte mir, im Büro immer wieder damit konfrontiert zu werden.
    Ich habe auch darauf geachtet, das alles vorüberziehen zu lassen, was mich niederdrückt.
    Heute kann ich mich in "üblicher" Gesellschaft aufhalten. Dabei ist mir aufgefallen, wenn ich präsent bin, bin ich nicht einsam. Wenn ich bewerte und am liebsten abhauen würde, aber aus irgendwelchen Gründen anwesend bleiben muss, dann fühle ich mich einsam. Schlimmstenfalls gerate ich in die Verurteilung der anderen, finde sie einfach zu blöde oder reagiere verletzend. Das alles habe ich durch Achtsamkeitsübung herausgefunden. Deshalb weiß ich, wo immer ich bin, sollte ich so präsent wie möglich sein. Was überhaupt für alles die Lösung ist, meiner Erfahrung nach. Aber dazu gehört Übung.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft
    _()_ Monika


    Siehe auch meine Signatur aus dem Dhammapada:

  • Das Gefühl von Einsamkeit hat was mit enttäuschten Erwartungen zu tun.
    Wenn ich von Menschen bestimmtes Verhalten erwarte – das wird dann so schön gekleidet in "Niveau" und "Wellenlänge" – dann ist das der sichere Weg um Gefühle von Einsamkeit zu erzeugen. Das sind Symbiosewünsche, Wünsche, die Anderen mögen so sein wie ich, damit ich mich spiegeln und bestätigen kann. Damit werden Menschen funktionalisiert und instrumentalisiert. Darum suchen sich manche Menschen gerne Cliquen, weil sie dann das Gefühl haben "gemeinsam zu ticken".
    Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, zieht sich dann der Einsame in die Innerlichkeit zurück, die nichts anderes ist als die Ablehnung der Anderen.


    Aber wie heißt es im Lied so schön: "If you can’t be with the one you love, love the one you’re with."
    Und weg isses, das doofe Gefühl. Einsamkeit ist nur eine Haltung gegenüber den Mitmenschen, ein verschlossenes Herz.


    Was Du, lieber Arnold, als Geschwätz erachtest, ist liebevolle Zuwendung, Grooming auf Neudeutsch. Du könntest Deine Mitmenschen einfach als das anzunehmen versuchen, was sie sind sind und sich auf deren "Niveau herablassen". Deine Erfahrungen der letzten Jahre werden immer noch da sein und sich von den Erfahrungen Deiner Freunde unterscheiden, aber Dein Herz kann sich öffnen und Du kannst Menschen erleben statt Einsamkeit. Ein offenes Herz kennt keine Einsamkeit.


    Das sind meine Erfahrungen mit dem Thema.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Monika. Deine Signatur hat sich in meinem Kopf eingeprägt, schon seit langer Zeit. Danke für deine Worte.


    Zitat

    Was Du, lieber Arnold, als Geschwätz erachtest, ist liebevolle Zuwendung, Grooming auf Neudeutsch. Du könntest Deine Mitmenschen einfach als das anzunehmen versuchen, was sie sind sind und sich auf deren "Niveau herablassen". Deine Erfahrungen der letzten Jahre werden immer noch da sein und sich von den Erfahrungen Deiner Freunde unterscheiden, aber Dein Herz kann sich öffnen und Du kannst Menschen erleben statt Einsamkeit. Ein offenes Herz kennt keine Einsamkeit.


    Du hast Recht. Ich erlebe mein Herz momentan noch als verschlossen bzw. nicht geöffnet und übe mich darin, alle Menschen anzunehmen, wie sie sind. Und jeder Mensch hat was tolles in sich, man muss nicht mal suchen.
    Doch manchmal kehren diese Erwartungen unbewusst wieder zurück und man erwischt sich dabei..

    Zitat

    Das Gefühl von Einsamkeit hat was mit enttäuschten Erwartungen zu tun.


