Verrückt oder nicht, die Sache mit dem Kotbeutel ist zumindest eine traditionelle buddhistische Belehrung.
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Hallo Nyinje ☼,
ich bin ja auch viel im Diamantweg unterwegs gewesen und bin da irgendwie keinen rassistischen Denkweisen ausgesetzt gewesen.
Das muss daran liegen, dass Du unempfindlicher gegen rassistische Aussagen bist.
Genau das ist das Perfide an rassistischen Aussagen, dass man sie nur mit einer gewissen Sensibilität und Empathie wahrnehmen kann.
nicht
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Oben hatte ich ja schon gesagt, dass der Begriff "Crazy Wisdom" von Chögyam Trungpa stammte.
Ich denke, dass er sich damals hauptsächlich auf die in seiner Karma Kagyü Tradition lebendigen Übertragungslinie der 84 Mahasiddhas bezog. Von daher macht es doch vielleicht Sinn, sich diese anszusehen.
Nalanda war damals ein riesiges Klosterzentrum und einige der Mahasiddhas wie z.B Shantideva versuchten zuerst eine klassische Mönchsausbildung in Nalanda, merkten aber dann, dass es für sie nicht passt. Das muss ja nicht unbedingt an dem Mönchanwärter liegen. Auch eine Klosterzentrum kann ja ein Ort voller Intrigen, Konkurrenz und Eitelkeit sein und einen ersthaften Suchenden aus sochen Gründen abstossen.
Die Lebensweise auf die man sich zurückzog, wenn das Kloster nichts für einen war, war die Lebensweise als Yogi - als einer jener Tantriker die am Rande der Gesellschaft lebten also z.B auf Verbrennungsplätzten oder auch zusammen mit anderen randständigen Personen. Zum Beispiel Leuten aus den als kastenlos geltenden Stämme (deren Frauen oft keine andere Möglichkeiten hatten, als als Prostituierte tätig zu sein)
Tilopa kam aus einer hochstehenden Familie. Als es im Kloster nicht klappte, führte er ein Leben dass seiner brahmanischen Geburt radikal entgegenstand. Er zog durch die Lande, und arbeitete schließlich als Gehilfe einer Prostituierten und tagsüber in der wenig angesehenen Job als "Sesamstampfer" (er fertigte also Tahin). Trotzdem war Tilopa bei dem eben niemand, der sich gehen ließ, sondern jemand, der sich extrem in seine Praxis reinkniete. Das Asketendasein war neben dem Klosterdasein der alternative Weg aus einem normalen, bürgerlichen Leben auszusteigen. Und indem es ein Ausstieg war, war es aus der Perspektive des Normalen ziemlich extravgant ( also "verrückt").
Es ist schwer die Beziehung zwischen dem Establishement (Nalanda) und diesem Anti-Establishement richtig zu deuten. Robert Thurmann bschreibt die Bezihung zwischen Nalanda und den tantrischen Gemeinschaften folgendermaßen:
ZitatThe Tantric communities of India in the latter half of the first Common Era millennium (and perhaps even earlier) were something like "Institutes of Advanced Studies" in relation to the great Buddhist monastic "Universities". They were research centers for highly cultivated, successfully graduated experts in various branches of Inner Science (adhyatmavidya), some of whom were still monastics and could move back and forth from university (vidyalaya) to "site" (patha), and many of whom had resigned vows of poverty, celibacy, and so forth, and were living in the classical Indian sannyāsin or sādhu style. I call them the "psychonauts" of the tradition, in parallel with our “astronauts”, the materialist scientist-adventurers whom we admire for their courageous explorations of the "outer space" which we consider the matrix of material reality. Inverse astronauts, the psychonauts voyaged deep into "inner space", encountering and conquering angels and demons in the depths of their subconscious minds.(Quelle)
Für mich klingt das ein wenig abgehoben. Ich kann mir vorstellen,dass für jemand der sich an den Vinaya hält, wahrschienlich jeder, der sich nicht daran hält, erstmal "weltlich". Aber vilelicht hat Thurman recht und der Blick der wohlversorgten und angesehenen Mönche aus dem Kloster auf die Tantriker war also nicht der auf Weltlinge die ein bequemere Leben führten, sondern auf Leute, die sehr radikal und "adanced" aber auch ein wenig dubios waren. ist es villeicht so, wie ein Sozialdenokrat auf einen Che Guevara blickt? Jemand, der es druchzieht, einem aber dann doch "zu krass" ist?
Ich versteh es also so, dass die Yogis/Tantriker/Sadhus denen die "Mahsiddhas" entstammten außerhalb der Gesellschaft standen und von daher außerhalb vieler Reglen und Sitten staden. ie befolgten keine Kastenregeln und taten auch Sachen (Sexualität, Fleischverzehr) die direkt in den religiösen Regelen wiedersprachen. Wohl eben um ein Anhaften an der gesellschaftlchen Stellung zu verhindern.
Aber ich denke, dass es falsch ist, sie deswegen als jenseits aller Ethik . als Leute mit dem "Freifahrschein zur Umnoral" zu sehen.
