Small Talk

  • Manchmal ist Small Talk ja durchaus recht nützlich. Aber wenn man längere Zeit unter Menschen ist, die sich nur noch über Wetter, Essen oder andere Belanglosigkeiten unterhalten, kann das anstrengend sein. Wie geht ihr damit um, vorausgesetzt ihr könnt dem nicht entfliehen?

  • Wie geht ihr damit um, vorausgesetzt ihr könnt dem nicht entfliehen?

    Wenn ich will, führe ich diesen Smalltalk. Er kann recht entspannend sein. Wenn ich nicht will, führe ich ihn nicht. Ich brauche ihm nicht zu entfliehen. Ich führe ein einfach nicht.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Was genau soll denn Smalltalk sein?


    Und man kann ja aus jedem "oberflächigen Thema" eine angeregte Diskussion machen, bzw. diese entstehen lassen.


    Freillich, wenn sich die Leute mit mir nur über irgendwelche Belanglosigkeiten austauschen wollten, müsste ich über meine Wirkung auf diese Menschen nachdenken.


    Ich selbst nutze oft die Möglichkeit, über Belangloses mit anderen zu sprechen.

    Das ist meine Art der Abgrenzung gegen Menschen, die ich -nur weil sie mir unerträglich oder nur uninteressant scheinen- nicht verletzen möchte.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Smalltalk ist für mich sowas wie dem anderen zu signalisieren, dass man ihn wahrnimmt, akzeptiert, willkommen heißt. Ich bin mir nicht zu fein, mit dir zu reden."

    Solche Gespräche können sehr wohl ins Inhaltsvolle umschlagen. Es ist einfach Kontaktaufnahme.


    Ich kenne durchaus Situationen, wo ich lange Zeit mit niemandem spreche, weil es sich nicht ergibt und nicht sein muss. Wenn sich dann ein Smaltalk anbietet, finde ich es schon schön.


    Wenn's zu viele Menschen sind oder zuviele oder zu lange Gespräche, wird es mir zu viel, egal ob Smalltalk oder Dharmagespräche. Auch Talk mit tiefen Inhalten wird nach ein paar Tagen anstrengend und hohl. Ich brauch dann einfach Ruhe und das Gequatsche laugt mich aus. Dann ziehe ich mich irgendwie zurück. Alleine spazieren gehen oder was auch immer.


    Meiner Erfahrung nach generiert Schweigen sehr viel Energie. Aber so mitten unter Leuten fällt es mir sehr schwer. Ich übe das seit 30 Jahren, glaub ich, und bin darin schon besser geworden. :P

    Aber so wie mkha' hab ich es nicht drauf.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Manchmal ist Small Talk ja durchaus recht nützlich. Aber wenn man längere Zeit unter Menschen ist, die sich nur noch über Wetter, Essen oder andere Belanglosigkeiten unterhalten, kann das anstrengend sein. Wie geht ihr damit um, vorausgesetzt ihr könnt dem nicht entfliehen?

    Ich glaube, ich weiß ein wenig, was Du meinst. Ich war in so einer Situation vor ein paar Jahren, da habe ich gemerkt, dass ich keine Lust zu bestimmten Veranstaltungen hatte.

    Und dann tauchte plötzlich der Gedanke auf: Willst du da tatsächlich deine Zeit verschwenden und daran auch noch leiden? Geh hin und hab Spaß, oder entscheide dich, nicht hin zu gehen,und steh dazu. Hatte dann Spaß dort! :)


    Diese Idee hilft mir heute noch.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Liebe Dharmafreunde,


    Small talk ist wohl, was in A.X.69 als 'niedrige Gespräche' bezeichnet wird:

    Zitat

    niedrige Gespräche, wie da sind: Gespräche über Könige und Räuber, Minister und Heere, Gefahr und Krieg, Essen und Trinken, Kleider und Lagerstatt, Blumen und Düfte, Verwandte und Wagen, Dörfer und Marktflecken, Städte und Länder, Weiber und Helden (*2); Straßen- und Brunnengespräche, Gespräche über früher Verstorbene, Klatschereien, Erzählungen über die Welt und das Meer, Gewinn und Verlust.


    Zitat

    Für euch, o Mönche, die ihr aus Vertrauen vom Hause in die Hauslosigkeit gezogen seid, ziemt es sich wahrlich nicht, daß ihr allerhand niedrige Gespräche führt

    Solcherlei ziemt sich also nicht für Mönche. Für Laien dagegen mag es ein Übungsfeld für rechte Rede sein, immer auch die eigenen Regungen und Gefühle und Absichten im Blick.


    :heart:

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Darum geht es nicht, --- .

    Die Frage war, wie wir damit umgehen, also auch du.

    Wie gehst du mit Smalltalk um?

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    (Obaku)

  • Manchmal ist Small Talk ja durchaus recht nützlich. Aber wenn man längere Zeit unter Menschen ist, die sich nur noch über Wetter, Essen oder andere Belanglosigkeiten unterhalten, kann das anstrengend sein. Wie geht ihr damit um, vorausgesetzt ihr könnt dem nicht entfliehen?

    Guten Morgen Sherab,

    ich musste small talk lernen, obwohl es mir ein Greul war. Als Sekretärin inmitten von Aufsichtsratsmitgliedern und Vorstand auf Tagungen war ich gezwungen, mich mit diesen Menschen zu unterhalten. Das war für mich zu Anfang der Horror.


    Aber ich habe es gelernt und hatte plötzlich sogar Spaß daran, denn ich konnte erleben, wie frei und offen ich sein kann in derartiger Gesellschaft. Ich hatte aufgehört, mich einzuigeln und nur auf mich zu schauen, "interessiert mich nicht" oder "oh, der schon wieder ...". Ich legte keinen Wert mehr darauf, ob ich klug wirke und sympathisch, sondern ich wurde aufmerksam und begann, mich für die "anderen" zu interessieren, konnte mich - so wie mkha' - zurücklehnen und zuhören. Da waren alle "glücklich".:lol: Eine wunderbare Übung in Achtsamkeit.


    Ich bewundere immer wieder die Queen und dergleichen, die sich stundenlang auf - für mich - grauenhafte Zusammenkünfte und unangenehme Politiker einlassen müssen, ohne ihre Haltung zu verlieren.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Darum geht es nicht, --- .

    Die Frage war, wie wir damit umgehen, also auch du.

    Wie gehst du mit Smalltalk um?

    Lieber Festus,


    Wie gehe ich selbst mit Smalltalk um?

    Nun, zunächst: der Smaltalk der anderen ist nicht meiner. Dann: Ich meide Smalltalk-Zusammenkünfte ... wenn möglich und wenn es nicht Gründe freundlicher Zuneigung gibt, daran teilzunehmen. Schließlich: gelegentlichen Alltags-Smalltalk sehe ich als Akt der Freundlichkeit, als freundliche Geste der Begrüßung, um wenn man sich über den Weg läuft damit zu signalisieren 'Hallo, ich nehme dich wahr. Du bist mir nicht gleichgültig und ich trete gern in Kontakt mit dir.'


    Ich hoffe meine Worte entsprechen nun eher deinen Erwartungen. :heart:

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Festus erwartet gewiss nichts; er verwies nur auf die korrekte Fragestellung ... Ein Zeichen der Achtsamkeit ...

    Lieber mkha',


    Auch mein erster Post, der nicht Festus' und - wie mir scheint - auch nicht deiner Erwartung entsprochen hat, war eine Antwort auf die Fragestellung des OP und hat erläutert wie ich damit umgehe:

    1. was lehrt der Buddha dazu?

    2. was bedeutet das für mich als Laien?


    :heart:

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  • Manchmal ist Small Talk ja durchaus recht nützlich. Aber wenn man längere Zeit unter Menschen ist, die sich nur noch über Wetter, Essen oder andere Belanglosigkeiten unterhalten, kann das anstrengend sein. Wie geht ihr damit um, vorausgesetzt ihr könnt dem nicht entfliehen?

    Kommt auf die Runde drauf an, manchmal bringt man das Thema dann halt auf etwas anderes und alle scheinen auch irgendwie dankbar dafür. Und manchmal bleibt es beim Oberflächlichlichen, weil die meisten lieber doch auf Distanz bleiben wollen. Dann sitz ich meist da und grinse einfach nur.:)

  • Ach, entschuldige mkha', aber nun beginnt schon wieder die lästige Haarspalterei. Macht doch keinen Elefanten aus einer Mücke.

    Ich lese da nu wieder ganz was Unheilsames raus, was Festus und Du machen. Stevie hat doch Recht, schließlich ist das unter "Buddhistische Praxis" geschrieben.

    _()_

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  • Lieber mkha',


    wenn ich mir die Mühe mache, das was ich bereits gesagt habe, nochmals mit anderen Worten zu sagen (denn meine Antwort an Festus beinhaltet i Vgl. zum ersten Post nichts anderes, sondern ist nur viel ausführlicher), weil Festus von mir andere Worte erwartet, dann mache ich mir doch die Mühe Festus zuliebe, in der Hoffnung, dass diese Wort-Variante Festus Erwartungen erfüllt und ihn zufrieden stimmen möge.