    Früher war ich der Überzeugung, dass ich Menschen finden muss, die (wie du so schön sagtest) auf meiner Wellenlänge sind. Diese Überzeugung baut sich langsam aber sicher ab und ich bin mir noch nicht sicher, doch ich glaube, dass dies tatsächlich einer von den Gründen ist, weshalb ich Einsamkeit empfinde.
    Ich denke immer, es würde sich alles sofort ändern, sobald die Erkenntnis da ist und man beschließt, anders zu handeln. Doch da muss ich wohl ein wenig Geduld haben.
    Voller Vorfreude geh ich dann meine Freunde besuchen und versuche das anzuwenden, um dann wieder zu erkennen, dass meine Muster immer noch wirken und ich mich nur langsam verändere.
    Geduld ist eine Tugend. Lernen sollte man es. :roll:

  • Lieber Arnold,


    ja, ich finde auch, dass Geduld sehr wichtig ist.
    Klar, gibt es Menschen, mit denen einem besonders viel verbindet und mit denen die Kommunikation besonders einfach ist. Das stelle ich nicht infrage. Auch eine geänderte Haltung wird nicht unbedingt etwas verändern, wenn man sich wieder mit den Freunden aus der Jugend trifft. Aber ich finde, es kann flexibler machen. Dann sind das vielleicht die Menschen, mit denen man ein Bier trinken geht, das Motorrad repariert oder den Dachstuhl ausbaut. Dann drückt sich die Freundschaft eben auf diese Weise aus. Andere Bereiche sind dann nicht dabei. Aber vielleicht kann man mit dem Freund, mit dem man die Gedanken teilt, diese Dinge nicht machen und er fährt regelmäßig in den Urlaub, wenn was repariert werden soll. Beides ist gut so und wichtig.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Es ist eine Schwierigkeit. Du bist ein Mensch und das ist ein Mensch. Scheinbar. Doch Du bist Person und da ist Person. Jede Person hat auch Persönlichkeit.
    Das Schwierige ist den Menschen unter den Persönlichkeiten zu erkennen. Die Menschen sind gleich und haben die gleichen Grundbedürfnisse und da sind die Wurzeln des Mitgefühls, bei Dir und Mir den Namenlosen Menschen.

  • Hi Arnold,


    vielleicht solltest du dieses temporaere Gefuehl gar nicht so sehr bewerten zu versuchen - kalter-warmer luftstrom - erkennen 'oh ein luftstrom' und nicht weiter bewerten.
    Seit wann hast du dieses Gefuehl? - Veraendert sich das Gefuehl? Bist du dir sicher in einem Jahr noch genau so zu fuehlen?


    Die Ursache deines Einsamkeitsgefuehls kann wohl niemand besser erkennen als du selbst. Und es besteht ganz klar eine krasse Vereinsamung userer Gesellschaft -
    Wenn man abends bei uns durch die Kleinstadt laueft sieht man so viele Leute alleine am Schreibtisch (wohl am Computer) sizen und Zeit in Foren uns assozialen Netzwerken verbringen.


    Gesellschaft von Menschen kann wunder wirken - aber am Ende (abends im Bett) bist du ja doch wieder alleine!


    Vielleicht hast du dieses temporaere Gefuehl auch da sich durch deine Praxis ein komplett neues Bewertungsschema entwickelt? - Ich bin zu beginn meiner Praxis auch
    oft etwas geblendet gewesen: "Alles leben ist Leid", "nichts hat bestand", "ist doch eh alles unbestaendig und ohne Wert" etc. Dies hat sich im weiteren Verlauf aber
    in eine gewisse Ausgeglichenheit entwickelt. Ich seh das im Kern schon noch genau so - aber man muss sich auch an vergaenglichen Sachen freuen duerfen (halt mit
    der Achtsamkeit daran nicht anzuhaften - Ob Gutes immer wieder wollen - oder Schlechtes nie mehr wieder wollen -> Anhaften.)


    Ich bin ein nicht ungluecklicher einsamer Einzelgaenger der die Zeit in Gesellschaft liebt - genauso wie die Zeit fuer mich ganz alleine!

  • Arnold:

    Hallo Freunde.


    Ich habe seit geraumer Zeit ein stetig ansteigendes Gefühl der Einsamkeit. Wenn ich z.B. alte Freunde im Nachbarort besuche, finde ich alles Klasse, es sind auch wundervolle Menschen. Doch selbst in Gesellschaft fühle ich mich immer allein und neige eher dazu, in mich zu kehren und somit "abwesend" zu sein.
    Wenn ich dann wieder zu Hause bin oder auch Allgemein, wenn ich mich in meinem Zimmer befinde, fühle ich mich so richtig einsam.