Ich glaube damals gab es sehr klare Vorstellungen, was für einen Sadhu/Yogi/Tantriker angemessen ist und was nicht. Ich denke, was ihm erlaubt war, war die Grenzen des Tabuiiserten zu überschreiten. Was Tabus im Bezug auf Sexualität als auch im Bezug auf den Tod beinhaltet. Wenn ein Tantrikeram Friedhof haust und einen Totenkopf als Kofkissen benutzt war das zwar guselig aber ok. Was aber nicht bedeutete, dass man ihm andere, weltliche Voerstösse nachgesehen hätte. Ein Tantriker der stielt, raubt, mordet, vergewaltigt, hätte sehr schnell gemerkt, dass er nicht im geringsten außerhalb jeglicher Ethik steht.
Aber dessen ungachtet man kann das historische Beispiel des Mhasiddha mißbrauchen, um sich selber einen solchen "Freifahrschein zur Umnoral" auszustellen. Oben wurde richtig bemerkt, dasss ich nicht im tibtischen Buddhismus verwurzelt bin. Und diejneigen Erfahrungen die ich habe, habe ich rein aus der Gelug-Schule. Von daher habe ich villeciht eiiges falsch verstanden und es würde mich freuen, zu erfahren, wo ich richtig liege oder auch wo ich etwas ganz falsch verstanden habe.
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Das muss daran liegen, dass Du unempfindlicher gegen rassistische Aussagen bist.
Genau das ist das Perfide an rassistischen Aussagen, dass man sie nur mit einer gewissen Sensibilität und Empathie wahrnehmen kann.
Oder man irgnortiert einfach die Fakten, weil man das aus irgend einem Grund so will. Die entsprechenden Aussagen Nydahls sind mehrfach dokumentiert. Da gibt es keinen Raum für irgendwelche Deutungen.
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Zum Thema:
Ich denke, die Aussage von Mingyur Rinpoche, dass die innere Reaktion des Opfers der Gradmesser für die Qualität der Intervention des Guru's ist, erlegt den Lehrern einen hohen Maßstab auf. Sei die Intervention nun gewalttätig (zornvoll) oder sexuell ("Pfad der Begierde") - Lob oder Untergang hängen für den Lehrer am seidenen Faden der Befindlichkeit der Schüler*in.
Im Gegensatz zu Missbrauch ist hier das Wohlergehen der Person absolut relevant, denn selbst wenn der Guru es gut gemeint hat, kann er nicht das Opfer für seine Gefühle kritisieren. Es ist seine Verantwortung, wie seine Aktion vom Gegenüber aufgefasst und verstanden wird.
Sobald die Gefühle der Opfer abgetan werden, ist das mMn Missbrauch! (Edit: Auch wer seine eigenen Gefühle abtut und wegschiebt, missbraucht sich ein Stück weit selbst, meine ich.)
Die Frau/der Mensch wird dadurch, dass ihre Gefühle nicht zählen, zum Objekt gemacht.
Ehrlich, es ist mir egal, wie groß der Name dessen ist, der solche Opfer objektiviert. Ich würde das immer zurückweisen.
Da liegt aber auch eine Schwierigkeit im System und in den verschiedenen Kulturen, meine ich:
Wenn Schüler*innen einsehen, dass der Guru zwar eine Meditations Gottheit sein mag, aber im weltlichen Bereich ein Mensch, der auch mal daneben liegen kann mit seiner Einschätzung, dann würden sie auch nicht mehr alles mitmachen. Das wäre sogar auch ein Schutz für den irregehenden Lehrer, wenn er ein Feedback bekommt : "Sorry, aber das hier ist nicht okay." Schön fände ich, wenn das sogar vor der Tat schon gesagt werden könnte. Da würde echt viel Leid schon im Vorfeld abgewendet werden.
Dazu aber bräuchte es nicht nur den Mut der Schüler*innen, sondern auch die Selbstreflexion des Lehrers.
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Aber dessen ungachtet man kann das historische Beispiel des Mhasiddha mißbrauchen, um sich selber einen solchen "Freifahrschein zur Umnoral" auszustellen.
Ich kann nicht sehen - bei allen Beispielen, die hier genannt wurden und anderswo beschrieben werden, was "verrückte Yogis" mit Unmoral zu tun haben.
Die sogenannte Verrücktheit im spirituellen Bereich wird so genannt, weil sie von der normalen, konventionellen Lebens- und Handelsweise ganz deutlich entfernt ist. Und sehr wahrscheinlich gibt es eine Menge Normalos, die überhaupt nichts mit Spiritualität zu tun haben, die würden ja schon einen Menschen für verrückt halten, der sich als junger Mann dafür entscheidet, den Rest seines Lebens einsam meditierend in einer Höhle zu verbringen. Und sonst nichts weiter anstellt.
Unmoral ist was anderes. Und ich bin überzeugt, das weiß jeder. Unmoral ist immer auf das Schädigen anderer bezogen. Körperlich oder seelisch oder geistig.
Daher ist die Überschrift dieses Threads hier einfach falsch, wenn damit sexueller und anderer Machtmissbrauch gemeint sein soll.
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Wenn Schüler*innen einsehen, dass der Guru zwar eine Meditations Gottheit sein mag, aber im weltlichen Bereich ein Mensch, der auch mal daneben liegen kann mit seiner Einschätzung, dann würden sie auch nicht mehr alles mitmachen.
Warum "Wenn" ?
Das ist kein Wenn, sondern ein Muss.
The Fifty Verses of Guru Devotion | Lama Yeshe Wisdom Archive
Zunächst:
ZitatSince the Fifty Verses outlines specifically how disciples should act with their guru, it is customarily taught before a tantric initiation is given.
Wenn der Lehrer dieses nicht unterrichtet vor der Initiation, dann ist er kein Vajrayana Lehrer, sondern ein Hochstapler.
Und dann Vers 24:
ZitatNow we come to the third division of cultivating respect, acting according to his words.
(24)
"(Disciples) having great sense should obey the words of their guru joyfully and with
enthusiasm. If you lack the knowledge or ability (to do what he says), explain in
(polite) words why you cannot (comply)."
This verse says that highly intelligent disciples should listen to the words, or orders, of their guru
with great pleasure, or bliss; they should hear whatever he has to say with much enthusiasm and
perseverance. Whenever your guru speaks, listen with pleasure. If you can do what he asks, if you
can act in accordance with his words, you should accept, but if it’s too hard, then explain your
difficulty politely. Don’t ignore what he’s asking, but tell him intelligently why you can’t do it.
If your guru tells you to do something that you feel goes against your three types of morality,
you can avoid doing it, but explain intelligently and unemotionally why.
Wenn Schüler*innen nicht danach handeln, dann sind sie auch keine Vajrayana-Schüler*innen.
Dann ist alles nur Scharlatanerie - auf beiden Seiten.
Und damit kann man nicht die echte Vajrayana-Praxis kritisieren.
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Bei mir war das immer so das, wenn ich jemanden direkt angreife, dass es immer mit Wach machen des anderen zu tun hatte. Mir waren sehr viele dankbar für diese Übergriffe. Ich habe allerdings auch immer aufgepasst, dass das kein Dritter mitkriegt. Schon wegen seinem Nicht-Verstehen der Situation. Unter den Dritten sind zu viel Bedenkenträger die meinen das einzig Wahr gesehen und gehört zu haben ohne ihre eigene Verblendung zu durchschauen.
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Ich kann nicht sehen - bei allen Beispielen, die hier genannt wurden und anderswo beschrieben werden, was "verrückte Yogis" mit Unmoral zu tun haben.
Die sogenannte Verrücktheit im spirituellen Bereich wird so genannt, weil sie von der normalen, konventionellen Lebens- und Handelsweise ganz deutlich entfernt ist. Und sehr wahrscheinlich gibt es eine Menge Normalos, die überhaupt nichts mit Spiritualität zu tun haben, die würden ja schon einen Menschen für verrückt halten, der sich als junger Mann dafür entscheidet, den Rest seines Lebens einsam meditierend in einer Höhle zu verbringen. Und sonst nichts weiter anstellt.
Unmoral ist was anderes. Und ich bin überzeugt, das weiß jeder. Unmoral ist immer auf das Schädigen anderer bezogen. Körperlich oder seelisch oder geistig.
Daher ist die Überschrift dieses Threads hier einfach falsch, wenn damit sexueller und anderer Machtmissbrauch gemeint sein soll.
Der Begriff "Crazy Wisdom" wurde von Chögyam Trungpa geprägt und die Idee dahinter ist die, dass ein befreiter Lehrer häufig Sachen tut, die für einen Schüler oftmals bizarr und unethisch erschienen, aber letztendlich nur als geschicktes Mittel (upaya) dienen, um ihn zur Befreiung zu führen. Seine Schülerin Pema Chodrön tut sich bis heute schwer, ihren Lehrer da richtig einzuordnen. Wenn ich sie richtig verstehe gab es wohl wirklich Situationen von "Crazy Wisdom", wo ihr Lehrer ihr durch bizarre Aufritte half, ihre eigene Perspektive zu durchbrechen, wofür sie ihm aufrichtig dankbar ist. Während es auch ihr selbst klar ist, dass Trungpa zu anderen Zeiten "Crazy Wisdom" als Schlagwort benutzte, um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken. Vielleicht hatte viel damit zu tun, dass Trungpa wegen Unfalls schwere Schmerzen hatte und zum Alkoholiker wurde. Er umgab sich mit einer "Vajra Guard" und zeigt zunehmend bizarres Verhalten:
An incident that became a cause célèbre among some poets and artists was the Halloween party at Snowmass Colorado Seminary in 1975, held during a 3-month period of intensive meditation and study of the Hinayana, Mahayana, and Vajrayana vehicles of Tibetan Buddhism. The poet W. S. Merwin had arrived at the Naropa Institute that summer and been told by Allen Ginsberg that he ought to attend the seminary. Although he had not gone through the several years' worth of study and preparatory mind training required, Merwin insisted on attending and Trungpa eventually granted his request – along with Merwin's girlfriend. At seminary the couple kept to themselves. At the Halloween party, after many, including Trungpa himself, had taken off their clothes, Merwin was asked to join the event but refused. On Trungpa's orders, his Vajra Guard forced entry into the poet's locked and barricaded room; brought him and his girlfriend, Dana Naone, against their will, to the party; and eventually stripped them of all their clothes, with onlookers ignoring Naone's pleas for help and for someone to call the police.[93] The next day Trungpa asked Merwin and Naone to remain at the Seminary as either students or guests. They agreed to stay for several more weeks to hear the Vajrayana teachings, with Trungpa's promise that "there would be no more incidents" and Merwin's that there would be "no guarantees of obedience, trust, or personal devotion to him."[94] They left immediately after the last talk. In a 1977 letter to members of a Naropa class investigating the incident, Merwin concluded,
Der Begriff "Crazy Wisdom" ist insofern wichtig, als Trungpa ihn zur Rechtfertigung seiner seltsamen Aktionen heranzog. So wie die "Mahasiddhas" vergangener Zeiten zwar bizarr wirkten, aber bei all dem nur ihre Schüler dazu briingen wollten, ihre Verblendungen aufzugeben, so duffte man auch seine Taten nicht nach dem äußeren Anschein beurteilen.
Und es ist nichts, was auf den tibtischen Buddhismus beschränkt ist. Auch Im Zen gibt es Passagen, wo Lehrer durch Aktionen lehren, die dem Uneigeweihten bizarr vorkommen:
Einst stritten sich die Mönche der Osthalle und die der Westhalle um eine Katze.
Nansen sagte, indem er die Katze hochhielt:
"Ihr alle: wenn Einer es sagen kann, so verschone ich die Katze. Wenn Keiner es sagen kann, schneide ich sie entzwei."
Die Mönche antworteten nicht.Darauf tötete Nansen die Katze.
Am Abend kam Joshû von draußen zurück. Nansen berichtete ihm das Vorgefallene. Daraufhin zog Joshû seine Sandalen aus, legte sie sich auf den Kopf und ging hinaus.Nansen sagte:
"Wenn Ihr hier gewesen wärt, hätte ich die Katze verschonen können."Von daher konnten dann auch Zen Lehrer wie Eido Shimano, gerade gegnüber Westlern glaubhaft machen, dass Zen Lehrer manchmal bizarre Dinge tun (z.B mit jeden weiblichen Wesen schlafen, das ihnen über den Weg läuft) dahinter aber eine verborgene Weisheit liegt.
Es sollte also nicht um eine falsche politische Korreckheit gehen, bei denen man der Karma Kagyü Schule die Berufung auf die Mahsiddhas einschrenken oder man den Koan "Nansens Katze" wegen Tierquälerei aus den Mumonkan nimmt. Es geht um die Schärfung einer Sensibilität dafür, dass dererlei scheinbar "Verrücktes" benutzt werden kann, um sich selber unangreifbar zu machen. Gerade in einem Kulturtranfer von Ost nach West tun sich ja öfter "Grauzonen" der kulturellen Normen auf, die missbraucht werden können.
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Da ist der Fall 2 des Mumonkan besser geeignet, denn bei den Crazy Leuten geht es um sogenanntes Fuchs-Zen.
Im übrigen stellt sich einer, der seine Lehrer oder Tradition verteidigt immer über diese. Denn er weiß es ja offenbar besser. Und das gilt auch für Kritik. Wenn man bedenkt, dass einer zwischen Buddha und gewöhnlichem Mensch nicht trennen kann, dann sollte man solche Zuschreibungen einfach lassen.
Bemerkenswert ist allerdings, dass solche Verrückten vorzugsweise im Rinzai sich aufhalten. Scheint was damit zu tun zu haben. Vom tibetischen Vajrayana will ich nichts sagen - aber da ist es offenbar ähnlich.
Im übrigen ist Ikkyu in dem Buch von Perle Bessermann ziemlich falsch verstanden worden und entsprechend auch falsch wiedergegeben worden.
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Hallo Nyinje ☼,
ich bin ja auch viel im Diamantweg unterwegs gewesen und bin da irgendwie keinen rassistischen Denkweisen ausgesetzt gewesen.
Das muss daran liegen, dass Du unempfindlicher gegen rassistische Aussagen bist.
Genau das ist das Perfide an rassistischen Aussagen, dass man sie nur mit einer gewissen Sensibilität und Empathie wahrnehmen kann.
nicht
Vielleicht bin ich auch nur nicht überempfindlich .
Denn die einen sehen zwar vielleicht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, andere halten aber sogar schon jeden Bonsai für einen Urwald.
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Das Tragische bei Nansen ist, das er einen gelehrt hat und dem hat er das nur erzählt. Die ganze gerade beim Vorgang anwesende Bande hat nichts verstanden. Die hätten die Katze retten können. Joshu kann nur noch seine Schuhe auf den Kopf stellen und gehen.
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Missbrauch ist übergriffig und inakzeptabel. Egal, wer wann wo wie.
Das ist Konsens, würde ich sagen.
Alles andere muss ich nicht unbedingt verstehen, und es geht mich eigentlich auch nichts an. Solange die Beteiligten einverstanden sind, haben meine Vorstellungen da nichts verloren.
Wenn so ein Fall (Missbrauch) irgendwo auftaucht, muss das entsprechende Umfeld reagieren. Es kann auch gerne von einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert werden, viel wichtiger ist aber die Reaktion innerhalb der Institution / Organisation.