    Wenn ich diese meine Hoffnung ausdrücke, dann drücke ich meinen Wunsch aus, dass meine Worte Zufriedenheit verursachen mögen.


    Ich hoffe nun wiederum, dass diese Worte etwaige Missverständnisse beseitigen. :heart:

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  • Liebe(r) mkha',


    im Gespräch lernt man sich kennen. Ich äußere mich eher einmal mehr als einmal weniger, v.a. wenn es darum geht, Missverständnisse auszuräumen. Dass ich mit 'einmal mehr' aber auch zusätzliche Missverständnisse verursachen kann, ist mir bewußt. Worte sind halt ganz unterschiedlich interpretierbar. Aber gerade Missverständnisse und v.a. den Umgang damit, finde ich besonders inspirierend für die Praxis.


    Wichtig ist mir, dass von Anfang an klar ist, dass wir alle hier notwendigerweise Dharmafreunde sind. Es kann gar nichts passieren, was daran Zweifel entstehen lassen könnte, weder Missverständnis noch Meinungsverschiedenheit.


    :rad::heart:

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  • Worte sind halt ganz unterschiedlich interpretierbar.

    Siehst Du, stevie, ... und ich lese das Wort "Topf" ganz einfach als "Topf" und interpretiere nichts weiter hinein. Ich lese noch nicht einmal Bräter, Milchtopf, oder Schnellkochtopf, sondern einfach nur "Topf" und mache mir keine weiteren Vorstellungeṇ :)

    Liebe(r) mkha',


    mein Fehler ... den mache ich oft. ich schreibe 'Worte' und meine 'Wörter'.


    Du siehst das Wort (Singular von 'Wörter') 'Topf' und interpretierst eine Bedeutung von 'Topf'. Soll heißen: du siehst ja nur die Form der Buchstabenfolge, in der gar keine Bedeutung zu finden ist. Ohne Interpretation und Vorstellung geht es also gar nicht: zu der bedeutungsleeren Form der Buchstabenfolge wird eine Bedeutung hinzusynthetisiert. Hat man vielleicht grade vorher 'Bräter, Milchtopf, oder Schnellkochtopf' in der Hand gehabt, oder ist öfter in der Küche mit ihrem spezifischen Sortiment an Töpfen tätig, so kann die Art der Bedeutungssynthese variieren, obgleich das Wort 'Topf' als bedeutungsleere Buchstabenfolge solch eine Variation nicht verursacht.


    So war mein Satz gemeint. Und ich nehm dir nicht ab, dass deine Bedeutungssynthese einer Norm entsprechen würde, welche a priori gegeben wäre.;)

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  • Small Talk finde ich anstrengend, egal wie er definiert wird. Manchmal erwarten andere dass man beim Small Talk mitmacht. Ich versuche dann mein bestes ohne die Maxime der rechten Rede zu verletzen. Manchmal klappt es und ich freue mich wenn ich jemanden zum Lachen bringe, manchmal trete ich aber auch in Fettnäpfchen und das trotz rechter Rede. Schweigen kann manchmal sehr erholsam sein, manchmal ist es aber auch ein unangenehmes Schweigen. Dann versuche ich das Eis zu brechen, was mir jedoch auch nicht immer gelingt. Ich finde es wirklich nicht so einfach sich zu entscheiden ob es angebrachter ist sich beim Small Talk zu beteiligen oder nicht.

  • Schweigen ist auch eine Lösung.

    Da sehr viele Menschen es lieben von sich oder überhaupt zu reden oder was-auch-immer zum besten zu geben, freuen sie sich über Zuhörer. Ein freundlicher Blick, ein Lächeln und schon läuft die Sache ganz ohne meine aktive Beteiligung


    Was mich persönlich ungemein nervt, ist, wenn ich immer und immer wieder ähnliche Begebenheiten oder Erlebnisse mir anhöreren muss.

    Klar, die Leute können nicht wissen, dass ich das alles schon gefühlte und vermutlich auch tatsächliche 1000 Mal gehört habe in den letzten 30 Jahren, und dass ich in jedem Moment ihre Geschichte zu Ende erzählen könnte. Kritisch wird es dann, wenn sie zu den identisch falschen Schlussfolgerungen kommen, wie bereits die 99 vor ihnen, aber auch das kann ja niemand wissen.

    Was mir ungemein hilft, ist aufr meinen Atem zu achten, das nimmt die Spannung und den Widerwillen in mir.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Liebe Freunde/Freundinnen im Dharma,


    Ich denke, der Buddha in A.X.69 hat seinen Mönche nur zu ihrem eigenen Schutz von Smalltalk aka "niedrigen Gesprächen" abgeraten, denn wenn man die Ignoranz noch nicht vollkommen überwunden hat, sie also nach wie vor auf der Lauer liegt und man ihr auch hin und wieder erliegt, dann wird man unweigerlich immer mal wieder Karma anhäufen, wenn man Konversation betreibt. Und wenn es dabei um die typisch weltlichen Smalltalk-Themen geht, wird es negatives Karma sein, Karma also welches auf dem Pfad hinderlich ist.


    Stattdessen empiehlt der Buddha seinen Mönchen:

    Zitat

    »Für euch, o Mönche, die ihr aus Vertrauen vom Hause in die Hauslosigkeit gezogen seid, ziemt es sich wahrlich nicht, daß ihr allerhand niedrige Gespräche führt. Zehn Gegenstände für Gespräche gibt es, ihr Mönche. Welche zehn? Gespräche über Bescheidenheit, Genügsamkeit, Abgeschiedenheit, Weltabgewandtheit, Einsatz der Willenskraft, Sittlichkeit, Sammlung, Weisheit, Erlösung und Erkenntnisblick der Erlösung. Das, ihr Mönche, sind zehn (würdige) Gegenstände für Gespräche.


    Der Buddha empfiehlt seinen Mönchen also jene 'würdigen' Themen, weil es - da sie noch nicht befreit sind - unweigerlich dazu kommen wird, dass sie im Gespräch Karma anhäufen und weil es bei diesen 'würdigen' Themen positives Karma sein wird. das sie anhäufen, Karma also welches auf dem Pfad förderlich ist.


    Wenn man nun als Laie - Im Gegensatz zu Mönchen - Situationen ausgeliefert ist, in denen man nicht an Smalltalk vorbei kommt, sollte man mMn auf jeden Fall vermeiden, sich mit den Themen zu identifizieren oder die Themen irgendwie wichtig zu nehmen, um die es bei Smallltalk üblicherweise geht. Stattdessen sollte man das Gespräch führen mit einer Haltung von Zuneigung und gutem Willen dem Gesprächspartner gegenüber oder mit einer Haltung von Mitgefühl oder liebender Güte, denn auch so vermeidet man das weitere Anhäufen von negativem Karma, wenn sich die Ignoranz einschaltet, und häuft stattdessen positives Karma an.


    :heart::rad:

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Bis vor Kurzem war ich auch eher zurückhaltend und schwieg lieber, wenn ich der Meinung war, nichts Wesentliches zur Unterhaltung beitragen zu können. Und "Wesentliches" war in meinen Augen eben kein Small Talk. Also kam ich eben auch zu Kollegen ins Büro, wurde erstmal mein fachliches Problem los und wenn das geklärt war, fragte ich vielleicht mal nach dem vergangenen Wochenende oder der persönlichen Befindlichkeit...


    Als Feedback habe ich dann eben auch bekommen, dass ich "mit der Tür ins Haus falle" oder auch "den 2. Schritt vor dem 1." mache.


    Also habe ich mir vorgenommen, Small Talk zu lernen. Das als Ziel im Rahmen eines WOL ("Working Out Loud")-Zirkels, bei dem man sich über 12 Wochen je 1x eine Stunde trifft, um zu fünft mit Fokus auf ein jeweils eigenes Ziel weiter zu kommen (vielleicht kennt das jemand).


    Hab mich auf Personen fokussiert, die viel Small Talk machen und dadurch im Unternehmen Netzwerke knüpfen. Mit der Zeit habe ich gelernt, das Small Talk eben doch nichts "Unwichtiges" ist, sondern der erste Schritt dazu, indem man anderen Personen seine Aufmerksamkeit schenkt, nach dem Wetter vielleicht auch noch andere Gemeinsamkeiten entdeckt, ohne sich in "schwere Themen" zu vertiefen, sich gegenseitig als Person besser kennenlernt und darüber ein gewisses Vertrauen aufbaut. Eben auch darüber, dass man kleine Dinge von sich selbst erzählt und Verletzlichkeit zeigt.


    Im Endeffekt hat man dann eine viel größere Offenheit, worüber sich auch ein Wir-Gefühl aufbaut. Vertrauen und Verständnis schaffen dann auch eine sehr angenehme (Arbeits-)Atmosphäre. Und das alles über die Bereitschaft, sich mehr auf Small Talk einzulassen.


    Liebe Grüße :rainbow:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Konversation mit Buddhisten finde ich (meistens) ganz wunderbar. Man macht gemeinsam ein Retreat, kennt sich nicht, eine Gruppe fährt eine gemeinsame Strecke nach Hause und die Unterhaltung ist so vertraut, weil über Dharma geredet wird :)

  • Konversation mit Buddhisten finde ich (meistens) ganz wunderbar. Man macht gemeinsam ein Retreat, kennt sich nicht, eine Gruppe fährt eine gemeinsame Strecke nach Hause und die Unterhaltung ist so vertraut, weil über Dharma geredet wird :)

    Liebe(r) Sherab,


    daran kannst du erkennen, dass die Empfehlungen des Buddha, sich über Dharma zu unterhalten und weltlichen Smalltalk zu lassen, richtig sind und zu positivem Karma führen, welches du mehr oder weniger unmittelbar als Wohlgefühl verspürst.


    :rose:

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  • Das empfinde ich wirklich so. Nur leider ist es eher die Ausnahme. Normaler Small Talk kann auch rechte Rede sein, solange er sinnvoll und nützlich ist.

  • Ja, das stimmt schon. Es ist erholsam, sich mit bewussten, achtsamen Menschen zu "unterhalten". Die Probe aufs Exempel findet jedoch "in der Welt" statt.


    Ich bin vor zwei Tagen mal wieder gescheitert, habe bewusst keinen Alkohol getrunken und trotzdem bin ich emotional "immer weiter vom Weg abgekommen". Zu guter Letzt habe ich endlich meine Stimme gehört: "Kein Kommentar, kein Kommentar, kein Komme... ". Und auch bemerkt, dass ich sogar meinen Zeigefinger über meinen Mund halte. Was ich wiederum sehr witzig fand, wie mein Unterbewusstsein mich an die Kandare nimmt. Es war allerdings kein Smalltalk ...

    Ich leide noch heute unter meiner Unfähigkeit, in dieselbe Falle zu tappen - schon seit Jahrzehnten mit denselben Leuten ...

    Da wurde wieder ein Knopf gedrückt, dem ich nun besondere Aufmerksamkeit schenke und die Konsequenzen, also meine unglücklichen Gefühle ertrage.


    Zum Thema Smalltalk möchte ich deshalb aus dieser gefühlt 1000. Wiederholung anmerken, dass Smalltalk hier wesentlich gesünder gewesen wäre, wenn es schon nicht über Glauben und Religion geht, sondern das tägliche Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.

    _()_

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zufall oder nicht, der Freund im Dharma Thorsten Hallscheid hat just hier etwas aus dem Palikanon gepostet, worin auch 'Wohlgefühl' vorkommt. Dies gibt mir Anlass mein Post an Sherab zu kommentieren:


    Der Buddha empfiehlt Unterhaltung über Dharma statt Smallltalk nicht, wegen des Wohlgefühles, welches aus positivem Karma resultiert, sondern wegen dem Phänomen, das man 'Verdienst' nennt. Das Wohlgefühl ist also nur ein Indiz dafür, dass es sich um positives Karma handelt, dass es sich also keineswegs um negatives oder neutrales Karma handelt.


    Warum ist das positive Karma, welches zu Wohlgefühl führt hier im Falle von Dharmagespräch 'Verdienst'? Darum: weil akkumuliertes Karma als Handlung, egal ob positiv oder negativ oder neutral auch dazu führt, dass es man die Handlung wiederholt und so wird man auch in diesem Fall, je mehr man sich über Dharma unterhält, mehr und mehr immer wieder über Dharma nachdenken und/oder mit anderen darüber reden. Dies aber ist deshalb ein 'Verdienst' im Sinne des Dharma, weil mit der Intensivierung der Beschäftigung mit Dharma man unwillkürlich der Befreiung immer näher kommt.


    Das Gespräch über Dharma mit anderen führt - im Gegensatz zum bloßen Nachdenken darüber zusätzlich noch dazu, dass man anderen ebenso Verdienst ermöglicht, weil ja auch sie das entsprechende positive Karma im Gespräch mit einem selbst akkumulieren können, was dazu führen kann, dass sie über den Karma-Effekt ihre Beschäftigung mit dem Dharma intensivieren und somit auch sie der Befreiung immer näher kommen.


    :heart::rad:

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