Aachens erster Zen-Meister (Paul Shoju Schwerdt)

  • Ji'un Ken:

    Hast du sie gefragt??


    Es ist nicht meine Absicht die beiden Herren durch Fragen vorzuführen. Ich weiß, dass sie nichts vorweisen können. Die Wahrheit kann nicht verborgen bleiben. Sei also entspannt und frag' sie selbst. Es sind doch deine Lehrer, mit denen du ein Vertrauensverhältnis hast.

  • Das heißt, du stellst einfach nur Behauptungen auf. Wie erbärmlich.
    Damit erübrigt sich ein weiteres Gespräch mit dir.

  • Ji'un Ken:

    Das heißt, du stellst einfach nur Behauptungen auf. Wie erbärmlich.
    Damit erübrigt sich ein weiteres Gespräch mit dir.


    Hatten wir ein Gespräch?
    Wissenschaft geht so: man stellt eine Behauptung auf und überprüft sie. Ich habe meine Behauptung überprüft. Dazu gehört natürlich nicht die Befragung von Leuten, die vorgeben, das zu sein, was sie nicht sind. Aber Hatlapa hat ja von Wissenschaft keine Ahnung, sonst würde er ja den Spinner Emoto nicht gut finden. Dabei hat sogar Emoto noch vor seinem Tod seine Behauptungen zurück genommen, weil sie eben nicht überprüfbar waren/sind.
    Und nun stelle ich natürlich fest, dass du an der Lehrbefähigung deiner Lehrer keine Zweifel hast. Das kann ich verstehen, ist aber nicht hilfreich. So bleibst du eben der unwissende Gast, der sich einbildet ein wissender Gastgeber zu sein. LOL


    Mach's gut und schick' mir bitte keine PN's. Ich kann das bei Moderatoren nicht verhindern, aber ich betrachte es als Übergriff, wenn du mir Lektüre-Tipps schickst.

  • Dazu fällt mir Jeff Shores Vortrag zu Boshan ein. Beide Seiten.
    https://beingwithoutself.files…m/2011/07/great_doubt.pdf
    Es scheint alles immer wieder zu kommen, und ein ewiges Thema zu sein.


    "7. Die Krankheit des Schauspielerns


    Wenn du in deiner Zen-Praxis den Zweifel nicht entfachen kannst, denkst Du vielleicht: „Augen sehen, Ohren hören, die Zunge spricht, die Nase riecht, die Hände greifen, die Füße laufen. All dies ist die wahre Natur des spirituellen Selbst!“ Dann glaubst Du, Du seist erleuchtest und fängst an, Leute mit durchbohrenden Blicken anzusehen, sie zuzutexten, auf dieses zu deuten und gegen jenes zu treten – und denkst dabei, all dies sei die Verkörperung des Buddha-Dharma. Auch dies ist nur Dein schwankender Geist; es ist nicht Zen.


    Seit jeher wird so etwas als vorübergehender Wahnsinn betrachtet, es ist so, als würdest du den formellen Stuhl des Meisters besteigen, mit einer einschüchternden Grimasse, festgefroren im Gesicht. Was wird Dir das angesichts des Todes nutzen? Noch schlimmer sind jene, die diesen Krempel an nachfolgende Generationen übertragen und ohne die geringste Scham die Spenden jener annehmen, die ihnen vertrauen. Werden sie nach dem Dharma gefragt, schreien sie oder lachen laut auf. Sie haben sich selbst nie wirklich erforscht, das heißt, sie können ihre samsarische Lebenswurzel nicht durchtrennen. In dieser Situation werden auch unzählige gute Taten zum Werk des Teufels. Und all das, weil sie nicht erkannt haben, dass sie mit ihren Errungenschaften weit vom Ziel entfernt sind.[...]


    9. Die Krankheit der Selbstverliebtheit


    Wenn du in deiner eigenen Praxis unfähig bist, den Großen Zweifel zu entfachen, verfällst du vielleicht in selbstverliebtes und wildes Verhalten. [...] Du prahlst in der Öffentlichkeit herum und bildest dir ein, die große Sache aufgelöst zu haben. Siehst Du einen ehrenwerten Lehrer eine Meditationshalle eröffnen, Regeln für die Sangha verlesen, Zazen praktizieren, den Namen Buddhas anrufen und andere tugendhafte Dinge tun, lachst Du höhnisch und verfluchst ihn. Weil Du unfähig bist, wahrhaftig zu praktizieren, störst Du jene, die dazu in der Lage sind. Unwissend, wie man ernsthaft die Sutren rezitiert, seine Religion ausübt oder seine Fehler bekennt, behinderst Du die Anderen. Du unterbrichst jene, die sich ernsthaft erforschen und bist unfähig dazu, es selbst zu tun. Du kannst keine eigene Meditationshalle eröffnen und legst Dich deshalb mit denen an, die es tun.