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Vielleicht bin ich auch nur nicht überempfindlich .
Denn die einen sehen zwar vielleicht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, andere halten aber sogar schon jeden Bonsai für einen Urwald.
Na ja - schön für Dich. Ich seh schon an was für einer Inkarnation Du arbeitest. Schwarzer Mann in Texas. Oder Sachsen.
Es lässt sich einfach über die "übertriebene Reaktion" von anderen urteilen, in deren Lage sich zu versetzen man keine Lust hat.
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Missbrauch ist übergriffig und inakzeptabel. Egal, wer wann wo wie.
Das ist Konsens, würde ich sagen.
Alles andere muss ich nicht unbedingt verstehen, und es geht mich eigentlich auch nichts an. Solange die Beteiligten einverstanden sind, haben meine Vorstellungen da nichts verloren.
Wenn so ein Fall (Missbrauch) irgendwo auftaucht, muss das entsprechende Umfeld reagieren. Es kann auch gerne von einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert werden, viel wichtiger ist aber die Reaktion innerhalb der Institution / Organisation.
Konsens reicht im Lehrer Schüler Verhältnis noch nicht ganz aus.
Es kommt oft vor, dass da zunächst eine anscheinende Einvernehmlichkeit gegeben ist, weil der Lehrer etwas verspricht, wovon dIe Schüler*in noch keine Ahnung haben kann.
Wenn es aber danach keine Erleuchtung sondern nur das Gefühl beschmutzt worden zu sein gibt, dann ist es Missbrauch, was in Einvernehmlichkeit begann.
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Der Begriff "Crazy Wisdom" wurde von Chögyam Trungpa geprägt
Ist Chögyam Trungpa denn das Maß aller Dinge im Tibetischen Buddhismus?
Nur weil ein Chögyam Trungpa sagt, Gewaltanwendung gegenüber Menschen sei "Crazy Wisdom", ist das auch so?
Wie wär's wenn du mal zahlreiche andere Tibetische Lamas fragst (wenn du die Gelegenheit dazu hast) ob diese Bezeichnung angemessen ist?
Zitat"Ihr alle: wenn Einer es sagen kann, so verschone ich die Katze. Wenn Keiner es sagen kann, schneide ich sie entzwei."
Die Mönche antworteten nicht.
Darauf tötete Nansen die Katze.
Wenn das nicht nur ein Koan ist,
ist auch diese Aktion einfach brutale Gewalt, Töten eines Lebewesens, von dem gar keine Gefahr ausgeht.
Im übrigen finde ich auch den Kommentar albern:
ZitatAber was sollte er anderes tun?
Entschuldigung.
Ich habe Respekt vor Zen und Zengeschichten.
Aber deswegen muss ja nicht automatische alles, was unter der Überschrift Zen steht, genial sein.
Zum Glück kommt das nicht so oft vor im Zen.
Übrigens die ähnliche viel ältere Geschichte über "Salomos Urteil" ist da viel lehrreicher und sympathischer.
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Ja, Salomons Urteil ist das passende religiöse Gegenstück. Nur: wenn nun keine der beiden Frauen was gesagt hätte - also alle beide verstockt/ verdattert gewesen wären, dann hätte der Salomon sein Urteil vollstrecken müssen. Und Salomon wäre dann nicht als Weiser sondern als Depp in die Geschichte eingegangen, bzw. die Geschichte gäbe es nicht. Daher ist letztlich diese eine Frau, die ihr Kind retten wollte, die Weise bzw. Liebende.
Und so ist das auch bei Nansen. Nur nahm er eine Katze und keinen von den Mönchen. Schließlich stritten sich die Mönche nicht um ein Kind, sondern um eine Katze. Was wäre gewesen, wenn sich die Mönche um eine Frau gestritten hätten?
In den Catskills Mountain im Tempel des Eido Shimano, einem späten Nachfolger von Nansen, wurde deshalb der Abt aus dem Tempel vertrieben. Nachfolgerin ist jetzt eine Frau. Wobei, wenn man's genau nimmt .......
Nansen bereut seine Tat bis heute - er kann sie aber nicht rückgängig machen und Dôgen hätte ihn da gefragt, ob er sie nicht auch ineins machen kann, die Katze. Womit ich wieder beim Fall 2 dem Fuchs angekommen bin - vielleicht war die Katze ja ein Fuchs?
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'Fucking for enlightenment' ist halt ein ziemlich attraktives Konzept. Vor allem, weil das dem Vernehmen nach ja auch noch ruckzuck funktioniert; schneller, höher, weiter ... Jedenfalls attraktiver als der öde Kram, den der alte Miesepeter aus Lumbini so seinen Zuhörern als Methode zugemutet hat. Was dann ja irgendwie auch die Frage beantwortet, ob das was mit dem Buddhadharma zu tun hat.
Wenn es dann nicht klappt mit dem direkten Weg zur schnellen und höchsten Erleuchtung, wird rumgemault. Dann ist natürlich der Roshirinpochelamaweissdergeierwas daran schuld, dass man so dämlich war, auf seinen Schmonzes reinzufallen. Immerhin - einen Erkenntnisgewinn hat man dann ja. Wenn auch nicht den erhofften - und noch dazu einen, den man mit ein wenig gesundem Menschenverstand gratis hätte haben können.
Das soll jetzt nicht diese windigen Mausefallenkrämer entschuldigen - aber zum Beschiss gehören immer zwei. Wobei doch heutzutage hinterher keine/r mehr kommen und jammern kann "hätte man mich bloß gewarnt ...".
Bob Dylan - Subterranean Homesick Blues - YouTube
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Ist Chögyam Trungpa denn das Maß aller Dinge im Tibetischen Buddhismus?
Nur weil ein Chögyam Trungpa sagt, Gewaltanwendung gegenüber Menschen sei "Crazy Wisdom", ist das auch so?
Wie wär's wenn du mal zahlreiche andere Tibetische Lamas fragst (wenn du die Gelegenheit dazu hast) ob diese Bezeichnung angemessen ist?
Von Chögyam Trungpa ist halt nur einfach der Begriff. Für mich steht das für das viel umfassendere Problem, was bei der Üblieferung des Dharmas in den Westen falsch laufen kann.
Deswegen finde ich ja auch das Buch von Alexander Berzin für diese Frage so relevant. Berzin lebte ja lange in Dharmsala und war dort für hohe Gelug Lamas als Übersetzer tätig. Auch sein Buch Das Buch "Zwischen Freiheit und Unterwerfung - Gefahren spiritueller Lehrer-Schüler-Beziehungen«" ging - glaube ich - auf eine Anregung des Dalai Lama zurück. Der Dalai Lama sah ja in der Shugden Affäre und dem Konflikt mit Geshe Kelsang, wie Guru-Yoga im Westen zu Formen des Personenkultes führen kann, weswegen es wichtig ist, klarzustellen, wie genau die Bezihung zwischen Schüler und Lehrer im tibetischen Buddhismus ist, und was da vilefach falsch laufen konnte. Von daher erforschte Alexander Berzin, wie es zu solchen Problemen kommen konnte:
In response to the enthusiastic interest among Westerners and to the mounting insecurity felt in India and in the surrounding countries, many Tibetan teachers from both the older and younger generations thought to establish a base in the West. Nearly everyone who came founded his or her own center for study and meditation, usually referred to as a Dharma center –Dharma means Buddha's teachings. No such phenomenon had existed before in the history of Buddhism. Previously, teachers who traveled to lands that were new to Buddhism had established only monasteries, not meditation and study facilities for laypeople.
Some of the more dynamic teachers attracted groups in several cities and countries. To meet the growing demand, a few of them invited other instructors – known as Geshes or lamas – from the Tibetan communities in the Himalayan countries to live and to teach at their various centers. Also coming from insecure backgrounds, many members of this second wave of teachers similarly wished to create stable situations for themselves in the West.
Most of these junior teachers would have remained unnoticed in Tibet or among their fellow compatriots in exile. Circumstances, however, thrust them in the West into positions of spiritual authority normally reserved for those of much higher attainment and then left them to manage on their own. The abbots and heads of the four Tibetan Buddhist traditions do not serve as supervisors for those under their care. Their primarily role is to preside over ceremonies and, if they are monastics, to ordain monks and nuns. Thus, isolated from their teachers and peers, and lacking any checks or balances, many junior teachers in their loneliness adopted modes of behavior familiar from pre-communist Tibet. They assumed the roles of benevolent lords of spiritual fiefdoms, to be supported and served with loyal devotion.
The Western students who returned from India and Nepal played the other side of these teachers' fantasies by mimicking the behavior they had seen Tibetan disciples show toward the highest masters there. Those without personal experience of Asia learned this mode of conduct by watching how their Tibetan teachers treated their own masters on tour in the West. Traditional teachings on so-called guru-devotion and the advanced practice of seeing the teacher as a Buddha, when only superficially explained and poorly understood, led to further confusion.
Mit dem Satz:
ZitatMost of these junior teachers would have remained unnoticed in Tibet or among their fellow compatriots in exile. Circumstances, however, thrust them in the West into positions of spiritual authority normally reserved for those of much higher attainment and then left them to manage on their own.
ist doch exakt beschreiben was bei Chögyam Trungpa falsch lief. Es war einfach so, dass Trungap einer der wenigen Tibeter war, die in England studiert hatten, und deswegen extrem vertraut mit der europäsischen Denkweise und Geistesgechichte waren. Obwohl er vom Alter und Erfahrung her in Tibet kein Bedeutung gehabt haben dürfte, wurde er so schnell zum Aushängeschild. Was wohl auch für ihn selbst schlecht war.
ZitatThey assumed the roles of benevolent lords of spiritual fiefdoms,
bringt dagegen auf den Punkt, was im Fall von Geshe Kelsang falsch lief. Weitab von jeglicher "peer review" hatte er sich so eine Bliebtheit bei den Schüler geschaffen, dass er ein ganzes Zentrum aus der Gekg-Schule in eine eigene Abspaltung führen konnte.
