Erfahrung über den Tod

  • In der buddhistischen Sterbebegleitung (Mobiles Hospiz) habe ich nach dem Eintritt des Todes; ich habe dabei noch die Hand des Verstorbenen gehalten; ein rotes Licht gesehen. Aber nur kurz, das wie ein Tunnel vom Verstorbenen irgendwie durch mich durchgegangen ist. Schwer zu beschreiben. Und dann ist so ein unbeschreibliches Gefühl von Wärme, Geborgenheit und inneren Frieden im Raum. Als könnte ich das ganze Universum spüren. 🙏🙏🙏

  • Hallo,


    Woher sind sich eigentlich die Gelehrten/Tibetischen Buddhisten so sicher, dass bestimmte Erfahrungen, wie zB des klaren Lichts, identisch ist mit dem, was wirklich nach dem Tod kommt?

    Viele sagen nämlich, was nach dem Sterbeprozess passiert und was danach kommt. Aber die sind doch nicht selber gestorben, um so eine Aussage machen zu können?

    Vielen Dank für eure Hilfe! :)

    das ist keine Aussage von Gelehrten sondern die Aussage von Padmasambhava, einem erleuchteten Buddha. Die Zeit ist eine Illusion, und er ist solchen Illusionen wie der Existenz der Zeit , nicht mehr unterworfen. _()__()__()_ Unsere Erfahrung der Zeit als "Perlenschnur" ist ein Konzept des verwirrten illusionären Geistes.


    Padmasambhavas Erkenntnisvermögen ist nicht begrenzt auf die Erfahrung die man "als Person" macht. Der Illusion, ein Selbst zu sein, hat er ebenfalls hinter sich gelassen. Nur das illusionäre Selbst welches seine Erkenntnisse über die Erfahrungen der gewöhnlichen Sinne bezieht, hat ein begrenztes Erkenntnisvermögen.


    Auch alle späteren Interpreten des tibetischen Totenbuch, wie z. B. Dzogchen Ponlop Rinpoche sind verwirklicht, das sind nicht bloß Gelehrte.


    @User19823 :)

  • Hast Du es in der Zwischenzeit gefunden? ... Falls nicht:

    Majjhima Nikaya 27

    Dankeschön!


    Das dürfte die Stelle sein, die Martin1980 gemeint hat:


    Zitat

    Solchen Gemütes, innig, geläutert, gesäubert, gediegen, schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar, richtet er das Gemüt auf die erinnernde Erkenntnis früherer Daseinsformen. Er erinnert sich an manche verschiedene frühere Daseinsform, als wie an ein Leben, dann an zwei Leben, dann an drei Leben, dann an vier Leben, dann an fünf Leben, dann an zehn Leben, dann an zwanzig Leben, dann an dreißig Leben, dann an vierzig Leben, dann an fünfzig Leben, dann an hundert Leben, dann an tausend Leben, dann an hunderttausend Leben, dann an die Zeiten während mancher Weltenentstehungen, dann an die Zeiten während mancher Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während mancher Weltenentstehungen-Weltenvergehungen. 'Dort war ich, jenen Namen hatte ich, jener Familie gehörte ich an, das war mein Stand, das mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; dort verschieden trat ich anderswo wieder ins Dasein: da war ich nun, diesen Namen hatte ich, dieser Familie gehörte ich an, dies war mein Stand, dies mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; da verschieden trat ich hier wieder ins Dasein.' So erinnert er sich mancher verschiedenen früheren Daseinsform, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen.

    Das aber wird, Brahmane, die Spur des Vollendeten genannt, wird die Fährte des Vollendeten genannt, wird die Kerbe des Vollendeten genannt.

  • Zitat

    Solchen Gemütes, innig, geläutert, gesäubert, gediegen, schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar, richtet er das Gemüt auf die erinnernde Erkenntnis früherer Daseinsformen

    :!::heart:

  • Das Thema war 3 Monate "inaktiv", vielleicht hat er/sie das gar nicht bemerkt..

  • Ich frage mich beim Sterbeprozess immer, wieso Anhänger unterschiedlicher Religionen so unterschiedliche Dinger erleben können und jede Religion kann oder versucht irgendwie nachweisen, dass sie Recht hat… Mich verunsichert das immer wieder, zumal ich schon mehrere Personen beim Sterben begleiten durfte, was ich jedes Mal als großes Geschenk empfunden habe. Der tiefe Frieden im Gesichtsausdruck, nachdem sie gegangen ware, war bei allen gleich. Das finde ich zutiefst beruhigend._()_

  • Niemand der die Wahrheit erfährt will irgendwem beweisen dass er Recht hat. Die Rechthaber haben also alle schon mal nicht recht. Sie sind unsicher und wollen sich selbst bestätigen indem sie versuchen, andere zu überzeugen. Die Wahrheit muss also irgendwo anders zu finden sein, als bei den Rechthaben wollern und Besserwissern.