    Lieber Arnold,


    kann das sein das du dir eine "wundersame Welt", damit meine ich eine ideealwelt gebastelt hast? Das tut jeder mehr oder weniger. in diese Idee-al welt werden alle schönen, erfüllenden "dinge" projetziert und verwaltet, eine paralelwelt....nur entspricht sie nicht dem was mir in meinem alltag begegnet. daraus entsteht ein gefühl von verlust, einsamkeit, trennung....eine ganz normale reaktion.
    es gilt zu erkennen was das "gebastelte gebäude" ist, der versuch das zu "verwirklichen" geht häufig in die hose.
    ich gleiche meine ideeale-welt mit meiner umgebung ab.... und schon ist der kummer vorprogrammiert.
    ich stülpe meiner umgebung meine ideale auf.... das kann eine zeit gut gehen ist aber nicht von dauer und dann sitz ich wieder da, enttäuscht und einsam....
    wenn ich aber das was ich "meine ideeale" nenne in meiner umgebung entdecke, gibt es keinen grund mehr zu suchen.
    sicher ist es ist nicht einfach die sachen so anzunehmen wie sie gerade sind, aber das erspart mir eine menge enttäuschung, einsamkeit.....


    suchen ist der versuch einen inneren mangel aufzufüllen und dies gilt es zu erkennen, das ist allerdings kein leichtes unterfangen aber eine notwendigkeit, denn dieses mangelgefühl ist selbstgemacht und verhindert den inneren reichtum der in uns ist zu erkennen.
    so habe ich es erlebt.


    ich hoffe das dass was ich geschrieben habe nicht zu verwirrend ist, kann es leider nicht besser zusammenfassen :)



    EDIT:
    du schreibst:

    Zitat

    ....und übe mich darin, alle Menschen anzunehmen, wie sie sind.


    nimmst du dich auch an so wie du bist?


    _()_
    .

  • Zitat

    Lieber Arnold,


    kann das sein das du dir eine "wundersame Welt", damit meine ich eine ideealwelt gebastelt hast?


    Ich bin eher dabei, alle gebastelten Dinge in mir abzubauen und aufzulösen. Mir sind jedoch noch nicht alle bewusst. Und vermutlich kommen immer wieder Neue dazu. Also kann ich wohl sagen, dass ich mir meine Idealwelt zusammen bastel, sie jedoch regelmäßig wieder zusammen brechen lasse.


    Zitat


    nimmst du dich auch an so wie du bist?


    Fällt mir momentan sehr schwer, was mal anders war. Ich erkenne mein Potential (und vieles davon ist noch unerreichbar), schöpfe es jedoch nicht ganz aus und das macht mich traurig. Die Umstände bzw. die weltlichen Dinge stehen noch nicht so, wie ich sie gern hätte, um weiter zu machen. Doch ich bin dabei, alles genau das so hin zu biegen, wie ich es brauche, damit alles ans Licht tritt.

  • Arnold:


    Ich mach mir am liebsten gar keine Gedanken. Zumindest nicht in Form von Worten.


    Na na... :oops: Für " keine Gedanken machen " schreibst Du aber ziemlich viel; ebenso ziehst Du als Beobachter doch einige Schlüsse aus Deinem Verhalten.
    Wenn Du die Gefühle, die aufsteigen, nur kurz betrachtest und dann so annimmst wie sie sind- und nicht wie Du sie gerne hättest- dürften einiger Deiner Probleme sich auflösen.
    Übrigens: Die kalten Luftzüge hatte ich früher auch mal ab und an- sie tauchen nicht mehr auf. Einfach nicht weiter beachten.
    Und nervt doch noch Einsamkeit: Suche Dir ein Mädchen und lade sie auf einen Cappu ein- wenn Du das echt bist auf dem Ava, sagt kaum eine nein... :P
    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Zitat

    Und nervt doch noch Einsamkeit: Suche Dir ein Mädchen und lade sie auf einen Cappu ein- wenn Du das echt bist auf dem Ava, sagt kaum eine nein... :P


    Haha :D Danke.. Aber ich hab's nicht so mit neuen Menschen kennen lernen. Auf der Suche danach bin ich schon sehr lange nicht mehr. Es fügt sich eher alles.


    Zitat

    Wenn Du die Gefühle, die aufsteigen, nur kurz betrachtest und dann so annimmst wie sie sind- und nicht wie Du sie gerne hättest- dürften einiger Deiner Probleme sich auflösen.


    Vor allem "und nicht wie du sie gerne hättest" hat es mir angetan. Wird sofort umgesetzt. Hab morgen frei. Viel Zeit zum tun.
    Das wird ein guter Tag. :)


    Danke Freunde!!