Der Dalai Lama dachte bei so einem Werk nicht nur an die Gelug-Schule sondern ihm war wohl sehr beußt, dass es sich um ein schulübegreifendes Problem handelte. Machtmissbrauch und sexueller Missbrauch werden als Folgeprobleme bei dem Übergang zwischen Ost und West behandelt:
The dynamic of these forces led in many cases to less than optimal relationships between Western spiritual seekers and Tibetan teachers. Westerners, for the most part, speak their minds openly, whereas Tibetans tend to verbalize less or to speak circuitously. For example, if offered a second helping of dessert, Westerners straightforwardly accept if they want more. Tibetans, on the other hand, typically refuse three times before acceding. Immediately saying yes indicates greed and attachment. Because of cultural differences such as these and the universal policy of teachers' not sharing their personal problems with their students, the lack of communication steadily worsened. Members of the Dharma centers had little idea of the emotional and financial pressures their Tibetan teachers were facing.
Sexual, financial, and power abuses soon began to occur. Traditional Tibet also had its share of religious corruption. No society is immune. However, abuse did not happen to the extent that Chinese communist propaganda would lead us to believe. On the other hand, not everyone who was a teacher was a saint, despite what starry-eyed Westerners might fantasize. The challenging circumstances of living in the West merely brought out the worst in some of the teachers who were already prone to scurrilous behavior.
As senior Western practitioners also began teaching Tibetan Buddhism in the early eighties in the West, a lack of proper supervision sometimes led to instances of similar abuse among them. The older generation of truly inspiring masters was slowly but steadily passing away. Power struggles over succession and Dharma-protector issues among respected spiritual leaders within the Tibetan community added fuel to the growing confusion. Dharma-protectors are powerful, invisible beings enlisted by great masters to safeguard Buddha's teachings from destructive forces. Most Western seekers have little understanding of protectors or of the sociopolitical issues underlying the disputes about them.
By the late 1980s and early nineties, the situation became critical. Scandals surfaced and received public outcry. Disillusionment followed in many circles. Some Westerners left their teachers in disgust and gave up Buddhist practice, while others went into states of denial and became defensive. Dharma groups polarized over succession and protector issues and by the mid-1990s several began making public protests against the others. The image of Tibetan Buddhism and its spiritual leaders became tarnished. Cynical circles freely used pejorative labels such as "authoritarian," "patriarchal," and "sexist."
As the millennium drew to an end, many Westerners called for a purely Western Buddhism, free of irrelevant religious and cultural trappings of the East. Differentiating the essence from the trappings, however, is never a simple task. People sometimes discard important factors in haste, without deeply examining the possible consequences. The zealous attitude of such people reminded others of Victorian scholars and missionaries self-righteously proclaiming "Lamaism" a degenerate form of Buddhism. Consequently, furious debate flared up between "traditionalists" and "modernists" within the Western Buddhist community. Debates included the language to use for performing rituals in the West and the place of belief in rebirth in following the Buddhist path.
Now, as the twenty-first century dawns, many of the problems persist and fallout from them remains unresolved. Public protest, abuse, and heated debate still occur. As with recurrent scenes of violence and injustice on television, the recurring misconduct has led some Dharma practitioners to become indifferent. No longer believing in anyone, many find their spiritual practice has weakened and become ineffective. Resolution of the problems and a healing of wounds are desperately needed so that sincere seekers may get on with the work of spiritual development. The student-teacher relationship as understood and developed in the West needs re-examination and perhaps revision.
Hier ist der zentrale Punkt "The student-teacher relationship as understood and developed in the West needs re-examination and perhaps revision." Und genau das ist das Anliegen des Werkes.
Weil die Gelug-Schule dafür bekannt ist, die Dinge sehr gelehrt anzugehen, sind sie auch dieser Frage mit Akribie nachgegangen. Wenn du dort Leute findest, die wissen, wie man jede Art von Missbrauch vermeidet, dann hat das damit zu tun, dass sie der Frage sehr genau nachgegangen sind. Und zwar nicht also indivudelles moralisches Versagen sondern von der Struktur her.
Ich denke, dass das ein sehr lohnender Aufwand war und fände es gut, wenn diese profunde, sachliche und auch selbstkritsche Buch mehr gelesen werden würde.
Ich versteh jetzt leider deine Position nicht. Hast du das Gefühl, sich mit Misständen zu befassen ist eine Art Nestbeschmutztung, die dann diejenigen in die Hände spielt, die aus ganz anderen Gründen den tibetischen Buddhismus herabsetzten wollen?
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Vielleicht bin ich auch nur nicht überempfindlich .
Denn die einen sehen zwar vielleicht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, andere halten aber sogar schon jeden Bonsai für einen Urwald.
Na ja - schön für Dich. Ich seh schon an was für einer Inkarnation Du arbeitest. Schwarzer Mann in Texas. Oder Sachsen.
Es lässt sich einfach über die "übertriebene Reaktion" von anderen urteilen, in deren Lage sich zu versetzen man keine Lust hat.
Lieber ein schwarzer Mann in Texas ,als ein ewiger Besserwisser ganz egal wo.
Und keine Lust hab ich vor allem auf eine überzogene Rassimusdebatte, an deren Ende alle verlieren, egal ob weiß ,schwarz ,gelb ,braun oder einfach nur Mensch.
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@Phoenix
Ich glaube, Du bist off topic hier, weil ich denke, der Thread geht gar nicht um Ole Nydahl.
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@Phoenix
Ich glaube, Du bist off topic hier, weil ich denke, der Thread geht gar nicht um Ole Nydahl.
Nee, hier gings um "verückte Weisheit" ,aber es ging halt auch darum, das mal wieder die Info gestreut worden ist, im Diamantweg gäbe es Rassismus.
Und du hast dann behauptet, ich wäre beim Thema Rassismus vielleicht nicht sensibel genug.
Egal, irgendwie gibts halt viele Möglichkeiten aneinander vorbei zu reden.
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es ging halt auch darum, das mal wieder die Info gestreut worden ist, im Diamantweg gäbe es Rassismus
Konjunktiv? Brüller!
Tu mir den Gefallen und frage nach Belegen dafür, dass es im Diamantweg Rassismus gibt.
Aber zurück zum Thema:
Mir ging es darum den Unterschied aufzuzeigen, ob man es mit einem verwirklichten Meister zu tun hat und durch ihn befreit wird oder mit einem Meister, der einem merkwürdige Denkstrukturen ins Hirn pflanzt, die sich eher als Hindernis herausstellen.
Also, ich weiß ja nicht, ob es sowas wie einen "verwirklichten Meister" überhaupt geben kann und was das sein soll. Das sind doch lediglich mythische Erzählungen, auf die wir im 3. Jahrtausend nach unserer Zaitrechnung gut verzichtren können. Niemand erwartet von einem Therapeuten, dass er verwirklicht, erwacht oder erleuchtet ist. Es genügt völlig, wenn er kompetent, charakterlich Reif und einfühlsam ist, sowie mit gesundem Menschenverstand agiert und ethische Standards beachtet. Das ganze Gerede von einem "verwirklichten Meister" ist DAS Einfallstor für Missbrauch, weil niemand, also die ganzen Nicht-Verwirklichten, den Verwirklichten und sein Tun beurteilen kann. Da kann der doch machen was er will und sich auf eine höhre Weisheit berufen. Weg mit diesem Konzept!
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Ich glaube, Du bist off topic hier, weil ich denke, der Thread geht gar nicht um Ole Nydahl.
Nein, es geht um 'Dharmalehrer' bei denen Charisma oder Kutte oder Titel die menschliche Unzulänglichkeit des Trägers für ihre Anhänger verdecken. Seien es geile Böcke, hasserfüllte Rassisten, Machtversessene oder geldgierige Beutelschneider oder was auch immer. Der Schleier der Heiligkeit deckt alles zu. Wobei der Schleier nur vor dem Auge sitzt, eine Sehstörung ist. In aller Regel fallen da Selbsttäuschung und Täuschung Anderer in eins zusammen.
Dazu eine Fabel, die hoffentlich weniger zu Missverständnissen einlädt als 'Nansens Katze'. Und ja, Leonie hat völlig recht - wenn schon Kōan, dann geht es hier nicht um Nansens Katze sondern um Hyakujōs Fuchs. Auch, wenn sich sowohl Hyakujō wie Nansen beide 500 fröhliche Existenzen als Fuchs redlich verdient haben.
ZitatDer Bonze und der Chinese
Ein alter Bonze verließ betrunken das Haus,
und da ist er nun, auf öffentlichem Platz,
macht singend, taumelnd, grimassierend Rabatz,
und streckt den Leuten die Zunge heraus.
Da kommt ein Chinese vorbei und lacht
und der alte Bonze lallt aufgebracht:
- verzieh dich, du Scheusal von einem Heiden
ein finsteres Los wird deine Seele erleiden.
Nicht nur verhöhnst du den gebrechlichen Alten
Du spottest auch des Himmels, dem ich diene!
Ich kann, spricht der nun mit lachender Miene,
wohl Zecher und Pfaff' auseinander halten.
Nicht göttliche Tugend rötet dir das Gesicht
Und dein Trinken berauscht die Unsterblichen nicht.
Respekt den Altären und den Göttern
doch alte Säufer gehören den Spöttern.
(Eliphas Lévi, 'Fables et Symboles', Livre II, Fable V, Übersetzung von meiner Wenigkeit)
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Bei einer Kritik ist es ja wichtig, wenn die Ebene klar ist - der Hintergrund vor dem aus kritisiert wird - der Maßstab den man anlegt.
So kann ich einen bestimmten Karma-Kagyü Lehrer von der Ebene dieser Schule aus kritisieren. Oder mir ist die Schule suspekt und ich kritisierte sie von der Ebene des tibetischen Buddhismus aus. Oder mir ist der gesamte tibetische Buddhismus suspekt und ich kritisierte ihn von der Ebene Palukanon aus. Oder mir ist sogar der Palikanon zu religiös und ich kritisierte von einer humanistischen, säkularen Warte aus. All das sind ja Positionen die man einnehmen kann.
Was ich problematisch finde, ist wenn der Ausgangspunkt der Kritik diffus ist. Wenn man in einem Augenblick von einem katholischen Priester verlangt nach seinem Dogma zu leben und es ihm dann im nächsten Moment zum Vorwurf macht. Während "Kritik" ja in der Ursprungsbedeutung Unterscheidung bedeutet, hat das eher was von Fallenstellerei.