    Du unterbrichst jene, die das wahre Dharma lehren, und bist unfähig dazu, es selbst zu tun. Siehst Du einen verdienten Lehrer, wie er vor einer großen Versammlung einen Dharma-Vortrag hält, ersinnst Du komplizierte Fragen und ergehst Dich in albernen Diskussionen, gibst einen Zen-Schrei von Dir oder verteilst Klapse. Ein echter Lehrer erkennt solche Dinge als Gespenster, die in deinem Kopf ihre Spielchen treiben. Wenn er keine Nachsicht zeigt, fängst du an, Gerüchte in die Welt zu setzen: „Er versteht das Dharma-Gesetz nicht, wie schade!“


    Dein schwankender Geist ist davon wie besessen: Machst Du so weiter, schlägst Du teuflische Wege ein und begehst ernsthafte Verfehlungen. Sobald Dein gutes Karma verbraucht ist, wirst Du in die Hölle unablässigen Leidens fallen: „Auch gute Absichten haben schlechte Folgen.“ Ach!"


    Ein kleines Schlupfloch läßt Boshan uns aber offen:


    [...] Wenn Du wahrhaftig den Weg suchst, so vertraue ich darauf, dass Du solche Ansichten verwerfen wirst. Dann kannst Du Dich mit anderen in der Sangha auf die Suche machen und gemeinsam daran arbeiten, die wichtigen Dinge im Auge zu behalten. Auch wenn Du den Weg nicht erkennst, wirst Du doch letztlich nicht auf so einen schlechten Pfad abgleiten. Wenn Du auf dem Weg bist, musst Du Dich vor diesen Gefahren in Acht nehmen."


    Mein erster Lehrer hatte nicht die geringste Berechtigung zu irgendwas. Trotzdem hat er 30-40 Jahre lang ein Dojo offen gehalten. Er war immer da.

  • Es ist schon richtig: Jeder kann eine Übungsstätte eröffnen und unterhalten damit die Leute ihre Praxis teilen können, das ganz unabhängig von iwelchen Autorisierungen.
    Ich sehs in meiner Linie nach Uchiyama auch grad so, daß man spätestens mit shukke tokudo für dieses "Praxis teilen" (in welcher Form auch immer) ein Versprechen ablegt. Dafür muß man weder Dharmanachfolger noch Lehrer sein, nur ehrlich.

  • Aiko:

    Und - hatte er behauptet er habe die Berechtigung?


    Nein. Aber ich wusste damals nichts von Berechtigungen, und natürlich habe ich ihn anfangs für einen Meister gehalten. Wenn er auf seine Grenzen hinwies, hielt ich das für buddhistische Uber-Bescheidenheit. Und von diesem Meister, für den ich ihn gehalten habe, habe ich was gelernt. Hätte ich gewusst, dass er kein Meister war, hätte ich mich vielleicht geweigert, von ihm zu lernen.


    Manchmal kann eine Täuschung ganz nützlich sein.


    Zitat

    Danke Jo Jo - hier ist eine aktuellere Fassung in deutsch:
    https://beingwithoutself.files…-zweifel-2014-11-17-2.pdf


    Ich weiß. Aber der Originaltext ist ein Knaller. Die Übersetzung bringt´s zwar leidlich rüber, kommt aber eigentlich nicht richtig mit.

  • Der Boshan-Text hat was, die Kommentare leider nicht. Ich frage mich immer wieder, warum sich so viele Leute anmaßen, Texte von alten Meistern zu interpretieren, die für sich stehen können. Vor allem, wenn sie ihnen nicht im mindesten das Wasser reichen können.


    Beispiel "Die Krankheit des Intellekts". Wo Boshan eindeutig vom geschriebenen Wort, Koan usw. spricht, macht Jeff Shore einen allgemeinen Rat gegen intellektuelles Erfassen draus. Immerhin hat er diesen Rat dann offenbar selbst beherzigt.


    Beispiel "Die Krankheit der Meditation": Wo Boshan eindeutig Zen im Alltag verortet und sich gegen die Fixierung aufs stille Sitzen ausspricht, wendet Jeff Shore nur einen billigen rhetorischen Trick an: "ist echtes 'Nur Sitzen' genug, wenn es den gesamten Weg geht." Den zweiten Teil dieses völlig sinnentleerten Satzes hat dann auch noch einer fettgedruckt.