  • das ist quatsch. du hast menschliche bedürfnisse, und wunderst dich, dass du dich komisch fühlst, weil du sie nicht erfüllst?
    ich würd an deiner stelle mal an deiner introvertiertheit arbeiten.


    spirituellen fortschritt macht man nicht, indem vor dem weltlichen wegläuft. daher auch mein tip: such dir ne freundin. (die kommen nicht von allein :roll: )

  • Bitte bedenkt, dass Ratschläge auch Schläge sind. :P
    Und natürlich kommt der/die Partnerin "von allein". Man kann greifend suchen bis man schwarz wird. Ein Phänomen, das an jeder Ecke zu beobachten ist.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ich finde Introvertiertheit überhaupt nicht schlimm und es ist eher eine Hilfe. Ich war schon immer so und ich sehe momentan keinen Grund, das zu ändern.
    In meinem Fall ist es z.B. nicht die Abkehr von weltichen Dingen, sondern eine behutsame Zuwendung, gepaart mit Achtsamkeit.



    Zum Thema Einsamkeit und worum es eigentlich ging. Es löst sich langsam.
    Das Phantasiekonstrukt "Die Welt, wie ich sie gerne hätte" und unheilsame Gedanken wie "dies oder das ist Schuld an meiner Situation" oder "ich sehe keinen Sinn hinter dieser Tätigkeit" lösen sich dank kommender Einsicht und dem darauf folgenden Verständnis auf.
    Ich habe wieder einen Sinn in allem tun gefunden, auch wenn es hin und wieder mal banale Dinge sind. Das spielt jedoch keine Rolle.
    Gelernt habe ich gestern bei der Arbeit, die nicht gerade meinen Vorstellungen entspricht, dass auch sie einen weiterbringen kann. Und das hat sie gestern sehr.
    Meine "Kein Bock, weil da kein Sinn"-Sichtweise und Einstellung ist zusammen gefallen wie ein unstabiles Kartenhaus.


    Einsam oder allein bin ich nur, weil ich keine Nähe zu lasse bzw. zu sehr mit mir beschäftigt bin.
    Wird Zeit für Pausen und vor allem, für andere Menschen, die mir am Herzen liegen. Sonst könnte es passieren, dass ich am Ende tatsächlich alleine da stehe.


    Danke für eure Hilfe. Sie waren der Anstoss für's kontemplieren und für letztendliche Einsicht.
    Wieder ein Stückchen Verblendung gelöst.


    _()_

  • Arnold:

    Ich finde Introvertiertheit überhaupt nicht schlimm und es ist eher eine Hilfe. Ich war schon immer so und ich sehe momentan keinen Grund, das zu ändern.
    In meinem Fall ist es z.B. nicht die Abkehr von weltichen Dingen, sondern eine behutsame Zuwendung, gepaart mit Achtsamkeit.


    Ich hab es nie verstanden wenn mich jemand für introvertiert hielt. Das Wort hatte nicht die Bedeutung in mir erfüllt die es laut Wörterbücher hat. Ich habe es so gemacht wie Du, nur das ist den meisten nicht taff genug. Außer Frauen/Männer die zeitweilig auf den Trip sind das sie einen verständnisvollen, liebevollen, hingebenden, leitbaren Partner suchen. Die können mich nicht lange halte ich brauchte einen Menschen. Hat 30 Jahre gedauert. :)

    Arnold:

    Einsam oder allein bin ich nur, weil ich keine Nähe zu lasse bzw. zu sehr mit mir beschäftigt bin.
    Wird Zeit für Pausen und vor allem, für andere Menschen, die mir am Herzen liegen. Sonst könnte es passieren, dass ich am Ende tatsächlich alleine da stehe.


