Das eine Wesen ??

  • Zitat

    A.I.22. Das eine Wesen (XIII,1-16)

    Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, vielem Volke zum Segen ersteht, vielen zum Wohl, aus Mitleid für die Welt, zum Heile, Segen und Wohl für Himmelswesen und Menschen. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.



    Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das selten in der Welt geboren wird. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.



    Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, als ein wundersamer Mensch ersteht. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.



    Eines Wesens Hinscheiden, ihr Mönche, erfüllt vieles Volk mit Trauer. Welches einen Wesens Hinscheiden? Des Vollendeten, Heiligen, Vollkommen Erwachten.



    Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, ohne einen Zweiten ersteht, ohne Gefährten, ohne einen, der ihm ähnlich wäre, ohne seinesgleichen, ohne Nebenbuhler, ohne einen Ebenbürtigen, ganz unvergleichbar. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.



    Beim Erscheinen eines Wesens, ihr Mönche, offenbart sich das große Auge [der Welt], offenbart sich große Helle, großes Licht; offenbaren sich die sechs unübertrefflichen Güter, (*1) werden die vier analytischen Wissen verwirklicht, die mannigfachen und verschiedenartigen Elemente werden verstanden, die Frucht von Wissen und Erlösung wird verwirklicht; verwirklicht werden die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr und der Heiligkeit. Beim Erscheinen welches einen Wesens? Beim Erscheinen des Vollendeten, Heiligen, Vollkommen Erwachten.



    Wie kann man diese Lehrrede verstehen ??


    Vg Kaimann

  • Was verstehst du denn nicht?

    Soweit ich das verstehe , geht aus dem Text hervor , dass ein Buddha schon mit seinen Fähigkeiten in die Welt geboren wird.

    in Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, als ein wundersamer Mensch ersteht. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.

    Dann was mich noch ein wenig zum nachdenken angeregt hat.


    Beim Erscheinen eines Wesens, ihr Mönche, offenbart sich das große Auge [der Welt], offenbart sich große Helle, großes Licht; offenbaren sich die

    Erstmal wird hier darüber geredet das ich das große Auge der Welt offenbart... Ich dachte immer ein Buddha verschwindet einfach im Nirvana. Es scheint so als hätte ein vollkommen erwachter Auswirkungen auf seine Umwelt... Der Begriff offenbart ist für mich schon fast christlich . Wenn ich das so Lese schwingt da bei mir schon fast eine Vorstellung von Gott mit.


    der ihm ähnlich wäre, ohne seinesgleichen, ohne Nebenbuhler, ohne einen Ebenbürtigen, ganz unvergleichbar.

    des Weiteren dachte ich auch jeder kann ein Buddha werden. Aus dieser Lehr Rede scheint es mir fast so das ein Buddha in ein Zeitalter geboren wird der die Lehre verbreitet...


    Wie seht Ihr das ??


    Vg Kaimann

  • Guten Morgen Kaimann,

    Siddharta hatte wohl sehr gutes Karma, verließ seine wohlhabende Familie und machte sich auf den Weg, die Ursachen für das Leiden zu finden.

    Das fand er weder als Asket unter Gleichgesinnten, noch bei den Lehrern seiner Zeit.


    Er fand es allein. Und genau das ist die Voraussetzung, ein Buddha zu sein.


    Das ist auch gleich die Antwort, dass nicht jeder ein Buddha werden kann. Jedenfalls aus Theravada-Sicht. Das zeigt ja auch die Lehrrede.


    Aber uns steht der Weg offen, ein Nichtwiederkehrer zu werden, ein/e Stromeingetretene/r und ein Arahant ...


    Unter dem Text

    "Beim Erscheinen eines Wesens, ihr Mönche, offenbart sich das große Auge [der Welt], offenbart sich große Helle, großes Licht;"


    verstehe ich, dass durch sein Erscheinen durchaus die Welt profitiert und die Unwissenheit verschwinden kann, weil ja seine Lehre bis in die heutigen Tage überliefert ist, dadurch Licht in die Unwissenheit bringt und jede/r, der/die sich damit ernsthaft auseinandersetzt und ihr folgt, die Auswirkungen erleben kann.


    Insofern ist Buddha "lebendig" geblieben - solange eben die Lehre noch "Anhänger" findet.


