• denn, mag die Freude selbst auch 'blitzartig' aufleuchten, ihre Verwirklichung in betreff der Konsequenzen, die sie im ganz gewöhnlichen (Alltags)Leben bedingt, vollzieht sich ja doch nur allmählich ... :like: ... halb zog es mich, halb sank ich hin ... und so macht zusätzlich auch das Entsagen Freude, weil die Motivation zum Entsagen heilsam ist:

    weil man sozusagen auf den Geschmack kommt mit der befreienden Erkenntnis dass es ja gar nicht der Sinnesfreuden bedarf um glücklich zu sein.

    Dein gesamter Beitrag gefällt mir, Djuvec, besonders eben auch obiges Zitat.

    Danke für Deine Offenheit.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • im buddhismus diskutieren oder glauben wir häufig an wiedergeburt und karma und die lehre und alles was dazu gehört. Kann es aber sein das es eigentlich ab einem gewissen moment nicht so sehr darauf ankommt ob wir an das eine oder das andere glauben, sondern das der weg zur überwindung des leidens ganz einfach ist und wir uns einfach nur fon allem lösen (...) Das klingt Jett komisch aber wen wir einfach sind ohne zu urteilen oder zu erwarten das dan garnichts mehr leiden ist.

    :):like:Du bist ein/e Zen-Praktizierende/r

  • Denoch möchte ich das mal so posten, fileicht versteht ja einer/eine was ich meine und versteht was ich jetzt lesen muss um weiter zu kommen:grinsen: immerhin war es in der vergangenheit öfters so das ich glaubte etwas verstsnden zu haben und mir dan hier jemand zeigte wo ich falsch lag

    Danke fürs lesen und verzeit meine verwirung und diesen kommischen text

    _()_

    Halb so wild, Du hast das zweite Jhana erreicht:


    Nach Stillung von Gedankenfassung und Diskursivem Denken aber gewinnt er den inneren Frieden, die Einheit des Geistes, die von Gedankenfassung und Diskursivem Denken freie, in der Vertiefung (samādhi) geborene, von Verzückung (pīti) und Glücksgefühl (sukha) erfüllte zweite Vertiefung.

  • Verzückung (piti) und Glücksgefühl (sukha) gibt es aber auch im ersten Jhana.


    Zitat

    Abgeschieden von den sinnlichen Dingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, tritt der Mönch in die von Gedankenfassung und Überlegen begleitete, durch Abgeschiedenheit gezeugte und von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung. M.27


    Die erste Vertiefung ist frei von fünf Dingen, und fünf Dinge sind zugegen. Wenn nämlich der Mönch in die erste Vertiefung eintritt, so sind fünf Hemmungen geschwunden, nämlich: Sinnengier (kāmacchanda), Übelwollen (vyāpāda), Starrheit und Mattheit (thína-middha), Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (uddhacca-kukkucca) und Zweifelsucht (vicikicchā). Anwesend aber sind: Gedankenfassung (vitakha), Überlegen (vicāra), Verzückung (píti), Glücksgefühl (sukha) und geistige Einspitzigkeit (citt'ekaggatā = samādhi). M.43


    samma-samādhi

  • Ich kann mit den Worten des Buddha mehr anfangen als mit seinen Interpreten. Danke Dir!!!

    Helmut

  • Es ist das 2 Jhana:



    M.27

    Und ferner: nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen gewinnt der Mönch die innere Ruhe und Einheit des Geistes, die von Gedankenfassung und Überlegung freie, durch Sammlung gezeugte, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte zweite Vertiefung.

    In der zweiten Vertiefung sind drei Vertiefungsglieder vorhanden: Verzückung, Glücksgefühl, Sammlung.




    Typisch für .. die von Gedankenfassung und Überlegung freie, durch Sammlung gezeugte, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte zweite Vertiefung.

  • und wir uns einfach nur fon allem lösen müssen

    Ja, im Grunde ganz einfach :)


    Karma und Wiedergeburt sind erst einmal nur Konzepte, mit denen wir versuchen, die Abläufe der Welt zu beschreiben. Damit bergen die Konzepte natürlich die Gefahr, sich darauf zu fixieren, weil wir ein "ich will" konstruieren. Du schreibst, "den moment geniesen müssen", da steckt schon etwas drin, nämlich das Hier und Jetzt. Wenn wir im Hier und Jetzt bleiben, dann entwickeln wir kein "Ich will", weil das Wollen des Ichs immer auf den nächsten Moment abzielt. Denn das "Verbleiben" im Hier und Jetzt ist wieder ein Wollen in Zukunft. Diese Zukunft ist der nächste Moment. "Ich möchte gerne im Moment bleiben" ist ja der zum Scheitern verurteilte Versuch, sich gegen die Vergänglichkeit zu wehren. Selbst wenn Du es schaffst, Dein Mindset in den nächsten Moment zu projizieren, ist der Moment dennoch ein anderer.


    Zitat

    Das klingt jetzt komisch aber wen wir zum beispiel eine krankheit als geschenk ansehen und sie ganz genau spüren und das gefühl geniesen zb erkältet zu sein, das dan die erkältung kein leiden mehr ist sondern eben ein geschenk?

    Eine Erkältung kann dir auch körperliche Leiden verursachen, würdest Du dieses Leiden als Geschenk sehen zu können?


    Man kennt diese Modelle ja von Angehörigen großer Religionen. Weil es Dinge in der Welt gibt, die weder auf Barmherzigkeit noch Gnade schließen lassen, wie z.b. der Tod eines Angehörigen ohne Krankheit oder schlechte Lebenssituation, man aber nicht das Bild des barmherzigen Gottes aufgeben kann, versucht man eine Umwertung vorzunehmen, die diesen Tod als Barmherzigkeit oder Gnade bewertet. Das finde ich immer sehr schwierig, weil einen solche Gedanken darin hindern, wirklich Mitgefühl für die Angehörigen entwickeln zu können, schließlich wäre der Tod doch dann eher eine Freude.


    Was ich aber annehme bisher erkannt zu haben ist, dass es auch in einer leidvollen Situation die Momente der Stille gibt, wo das leidvolle abwesend ist. Aber nicht, weil man das Leiden in dieser Situation ignoriert, sondern weil auch eine leidvolle Situation immer Momente der Abwesenheit von Leid kennt. Denn auch die Situation ist eine Aneinanderreihung von Momenten und damit veränderlich.


    Wir glauben eben oft nur, dass eine Situation so oder so ist, weil wir unwissend sind oder zumindest Momente erkennen, in denen wir unwissend sind.