    Ich bin immer allein, es gibt nichts das mich aus diesem Allein sein befreit. Ich bin ein Individuum!!!! Jedes absolut jedes lebende oder unbelebte Wesen ist allein! Im ganzen Universum gibt es nicht ein Objekt das nicht allein ist!
    Eine Lehre Buddha.
    Ich kann unmöglich einsam sein wenn ich das nicht will. Ich bin nur dann einsam wenn ich aus meiner Individualität ein Einsam sein mache. Wenn ich die Individualität ergreife um mich zu besondern.
    Alles wirklich alles ist miteinander verbunden, erstens durch das bedingte Entstehen alles Materiellen, also dieser körperlichen Struktur und durch das bedingte Entstehen von Dukkha, also diese Person mit ihren Persönlichkeiten. Kein Wesen, egal ob lebend oder unbelebt kann sich aus dem bedingten Entstehen befreien!!! Kein Wesen ob es belebt oder unbelebt ist kann jemals behaupten das es einsam ist.
    Der Mensch ist das einzige mir bekannte Wesen das nicht nur behaupten kann das es einsam ist, er ist auch das Wesen das sich einsam machen kann, ohne zu erkennen das das unmöglich ist.
    Eine Lehre Buddha.
    Diese beiden Lehren des Buddha kann nur, soweit mir bekannt, der Mensch erkennen, erfahren und einfach leben. Das ist eines der Dhamma die ganz einfach sind aber schwer zu erkennen.
    Solange Du erkennen kannst wann Du jemanden aus Gier, Hass, nicht sehen wollen, schädigst und dazu offen stehst kannst Du den Weg nicht verfehlen. Natürlich wird man dir vorwerfen(hat man mit Sicherheit schon :) ) das Du deine Fahne in den Wind hängst. Aber wer möchte schon seine Fahne vom Wind zerreißen lassen.
    liebe Grüsse
    Helmut
    Noch ein Satz für die Zennis: Na wie viele erlöste Koan kann er darin erkennen?

  • Losang Lamo:

    Bitte bedenkt, dass Ratschläge auch Schläge sind. :P
    Und natürlich kommt der/die Partnerin "von allein". Man kann greifend suchen bis man schwarz wird. Ein Phänomen, das an jeder Ecke zu beobachten ist.


    ein bisschen schläge zum klar kommen hat noch niemanden geschadet :lol:
    und wieso sollte der partner von alleine kommen? das gilt vielleicht für euch mädels - aber wenn männer keine initiative ergreifen, bleiben sie bis ins hohe alter jungfrau.
    (dazu gibts auch die internet-legende, dass man zum 30ten geburtstag siddhis entwickelt, wenn man jungfrau geblieben ist :grinsen: )

  • Ich meinte damit, es muss ja erstmal jemand da sein, zu dem man die Initiative ergreifen kann. Und solch eine Begegnung kann man nicht planen oder initiieren.
    Meinen Mann hab ich z.B. an einer Bushaltestelle kennengelernt - wer hätte sowas jemals gedacht? Klar, brauchte es dann Initiative von beiden Seiten, sonst wäre es nichts geworden. Aber wenn das nicht mein "Verwandter" gewesen wäre, der mir da begegnete, dann hätte alle Initiative nichts genutzt.
    Und so hab ich von vielen Leuten gehört: in dem Moment, wo sie ihre Suche endlich aufgegeben haben, haben sie jemanden gefunden. Vorher war nichts möglich.


    Aber wir sind off topic, raterZ - Arnold hat ja oben erklärt, was er mit Einsamkeit meinte.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Vielen Dank für Eure Beiträge! Ich habe sie eben "in einem Rutsch" gelesen - auch in meinem Leben ist die "Einsamkeit" immer mal wieder ein Thema. Als Jugendliche z.B. hatte ich das Problem, das ich gerne auch einmal über "tiefsinnige" Dinge mit meinen Freunden gesprochen hätte. Diese Gelegenheiten ergaben sich nach meinem Gefühl viel zu selten; ich blieb meinen Freunden (die ich seit meiner Kindheit kenne) aber immer verbunden und lernte mit der Zeit: Zwar schwimmen wir alle nie auf derselben "Längenwelle", solange wir aber ein liebevolles Gefühl füreinander empfinden können, überwindet dieses die scheinbaren Unterschiede. Denn tatsächlich sind wir in der Grundsituation unseres Lebens (Leiderfahrung, Streben nach Glück) alle gleich. Mit dem Kennenlernen des Buddhismus wurde mir nach und nach dann klar, dass in meinem Fall dem Gefühl der Einsamkeit (welches ich durchaus immer mal wieder habe - gerade wenn ich mich in Gesellschaft von Menschen befinde, die z.B. über etwas sprechen, was ich in dem Moment als "oberflächlich" empfinde) durch das Praktizieren von Metta entgegengewirkt werden kann. Mit Metta bringe ich viel mehr Verständnis dafür auf, warum die mich umgebenden Menschen z.B. Gespräche über Dinge führen, die mich in dem Moment gar nicht interessieren; ich muss mich dann ja nicht intensiv am Gespräch beteiligen, kann aber trotzdem einfach "dasein".


    LG peema

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