  • Ich frage mich manchmal wer kann im Jenseits bleiben?

    Wer schafft es das jenseitige Meer ruhig zu halten?

    Haben es die Siegreichen jemals geschafft?

    Selbst wenn der Durst nach Existenz gestillt ist, holt einen doch das Mitleid zurück ins Leben.

    Mitleid mit den fühlenden Wesen die im Feuer ihrer Leidenschaften brennen ohne überhaupt ihre Lage zu verstehen.

    Erkenntnis kann das Feuer löschen.

    Man kann durch nichts mehr berührt werden und erlangt große Freiheit.

    Freiheit um zum Wohle aller fühlenden Wesen zu wirken.

    Auf einmal ist man nicht mehr das Zentrum der Welt. Der Kampf findet ein Ende. Das Ich wird zum Wir.

    Nun lebt man für die anderen anstatt nur für sich.

    Ohne einen Lohn zu verlangen ist Helfen nun mein großes Verlangen geworden, mehr noch als Ruhe.

    Gnädiger weise wird dann aber auch alles ruhiger. Kühl und still wird man ohne Leidenschaften.

    Das nenne ich Leben wie ein Toter.

    Selbstlos leben ist für mich das Nirvana.

  • Ich liebe die anderen, wenn ich mit ihnen leiden würde, könnte ich nicht Helfen.

    Früher habe ich die Menschen verurteilt, das kann ich nun nicht mehr.

    Ein jedes Wesen empfindet Leid, wie könnte ich da noch Unterschiede zwischen ihnen machen.

    Mein Mitleid ist meine Form bedingungsloser Liebe, mein Mitgefühl ist meine Barmherzigkeit allen fühlenden Wesen gegenüber.

  • Ich geb es zu das ich nach einer Erfahrung zuerst wie gelähmt war vor Mitleid.

    Aber jammern hat noch nie jemanden geholfen.

    Naja, manchmal hilft es den Betroffenen ja schon wenn da jemand mit fühlt, zuhören kann und mal eine herzliche Antwort geben kann.


    Noch intensiver wird es wenn dann jemand ähnliche Erfahrungen erlebt hat..😉❤️🙏

  • Interessantes Thema "Erfahrung über den Tod"


    Nach meiner Definition ist der Tod ein endgültiger Zustand, selbst bei einer Wiedergeburt würde ich sagen, hat man den Tod nicht erlebt, weil man ja denn wieder lebt. Es stellt sich doch erstmal die Frage, was ist der Tod, ist man schon Tod weil die menschliche Hülle nicht mehr am Leben und der Geist aber noch sehr Rege ist? Wenn die menschliche Hülle als Tod definiert wird, haben Geist und Seele die Hülle verlassen und diese Energien existieren noch weiter.


    Ich hatte vor 20 Jahren als Beifahrer in einem Auto einen sehr schweren Unfall. Die Ärzte haben mich im Krankenwagen reanimiert. Nach ärztlicher Defenition war ich Tod. Wobei das einzige was nicht mehr funktionierte oder leblos war, war mein Körper. Mein Geist/Seele hingegen war noch aktiv, mit meinem Geist habe ich weiter Erfahrungen gesammelt, von daher würde ich sagen, ich war noch nicht Tod, ich habe eine Nahtoderfahrung erleben dürfen. Der Weg, wo mein Geist den Körper verlassen hat, weil er leblos ist, habe ich keine Erinnerung, als mein Geist wieder zurück ging, den Weg habe ich gesehen. Ich habe den Unfallort von oben, wie ein Vogel betrachtet. Ich habe die ganzen Menschen da rumlaufen gesehen, die vielen Krankenwagen und Polizeiautos. Alles was kurz vor dem Moment war, das mein Geist in die Hülle zurück ging. Ich habe den Krankenwagen gesehen und die Ärzte die mich zurückholten. Meine Eltern, die Christian angerufen hat, und hinter dem Krankenwagen standen und geweint haben.


    Vielleicht habe ich keinen Hinweg gesehen, weil mein Tod von einer Sekunde auf die andere passierte, damit blieb der Sterbeprozess aus. Mit dem was die Leute beschreiben, ist für mich ihr interpretierter Weg des Sterbeprozesses, die Summe aller Erfahrung. Wenn zwei Menschen einen schwierigen Weg auf einen Berg erklimmen, werden die Erfahrungen unterschiedlich sein und beide werden den Weg so sehen und beschreiben wie ihre vorrausgegengen Erfahrungen sind.