    Deine Interpretation, dass klinge wie "Gott", hat mit Deiner Gefühlswelt zu tun - Abneigung/Zuneigung. Auf mich wirkt das nicht so.

    Für mich ist ganz klar, dass die buddhistische Praxis erhellend wirkt - und befreiend. Ich tappe nicht mehr im Dunkeln.

    Dafür bin ich einfach dankbar, denn ich lebe sozusagen in einer anderen Welt, obwohl mitten drin.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Soweit ich das verstehe , geht aus dem Text hervor , dass ein Buddha schon mit seinen Fähigkeiten in die Welt geboren wird.

    Ich verstehe es so dass ein Mensch geboren wird mit der Fähigkeit ein Buddha zu werden.


    Beim Erscheinen eines Wesens, ihr Mönche, offenbart sich das große Auge [der Welt], offenbart sich große Helle, großes Licht; offenbaren sich die

    Erstmal wird hier darüber geredet das ich das große Auge der Welt offenbart... Ich dachte immer ein Buddha verschwindet einfach im Nirvana. Es scheint so als hätte ein vollkommen erwachter Auswirkungen auf seine Umwelt... Der Begriff offenbart ist für mich schon fast christlich . Wenn ich das so Lese schwingt da bei mir schon fast eine Vorstellung von Gott mit.

    Der Buddha hat ja ab dem Erwachen sein Leben lang die Befreiung von Dukkha gelehrt, bevor er im Nirvana verschwunden ist. Er hat die Wahrheit gesehen und erklärt so dass sie auch für andere sichtbar wird, poetisch ausgedrückt hat sich "das große Auge der Welt" offenbart". Finsternis ist eine Metapher für Unwissenheit, Licht für Wissen.


    der ihm ähnlich wäre, ohne seinesgleichen, ohne Nebenbuhler, ohne einen Ebenbürtigen, ganz unvergleichbar.

    des Weiteren dachte ich auch jeder kann ein Buddha werden. Aus dieser Lehr Rede scheint es mir fast so das ein Buddha in ein Zeitalter geboren wird der die Lehre verbreitet...

    Nach der Überlieferung sind bei einem Buddha bestimmte Fähigkeiten vollkommen ausgebildet. Das ist nicht alles zum Erwachen nötig und ist auch nur bei ihm so. Es wird tatsächlich nur einmal in einem Zeitalter so ein Buddha geboren, und das nicht in jedem Zeitalter. Ein Zeitalter ist ein sehr langer Zeitraum, ich weiß jetzt nicht wo das alles steht und hab im Moment keine Zeit zum Suchen.


    Jedenfalls kann man das für möglich halten oder für unmöglich oder man lässt es einfach offen. Ich halte es für möglich, denn einer muss der Höchste sein. Überall ist einer der Beste, etwa der beste Tischler oder Langstreckenläufer usw. So muss es auch jemand geben mit höchster Weisheit und Fähigkeit alles zu durchschauen und darzulegen. Von allen Lehren mit denen ich mich befasst habe leuchtet mir die des Buddha am Meisten ein, also ist er für mich der Beste. Und offenbar ist so einer sehr selten, sonst würde die Welt anders aussehen.

  • Das ist eine der (wenigen) Lehrreden, die mich nicht betrifft, in der ich keine Hinweise für meinen eigenen Weg finden kann. Wenn Buddha sie so gehalten hat, wie es da steht, frage ich mich vielleicht höchstens, vor wem er sie gehalten hat. Vor Mönchen offenbar. Vor einer großen Anzahl von Mönchen oder vor ein paar wenigen Mönchen? Da steht ja etwas, das vermutlich nicht viele Menschen erkennen konnten / können. So würde es Sinn für mich machen, dass die Rede vor ein paar wenigen Mönchen gehalten wurde, von denen Buddha vielleicht den Eindruck hatte, dass sie das eines Tages möglicherweise selber erkennen können.

    Aber das sind alles Spekulationen.


    Insofern gibt diese Lehrrede mir nicht viel. Im Gegenteil, sie lädt mich ein, mir allerlei Vorstellungen zu machen. Außerdem wirft sie Fragen auf, bei denen ich nicht annähernd das Gefühl habe, ich könnte eine Antwort darauf finden.

    Ich mag lieber Lehrreden, bei denen ich mich persönlich angesprochen fühle, in denen ich etwas finden kann, das mir möglich und erstrebenswert erscheint.


