Nach welcher Meditationsmethode hat der historische Buddha praktiziert?

  • Also, ich kann und will keinesfalls Aravind, Leonie oder Sudhanas Aussagen erklären, das können die nur selber. Aber hier hast du meine Zusammenfassung der Frage, was ist Zen im Vergleich zu Vipassana?


    Ja, aber was soll ich denn genau ausführen?

    Ich glaube dieses high-level-Gerede bringt mich und auch viele andere Anfänger nicht wirklich weiter.

    Ich weiß niicht, kann man das so hinnehmen? Falls nicht, dann bitte ggf. in einen separaten Thread.

    Dieser Thread ist für Noobs gedacht! xD


    Das ist ein bisschen die Crux. Zen will einen auf eine direktere, vielleicht kann man auch sagen, rabiatere Weise zu Erkenntnis führen. Von Vipassana-Schulen bekommt man Lastwagenladungen an "Tu dies, und dann tu das. Schau ob jenes passiert, wenn ja, dann machst du es richtig."


    Zen arbeitet so oft nicht. Man will gerade dem denkenden Geist, der Ziele anstrebt, die Luft aus den Segeln nehmen, und verweigert sich deswegen oft Antworten auf solche Fragen. Deshalb auch die häufigen "blöden Antworten" von hochkompetenten Zen-Lehrenden auf solche Fragen.


    (Das ist ein potentieller Nachteil von Zen. Manche Leute sind auch nicht hochkompetent und verstecken sich hinter nebulösem Geschwafel. Ist am Anfang nicht leicht zu unterscheiden. Aber die meisten Zen-Lehrer, die ich getroffen habe, waren gute Leute. Und Vipassana hat seine ganz eigenen Nachteile, so wie eben jede Methode. Choose your poison... 8))


    ich erinner mich, wie ich einer Zen-Nonne eine Frage gestellt hab, die sehr technisch und Vipassana-lastig war, nämlich wie man Dumpfheit im Zen bearbeitet. In TMI wird darauf liebevoll eingegangen, die Tibeter sprechen da gerne von Absinken. Die Zen-Nonne hat gelächelt, mich eine Weile schweigend angeschaut und gesagt: Trust your body, not your mind.


    Wie gesagt - eine andere Art, zu lehren. Beides sind hochgradig respektierte, lebendige Traditionen, die viele Freunde haben und viel Potential. Aber da sieht man, wie unterschiedlich sie sind... ist knifflig. Gerade am Anfang fragt man sich, was das Theater eigentlich soll. Aber wenn man sich darauf einlässt, und einfach mal übt, und den Zen-Geist absorbiert, dann beginnt es meist nach einer Zeit einzusickern.

    Einmal editiert, zuletzt von Grashuepfer ()

  • Mir ist klar, dass man dies ggf. nicht 100% in Grenzen rücken kann, aber evtl. kann man aus Aufzeichnungen erschließen, welche

    heutige Methode, der des Buddhas richtungsweise am ähnlichstem gewesen ist?

    Also zum Beispiel Zen (Soto), Zen (Rinzai), Vipassana, TM, etc...?

    Evtl. weiß hier ja Jemand Bescheid.^^


    Ich glaube, es ist sogar eher die Frage, ob man den Weg den der Buddha gegangen ist, mit den Namen einer einzigen Methode bezeichnen kann, welche andere heutzutage zielgerichtet ausüben. Ich würde ja sagen, dass das keinen Sinn macht. Denn es waren ja viele (Grenz-)Erfahrungen die er gemacht hat, die dem Erwachen vorausgegangen sind.


    Also die Frage stellt sich eigentlich so nicht, finde ich.


    Ich möchte anmerken, dass aus den Lehrreden und damit direkt einem Teil der Methode die der Buddha geschaffen und empfohlen hat, eher nicht (eher das Gegenteil davon) herauslesbar ist, dass Vernichtung des Leides mit blossen Sitzen zu tun hätte oder damit erreichbar wäre.