    Meine Summe der Erfahrung:

    Im Großen und Ganzen sind die Wege hin und zurück beschreibbar, Und das Wichtigste ist, das der Geist und die Seele das erlebte Leben nicht bereuen. Der Tod definiert nur den Zustand der menschlichen Hülle und ist für ihn endgültig und daher, so denke ich, nicht zu beschreiben, weil die seelische und geistige Energie die Hülle da schon verlassen haben. Mit dem Buddhismus kann man einen Weg bestreiten der mit allen dreien Energien im Einklang steht und der Körper am Ende glücklich gehen kann.

  • Lieber/e Flukstrong


    Herzlich Willkommen von hier:rainbow::sunny:

    Nach meiner Definition ist der Tod ein endgültiger Zustand, selbst bei einer Wiedergeburt würde ich sagen, hat man den Tod nicht erlebt, weil man ja denn wieder lebt. Es stellt sich doch erstmal die Frage, was ist der Tod, ist man schon Tod hat man den Tod nicht erlebt, weil man ja denn wieder lebt.? Wenn die menschliche Hülle als Tod definiert wird, haben Geist und Seele die Hülle verlassen und diese Energien existieren noch weiter.


    Ich hatte vor 20 Jahren als Beifahrer in einem Auto einen sehr schweren Unfall....

    Möchte nur kurz auf Deinen Beitrag eingehen.


    Auch ich hatte ja eine Nahtoderfahrung vor ca.25 Jahren.Allerdings würde ich mein erleben mein wahrnehmen Dieser Erfahrung damals ganz anders beschreiben. Das aber nur zur Info....Denn jeder von uns erlebt ja die Dinge anders.:wrose:


    Zu Deinen Definitionen oben möchte ich anmerken das der Buddha aus wohl min.drei bekannten Gründen keine SEELE anerkennt.


    Und evtl. beantwortet dies auch Dein hinterfragen im Detail....."hat man den Tod nicht erlebt, weil man ja denn wieder lebt".

    Nein.

    Wenn ein Körper und ein Gehirn medizinisch tod sind, lebt man nicht wieder oder weiter.

    Dann sind Körper und Gehirn tatsächlich tod.


    Zu Deiner zweiten Definition..."hat man den Tod nicht erlebt, weil man ja denn wieder lebt...." möchte ich anmerken;

    Nein.

    Könnte mir allerdings vorstellen, aus meiner Nahtoderfahrung heraus, das es sich für Dich evtl. so anfühlt, anfühlen könnte. :taube:



    Der Buddha erklärt in seinen Sutta dazu ;

    Das der Tod des Individuums nicht das Ende eines Prozesses, sondern eine Stadion darin sei,

    hinter der ein neuer Abschnitt mit einer durch altes Kamma bedingten neuen Individualität beginnt.

    (Quelle und Worte von H.G. Schumann)


    Vergleichbar mit der Hitze einer Kerze die übertragen wird wenn eine weitere Kerze mit der Flamme der ersten angezündet würde....:kerze:

    Mag dieses Gleichnis am liebsten....gibt weitere Bsp.


    Der Buddha bezeichnet diesen Vorgang der Wiedergeburt ohne Seele als bedingte Entstehung = Paticca-Samuppada_()_

  • Wie mein Name andeutet, glaube ich nicht an Substanz, der Körper ist nur eine Erscheinung.

    Es gibt auch keine Trennung zwischen Subjekt und Objekt.

    Alles erscheint nur durch Wechselwirkungen, die Wechselwirkungen bilden eine Verkettung.

    Die Erscheinung eines Körpers ist dann das Ergebnis der Verkettung.

    Ist schon bemerkenswert in welch kurzen Zeitraum der Körper sich verändern kann.

    Ist mir vorher nicht aufgefallen.

    Nur gut das ich inzwischen viele Anhaftungen an meinen vergänglichen Körper überwunden habe.

  • Ohne Neutrinos ist selbst Substanzlos nicht fähig sich "Substanzlos" glaubend zu nennen.

    Alles Illusionen, aber ohne Substanz keine Illusion.

  • ich hatte auch schon ein Nah Tod Erlebnis



    Ausser ein langer Traum beim Aufwachen aus dem Koma war da nicht viel zu erleben


    Wenigstens hatte ich danach eine starke Selbstheilung durchgemacht.

    Zum Beispiel kann ich jetzt ein wenig malen. Das konnte ich vorher nicht. Und ich spiele mehrere Musik Instrumente.


    Mir gehts insgesamt viel besser. Um Haaresbreite...


    Ich wollte jetzt aber mehr oder weniger nur mitteilen, dass ich kein Licht gesehn habe oder so


    Go and Love Yourself_()_:like:

    Der Weg des Bogens, wer hält den Bogen?:dao: