Wiedergeburt ist? Umfrage und Diskussion

  • Nibbuti:

    Zitat

    auch ist keine Rede davon in der oben von Buddha einschlägig beschriebenen Methode wie man sich an frühere Leben erinnert


    Keine Methode.
    Da ist beschrieben wie sich das anfühlt und wie das wahrnommen wird.
    Sie erinnern sich an Sinneseindrücke, an Selbstwahrnehmung - Gestalt- an Gefühle, an die Empfindung von Schmerz oder Zufriedenheit.
    Buddha dringt hier nur noch mal drauf nicht anzuhaften, denn Weisheit soll nur "Sofern/nur soweit es eben der Erkenntnis dient" eingesetzt werden.
    Das ist ein Fingerzeig auf den Leerheitsaspekt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • nibbuti:


    bedenke dass dibbacakku oder 'himmlisches Auge' nicht bei jedem vor oder nach 4. jhana in Erscheinung tritt, bekanntlich nichtmal bei jedem Arahant (z.B. bei Buddhas Schüler Sariputta, dem General des Dhamma)


    Nach M6 hängt es vom Wunsch ab:


    Zitat

    "Sollte ein Bhikkhu wünschen: 'Möge ich mich an meine vielfältigen früheren Leben erinnern, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: 'Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.' Möge ich mich so an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten erinnern', dann soll er die Sittlichkeit erfüllen, sich der inneren Herzensruhe widmen, die Meditation nicht vernachlässigen, Einsicht pflegen und in leeren Hütten wohnen."


    nibbuti:


    auch ist keine Rede davon in der oben von Buddha einschlägig beschriebenen Methode wie man sich an frühere Leben erinnert


    Wie gesagt ist in M53 beschrieben wie's geht.

  • Bel:

    Zitat

    mukti hat geschrieben:
    Es gibt keine Weltanschauung ohne logische Lücke, deshalb werden Methoden empfohlen, die das Denken übersteigen,


    Zitat

    Was das Denken übersteigt, ist höchstens das Handeln, alles andere sind auch nur Geistesprodukte.


    Jo jo...


    Zitat

    „Das Meistern des Handelns in Buddhas höchstem Zustand der Wahrheit gehört allein zum handelnden Buddha.
    Er wird niemals von dem Buddha als subjektive Natur und Ähnlichem verwirklicht, nicht einmal im Traum.“


    Zitat

    Mit dieser Feststellung legt Dōgen den Schwerpunkt auf die Meisterschaft des Handelns im höchsten Zustand der Wahrheit,


    Logisch.

    Zitat

    Das Handeln als Wirklichkeit gibt es daher vor dem Denken und Reden.


    http://yudoblog-b.blogspot.de/2…eln-und-arbeiten-ist.html

  • blue_apricot:
    Zitat

    Das Handeln als Wirklichkeit gibt es daher vor dem Denken und Reden.


    der Buddha stimmt nicht mit dem obigen Text überein:


    Zitat

    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“


    Dhammapada 1


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Nibbuti:

    Zitat

    der Buddha stimmt nicht mit dem obigen Text überein:

    Bel:

    Zitat

    Das ist ja auch Blödsinn.

    :grinsen:8)

  • mukti:

    Eben habe ich die Anmerkung (1) zu M10 auf palikanon.com gelesen:


    Zitat

    Diese Lehrrede gilt als Standardwerk für die Vipassana-Meditation. Viele Übersetzer haben hier "Achtsamkeit ist der einzige Weg, der zu ... Nibbāna führt". Bhikkhu Bodhi weist darauf hin, daß es richtig heißen muß, "Achtsamkeit ist der Weg, der einzig zu ... Nibbāna führt". Ein Weg, der also nicht in Sackgassen geraten kann oder nach Nebenzielen trachten kann, wie etwa die Praxis der Göttlichen Verweilungen oder der Vertiefungen.


    Gefällt mir. Aber das ist jetzt halt ein anderes Thema, vielleicht werden wir ja endlich des Themas Wiedergeburt müde :D


    Trotzdem möchte dazu anmerken, dass dieser Kommmetar von Bhikkhu Bodhi - einem bekennenden Theroetiker! - irreführend ist.



    Was soll man dann von dem oben zitierten Kommentar halten?


    Es ist jedenfalls offensichtlich, dass beispielsweise Vedanānupassanā ohne Kāyagatāsati überhaupt keinen Sinn macht. Das kann auch jeder direkt in Majjhima Nikāya 10: Die Grundlagen der Achtsamkeit - Satipaṭṭhāna Sutta = Madhyamāgama 98 念處經 nachlesen, da braucht es gar keine Kommentare zu.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • @ Elliot:

    Zitat

    Trotzdem möchte dazu anmerken, dass dieser Kommmetar von Bhikkhu Bodhi - einem bekennenden Theroetiker! - irreführend ist.


    Er ist kein Theoretiker. Und bekennt sich auch nicht dazu.


    Zitat

    Was soll man dann von dem oben zitierten Kommentar halten?


    Versteh die Frage nicht.


    Zitat

    Es ist jedenfalls offensichtlich, dass beispielsweise Vedanānupassanā ohne Kāyagatāsati überhaupt keinen Sinn macht.


    Kommt drauf an was du genau unter Kāyagatāsati verstehst und anwendest.
    Achtsamkeit auf die Gefühle ist natürlich ohne Vergänglichkeits,-und Elementekontemplation möglich.