    Dieser Umstand schützt natürlich nicht davor, dass andere so eine fortgesetzte "Praxis" und die sich einstellenden Folgen als eine Befreiung (vom Alltag) empfinden, und angetan von diesen Erfahrungen die ihrige Methode einer grossen Heilslehre zuordnen möchten (weil es sich so verdammt heilsam anfühlt).


    Heilsam kann aber vieles sein. Vor allem wohl das Entsagen (vom Unheilsamen). Mit welchem Wort vielleicht mindestens 50% der Methode genannt wird, die und deren Folgen der Buddha empfahl und auch selber (in extremen Massen) von vorne bis hinten erfahren und durchschaut hat (unter anderem ja auch weil er damit bis an extreme und für das Ziel der Vernichtung des Leides unnötig zu erreichende Grenzen gegangen ist).

    Einmal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • ich verstehe Befreiung vielleicht anders. Meiner Meinung nach gibt es sie wirklich als Art mentale Befreiung. Und sie findet nicht unbedingt statt beim Sitzen, sondern kann auch ganz nebenbei passieren oder durch andere momente. Aber eben bedingt durch die verschiedenen Aspekte des achtfachen Pfades. Ich wollte nur damit ausdrücken, das es nicht das Sitzen oder nur Sitzen und nichts weiter ist imho. Da fehlt ja der ganze Rest außer der Sitzzeit. (Ok bin jetzt zu OT wieder sry)

    Einmal editiert, zuletzt von cinnamon ()

  • Lieber cinnamon

    Ich empfinde es ähnlich und erlebe den Unterschied zum Pfad durch innere Laeuterung als Frucht.❤️🙏

    Einmal editiert, zuletzt von Xyz ()

  • Ich selber praktiziere mittlerweile täglich 60 Minuten morgens nach der "TMI"-Methode und Fortschritt ist fühlbar.

    Ich würde aber gerne bald 2 Dinge zusätzlich hinzufügen:


    1.) 1-2-mal/Jahr ein Retreat.

    2.) Ich würde mich gerne einer Sanga anschließen.

    Wie gesagt, interessiert mich eigentlich die Vipassana-Richtung als Praxis (Philosophie soll ja überall gleich/ähnlich sein bzgl. den Kernpunkten?).

    Problem ist, dass es in der Stadt, in der ich lebe nur Sangas gibt, die vorwiegend Zen angehörig sind, und somit Zazen praktizieren.

    Hallo Zreba

    Bezüglich deiner Fragen kann ich alle Antworten von Grashuepfer unterstützen:

    Zen und TMI ist zu weit auseinander, es ist leichter zu wechseln, wenn man mehrere Jahre nach einer Methode meditiert hat, aber nicht am Anfang, zumal du ja mit der TMI-Methode gut klar kommst.

    (Ich kenne aus eigener Erfahrung Zen, TMI und Vipassana.)

    Der Wechsel zu Vipassana wäre da schon eher möglich.


    In welcher Ecke von Deutschland wohnst du denn (du brauchst uns nicht dafür die genaue Stadt oder dein Dorf zu nennen)? Wie wäre es denn, wenn wir mal gemeinsam nach einer Gruppe suchen?

    Vielleicht kannst du ja einmal im Monat fahren, wie es auch andere machen und in der Zwischenzeit sprecht ihr mal online miteinander.

    Kennst du diesen Link? Gruppensuche -


    Falls es doch nur Zengruppen in erreichbarer Nähe gibt (das soll jetzt keine Abwertung sein, es geht nur um Möglichkeiten), wären vielleicht die Gruppen von Thich Nhat Hanh die am ehesten geeigneten, weil er Zen mit Vipassana mischt, was deinen TMI-Erfahrungen wahrscheinlich am nähesten käme. Gemeinschaften

    Falls du noch unter 35 Jahre bist, kämen auch die "Wake up"-Gruppen in Frage. Links - Wake Up International


    _()_ User19823

  • Die Frage ist ja: Nach welcher Meditationsmethode hat der historische Buddha praktiziert? Vor seinem Erwachen hat er erst unter zwei Lehrern praktiziert, deren Methoden ihn aber nicht zum Erwachen führten. Dann hat er Askese praktiziert, die ihn aber nicht zum Erwachen führte. Dann erinnerte sich, daß er als Jugendlicher einfach so unter einem Baum saß, und tat das wieder. Ob er da ne Methode praktizierte, ist IMHO unsicher. Er tat das allerdings nicht lang, weil er nach ner Nacht erwachte.

  • Die Frage ist ja: Nach welcher Meditationsmethode hat der historische Buddha praktiziert? Vor seinem Erwachen hat er erst unter zwei Lehrern praktiziert, deren Methoden ihn aber nicht zum Erwachen führten. Dann hat er Askese praktiziert, die ihn aber nicht zum Erwachen führte. Dann erinnerte sich, daß er als Jugendlicher einfach so unter einem Baum saß, und tat das wieder. Ob er da ne Methode praktizierte, ist IMHO unsicher. Er tat das allerdings nicht lang, weil er nach ner Nacht erwachte.

    Ganz wichtig finde ich bei der Erinnerung das Buddha das er eben als Kind nicht nur da gesessen hat. Das hat ihn ja erst zum einfach sitzen geführt. Er erinnerte sich das er frei war von Beurteilungen, Bewertungen das er die Welt als immer neu sehen konnte mit ihr handeln ohne Werte, ohne Ziel sich wohl oder eben unwohl fühlen, einen Weg finden vom Unwohl zum Wohl ohne Werte einfach so. Ich fühl mich unwohl, dann mach ich mal das oder vielleicht das bis ich mich wieder wohl fühle.

    Nur sitzen bringt das Mensch sein, als voll von Bewertungen dazu sich weder Wohl noch Unwohl zu fühlen. Das ist der einzig Schutz den Menschen haben wenn sie, die Werte die sie auch sind, haben. Einfach nicht mehr handeln und sich weder Wohl noch Unwohl fühlen. Das brauchte Buddha als Kind nicht, denn da war er nicht von Werten umhüllt.

  • Ach so, scheint so, dass ich vorher gar nicht gemeint gewesen bin und hier nichts "ausführen" muss, von was ich eh noch keine Ahnung habe.

    Ihr könnt natürlich gerne untereinander hier so viel diskutieren, wie ihr wollt - könnte sicher interessant sein^^

    Genau! :) Die IDee war, das der Poster Dir vielleicht erklären mag, was er meint. Scheint nicht der Fall zu sein.

  • Dieser Thread ist für Noobs gedacht!

    Jetzt, wo Du es sagst ... Ein kleiner Hinweis: dafür gibt es hier eigens ein Anfängerforum. Die Moderation ist sicher gerne bereit, Deinen Thread dorthin zu verschieben. Dann kann man sich ggf. als Antwortender auch auf solche Erwartungen einstellen. Auf diesem Parkett hier, wo hauptsächlich das Schaulaufen traditionsübergreifenden Diskurses stattfindet, darf das Publikum ruhig ein wenig mehr gefordert werden. Ein wenig Hintergrund sollte man da schon voraussetzen dürfen.


    Wobei - ein wenig frage ich mich ja schon, welche Intention hinter Deiner Ausgangsfrage steht. Deren eristisches Potential sollte selbst einem halbwegs wachen Noob klar sein. So erzeugt man die altbekannte Der-Schuh-ist-das-Zeichen-Situation. Klar, ist immer wieder komisch und so alt der Trick auch ist - er findet immer noch ein engagiertes Publikum. Muss was mit diesem karma zu tun haben, von dem man so viel hört ...


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Ergänzend: 'nur sitzen' ist als physisch-physiologische Haltung perfekter Ausdruck ethischer, kognitiver und geistiger Haltung. Das ist das "vereinfachte dreifache Studium" (von śīla, prajñā und samādhi). Eine vereinheitlichte Praxis des achtfachen Pfades, die bedeutet, zum Pfad zu werden, 'den Weg zu erlangen'. Ist jetzt nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern seit Huineng (638 - 713) so etwas wie ein Dogma des (Huinengs 'südlicher Schule' entspringendem) klassischen Chan. Hintergrund ist natürlich die bereits vor Huineng aufgegriffene Doktrin von der Buddhanatur, verschmolzen mit Gedanken des Cittamatra (nicht zufällig trägt diese Schule zwischen Bodhidharma und Huineng den Namen Laṅkāvatāra-Schule). Es geht also - um es theoretisch-spekulativ zu umreißen (woran Zen nun eigentlich grundsätzlich ein sehr nachrangiges Interesse hat) - um die Aktualisierung der Buddhanatur durch Verkörperung des ungeteilten achtfachen Pfades.


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Schön gesagt.


    Zitat

    You sit down and you just sit, meaning that you toss out of your mind everything except pure awareness of sitting. This sounds very simple. It is not.


    (Bhante G - Mindfulness in Plain English)


  • Top, vielen Dank - sehr hilfreicher Input!:)


    Ich persönlich entscheide mich erstmal so:

    Ich werde weiter selbstständig meine 60 Minuten/Tag TMI praktizieren und es in 1-2 Jahren mit folgenden Punkten ergänzen:


    1-2 Retreats/Jahr -> meist TMI (werde da recherchieren, wo es was gibt), aber gerne auch das ein oder andere Vipassana Retreat, da du ja selber sagst, dass es soweit ähnlich genug ist, dass es sich nicht gegenseitig "schadet", sondern ggf. gut ergänzt + viele TMIler machen das ähnlich und kommen wohl gut klar damit.


    Nebenfrage: Falls ich doch noch in näherer Umgebung eine Theravada-Sanga finden sollte - wäre das mit meiner täglichen TMI-Praxis vereinbar? Dort wird ja denk ich u.a. Vipassana praktiziert und Culadasa hat ja selber auch einen Background im Theravada?

    Wäre das ok, oder auch eher von abzuraten?


    Ansonsten könnte ich mir vorstellen, bei Zeiten mal einer Online-TMI-Sanga beizutreten, aber möchte dafür selber etwas weiter sein und mehr Zeit haben. Kann noch alles kommen...


    Eine weitere Frage an alle, aber gerne auch an dich und an alle anderen TMIler:

    Mein größtes Hindernis innerhalb meiner Praxis stellt momentan tatsächlich starke Dumpfheit, also Schläfrigkeit und "kurzes Einnicken" dar.

    Immerhin geschieht es mittlerweile nicht mehr direkt nach 5-10 Minuten, sondern oft erst nach 20 Minuten+ - aber dort habe ich nun seit einiger Zeit diesbzgl. ein Plateau.


    Ich meditiere immer ca. 30 Minuten nach dem Aufwachen, nach Bad/Dusche und vor demEssen und dann eben für 60 Minuten am Stück - also eigentlich beste Voraussetzungen.

    Ich trinke genau einen Kaffee/Tag (waren früher mehr xD) und dieser tatsächlich nach dem Aufstehen - also sogar das regelt es nicht xD (langfristig will ich auch diesen Morgenkaffee sein laßen^^).


    Ich wende die ersten beiden Tips im Kapitel "Stufe 3" bzgl. "wie mit Schläfrigkeit umgehen" an, aber es hilft nur teilweise.

    (Die Tips 3-5 möchte ich vermeiden, weil man dazu seine Sitzposition aufgeben müsste... fühlt sich wie ein zu starker "Cheat" an xD).

    Auch wende ich noch einen Tip an, den ich in "Mindfulness in Plain English" gelesen habe:

    So lange es geht die Luft anhalten.


    Aber wie gesagt, es hilft alles, aber nicht durschschlagend.

    Gibt es weitere gute Tips, die man versuchen kann?

    Und regelt sich das irgendwann mal von selber oder geht es euch auch so wie mir?


    Lg,

    Zrebna

  • Noch eine weitere Frage fällt mir ein:
    Ist es ratsam, ok, unbedenklich, etc... neben seiner formalen Praxis, sich auch mit der buddhistischen Philosophie und der buddhistischen Psychologie zu beschäftigen.

    Kennt ihr zb. Jack Kornfiled? Habe mir vor Kurzem sein Buch "Das weise Herz" geholt.

    Ist es förderlich neben seiner formalen Sitzpraxis auch etwas in solche, oben beschriebenen, Richtung zu machen?


    PS:

    Es wird für Heute spät - ich bookmarke hier und gehe auf alle anderen Posts morgen ein - Danke schonmal soweit!:)


    Lg,

    Zrebna:)

  • Das klingt doch gut Zrebna! Mein Tip wäre, dass du nicht zuuu lange warten musst bis du auf ein Retreat fährst. Je nachdem, wie streng auch das Programm ist und wie wohl du dich fühlst.

    Nebenfrage: Falls ich doch noch in näherer Umgebung eine Theravada-Sanga finden sollte - wäre das mit meiner täglichen TMI-Praxis vereinbar? Dort wird ja denk ich u.a. Vipassana praktiziert und Culadasa hat ja selber auch einen Background im Theravada?

    Wäre das ok, oder auch eher von abzuraten?

    Hmm.. ich kenne nicht wirklich Theravada-Sanghas. Wie gesagt: TMI ist ja an sich auch Vipassana-Meditation, aber es wird eben erstmal sehr viel Samatha geübt. Was halt eine relativ andere Schule ist, ist Mahasi-Style "Noting" (Benennen im Deutschen). Würde sagen, sicher einen Versuch wert .. je nachdem, was dann vor Ort gemacht wird.


    Ich selber hab eigentlich schon vor, mal im Waldkloster Muttodaya eine Weile zu verbringen.


    Hmmm... mit der Zeit kommt man tatsächlich dahin, dass man Dumpfheit erkennt und durch mentale Entschlossenheit aufheben kann. Unter Umständen dauert das aber LANG. Immer vorausgesetzt, es handelt sich nicht um Erschöpfung / Müdigkeit.

    Es ist natürlich normalerweise so, dass man sagt, wenn ein Mittel nicht hilft, dann nimmt man das nächststärkste. Weiß jetzt nicht, warum du es als Cheat siehst - wenn das nächstschwächere nicht wirkt, wo ist dann das Problem dabei, die Intensität zu erhöhen?


    Wie lange meditierst du denn jetzt schon? 60 Minuten sind schon ein sehr ordentliches Pensum. Eine Überlegung wäre, dein Sitzen aufzuteilen: 25 Minuten sitzen, 10 Minuten Gehmeditation, 25 Minuten sitzen oder etwas in der Art.



    Haha, das klingt gut! :grinsen:

    Was denkst du sind so die gängigen Nachteile von Vipassana? Und auch was von TMI?

    Naja - diese ganzen Ziele und Stufen, besonders von TMI, können eben auch leicht als Mittel verwendet werden, das Ego zu stärken. Man ist besonders stolz drauf, Stufe X zu haben, oder man ärgert sich, schon ein Jahr zu meditieren und immernoch in Stufe Y zu sein. Die Stufen sind ja letztlich nur ein Raster, um die richtige Technik zu finden, aber sie werden sehr leicht zu ernst genommen.


    Und auch ansonsten - jede Methode funktioniert für manche Leute besser und für andere weniger gut. Da kann man lang philosophieren, in dem Vergleichsthread wurde das auch unternommen. Ist immer schwierig, weil ja sowohl "Vipassana" als auch "Zen" eigentlich sehr weite Felder sind und man drum stark vereinfacht.


    Lol, gespenstisch - siehe meine Frage im Post drüber xD

    Falls ihr Ratschlag darauf abzielen soll, dass man sich lieber schlafen legen sollte, weil man ja müde ist, dann würde ich quasi nicht mehr meditieren können xD

    Habe diesen Tip nun schon oft gehört und finde ich gelinde gesagt nicht sehr überzeugend .^^

    Ist schwer, sowas von außen zu beurteilen. Wenn man mal im Zen etwas verwurzelt ist, werden da viele ähnliche Dinge gelehrt. Sie hat nicht gesagt "schlaf, wenn du müde bist." Sie hat gesagt, trau deinem Körper. Der Punkt ist, dass sie nicht versuchen wollte, das Problem für mich zu lösen, sondern darauf verwiesen hat, wo ich eine Antwort finden kann. In der Situation selber war es genau die richtige Antwort für mich. Aber ist ja ok, wenn dich TMI mehr anspricht, bleib evtl. lieber mal dabei :)


    Noch eine weitere Frage fällt mir ein:
    Ist es ratsam, ok, unbedenklich, etc... neben seiner formalen Praxis, sich auch mit der buddhistischen Philosophie und der buddhistischen Psychologie zu beschäftigen.

    Kennt ihr zb. Jack Kornfiled? Habe mir vor Kurzem sein Buch "Das weise Herz" geholt.

    Ist es förderlich neben seiner formalen Sitzpraxis auch etwas in solche, oben beschriebenen, Richtung zu machen?

    Kornfield ist super! Man sollte nur schauen, dass man es nicht übertreibt mit dem Lesen - ansonsten alles super. Gute Nacht :)

  • Bei mir hat sich alles irgendwie von selbst geregelt.

    Wenn die Zeit (oder Du) dafür reif ist, wird schon das Richtige kommen.

    Also plane ruhig, kommt eh alles anders😉


  • Hi!

    Vielen Dank, den Link kannte ich noch nicht.

    Ich wohne im Raum Regensburg und habe dort bei Eingabe von "Theravada" und "Vipassana" , beides mal folgendes gefunden (identische Ergebnisse) :

    Gruppensuche - Ergebnisse -


    Es scheint also noch eine Sanga des tibetischen Buddhismus zu geben - Linie: Karma Kagyü Linie.

    Neben Theravada, hat doch Culadasa auch seine Wurzeln im tibetischem Buddhismus, gemäß meinen Infos?

    Ich kenne mich aber bzgl. den dortigen Praktiken und die, dieser Linie null aus und habe keine Vorstellung davon, ob diese mit den Praktiken von TMI ausreichend kompatibel sind, so dass ich dort ab und an teilnehmen könnte?

    Wisst ihr da evtl. etwas? :)

    Ich glaube, dass dies wohl ihr Programm ist:

    Tibetische Meditationsgruppe Regensburg


    Ansonsten bin ich gefühlt bei euch, und der Fokus auf eine Sache (oder ausreichend ähnliche, miteinander kompatible Dinge) scheint mir sinnvoll und vernünftig - laße daher ersteinmal "die Finger von" Zen.

    Sicher interessant, aber eben gem. eurer Erfahrungen nicht so sehr mit TMI kompatibel - danke hier für eure klaren und ehrlichen Empfehlungen!:)

  • @Grashuepfer :


    Vielen Dank für deine Antwort:

    Habe so 3 Monate 20 Minuten/Tag meditiert - dann ca. 1 Monat 30 min - danach eine Weile 45 min und seit kurzem 60 min und hier

    "cappe" ich auch fürs erste.

    Vermutlich hast du damit recht zur nächststärkeren Methode überzugehen (war nur ein Gefühl, dass man ungerne Sitzpostion aufgibt).

    Werde ich bald mal versuchen.

    Lese mir noch dazu das Kapitel "Gehmeditation" durch und versuche es bald.

    Hoffe mal, dass es im Zimmer (in der Nähe meines Meditationsortes) gut möglich ist.

    Ansonsten versuche ich es evtl. noch damit, mir ein "ice-pack" neben mein Meditationskissen zu legen und dann bei wirklich starker Schläfrigkeit mal übers gesicht und in den Nacken:grinsen:

    Hört sich erstmal leicht verrückt an, aber kann mir vorstellen, dass das gute Abhilfe schaffen könnte :)


    @Stufen - Ego -> TMI:

    Ja, das stimmt und den Eindruck habe ich, wenn ich Reddit lese xD

    Ich würde mal frech behaupten wollen, dass ich hoffentlich erstmal noch kein Opfer dieses "spiritual ego phenomas" bin.

    Sehe mich als absolut untalentiert an, leicht neurotisch und dümpel nach > 6 Monaten gerade mal auf Stufe 2 rum (wo viele der Reddit-Com wohl drüber lachen würden xD ) und es gibt nicht viel, was mir noch egaler ist :grinsen:

    Solche Spielereien mir bis dato rel. wurscht xD


    Tatsächlich habe ich aber bzgl. diesem Punkt indirekt eine Frage:

    Ist es deiner Meinung nach ok bzgl. den "Technik-kapiteln" vorzulesen?

    Ich meine, ich habe ja noch nicht 100% Stufe 2 "gemeistert", doch trotzdem helfen mir die Tips und Techniken, die ich im Kapitel "Stufe 3" gelesen habe enorm.

    Wie ist hier deine Meinung oder gerne auch die, der anderen TMIler? Ok, gefährlich, unbedenklich, hilfreich, hinderlich...?

    Natürlich limitiere ich hier - sprich, ich lese dort nur sehr langsam weiter und würde jetzt zb. nicht auf Stufe 2 bis zb. Stufe 7 vorlesen.

    Instinktiv halt so maximal 2 Stufen voraus, o.ä..., um eben ggf. hilfrieche Tips zu erhalten, die mir auf einer gegenwärtig niedrigeren Stufe sehr helfen könnten.


    Lg,

    Zrebna:)

  • Ansonsten versuche ich es evtl. noch damit, mir ein "ice-pack" neben mein Meditationskissen zu legen und dann bei wirklich starker Schläfrigkeit mal übers gesicht und in den Nacken

    Das hört sich kreativ an. Klar kann man sich durch Tricks wach halten. Ich kenne den alten Trick für wirklich lange Sitzungen, eine Nähnadel zwischen den Daumen einzuklemmen. Ich frage mich aber, ob Du nicht zu sehr auf die Methodik schaust (wie hier schon von anderen bemerkt wurde).


    Wenn Du während der Meditation einschläfst, dann hat das ja Gründe.


    Vielleicht physiologisch (bist Du auch ohne Meditation zu der gleichen Zeit sehr müde? Schläfst Du zu wenig?). Das könnte man ändern.


    Wahrscheinlich aber Dinge, die mit Deiner Meditation zusammenhängen.

    Da gibt es neben 500 anderen zwei häufige Gründe:


    * Du erschöpfst Dich in Deinen Achtsamkeitsübungen und verschwendest zu viel Energie in der Konzentration, statt entspannt auf Deinen Atem zu schauen (oder was immer sonst Dein Meditationsobjekt ist). Das wäre zu ändern.


    * es handelt sich um Widerstand (im buddhistischen Sinne Hindernisse), weil Deine Meditation "funktioniert" und Du in Bereiche in Dir vordringst, die nicht gesehen werden wollen (alte Verletzungen, alte Aufträge von Eltern oder anderen Personen in Deinem sozialen Umfeld, falsche Glaubenssätze, ...). Das gilt es, anzuschauen, und nicht die Müdigkeit weg zu machen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Danke auch für deine Rückmeldung! Du machst das ja wirklich sehr sorgfältig und systematisch.

    Ansonsten versuche ich es evtl. noch damit, mir ein "ice-pack" neben mein Meditationskissen zu legen und dann bei wirklich starker Schläfrigkeit mal übers gesicht und in den Nacken:grinsen:

    Hört sich erstmal leicht verrückt an, aber kann mir vorstellen, dass das gute Abhilfe schaffen könnte :)

    Interessante Idee :D Ich zieh lieber zu wenig an als zu viel - wenns einem mauschelig warm ist, wird man leichter schläfrig. Kommt evtl. auch drauf an, wie schnell man sich erkältet :angel:.



    Also Culadasa meinte, dass vorauslesen nie schadet - man kann auch das ganze Ding lesen. Es ist sogar empfohlen, allermindestens eine Stufe weiter zu lesen als man praktiziert. Ich würde dir empfehlen, dich auf jeden Fall mit den Dingen auf Stufen 3 und 4 vertraut zu machen, aus mehreren Gründen.


    - Die Checklisten, wann eine Stufe als gemeistert gilt, sind nicht ganz ideal beschrieben. Es ist mittlerweile anerkannt, dass die Formulierungen des öfteren Leute dazu anleiten, zu lange zu warten, bis sie die Übungen einer höheren Stufe angehen. Nach der Zeit, die du geübt hast, ist es sehr wahrscheinlich, dass du mit dem Checking in, Following, Connecting und Labelling beginnen solltest.


    Mir ging das anfangs auch so. Es heißt ja, dass man die Stufe gemeistert hat, wenn das Meditationsobjekt nur für kürzere Zeit vergessen wird, während die Phasen der Konzentration länger dauern. Aber, und daliegt der Hund begraben: vergessen heißt an diesem Punkt wirklich nur, dass man völlig selbstveloren vor sich hin träumt. Wenn man über irgendwas nachdenkt, und noch im hinteren Eck des Bewusstseins der Atem beachtet wird, dann ist das bereits "nur" eine starke Ablenkung. Fang definitiv mit Stufe 3 an 8).


    - Eine Stufe gemeistert zu haben, wurde auch so definiert, dass man zu 80% der Sitzungen 80% der Zeit in der jeweiligen Stufe verbringt. Das ist auch gar nicht sooo viel. Und selbst, wenn man eine Stufe nicht gemeistert hat: man soll immer entsprechend der Stufe praktizieren, auf der man sich gerade befindet. Das ändert sich meistens innerhalb einer einzigen Sitzung. Insofern ist es gut möglich, dass du nach 15-20 Minuten deutlich zur Ruhe gekommen bist und bereit bist für Übungen der Stufe 3!


    Und letztlich ist all das nur eine Skizze, ein grobes Umreißen. Es entwickelt sich keineswegs bei allen gleich, und ist sicherlich eine gute Idee, da öfter mal zu experimentieren und zu schauen, ob es funktioniert oder nicht.

  • Danke für den Input:)


    Lg,

    Zrebna

    Einmal editiert, zuletzt von Zrebna ()

  • Hi, danke für die Antworten:)


    Ich versuche mal in die Zitate reinzuschreiben und hoffe, dass es gut lesbar ist (ich markiere es zusätlziche farblich)


    Ansonsten bin ich gerade auf Weihnachstgeschenk-Suche und da sich mittlerweile auch meine Verlobte für Meditation und Buddhismus interessiert, werde ich ihr wohl u.a. auch TMI besorgen - jedoch die deutsche Version, da sie nicht so gut Englisch kann.

    Hier habe ich dann Heute folgende Rezension gelesen (eine der sehr wenig negativen, sonst nur sehr positive) :

    Leider nur ein Remake eines klassischen Samatha-Modells


    Was haltet ihr davon - mir sagen da viele Aspekte noch nicht so viel...


    In diesem Zusammenhang:

    Gibt es hier Leute, die in einer langen Partnerschaft/Ehe sind, innerhalb wlecher Beide praktizieren?

    Falls ja, wleche Einflüße hat es auf eure Beziehungen gehabt? Positiv, negativ, beides,...?


    Im folgendem zitiere ich mich nochmal selber - hat dort evtl. noch Jemand eine Ahnung?