    Einerseits: Jeder geht den gesamten Weg.
    Andererseits: Wer nur sitzt, geht nicht.

  • Zitat

    Einerseits: Jeder geht den gesamten Weg.
    Andererseits: Wer nur sitzt, geht nicht.


    Aha.
    Ist das so?

    Einmal editiert, zuletzt von Jojo ()

  • Zitat


    Wo Boshan eindeutig Zen im Alltag verortet und sich gegen die Fixierung aufs stille Sitzen ausspricht, wendet Jeff Shore nur einen billigen rhetorischen Trick an: "ist echtes 'Nur Sitzen' genug, wenn es den gesamten Weg geht."


    Jemand sagte mal(ich weiß nicht mehr wer): "Zazen ist nicht nur auf dem Sitzkissen beschränkt."
    Das Nur Sitzen beschränkt sich wirklich nicht nur auf dem Kissen. Nur Sitzen, Nur Gehen, Nur Stehen, Nur Arbeiten, Nur den Wecker am frühen Morgen hören weiter keine Geschichte daraus machen.


    Liebe Grüsse

    Ja, manchmal weiss ich nicht was ich über die Dinge denken soll und dann lass ich es. Und dann sind die Dinge so wie sie sind.

  • Ich muss sagen - ich bin schon ziemlich beeindruckt von dem Scharfsinn, mit dem hier tatsächliche, vermeintliche oder angebliche Scharlatane "entlarvt" werden. Und das alles mit ein paar zusammengegoogelten 'Belegen' aus dem Web und etwas Kaffeesatzleserei. Da wird z.B. daraus, dass Oi Saidan in einem Interview als Beispiel für seine Schüler in Europa ein Bild von Rei Myo zeigt, ohne auch andere Dharma-Nachfolger in Europa zu erwähnen, messerscharf gefolgert, dann gäbe es auch keine weiteren. Nur als krassestes Beispiel. Den Vogel schießt die Userin 'Aiko' (der Avatar lässt jedenfalls vermuten, dass es sich um eine Frau handelt) ab, die fröhlich davon fabuliert, Rei Shin würde Inkas "verhökern". Auf wiederholte Nachfrage, was denn nun Rei Shin konkret für die Ausstellung des Wischs bekommen haben soll, kommt freilich nur sinnfreie Rabulistik.


    Liebe Aiko - deine Verleumdungen mit wissenschaftlichen Theorien zu vergleichen, die man aufstellt und die ggf. von Anderen zu falsifizieren wären, das ist schlicht dummes Gewäsch und eine reichlich dünne Ausrede. Vielleicht machst Du Dich stattdessen einmal mit den Grundsätzen journalistischer Ethik vertraut, wenn es schon mit der buddhistischen, speziell der rechten Rede, nicht so recht klappen will. Es verlangt ja keiner zwei unabhängige Quellen von Dir - aber wenigstens eine belastbare Quelle sollte es schon sein. Du bezichtigst hier Rei Shin und Rei Ho implizit der Lüge und des Betrugs - ohne die Spur eines Beweises. Statt z.B. einfach mal beim Hokoji nachzufragen (sinnvollerweise bevor Du solche Anschuldigungen in die Öffentlichkeit setzt), ob die beiden nun tatsächlich Dharma-Nachfolger des dortigen Abtes sind und Lehrbefugnis haben oder nicht.


    Rei Shin mag mit den Inkas, die er streut, zu freigiebig sein. Oder auch nicht, whatever. Was geht Dich das an? Er hat (wie jeder, der selbst Inka Shomei erhalten hat) das Recht, Inka zu geben, wem er will - ob die so Beglückten das Papier nun auch wert sind, braucht nur diejenigen zu interessieren, die mit ihnen studieren. Ohnehin entscheidet nicht der Wisch, sondern das gemeinsame Praktizieren. Ob Shoju Schwerdt sein Inka wert ist, weiss ich nicht. Wenn es mich interessieren würde, würde ich mit ihm sitzen und mit ihm Dokusan haben - aber mich sicher nicht darauf verlassen, was irgendwelche 'Experten' hier in ihrer Freizeit zusammengoogeln. Und wenn ich dann der Ansicht wäre, ich müsste Andere vor ihm warnen, hätte ich diese Ansicht aus eigener Erfahrung bezogen. Aber was hier betrieben wird, ist Klatsch und Hinterträgerei. Und das gilt auch für Rei Shins andere Dharma-Nachfolger, die hier durchgehechelt wurden. Außer Ji'un Ken scheint ja wohl keiner hier mit einem von denen mal praktiziert zu haben.


    Was Reiko Mukai und seine Schüler angeht - die mögen eine eigenartige Auffassung von Zen haben. Ist mir egal, ich gehöre nicht zu ihrer Zielgruppe und außerdem finde ich, es gibt wahrlich schlimmeres, als 'Führungskräften' Zazen beizubringen und ihnen dafür kräftig in die Tasche zu greifen. Zum einen haben sie es nötig, zum anderen trifft's keine Armen. Davon abgesehen - was nun Reiko Mukais einschlägige Aktivitäten mit denen von Rei Shin oder Rei Ho zu tun haben und inwiefern die dafür mithaftbar sein sollen, will sich mir beim besten Willen nicht erschließen.


    Trotzdem hat es in der Debatte hier einen durchaus richtigen und bedenkenswerten Hinweis gegeben - den mit den Früchten, die zu Erkenntnissen verhelfen sollen. Und da frage ich mich speziell bei Dir, Aiko, ob Dein Schmeißen mit Dreck hier wirklich die Frucht von zwei Jahrzehnten oder mehr Zenpraxis sein soll. Das wäre schon abschreckend. Üblicherweise wirkt sich das Sitzen auf das Manifestieren der Kai aus - sollte es jedenfalls. Und was Deinen Lehrer / Deine Lehrerin angeht (falls Du so etwas hast): lieber kein Inka Shomei oder Shiho als die Art Zeugnis, die Du ihm/ihr hier ausstellst. Das - die 'Früchte' - sind die Zeugnisse, die wirklich zählen. Von Rei Ho und auch von Rei Shin kenne ich da ein paar Zeugnisse, die einen deutlich respektableren Eindruck auf mich machen.


    ()

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  • diamant:


    Wer nur sitzt, geht nicht.


    Nein. Der geht nicht, der sitzt ja. Aber er ergeht sich in Spekulationen und Fantasien und die Gedanken gehen mal dahin und mal dorthin.

  • Sudhana:

    Du bezichtigst hier Rei Shin und Rei Ho implizit der Lüge und des Betrugs - ohne die Spur eines Beweises.


    Wo bezichtige ich da die beiden der Lüge und des Betruges?
    Auf den Titel Zen-Meister gibt es kein Recht - also kann da auch keiner lügen oder betrügen. JEDER kann sich so bezeichnen.

    Zitat


    Statt z.B. einfach mal beim Hokoji nachzufragen (sinnvollerweise bevor Du solche Anschuldigungen in die Öffentlichkeit setzt), ob die beiden nun tatsächlich Dharma-Nachfolger des dortigen Abtes sind und Lehrbefugnis haben oder nicht.


    Junge - das ist schon längst geschehen - es gibt im Hokoji keine Unterlagen. Entweder sind die Urkunden bei den beiden oder sie haben nichts da nachzuweisen. So einfach ist das.
    Was mich wundert ist doch was ganz anderes: zwei Juristen, die sich mit der Beweispflichtigkeit auskennen, wissen nicht, dass sie beweisen müssen, was sie von sich behaupten zu sein. Ich zweifle das nur an. Und das ist mein gutes Recht.


    Zitat


    Was geht Dich das an? Er hat (wie jeder, der selbst Inka Shomei erhalten hat) das Recht, Inka zu geben, wem er will

    - auch wenn er kein inka shomei hat, kann er andere zum Zen-Meister erklären - da braucht sich keiner an Regeln halten - hier arbeitet man doch nur auf der Vertrauensbasis. In Deutschland gibt es keine Institution, die da die Echtheit von Dokumenten prüft. Das ist in den USA bezüglich der Zen-Association inzwischen anders. Aber in der DBU kann jeder sich als Zen-Meister bezeichnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Siehst Du, Aiko, Du hast es wieder mal geschafft, daß andere Dich ähnlich sehen wie ich: Rechthaberisch, klüger als alle anderen und "wissenschaftlich" argumentierend... Wenn das der Ausfluß Deiner Praxis ist, dann tust Du mir echt leid.
    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Sudhana, es ist nicht so einfach, die japanische Höflichkeit zu durchschauen, weil sie von unserer so verschieden ist. Fakt ist, dass Oi Saidan nur die Frau als erwähnenswert empfand, alle anderen hat er unter "30 Schüler" subsumiert, auch alle männlichen Reis.


    Die Kritik muss man doch zurückgeben:


    Wer, der hier anregt, sich Dokumente und Beweise für das inka shomei all dieser Reis zu besorgen, hat denn selbst je welche gesehen?
    Und woran bitte hat dann der- oder diejenige die Echtheit der Dokumente erkannt?


