Ji'un Ken:Was man daraus macht, ist jedermann selbst überlassen.
Das ist doch euer Bekenntnis. Hier hast du einen Wisch und was du draus machst, dass ist deine Sache. Das ist jedenfalls keine Tradition - weil die wechselseitige Verpflichtung völlig fehlt und das ist auch nie im Zen Tradition gewesen, allein schon aus dem kulturellen Kontext her, wie er in China und dann in Japan war/ist.
Zitat
Ich könnte mir vorstellen, dass sich hier die Geister scheiden. Was übernehme ich hier und was nicht?
Ich glaube, da wird sich hier in Deutschland noch viel tun. Einiges wird bleiben, anderes verschwinden. Ich merke bei mir, dass ich mich dagegen wehre, wenn hier zu enge Grenzen gesetzt werden. Ich kann auch nicht in die Zukunft sehen. Ich weiß nicht, wie Zen hier in hundert Jahren aussehen wird. Im Moment bietet sich ein recht buntes Bild. Mal sehen, was daraus wird.
Das sind alles Spekulationen, die uninteressant sind. Zen-Meister ist kein Beruf und Zen dient nicht dazu seinen Unterhalt durch das Sammeln von Unwissenenden zu verdienen, denen man weis macht, sie zu belehren. Deshalb ist es für die Betreffenden gleichfalls unmoralisch sich als Zen-Meister anzubieten, denn ihr Tun dient allein dazu die Leute in der Unwissenheit zu belassen. Das merkt aber keiner, da ja der unwissenden Gast und der unwissenden Gastgeber sich blendend verstehen. Man nennt das auch folie à deux - wenn man da drin ist, kommt man nicht mehr heraus. Und so bietet man an, die unwissenden Leute entsprechend ihrer Gier nach Anerkennung zum Zen-Meister zu schulen.
Das kostet natürlich etwas mehr, als das bloße Rumsitzen.