  • Zitat

    Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, ohne einen Zweiten ersteht, ohne Gefährten, ohne einen, der ihm ähnlich wäre, ohne seinesgleichen, ohne Nebenbuhler, ohne einen Ebenbürtigen, ganz unvergleichbar. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.


    Kaiman .

    Also , sorry, ich bin kein Expert, aber ich betrachte es so, dass der Haken bei der Sache genau hier liegt. "Ohne einen Zweiten, ohne Gefährten, ohne einem, der ihm ähnlich wäre..." und so weiter.

    Non-Dualität. Buddha-(Geist) als der Ursprung, als die Quelle, der wie "Hintergrund" von allem.


    [lz

    Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, als ein wundersamer Mensch ersteht. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.][/lz]


    "In der Welt er-scheindend". Also ich persönlich, lasse mich nicht von der wie Gegenwart-Formel zu verleiten, ich denke, es geht darum, dass es im allem wie ursprünglich dieses "Wesen" sei anwesend, immer.

    Die Dualität der Sprache ( verschweige von der verschidenen Übersetzungs-Fehler) "verschleiert" diese Tatsache.


    Schaue mal, es sei wie schon "verwirklicht" und zugleich "erscheinend".

    Es war immer da. Und "war" ist auch der Fehler. Es IST immer da. Jetzt!

    Buddha hatte keine andere Möglichkeit, mit den verbalen Mitteln, es anders auszudrücken.

    Nur meine Meinung. Also, nochmal sorry....


    LG.


    Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    A.I.22. Das eine Wesen (XIII,1-16)

    Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, vielem Volke zum Segen ersteht, vielen zum Wohl, aus Mitleid für die Welt, zum Heile, Segen und Wohl für Himmelswesen und Menschen. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.

    Anguttara Nikaya I.11-33 (palikanon.de)


    Ich denke der Sinn dieser Rede des Buddha ist, anzuzeigen dass die Verwirklichung der vollkommenen Erleuchtung etwas ist, was alles Weltliche, alle gewöhnliche Vorstellungskraft übersteigt. Etwas ganz Wunderbares, jemand der uns mit seiner Lehre zum Nirvana führen kann, der endgültigen sicheren Beendigung des Leidens in Samsara.

    Wenn man an Wiedergeburt glaubt, dann ist es gut zu wissen, dass Nirvana möglich ist und dass wir einen vollkommen Erleuchteten Lehrer haben (gehabt haben), Wer darauf vertraut und entsprechend praktiziert ist schon auf gutem Weg zum Nirvana.


    Deswegen ist diese Lehrrede auch für unsere Praxis bedeutend.

    Ein großer Unterschied ist es, finde ich, wenn man bloß glaubt: "mein Lehrer hat ganz gute Ratschläge für meine spirituelle Entwicklung, aber eigentlich ist er auch nur ein gewöhnlicher Mensch, und irren ist ja menschlich" oder ob man darauf vertraut, von einem vollkommen Erwachten Belehrungen zu bekommen.

    :rainbow:

  • Zitat

    A.I.22. Das eine Wesen (XIII,1-16)

    Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, als ein wundersamer Mensch ersteht. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.


    Vielleicht ist das ein Hinweis darauf, was überall im Mahayana gelehrt wird: dass der Buddha Shakyamuni zwar vor langer Zeit auch mal ein gewöhnliches Wesen war, aber die Erleuchtung schon vor seinem Leben hier auf der Erde vor ca. 2500 Jahren erlangt hatte.

    Gemäß der Mahayana-Sutren weilte der Buddha so lange im Tushita-Himmel der 33 Götter ab, bis er den rechten Ort und die rechte Zeit sah, um auf der Erde zu zeigen, wie man den Weg zu Nirvana geht und anschließend das Rad der Lehre dreht.

    :rainbow:

  • Zitat

    A.I.22. Das eine Wesen (XIII,1-16)

    Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, als ein wundersamer Mensch ersteht. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.


    Vielleicht ist das ein Hinweis darauf, was überall im Mahayana gelehrt wird: dass der Buddha Shakyamuni zwar vor langer Zeit auch mal ein gewöhnliches Wesen war, aber die Erleuchtung schon vor seinem Leben hier auf der Erde vor ca. 2500 Jahren erlangt hatte.

    Gemäß der Mahayana-Sutren weilte der Buddha so lange im Tushita-Himmel der 33 Götter ab, bis er den rechten Ort und die rechte Zeit sah, um auf der Erde zu zeigen, wie man den Weg zu Nirvana geht und anschließend das Rad der Lehre dreht.

    Rudolf.

    Das Wort "vor" beweist für mich persönlich, dass es so viele verschiedene Buddhas waren, und das sie alle wie gleichbedeutend, also im diesem Dinne eigentlich wie innerlich "leer".

    Allegorisch gesprochen, wir benutzen die Zeit und so wie "das Rad der Lehre", obwohl es , so , allegorisch ausgesprochen, dieses Rad war immer "als ob " in der Bewegung. Und dann die ganze Manifestation mit den ganzen "Körpern" ist auch nur der Ausdruck von der Leere . Klar, nicht im buchstäblichen Sinne. Aber es alles wie läuft darüber hinaus...

    Danke im voraus.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Beim Ch.Trungpa es gibt einen interessnten Gedanken darüber. Am ende alles könnte unseres Lehrer sein( werden). Das Leben, wenn wir absolut offen sind, verwandelt in useren einzigen und echten Lehrer. Der lebendige Lehrer im diesem Sinne nur wie die Projektion-Fläche dient, die sollte irgedwann wie "ausgedient" werden.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Und dann die ganze Manifestation mit den ganzen "Körpern" ist auch nur der Ausdruck von der Leere . Klar, nicht im buchstäblichen Sinne. Aber es alles wie läuft darüber hinaus...


    Wenn ich dich richtig verstehe, spielst du auf die Manifestationen, auf die Nirmāṇakāya und Saṃbhogakāya an, die im Mahayana eine große Rolle spielen.

    Ja, die sind möglich weil der eigentliche Buddha, der Dharmakaya, leer von einem bestimmten beständigen Wesen, leer von Substanz, leer von einer spezifischen Eigenexistenz ist.

    Nagarjuna sagt an einer Stelle in MMK, den Versen zum Mittleren Weg, "Ohne Leerheit ist nichts möglich, mit Leerheit ist alles möglich".


    Es funktioniert nicht mit Beliebigkeit, einfach so, aber wenn ein Buddha im Laufe seines Wegs die entsprechenden Ursachen und Bedingungen angesammelt hat, dann sind ihm diese Körper, diese kayas möglich.


    Zitat

    One early Buddhist text, the Pali Samaññaphala Sutta, lists the ability to create a “mind-made body” (manomāyakāya) as one of the "fruits of the contemplative life"

    Nirmāṇakāya - Wikipedia


    Das Samaññaphala Sutta, ist dieses hier: Digha Nikaya 2 (palikanon.de)


    In diesem Sutta erklärt der Buddha, dass auch ein noch nicht vollständig Erwachter aufgrund seines Lebens und Meditierens diese Fahigkeiten erwirbt:

    Zitat

    „Solchen Gemütes, innig, geläutert, gesäubert, gediegen, schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar, richtet und lenkt er das Gemüt auf die Schöpfung einer geistigen Gestalt. So läßt er aus diesem Leibe einen anderen Leib hervorgehn, formhaft, geistig gestaltet, mit allen Gliedern begliedert, sinnenfällig.

    ..........................

    „Solchen Gemütes, innig, geläutert, gesäubert, gediegen, schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar, richtet und lenkt er das Gemüt auf die Entfaltung von Macht. So mag er auf mannigfaltige Weise Machtentfaltung an sich erfahren: als nur einer etwa vielfach zu werden, und vielfach geworden wieder einer zu sein; oder sichtbar und unsichtbar zu werden; .........


    Dies steht im 3.Teil.

    Aber das ganze Sutta von Anfang an ist sehr interessant und etwas fürs Herz.

    :rainbow:

  • Im Palikanon gibt es einige Betrachtungen die der Geistesentfaltung dienen (bhāvanā - Kontemplation). Die ersten drei sind Buddhānussati, Dhammānussati und Saṅghānussati, das betrifft also die Zuflucht zu Buddha, Dhamma und Sangha.


