Gerüchte

  • Tulamben:

    @ Karnataka
    Du schilderst hier den Umgang mit Gerüchten über vermeidliches Fehlverhalten, Gerücht über strafbares Verhalten--> Polizei, Gerücht über Fehlverhalten--> öffentlich machen, der übliche Klatsch und Tratsch--> Schweigen.
    Du gehst also direkt und ohne Prüfung davon aus, dass das Gerücht der Wahrheit entspricht; du weißt nicht, ob es sich um die Wahrheit handelt, möchtest aber, wie von dir geschildert, tätig werden. Das führt zu Denunziantentum und genau solch ein Umgang mit Gerüchten ist nicht konstruktiv. Du förderst sogar deren Verbreitung. Aufgrund von unbewiesenen Behauptungen tätig zu werden, kann nicht sinnvoll sein und ist auch sicher kein geeigneter Umgang mit Gerüchten. Im Gegenteil, es kann zu falschen Verdächtigungen etc. führen, was im Übrigen auch eine Straftat ist. Von meiner Tätigkeit als Mobbingbeauftragter kann ich berichten, dass das von dir beschrieben Verhalten gerne von "Mobbern" angewendet wird :(


    Findest du? Ich schrieb: Das Gerücht handelt von strafbarem Fehlverhalten, Vergewaltigung, Missbrauch von Unmündigen. Dies sollte umgehend an die zuständige Stelle geleitet werden, um untersucht zu werden, weiteren Schaden zu vermeiden, gegebenenfalls angezeigt zu werden. Dabei ist jedoch Diskretion erforderlich, um nicht den Ruf eines möglicherweise Unschuldigen völlig zu zerstören, eventuell auch, um emotionalen Druck auf die möglichen Opfer zu verhindern.

    Soviel zu Formen der Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen.
    Die anschließende Stellungnahme zum schwerwiegenden Fehlverhalten war allerdings als Anspielung auf den Spezialfall Sogyal zum Vorwurf der sexuellen Ausbeutung erwachsener Anhänger gedacht, der an anderer Stelle im Forum diskutiert wird. Sorry, dass ich das nicht genügend kenntlich gemacht habe. Dabei geht es um die Frage, warum diese Kritikpunkte offenbar über Jahrzehnte vertuscht wurden.


    Allgemein schätze ich, dass man ein Gerücht, das schwerwiegendes Fehlverhalten unterstellt, mutig unter vier Augen ansprechen sollte. In meinem beruflichen Bereich der Betreuung behinderter Menschen meint solches Fehlverhalten beispielsweise: Echte Respektlosigkeit, Grobheit und Sadismus, Vernachlässigung, ungerechtfertigte Maßnahmen der Freiheitsbeschränkung, Trunkenheit. Von Zeit zu Zeit liest man, dass solche Dinge in manchen Institutionen vorkommen sollen.


    Entsteht der Eindruck berechtigter Kritik an einem Kollegen und fruchtet das Gespräch nicht, sollte man sich Unterstützung holen, meine ich als theoretische Überlegung.


    Den vielleicht häufigsten Fall bildet die üble Nachrede, die du ja ansprichst, und die wir wohl alle gut kennen. Oft trifft es die schwächsten Glieder der hierarchischen Kette, bei uns die Zivildienstleistenden. Hierzu wäre schon die Neigung zu Hass und Spaltung der mobbenden Kollegen zu nennen, auch wenn die Boshaftigkeit nicht bewusst geschieht. Dies anzusprechen ist schwierig, denn meist gibt es gewisse berechtigte Kritikpunkte, die aber übermäßig aufgebauscht und bei jedem denkbaren Anlass eingestreut werden. Mach das mal jemanden im Gespräch klar!


    Schließlich die aller-aller-meisten Gerüchte: Nobel den Mund halten, schrieb ich. 8)


  • Wir reden doch hier über Gerüchte, also über unbewiesene Behauptungen. Wieso sollte man wie von dir beschrieben tätig werden? Die Art oder der Inhalt des Gerüchts sind weitestgehend irrelevant, es bleiben unbewiesene Behauptungen. Daher schließe ich mich deinem Schlusswort an...Nobel den Mund halten :om:

    Die Ära des Lichts ist die Ankunft des Menschen in seiner Mündigkeit.
    Primum non nocere

  • Es gibt genügend Beispiel, wo die Leute bei Gerüchten geschwiegen haben. Mit katastrophalen Folgen.
    So einfach finde ich das also nicht.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Die wussten nicht, dass das Gerücht kein Gerücht war.
    Das ist typisch für ein Gerücht, dass man nicht weiß ob es wahr ist oder nicht.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Okay, wir gehen demnach unterschiedlich mit Gerüchten um.

    Die Ära des Lichts ist die Ankunft des Menschen in seiner Mündigkeit.
    Primum non nocere

  • Wenn Du vor 80 Jahren in München gelebt hättest, wären Dir viele Gerüchte zu Ohren gekommen über eine kleine Stadt im Norden Münchens namens Dachau. Es war ein geflügeltes Wort: "Pass auf, sonst kommst Du nach Dachau!" Viele Leute haben das als Gerücht abgetan. Auch Dachauer, denen der Wind eine Geschichte zu erzählen versuchte. Ich habe von den alten Leuten oft gehört, wenn sie von früher erzählten: "Wir wussten ja nichts. Es waren ja nur Gerüchte."

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  • Kannst Du sie nicht begründen? Oder willst Du nicht?
    Ich kann meine Meinung begründen. Auch aus persönlichen Gründen.


    Ich finde, man macht es sich zu einfach Gerüchte nur abzutun. Ein bisschen unterscheiden finde ich wichtig. Und am Ende ist es so, dass ich selbst keine Faustregel und schon gar keine allgemeingültige Regel dafür finden kann, wie man mit Gerüchten umgehen soll. Sie zu übersehen kann ebenso mächtig in die Hosen gehen, wie ihnen Glauben zu schenken.


    Was hätten wir getan, wenn das Gerücht in Umlauf gebracht worden wäre, dass Herr Döring eine besondere Affinität zu kleinen Jungs hätte und uns jemand gefragt hätte, ob er dort hingehen soll, womöglich noch ein Jugendlicher? Es einfach ignoriert? Ihm gesagt, er solle da hingehen und ein wenig vorsichtig sein? Ihn hingeschickt, weil man Döring selber sehr schätzte?
    Was tut man, wenn in der Nachbarschaft jemand unter so einem Verdacht steht?
    Im Fernsehen ist das meist ganz klar, und es ist immer Rufmord. Und in der Wirklichkeit, wie geht man da um? Lässt man sein Kind mit dem Nachbarn alleine?
    Ich sage es ganz ehrlich, ich habe nicht die Bohne einer Ahnung, wie ich mich verhalten würde. Und das ist Scheiße. Damit muss ich leben.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Unsere Nachbarn gehen damit so um: Nicht so nahe kommen, grüßen, ja, wenn es nicht anders geht. Gespräche ja aber nur nicht persönlich werden. Kaum Kontakt. Der Vorteil ist eindeutig es gibt keinerlei Verpflichtungen und die die technisch bestehen werden erfüllt. Also auch da keiner Reibungspunkte. So sind wir da ohne da zu sein. "Flüchtling" Fremde, Schmuddelkinder. Da ist ja auch eine Gefahr, wenn jemand dahinter kommt das wir ganz normale Menschen sind mit denen man gut zusammen leben kann, was macht man dann mit seinen Nachbarn? Kampf gegen ein Gerücht macht selbst zu dem Gerücht.

  • Dein trauriges Beispiel steht für eine Verleumdung und ihren Folgen. (Und alle Achtung, wie gelassen Ihr damit umgeht.)


    Ich möchte das ein bisschen von einem Gerücht unterschieden wissen, das nämlich auch wahr sein kann. Es kann sogar einen positiven Inhalt haben ("es geht ein Gerücht um, dass Hartz IV um 15 % erhöht wird.") Ein Gerücht ist außerdem anonym, eine Verleumdung hat einen erkennbaren Verursacher, bis sich dieser in einem Gerücht verliert.
    Aber egal, es geht darum, wie man sich verhält. Ich komme einfach auf keinen Königsweg, so sehr ich auch nachdenke. Manchmal tötet ein Gerücht, manchmal rettet es Leben.
    Das Einzige was ich selbst tun kann ist, keine Lügen über Andere in die Welt zu setzen. In manchen Fällen kann ich nachhaken und etwas klären, mehr Informationen besorgen. Der Rest ist für mich komplette Unsicherheit und ein Glücksspiel. Ich habe diesbezüglich keine Sicherheiten. Tja.

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  • *****
    Wo geliebt würd, was nicht gut ist
    ward der Rechte Weg missachtet.
    Wo gehasst wird, was nicht schlecht ist
    würden Gründe nicht ergründet.
    Wenn, was man dereinst sehr schätzte
    Sich danach als falsch erwiesen,
    wird man, duldet man's, Komplize,
    schwört man's ab, macht man sich Feinde.
    Wenn, was man dereinst mal hasste
    sich danach als gut erwiesen,
    ist's beschämend, wenn man stur bleibt,
    ist's verrückt, es zuzugeben.
    Ob man sich so Feinde machte
    oder zum Komplizen wurde.
    sich beschämt fühlt, als verrückt gilt -
    nichts erwächst daraus als Unheil.
    Und dahin der gute Name,
    Tugend und Rechtschaffenheit.
    **********
    Han Yu( Daoist ca. 768-824 a.D.)

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Der Buddha hat das recht klar gesagt, finde ich. Ist es wahr und unheilsam, schweigen. Unwahr und heilsam/unheilsam: schweigen. Wahr und heilsam: gucken, ob es der richtige Zeitpunkt ist, dann sagen, sonst schweigen.


    Beispiel Gerücht der Nachbar ist ein Kinderschänder: Ist es wahr? Weiß ich nicht, daher m.M.n. -> schweigen.


    Das Problem ist ein anderes, denke ich. Ich würde bei so einem Gerücht mein Kind NIEMALS mit dem Mann allein lassen, nicht mal in die Nähe. Und ich würde andere Eltern "warnen" und so vielleicht einen unschuldigen Mann den Ruf ruinieren. Was zeigt, dass ich nicht bereit bin, die Praxis in letzter Konsequenz zu gehen, weil ich viel zu sehr an meinem Kind anhafte. Das weiß ich aber auch ohne mir so ein Beispiel zu überlegen :grinsen:


    Anders gesagt: Viele Fragen "darf ich das oder darf ich es nicht (zB Mücken erschlagen)" sind gar nicht so schwer zu beantworten - dass es uns schwerfällt zeigt eher, dass wir noch sehr stark anhaften :)

  • Zitat

    Und ich würde andere Eltern "warnen" und so vielleicht einen unschuldigen Mann den Ruf ruinieren. Was zeigt, dass ich nicht bereit bin, die Praxis in letzter Konsequenz zu gehen, weil ich viel zu sehr an meinem Kind anhafte. Das weiß ich aber auch ohne mir so ein Beispiel zu überlegen :grinsen:


    Anders gesagt: Viele Fragen "darf ich das oder darf ich es nicht" sind gar nicht so schwer zu beantworten - dass es uns schwerfällt zeigt eher, dass wir noch sehr stark anhaften :)


    Moment mal.
    Du bist verantwortlich für das Wohl Deines Kindes. Es vor Gefahren zu schützen ist Dein Job. Diese Form des Anhaftens ist heilsam.
    Stell Dir vor, Du tätest es nicht und das Gerücht würde sich als wahr herausstellen und Dein Kind würde missbraucht werden.


    Ich seh das so: Das Leben ist voller Dilemmata und wir können dem nicht ausweichen. Wir werden immer irgendwas "falsch" machen und schaden. Wir müssen immer Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen wir nicht erahnen können. Du kannst einem Menschen bei einem Unfall das Leben retten, und kurze Zeit später geht er los und erschießt hundert Leute. Du kannst das Beste von Deinem Nachbarn denken, und dann stellt es sich heraus, dass er seine Frau prügelt.


    Jetzt weißt Du, warum Leute so gerne ins Kloster gehen. Sie müssen keine Entscheidungen treffen, können vor sich hin meditieren, alles ist geregelt, die Probleme sind marginal. Selbst die härteste Disziplin kommt nicht an das heran, was ein Mensch im Alltag täglich an Entscheidungen treffen muss, wenn er sie auch noch bewusst treffen möchte.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ich glaube nicht, dass dieses Anhaften im Sinne Buddhas wäre. Für mein Kind zu sorgen und es zu beschützen ja, aber einem anderen auf Verdacht Leid zufügen glaube ich kaum. Und ich gebe Dir vollkommen recht: Das ist eines der Probleme der Laien. Bin ich nur für mich verantwortlich, ohne Familie, ist es deutlich leichter. Darum ist es ja auch für Laien so viel schwerer, zu erwachen. Wir haben viel mehr Verantwortlichkeiten, zumindest sobald man Kinder hat... gibt schon einen Grund, warum Buddha sein Kind "Die Fessel" genannt hat :)

  • Das Dilemma hierbei ist aber, dass Du Dein Kind nur schützen kannst, indem Du es auf Verdacht vom Nachbarn fernhältst. Du kannst es gar nicht "rein" machen. "Rein" kann nur Dein Herz sein, indem Du das Kind schützt und Dir überlegst, wie Du dabei möglichst wenig Kollateralschaden machst und den Nachbarn nicht zu hassen beginnst.


    Ich halte das für ein Märchen, dass Laien schwerer erwachen könnten. Ich denke, das gehört zu den Mythen, die Ordinierten gerne verbreiten, um sich ihre Privilegien zu erhalten. Es gibt nichts, was nicht zum Erwachen führen könnte. Sogar eine Sandale.


    Als Buddha Gautama sein Kind bekam, hatte er eigentlich eine ganz andere Lebensplanung. Von Erwachen war da noch keine Rede. Er hat sich schlicht verdrückt, aus der Verantwortung gestohlen. Der Sohn ist ihm ja nicht abhanden gekommen in seiner Zeit später, sondern zu seiner Gruppe gestossen, und da ist mir keine Stelle bekannt, wo er sich über Rahul als Fessel beklagt. Also kann das nichts mit der Tatsache zu tun haben, dass er einen Sohn hatte, sondern dass er es damals so empfand, weil er was suchte, das er dort nicht gefunden hatte, wo er sich gerade befand. Als er es dann gefunden hatte, gab es keine Fessel. Und so ein Orden, schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe, müsste eine sehr dicke Fessel gewesen sein. Die Fessel kann also nur im Geiste entstehen.
    Ein freier Mensch ist immer und überall frei.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Das Dilemma hierbei ist aber, dass Du Dein Kind nur schützen kannst, indem Du es auf Verdacht vom Nachbarn fernhältst. Du kannst es gar nicht "rein" machen. "Rein" kann nur Dein Herz sein, indem Du das Kind schützt und Dir überlegst, wie Du dabei möglichst wenig Kollateralschaden machst und den Nachbarn nicht zu hassen beginnst.


    Ich halte das für ein Märchen, dass Laien schwerer erwachen könnten. Ich denke, das gehört zu den Mythen, die Ordinierten gerne verbreiten, um sich ihre Privilegien zu erhalten. Es gibt nichts, was nicht zum Erwachen führen könnte. Sogar eine Sandale.


    Als Buddha Gautama sein Kind bekam, hatte er eigentlich eine ganz andere Lebensplanung. Von Erwachen war da noch keine Rede. Er hat sich schlicht verdrückt, aus der Verantwortung gestohlen. Der Sohn ist ihm ja nicht abhanden gekommen in seiner Zeit später, sondern zu seiner Gruppe gestossen, und da ist mir keine Stelle bekannt, wo er sich über Rahul als Fessel beklagt. Also kann das nichts mit der Tatsache zu tun haben, dass er einen Sohn hatte, sondern dass er es damals so empfand, weil er was suchte, das er dort nicht gefunden hatte, wo er sich gerade befand. Als er es dann gefunden hatte, gab es keine Fessel. Und so ein Orden, schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe, müsste eine sehr dicke Fessel gewesen sein. Die Fessel kann also nur im Geiste entstehen.
    Ein freier Mensch ist immer und überall frei.


    Danke für diesen Beitrag Doris.

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Doris Rasevic-Benz:

    Das Dilemma hierbei ist aber, dass Du Dein Kind nur schützen kannst, indem Du es auf Verdacht vom Nachbarn fernhältst. Du kannst es gar nicht "rein" machen. "Rein" kann nur Dein Herz sein, indem Du das Kind schützt und Dir überlegst, wie Du dabei möglichst wenig Kollateralschaden machst und den Nachbarn nicht zu hassen beginnst.


    Ich halte das für ein Märchen, dass Laien schwerer erwachen könnten. Ich denke, das gehört zu den Mythen, die Ordinierten gerne verbreiten, um sich ihre Privilegien zu erhalten. Es gibt nichts, was nicht zum Erwachen führen könnte. Sogar eine Sandale.


    Als Buddha Gautama sein Kind bekam, hatte er eigentlich eine ganz andere Lebensplanung. Von Erwachen war da noch keine Rede. Er hat sich schlicht verdrückt, aus der Verantwortung gestohlen. Der Sohn ist ihm ja nicht abhanden gekommen in seiner Zeit später, sondern zu seiner Gruppe gestossen, und da ist mir keine Stelle bekannt, wo er sich über Rahul als Fessel beklagt. Also kann das nichts mit der Tatsache zu tun haben, dass er einen Sohn hatte, sondern dass er es damals so empfand, weil er was suchte, das er dort nicht gefunden hatte, wo er sich gerade befand. Als er es dann gefunden hatte, gab es keine Fessel. Und so ein Orden, schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe, müsste eine sehr dicke Fessel gewesen sein. Die Fessel kann also nur im Geiste entstehen.
    Ein freier Mensch ist immer und überall frei.

    :heart::rose::like:

  • Doris Rasevic-Benz:

    Der Sohn ist ihm ja nicht abhanden gekommen in seiner Zeit später, sondern zu seiner Gruppe gestossen, und da ist mir keine Stelle bekannt, wo er sich über Rahul als Fessel beklagt. Also kann das nichts mit der Tatsache zu tun haben, dass er einen Sohn hatte, sondern dass er es damals so empfand, weil er was suchte, das er dort nicht gefunden hatte, wo er sich gerade befand. Als er es dann gefunden hatte, gab es keine Fessel. Und so ein Orden, schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe, müsste eine sehr dicke Fessel gewesen sein. Die Fessel kann also nur im Geiste entstehen.
    Ein freier Mensch ist immer und überall frei.


    Aber das ist doch gerade das, was ich gesagt habe ;) Als er erleuchtet war, gab es keine Fesseln mehr. Um erleuchtet zu werden, verließ er die Familie. Weil sie ihn auf dem Weg zur Erleuchtung behinderte. Also waren Frau und vor allem Kind doch eine Fessel ;) Wobei sie zumindest materiell versorgt waren und seine Motivation Mitgefühl war - also nicht ganz zu vergleichen mit Vätern, die sich vor dem Unterhalt drücken :)
    Nebenbei hab ich's nie als Vorwurf an das Kind verstanden - dass Fesseln nur in unserem Geist entstehen, zweifle ich nicht an. :)

  • Cfant:
    Doris Rasevic-Benz:

    Der Sohn ist ihm ja nicht abhanden gekommen in seiner Zeit später, sondern zu seiner Gruppe gestossen, und da ist mir keine Stelle bekannt, wo er sich über Rahul als Fessel beklagt. Also kann das nichts mit der Tatsache zu tun haben, dass er einen Sohn hatte, sondern dass er es damals so empfand, weil er was suchte, das er dort nicht gefunden hatte, wo er sich gerade befand. Als er es dann gefunden hatte, gab es keine Fessel. Und so ein Orden, schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe, müsste eine sehr dicke Fessel gewesen sein. Die Fessel kann also nur im Geiste entstehen.
    Ein freier Mensch ist immer und überall frei.


    Aber das ist doch gerade das, was ich gesagt habe ;) Als er erleuchtet war, gab es keine Fesseln mehr. Um erleuchtet zu werden, verließ er die Familie. Weil sie ihn auf dem Weg zur Erleuchtung behinderte. Also waren Frau und vor allem Kind doch eine Fessel ;) Wobei sie zumindest materiell versorgt waren und seine Motivation Mitgefühl war - also nicht ganz zu vergleichen mit Vätern, die sich vor dem Unterhalt drücken :)
    Nebenbei hab ich's nie als Vorwurf an das Kind verstanden - dass Fesseln nur in unserem Geist entstehen, zweifle ich nicht an. :)

    Er wusste nichts, absolut nichts von Befreiung, er wusste was von Leiden, dem eigenen und dem aller Menschen und er wollte das Leiden, der Menschen erkennen denn in der Welt der Tiere erkannte er diese Leiden nicht. Das war seine Erleuchtung. Diesen Unterschied zu erkennen. Diese Erleuchtung machte es ihm möglich diese Welt zu verlassen in der er an dieses Leiden gebunden war. Bis zu dem Baum, das vollkommene Trennen vom Menschsein, da kam die Befreiung und das war keine Erleuchtung denn die Befreiung befreit auch vom Drang der Erleuchtung nach zu gehen.

  • Cfant:

    Naja, er erkannte das Leiden und suchte einen Weg zur Beedingung des Leids. Um es kürzer zu Formulieren: Zur Befreiung.

    Na und was hilft Dir das jetzt das er sein befreit sein rausschreit mit jeder seiner Reden? Befreit Dich dieses Schreien vom selber gehen, selber suchen, selber befreien? Das übernehmen von irgendwelche Sprüchen, ohne sie auch zu prüfen, bringt eine sehr heftige Fessel.