    Sudhana, du bist doch Teil dieser Rei-Szene. Du wirst wahrscheinlich sagen: Das mit den Urkunden interessiert mich nicht. Einige hier glauben aber, dass es die Übenden interessiert, und dass sie bewusst so angelockt werden. Dann spielt die Authentizität von Dokumenten und Übertragung eine Rolle, weil am Anfang der Lehrer-Schüler-Beziehung keine Täuschung stehen sollte. Oder ist das zuviel verlangt?


    Zitat

    Ob Shoju Schwerdt sein Inka wert ist, weiss ich nicht.


    Um den ging es ja hier ursprünglich. Und wenn du das immer noch nicht weißt, nachdem er nach dem Outing seiner Falschangaben bzgl. des chinesischen Tempels (hier in diesem Forum) seinen Artikel in dem Aachener Blättchen umgeschrieben hat, dann frag ich mich, wie kritikfähig du eigentlich bist. Vielleicht so wenig wie der, der den Paul ernannt hat? Denn wie du selbst sagst:

    Zitat

    lieber kein Inka Shomei oder Shiho als die Art Zeugnis, die Du ihm/ihr hier ausstellst.

    Des Pauls "Ernennung" lässt doch Rückschlüsse auf den Ernenner Wolf Nolting (Rei Shin Bigan) zu.


    Vergessen hast du wohl schon meinen Beitrag, in dem ich auf die unterschiedlichen Jahreszahlen auf den Websites diverser Reis hinwies, nach denen Wolf Nolting (Rei Shin Bigan) mal 1988, mal 1998 zum Roshi wurde und außerdem noch als "Sensei" (Lehrer) schon einen anderen zum Roshi gemacht haben soll. Das geht in der Rinzai-Hierarchie gar nicht und entlarvt die "Rei-Bande" doch selbst in puncto Glaubwürdigkeit.

  • @ Aiko:

    Zitat

    Junge - das ist schon längst geschehen - es gibt im Hokoji keine Unterlagen.


    Mädchen, weit aus dem Fenster gelehnt. Nun mal her mit dem Schriebs. :P


    Allgemein: `inka shomei` braucht keine Urkunde. Und schon gar keine `Historie`, keinen `Lebenslauf`. Die Deutschen stehen auf so was: "Qualifikation". Wenn man ihnen damit entgegen kommt - oder sich selber, stimmt schon mal was nicht, denn für "jemanden" mit `inka shomei`ist die Vergangenheit so unerheblich wie die Zukunft.

  • diamant:

    Sudhana, es ist nicht so einfach, die japanische Höflichkeit zu durchschauen, weil sie von unserer so verschieden ist.


    Möglicherweise habe ich ja von "japanischer Höflichkeit" mehr Ahnung als Du.

    Zitat

    Fakt ist, dass Oi Saidan nur die Frau als erwähnenswert empfand, alle anderen hat er unter "30 Schüler" subsumiert, auch alle männlichen Reis.


    Du fantasierst. Oder höflicher ausgedrückt: Du siehst nur das, was Du sehen willst. Gar nicht so ungewöhnlich ... Schau noch mal in das Interview - Oi Saidan hatte da gerade ein Foto seiner Schülerin (seines mW jüngsten und letzten Dharma-Nachfolgers) greifbar und eben dieses vorgezeigt. Den Rest biegst Du Dir zurecht, wie Du gerade meinst, es zu brauchen.

    Zitat

    Wer, der hier anregt, sich Dokumente und Beweise für das inka shomei all dieser Reis zu besorgen, hat denn selbst je welche gesehen?
    Und woran bitte hat dann der- oder diejenige die Echtheit der Dokumente erkannt?


    Das brauchst Du doch gar nicht. Schreibe den Hokoji an und frage, bei wem Du in Deutschland Rinzai-Zen studieren kannst und ob Rei Ho und Rei Shin als Lehrer empfohlen werden. Wenn Du ein Problem mit der Sprachbarriere hast - schreibe Rei Myo an (deren Beauftragung scheinst Du ja zu trauen) und frage sie.

    Zitat

    Sudhana, du bist doch Teil dieser Rei-Szene.


    Auch hier: Du fantasierst bzw. siehst nur das, was Du sehen willst. Ich kenne Rei Ho und Rei Shin eher flüchtig und einige ihrer Schüler etwas näher. Wenn schon, bin ich "Teil der Soto-Szene".

    Zitat

    Du wirst wahrscheinlich sagen: Das mit den Urkunden interessiert mich nicht. Einige hier glauben aber, dass es die Übenden interessiert, und dass sie bewusst so angelockt werden. Dann spielt die Authentizität von Dokumenten und Übertragung eine Rolle, weil am Anfang der Lehrer-Schüler-Beziehung keine Täuschung stehen sollte. Oder ist das zuviel verlangt?


    Glaubst Du ernsthaft, etwas über die Authentizität von Dokumenten in einem Aachener Lokalblättchen oder diesem Forum hier zu lernen? Von der Authentizität der Übertragung will ich gar nicht erst reden.


    Auf ein Stück Papier kannst Du Dich vielleicht auf dem Scheisshaus verlassen - aber nicht wenn du einen Lehrer suchst. Nicht einmal, wenn das Stück Papier "authentisch" ist. Da Du wohl gar nicht beurteilen kannst, ob ein kalligraphiertes Blatt Papier ein "authentisches" Inka Shomei ist, würde ich Dir doch zu der oben vorgeschlagenen Vorgehensweise raten. Nur - wie eben schon gesagt - ist ein Inka Shomei keine Garantieurkunde.


    Zitat
    Zitat

    Ob Shoju Schwerdt sein Inka wert ist, weiss ich nicht.


    Um den ging es ja hier ursprünglich. Und wenn du das immer noch nicht weißt, nachdem er nach dem Outing seiner Falschangaben bzgl. des chinesischen Tempels (hier in diesem Forum) seinen Artikel in dem Aachener Blättchen umgeschrieben hat, dann frag ich mich, wie kritikfähig du eigentlich bist.


    Deine Verschwörungstheorie ist ein wenig dünn. Offensichtlich hatte der Lokalredakteut für seinen Artikel ebenso sorgfältig recherchiert wie Du und vielleicht hier abgeschrieben: http://www.taijiquan-ausbildung.de/taijiquan-wushan.htm Eigentlich sollte man ja annehmen, dass vor allem die eigene Webseite 'berichtigt' wird, wenn schon Spuren verwischt werden sollen. Auf dieser Webseite: http://qi-gong-ausbildung.de/ausbildungsleitung.html übrigens stand und steht das "und" zwischen "Gyawang Drukpa" und "He Nan" noch drin.


    Zitat

    Vielleicht so wenig wie der, der den Paul ernannt hat? Denn wie du selbst sagst:

    Zitat

    lieber kein Inka Shomei oder Shiho als die Art Zeugnis, die Du ihm/ihr hier ausstellst.

    Des Pauls "Ernennung" lässt doch Rückschlüsse auf den Ernenner Wolf Nolting (Rei Shin Bigan) zu.


    Im Unterschied zu P. S. Schwerdt hat Aiko einen gewissen Eindruck auf mich gemacht. Okay - Schwerdt auch, aber nur als Taiji-Lehrer. Daraus erlaube ich mir ebensowenig Schlüsse auf Rei Shin zu ziehen wie aus einem Artikel in einem Aachener Lokalblättchen oder aus den Webseiten, mit denen Schwerdt für seine 'Wushan-Akademie' wirbt. Überhaupt würde ich dazu raten, mit dem Urteilen etwas zurückhaltender zu sein.


    Zitat

    Vergessen hast du wohl schon meinen Beitrag, in dem ich auf die unterschiedlichen Jahreszahlen auf den Websites diverser Reis hinwies, nach denen Wolf Nolting (Rei Shin Bigan) mal 1988, mal 1998 zum Roshi wurde und außerdem noch als "Sensei" (Lehrer) schon einen anderen zum Roshi gemacht haben soll. Das geht in der Rinzai-Hierarchie gar nicht und entlarvt die "Rei-Bande" doch selbst in puncto Glaubwürdigkeit.


    Dass Du mit den hierarchischen Rängen in der Rinzai-shu nicht vertraut bist, habe ich nicht vergessen. 'Sensei' ist im Rinzai weder ein Titel noch eine Rangbezeichnung, sondern heisst schlicht 'Lehrer'. Auch ist ein Hassu (Dharma-Nachfolger) nicht automatisch ein Roshi (jedenfalls nicht in allen Rinzai-Linien). Auch ansonsten hast Du hier ziemlichen Unsinn in diesem Zusammenhang geschrieben, z.B.

    Zitat

    Er ist 1986 zum Mönch ordiniert und ein Jahr später angeblich schon zum Lehrer und Dharma-Nachfolger von Oi Saidan ernannt worden:
    http://zen-kreis-europa.de/roshi.htm


    Findest du das glaubhaft? Nach einem Jahr? Bei allem, was man sonst so von der Rinzai-Ausbildung weiß?


    " Bei allem, was man sonst so von der Rinzai-Ausbildung weiß", sollte man vor allem wissen, dass das Koan-Studium nichts mit der Ordination zu tun hat. D.h. wenn jemand 1986 tokudo-shiki empfangen hat, kann er durchaus schon 20 oder 30 Jahre als Laie mit einem Lehrer Koan studiert haben.


    Oder hier:

    Zitat

    Von Christoph Hatlapa (Rei Ho) heißt es:


    wurde im Jahr 2000 mit der Repräsentation dieser Rinzai-Zen-
    Traditionslinie in Deutschland beauftragt.


    Das klingt seltsam, da es ja bereits einen "Repräsentanten" gegeben hat.


    Seltsam ist vor allem Deine Unterstellung, dass nur eine Person eine Rinzai-Linie repräsentieren dürfe. Keine Ahnung, wie du auf diese Idee kommst. Wahrscheinlich auch hier wieder: Du siehst nur, was Du sehen willst.


    ()

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  • blue_apricot:

    Allgemein: `inka shomei` braucht keine Urkunde. Und schon gar keine `Historie`, keinen `Lebenslauf`.


    Richtig. Die Form, in der Inka gegeben wird, ist frei. Manchmal (wenn auch selten) wird Inka sogar nur mündlich gegeben - dann in der Regel jedoch vor Zeugen. Die übliche Form ist ein Blatt (-枚, ichi mai) mit einem handgeschriebenem Text, der wiederum im Belieben des Ausstellenden steht.
    ()

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  • Tatsächlich :lol:
    Das wundert mich jetzt aber bei den bürokratischen und auf Formalien versessenen Japanern.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • blue_apricot:

    @ Aiko:

    Zitat

    Junge - das ist schon längst geschehen - es gibt im Hokoji keine Unterlagen.


    Mädchen, weit aus dem Fenster gelehnt. Nun mal her mit dem Schriebs.


    Es gibt kein "schriebs". Seit 2000 ist der Hokoji für Europäer geschlossen. Man war mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Und was Oi Saidan machte war seine persönliche Angelegenheit.
    So wie es aussieht gibt es von hier aus auch keinen Kontakt mehr zum Hokoji. Wenn man ein Foto zum 100. Geburtstag von Oi Saidan präsentiert, das schon zwei Jahre alt ist, dann hat man kein aktuelles Foto bekommen.



    Zitat


    `inka shomei` braucht keine Urkunde.


    Mit inka shomei ist im Rinzai die Funktion des shike verbunden. Das ist eine offizielle Zeremonie und es gibt schätzungsweise 50 bis 80 Personen in Japan (Rinzai), die inka shomei haben. In so einem kleinen Kreis kennt man sich. Da braucht es wirklich kein Papier.


    Aber hier braucht es das, weil man sich da mit einer Qualifikation darstellt, die durch das Koan-Studium repräsentiert ist. Wenn man also Schüler annimmt und ihnen eine besondere "Behandlung" verspricht, mit Zusatzkosten oder Boni bzw. Ermäßigung, dann ist das auch ein Vertragsabschluss. Und man könnte u.U. bei Leistungsmängeln sein Geld wieder zurück verlangen. :grinsen:

  • @ Aiko:

    Zitat

    Es gibt kein "schriebs". Seit 2000 ist der Hokoji für Europäer geschlossen.


    Man war mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Und was Oi Saidan machte war seine persönliche Angelegenheit.
    So wie es aussieht gibt es von hier aus auch keinen Kontakt mehr zum Hokoji. Wenn man ein Foto zum 100. Geburtstag von Oi Saidan präsentiert, das schon zwei Jahre alt ist, dann hat man kein aktuelles Foto bekommen.


    Hast du dafür auch keinen Beleg ?
    Ich hab gerade jemanden gefunden, der sagt, er war 2004 da in der Praxis.


    Zitat

    Mit inka shomei ist im Rinzai die Funktion des shike verbunden.


    Nicht unbedingt. Diese Funktion muss natürlich erfüllt werden können und angenommen werden wollen, es braucht noch mal ein Retreat ebenfalls mit einem Shike. Die Zeremonie wird dann um des Eintritts in die Ordens-Funktion wegen abgehalten und eventuell auch noch mal der Ordination wegen und nicht um Lametta zu verteilen. Vielleicht nimmst du mal an einer Zeremonie teil, dann merkst du dass die Personen darin in den Hintergrund treten.


    Zitat

    Aber hier braucht es das, weil man sich da mit einer Qualifikation darstellt, die durch das Koan-Studium repräsentiert ist.


    Wenn du nicht mit Koan arbeiten willst - die Arbeit damit ist übrigens sehr hilfreich um prajna zu erfahren, Vertrauen in den HerzGeist zu erlangen und vom dem völlig ohnmächtigen diskursiven Denken ablassen zu können, musst du dich nicht weiter damit befassen.


    Zitat

    Wenn man also Schüler annimmt und ihnen eine besondere "Behandlung" verspricht, mit Zusatzkosten oder Boni bzw. Ermäßigung, dann ist das auch ein Vertragsabschluss. Und man könnte u.U. bei Leistungsmängeln sein Geld wieder zurück verlangen.


    Du drehst das hier iwie andersrum als wie es gemeint ist. So viele Schüler die durchhalten hat s nirgends, damit sich das "finanziell lohnen" würde, wie du unterstellst. Ich schätze die paar Kröten gehn für s Dojo drauf. Ist auch ne Frage der Ernsthaftigkeit. Wie viel bin ich bereit für den Erhalt eines Zendo abzuzweigen, ist eine unterschätzte Frage.

  • Zitat

    Es gibt kein "schriebs". Seit 2000 ist der Hokoji für Europäer geschlossen.


    Aiko lügt. Ich war 2007 dort und ich war nicht allein.


    Ich habe den Eindruck, das es hier ein zwei User gibt, die ihr persönliches Scheitern dadurch kompensieren wollen, das sie andere schlecht machen.

  • Sudhana:

    Zitat

    Auf dieser Webseite: http://qi-gong-ausbildung.de/ausbildungsleitung.html übrigens stand und steht das "und" zwischen "Gyawang Drukpa" und "He Nan" noch drin.


    Ja, köstlich. Die wird bloß nicht von so vielen Leuten gelesen wie das Aachener Blättchen. Aber auch die wird er noch ändern, wette ich.


    Zitat

    schreibe Rei Myo an (...)


    Ich kann dir dazu nur sagen, was Aiko dazu schon schrieb. Das ist alles geschehen, und die Belege sind ausgeblieben.


    Zitat

    'Sensei' ist im Rinzai weder ein Titel noch eine Rangbezeichnung, sondern heisst schlicht 'Lehrer'.


    Was soll diese Binsenweisheit? Darum ging es nicht. Es ging darum, dass jemand als "Lehrer" oder was auch immer rechnerisch zwei Jahre VOR seiner Dharma-Übertragung (inka shomei) einen anderen zum Roshi ernannt haben soll. Und das geht eben nicht. Einfach oben nochmal nachlesen.


    Nur ein Roshi macht einen anderen im Rinzai zum Roshi. So einfach ist das.


    Wenn jemand wissen will, wie man sich selbst als Roshi bezeichnet, das klingt dann bei einem Deutschen so (ab Minute 8:45): https://www.youtube.com/watch?v=_iIYH2sdjJo


    Zitat

    Auch ist ein Hassu (Dharma-Nachfolger) nicht automatisch ein Roshi


    Auch ein Mensch ist nicht automatisch ein Esel.


    Du hast wohl die Argumente der "Rei-Bande" gefressen. Es ist nämlich genau anders herum.

    Durch die Dharma-Übertragung (inka shomei) macht ein Roshi im Rinzai einen anderen zum Roshi. Dies wird tatsächlich durch ein Stück Papier (ichi mai) belegt.




    Zitat

    kann er durchaus schon 20 oder 30 Jahre als Laie mit einem Lehrer Koan studiert haben


    Für mich ist leicht zu durchschauen, dass du hier rhetorische Fluchtwege vorbereitest. Du schreibst ziemlich nebulös. Statt immer wieder abzulenken ist die Frage, die aus deiner Bemerkung folgt, doch die (und warum sie nicht von Nolting selbst beantwortet wurde, bei allem Namedropping):


    Bei welchem Lehrer hat Nolting denn 20 oder 30 Jahre Koan-Studium gemacht?


    Und überlege dir die Antwort gut, denn bei 30 Jahren müsste er bereits im Alter von 10 damit angefangen haben.


    Und jetzt kommt ein weiterer Hammer, denn was steht doch tatsächlich auf Zen-Guide:


    Zitat

    Nach jahrelanger intensiver Ausbildung in einem japanischen Zen-Kloster
    wurde er von seinem Meister Saidan Oi Rodaishi zum ersten deutschen
    Dharma-Nachfolger bestimmt.


    Ein Jahr nach der Ordination entspricht "jahrelanger, intensiver Ausbildung"? Soso. Geh doch einfach mal mit einem Japaner zu Nolting und bitte ihn um ein bisschen Konversation auf Japanisch, dann weißt du, wie lange er in Japan weilte.


    Für jemanden, der behauptet, im Soto zu sein, versuchst du ja auf wirklich krampfhafte Art mich misszuverstehen und dein Rinzai-Verständnis zu demonstrieren.