  • Ich verstehe nicht, wieso hier auf Spekulationen und Kommentare ausgewichen wird, wenn ausführlich in den Lehrreden beschrieben wird, was Vedanānupassanā ist:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • @ Elli:


    Dich stört ditte-oder ?


    Zitat

    Ein Weg, der also nicht in Sackgassen geraten kann oder nach Nebenzielen trachten kann, wie etwa die Praxis der Göttlichen Verweilungen oder der Vertiefungen.


    Ansonsten hab ich keine Ahnung worauf du hinaus willst oder um was es jetzt eigentlich jeht.
    Ich glaub Mukti macht Urlaub, der ist auch übel durchgeknetet worden und so ganz steif und trocken mag der auch nicht, genauso wenig wie andeutend verschwommen - wie ich :)

  • blue_apricot:

    Dich stört ditte-oder ?


    Zitat

    Ein Weg, der also nicht in Sackgassen geraten kann oder nach Nebenzielen trachten kann, wie etwa die Praxis der Göttlichen Verweilungen oder der Vertiefungen.


    Ja, das ist irreführend, das kann nur von einem Theroretiker stammen.


    Vedanānupassanā ist eine der vier Grundlagen der Achtsamkeit und Vedanānupassanā geht nicht ohne Kāyagatāsati, denn "‘nirāmisaṃ sukhaṃ vedanaṃ vedayāmī’ti pajānāti" geht nicht ohne Kāyagatāsati:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • @ Elliot:

    Zitat

    Ja, das ist irreführend, das kann nur von einem Theroretiker stammen.


    Das stimmt, nur ziemliche Theoretiker machen solche Unterscheidungen, auch von "Wegen", also auch Leute die zuviel drüber nachdenken anstatt umsichtig offen zu verfahren mit dem Material und sowieso.


    Zitat

    Vedanānupassanā ist eine der vier Grundlagen der Achtsamkeit und Vedanānupassanā geht nicht ohne Kāyagatāsati,

    / Jo. Wie schon gesagt weiß ich aber nicht wie du verfährst...


    Zitat

    denn "‘nirāmisaṃ sukhaṃ vedanaṃ vedayāmī’ti pajānāti"

    Was auch immer das ist..., abgeschieden geborenen Verzückungswohl ?, denn ja :

    Zitat

    geht nicht ohne Kāyagatāsati:


    Allerdings kann ich aus den zitierten 5 Zeilen vom Bikkhu Bodhi nix rauslesen was zu dem Dir vorgebrachten iwie ein Anlass ein könnte ?

  • blue_apricot:


    Ich glaub Mukti macht Urlaub,...


    Urlaub vom Grübeln, ansonsten auch wieder zwischendurch Urlaub vom PC, die Gartensaison hat begonnen.


    Bel's Feststellung dass es gilt die Grenzen des logischen Denkens auszuloten spukt mir noch im Kopf rum.
    Die 4 Grundlagen der Achtsamkeit besagen auch dass weder Glaube noch der Verstand die höchsten Instanzen des Erkennens sind, sondern Sati, "der einzige Weg". Und der Buddha ist dahintergekommen dass selbst die höheren Jhana nicht zum Ende von Dukkha führen. Da hat Bhikkhu Bodhi schon recht soweit ich das sehe.

  • Ja, Garten! Bei mir auch. :D


    Sati-Praxis heißt: nichts ist von Sati ausgenommen - also auch nicht das (logische) Denken, der Verstand - erst dann ist es auch vollständige Praxis, nur so rum wird n Schuh draus.

  • bel:

    Ja, Garten! Bei mir auch. :D


    Ich merke da schon einen Einfluss der Sinneserfahrungen, die Erleuchtung passt auch mehr unter einen Bodhibaum als etwa auf eine Autobahn.


    bel:


    Sati-Praxis heißt: nichts ist von Sati ausgenommen - also auch nicht das (logische) Denken, der Verstand - erst dann ist es auch vollständige Praxis, nur so rum wird n Schuh draus.


    Das bedeutet imho nicht dass Sati prinzipiell an das begriffliche Denken gebunden ist. Mir scheint Wiedergeburt kann nicht durch achtsames logisches Denken bestätigt oder widerlegt werden.


    Zitat

    "Wenn Meister Gotama diese vier Fragen gestellt werden, erwidert er: 'Der Ausdruck >wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha.' Das bestürzt mich, Meister Gotama, das verwirrt mich, und das Ausmaß an Zuversicht, das ich durch frühere Unterhaltungen mit Meister Gotama erlangt habe, ist jetzt verschwunden."


    18. "Berechtigterweise verursacht es Bestürzung in dir, Vaccha, berechtigterweise verursacht es Verwirrung in dir. Denn dieses Dhamma, Vaccha, ist tiefgründig, schwer zu sehen und schwer zu verstehen, friedvoll und erhaben, durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen, von den Weisen selbst zu erfahren.


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m072z.html

  • mukti:

    Das bedeutet imho nicht dass Sati prinzipiell an das begriffliche Denken gebunden ist.


    Umgedreht, "rechtes" begriffliches Denken ist an Sati gebunden und Sati läßt begriffliches Denken nicht aus (M10).
    Und wenn das so ist, dann ist auch ein beliebiger Sachverhalt innerhalb der buddhistischen Begrifflichkeit (!) nicht ohne begriffliches Denken aufzuklären - es ist eine zwingend notwendige, wenngleich nicht hinreichende Voraussetzung.
    Damit ist eigentlich alles gesagt.

  • :lol:
    Jemand der noch nie nen Apfel gegessen hat, meint, aus der Beschreibung dessen zu wissen, wie es schmeckt :)