    Über Buddhānussati:


    Zitat

    Da, Mahānāma, gedenkt der edle Jünger des Vollendeten: 'Dies, wahrlich, ist der

    Erhabene: er ist der Heilige, vollkommen Erleuchtete, der im Wissen und Wandel Bewährte,

    der Gesegnete, der Kenner der Welt, der unvergleichliche Lenker führungsbedürftiger

    Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erleuchtete, der Erhabene.'


    Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger des Vollendeten gedenkt, da wird sein Geist

    weder von Gier umsponnen, noch von Haß oder Verblendung umsponnen; und angesichts des

    Vollendeten ist zu solcher Zeit sein Geist recht gerichtet (*4). Recht gerichteten Geistes

    aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für

    die Lehre (*5), gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung;

    verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren gestillt, empfindet er Glück,

    und des Glücklichen Geist sammelt sich.

    Von diesem edlen Jünger, Mahānāma, heißt es, daß er unter der verkehrt gerichteten Menschheit im Besitze des Rechten weilt, daß er unter der leidenden Menschheit leidlos weilt. In den Strom der Lehre eingetreten (*6), entfaltet er die Betrachtung über den Erleuchteten.

    A.6.10.

    Es gibt auch ein Buch darüber falls das jemanden interessiert: Kraft der Reflexion - Die Anussati in Theorie und Praxis.


  • Nur eine Anmerkung:

    Beim sogenannten "edlen Jünger" in A.6.10 handelt es sich laut Kommentar schon um einen Heiligen (ariya)

    Denn der Sakyer Mahānāma fragt den Buddha:


    Zitat

    »Wer da, o Herr, als edler Jünger einen Erfolg erzielt (*1) und die Satzung verstanden hat (*2), in welchem Zustande weilt wohl ein solcher häufig?« -



    (*1) āgataphalo, 'eine Frucht (seines Strebens) erreicht hat'; K: eine der Hohen Früchte (ariyaphala), d.i. des Stromeintritts usw.

    :rainbow:

  • Ja, beim Stromeintritt ist u.a. das Vertrauen in Buddha, Dhamma und Sangha gefestigt. Eine der drei Fesseln die beim Stromeintritt abgelegt sind ist ja der Zweifel.

  • Wesen,

    zum einen Individuum und zum anderen Essenz.

    Vollendet, Heilig und vollkommen erwacht.


    Mögen wir alle glücklich sein

    In Metta🙏

  • Rudolf .

    Ich danke dir für so ausführliche Aufklärung.

    Es leuchtet mir so an, oder es fällt mir ein, und es ist echt krass, wie man kann von den verschiedenen Traditionen die Brücken schlagen.

    Aslo von den Konzepten des Mahayana dann zum Nagarjuna (Herz-Sutra) und dann man landet abschliessend beim Zen.

    Aber im allem es liegt wie dersselber Geschmack, derselbse Duft, die dieseelbe Ur-Quelle, der Ur-Sprung, und der sei doch total wie "authentisch", der Buddha als der lebendiger Mensch, ....ich bin kein Dichter, aber ich empfinde es als das Herz des Buddhas. ( an die Anlehnung an Herz-Sutra).

    Herzliche Grüße.

    Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Aber im allem es liegt wie dersselber Geschmack, derselbse Duft, die dieseelbe Ur-Quelle

    Das ist kein Wunder. Wir sind alles Menschen, wir Menschen sind die Quelle. Wir haben das alles erfunden. .

  • Die Erfindungen der Menschen sind aber doch ganz offensichtlich sehr unterschiedlich.


    Die einen erfinden Quarks und Quanten, die anderen erfinden Sprengstoff und Bomben, noch andere erfinden lieber den Buddha.

    :rainbow:

  • Aber im allem es liegt wie dersselber Geschmack, derselbse Duft, die dieseelbe Ur-Quelle

    Das ist kein Wunder. Wir sind alles Menschen, wir Menschen sind die Quelle. Wir haben das alles erfunden. .

    Wir brauchen nichts zu erfinden, denn alles schon da (ist).

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zum Glück. Hätte ich das Universum erst erschaffen müssen bevor ich geboren worden bin, wäre ich wohl kläglich gescheitert. So weit ich weiss ist das nämlich ziemlich kompliziert.

  • daistnichts . Schön, dass wir uns sofort, also auf Anhieb verstehen!

    Tja, warum man sollte das Fahrrad neu erfinden, oder Amerika wieder zu entdecken, das ist für mich schier unbegreiflich.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates