Unterbewusstsein

  • Nur ein kurzer Einwurf, hab grad wenig Zeit: IMHO ist ein großer Teil des Unbewussten eng mit Kamma verknüpft, mit den über viele Jahre eingeübten Verhaltensweisen, wie wir auf Ereignisse, Empfindungen und Wahrnehmungen reagieren.


    Liebe Grüße, Aravind.


    Das muss ich mal bei TNH nachlesen.

    Ich habe es gerade zufällig gestern abend noch gelesen. Wenn du gestattest, würde ich aushelfen. :)


    Zitat

    Es ist eine Illusion, dass wir frei seien. Der Grad an Freiheit unseres Geistbewusstseins ist sehr klein.

    Das Speicherbewusstsein diktiert viele Dinge, die wir tun, denn fortwährend empfängt, umfasst, enthält und verarbeitet das Speicherbewusstsein und es trifft viele Entscheidungen ohne jede Beteiligung des Geistbewusstseins.

    Körper und Geist in Harmonie: Die Heilkraft buddhistischer Psychologie (German Edition) (S.18-19)


    Im Speicherbewusstsein sind eben alle karmischen Imprints gespeichert, die Körper, Sprache und Geist so hinterlassen.


    hat aus meiner Sicht auch mit kollektivem Unterbewusstsein zu tun.

    In meiner Sicht nicht. Denn dort werden nach meinem Verständnis nur die Imprints gespeichert, die auch mit mir zu tun haben. Deine z.B. jetzt nicht. :grinsen:


    Ich zitiere einfach mal die deutsche Übersetzung eines Teils eines oben verlinkten Texts von mir (was für ein Satz. :grinsen:)



    5families.pdf

  • In meiner Sicht nicht. Denn dort werden nach meinem Verständnis nur die Imprints gespeichert, die auch mit mir zu tun haben. Deine z.B. jetzt nicht. :grinsen:

    Ich meine es für beides, für das kollektive und das individuelle Unterbewusstsein. Ich sehe da mittlerweile kaum noch einen Unterschied. Alles ist bei jedem gespeichert, es äußert sich nur entsprechend der äußeren Umstände mit verschiedener Gewichtung bei dem einen mehr so, und bei dem anderen mehr so.


  • Aber wenn man über "Entsagung" spricht, es sollte doch nicht bedeuten, dass ich sollte auf die Schokolade (absolut) verzichten, ich sollte gämaßigt es benutzen, das wäre so wie die "goldene" Mitte, oder der mittlere Weg, oder?

    Ich sehe es so: Wenn ich kein anderes Problem als Schokolade mehr habe, dann rechne ich noch in diesem Leben mit dem Erwachen. :nosee:;)

    Wobei man schon achtsam Zucker konsumieren sollte. Diabetes ist nicht lustig, kann sogar dazu führen dass man das Augenlicht verliert.

    Nicht nur das...

    Folgeerkrankungen bei Diabetes | zuckerkrank.de

  • Nein, das lese ich so nicht. Das kollektive Unbewusste ist etwas, das von Jung benannt wurde und er hat es ausführlich dargelegt.

    Seine Ausführungen gehen für nicht nicht mit den Abhandlungen über das 8. Bewusstsein, die mir bekannt sind, konform.

    Das sind für mich 2 verschiedene Dinge, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von user9999 ()

  • Hier ein deutsches, von Susanne Schefczyk sehr gut übersetztes und aufbereitetes Buch:

    @svea . Danke, ich verzehere mich schon danach, es wäre doch bestimmt besser als die Schokolade, oder? ( Schon auf meiner "Wunsch"-Liste).

    Und das würde niemals meinen "Speicher" schaden...lol...

    Nichts persönlich gemient, nur ironisch.

    Aber mein Danke war doch echt.:)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nein, das lese ich so nicht. Das kollektive Unbewusste ist etwas, das von Jung benannt wurde und er hat es ausführlich dargelegt.

    Seine Ausführungen gehen für nicht nicht mit den Abhandlungen über das 8. Bewusstsein, die mir bekannt sind, konform.

    Ich weiß nicht, was das 8. Bewusstsein ist. Damit kenne ich mich nicht aus. Ich wollte nur sagen, dass ich das Unterbewusstsein in dem, was TNH als Specherbewusstsein bezeichnet, verorte. Ein Teil des Speicherbewusstseins. Das siehst du anders?


  • Nein, das lese ich so nicht. Das kollektive Unbewusste ist etwas, das von Jung benannt wurde und er hat es ausführlich dargelegt.

    Seine Ausführungen gehen für nicht nicht mit den Abhandlungen über das 8. Bewusstsein, die mir bekannt sind, konform.

    Das sind für mich 2 verschiedene Dinge, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen.

    Das sehe ich auch so. Bei den Cittamatrins ist das 8.Bewusstsein das alaya-vijnanna, das allem-zugrunde- liegende Bewusstsein. Das ist kein Unterbewusstsein so wie es Jung verstanden hat, sondern es ist der Aspekt des Bewusstseins, in dem die karmischen Prägungen unserer Handlungen gespeichert werden. Deshalb nennen es einige auch Speicherbewusstsein.


    In meiner Sicht nicht. Denn dort werden nach meinem Verständnis nur die Imprints gespeichert, die auch mit mir zu tun haben. Deine z.B. jetzt nicht. :grinsen:

    Ich meine es für beides, für das kollektive und das individuelle Unterbewusstsein. Ich sehe da mittlerweile kaum noch einen Unterschied. Alles ist bei jedem gespeichert, es äußert sich nur entsprechend der äußeren Umstände mit verschiedener Gewichtung bei dem einen mehr so, und bei dem anderen mehr so.

    In diesem alaya-vijnanna werden nur die karmischen Prägungen der eigenen Handlungen hinterlassen. Wenn das anders wäre, dann würden ja auch die karmischen Prägungen deiner Handlungen in meinem Bewusstseinskontinuum gespeichert werden. Das würde bedeuten, deine durch Handlungen entwickelten Gewohnheiten entstehen nicht nur in deinem Bewusstseinskontinuum, sondern auch in meinem. Das ist aber nicht der Fall.


    Kollektives Karma bedeutet ja nur, wenn mehrere Menschen gemeinsam handeln um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, dann hinterlässt das ähnliche karmische Prägungen in ihren Bewusstseinskontinua, aber diese karmischen Prägungen sind immer die jeweilige individuelle karmische Prägung einer beteiligten Person und diese karmischen Prägungen sind aufgrund vielfältiger Umstände auch nicht identisch. Das schließt nicht aus, dass die beteiligten Personen ähnliche Erfahrungen machen wenn diese karmischen Prägungen heranreifen und sie werden auch nicht bei allen beteiligten Personen zur gleichen Zeit ihre Wirkungen hervorbringen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Vielleicht reden wir auch von verschiedenen Dingen, Helmut , ich weiß es nicht genau. Ich bin in der Buddhalehre noch nicht so fit wie du, und auch nicht wie @svea .


    Jedenfalls, das hier:

    Wenn das anders wäre, dann würden ja auch die karmischen Prägungen deiner Handlungen in meinem Bewusstseinskontinuum gespeichert werden.

    ... behaupte ich natürlich nicht.


    Ich habe meine karmischen Prägungen, du andere. Dennoch sind deine und meine karmischen Prägungen nicht vollkommen voneinander zu trennen. Überhaupt betrachte ich die karmischen Prägungen aller Menschen als miteinander in Beziehung stehend / miteinander interagierend.


  • nteressieren würde mich noch,wie es zu Stande kommt, dass die Gelug-Tradition auf das Speicherbewusstsein verzichtet.

    Liebe @mkha' , sehr treffend be(ge) -merkt! So es auch beim Dalai-Lama im Buch von F.Varela.

    Es wäre dann so wie "tiefgründig(st)e Ansicht", wenn ich es richtig erinnere.

    Diese Tradition sieht es als so wie die "Krücke", um die Anatta zu umgehen.

    Ich persönlich denke manchmal, wie rein meschlich Dalai-Lama verzweifelt sein "könnte" ( Konjuktiv2), denn seine eigene Meinung wurde auch eindeutig und klar ausgedrückt-- gegen das "Speicher-Bewusstsein".


    Aus dem Buch von F.Varela, S.112.


    Zitat


    Was meine eigene Position betrifft, lehne ich die Existenz des Grundlage-Bewußtseins vollständig ab.

    @svea , das wäre sehr nett von dir, nur für die User, die es wirklich verstehen wollten, screenshot zu erstellen. Denn ich habe keine Lust und auch keine Kraft , es alles abzuschreiben.

    Sorry..:)

    LG._()_


    Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Dass die karmischen Prägungen aller Menschen (aller Wesen) seit anfangsloser Zeit (!) miteinander in Beziehung stehen wird auch im tibetischen Buddhismus gelehrt, Schmu : Um Mitgefühl mit allen Wesen zu entwickeln "soll" man sich vorstellen, dass alle Wesen irgendwann mal auch die eigene Mutter gewesen war, die gegenüber dem Kind Liebe und Mitgefühl entwickelt hat. Auf diese Weise sind wir mit allen Wesen verbunden.


    Das ist für mich aber tatsächlich ein anderer Aspekt wie die Beziehung von individuellem zu kollektivem Karma, so wie Helmut und @svea es erklärt hatten. Das ist einfach ein zusätzlicher Aspekt.

  • Das ist für mich aber tatsächlich ein anderer Aspekt wie die Beziehung von individuellem zu kollektivem Karma, so wie Helmut und svea es erklärt hatten. Das ist einfach ein zusätzlicher Aspekt.

    Ich hatte den Thread so verstanden, dass unter anderem die Frage war: Was ist das Unterbewusstsein und gibt es irgendeine Verbindung zur Buddhalehre?


    Da gibt es für mich zwei Möglichkeiten:


    1. Ich sage, das lässt sich nicht gut miteinander vergleichen, da gibt es kaum Berührungspunkte. Für die Variante bin ich immer zu haben, weil ich sowieso die Buddhalehre (so wie ich sie bis zum jetzigen Zeitpunkt verstehe) schwer mit westlichem Denken zu vergleichen finde.


    2. Ich suche nach Teilen in der Buddhalehre, die dem jeweiligen Begriff – hier: Unterbewusstsein – nahekommen und schaue, ob sich da irgendwo Gemeinsamkeiten finden lassen. Auch dafür bin ich offen, glaube aber, dass das immer an Grenzen stoßen wird. Trotzdem halte ich das für legitim.


    Zum jetzigen Zeitpunkt scheint mir der Tenor hier zu sein: Für den Begriff Unterbewusstsein lässt sich nichts in der Buddhalehre finden, dass dem in etwa entspricht. Und das bezweifle ich eben.


  • :shock: ...z.B Unterbewusstsein (30) ...


    ... oder aus dem Glossar wichtiger buddhistischer Begriffe von Brodbeck:

    Oops! :shock: (Das hatte ich übersehen)


    Und wieso wird sich dann hier beschwert, wenn ich das Unterbewusstsein im Speicherbewusstsein verorte? :shrug:


  • Ich versuche mal eine Zusammenfassung des Threads:


    Es gibt verschiedene Ebenen wie man Unterbewusstsein einordnen kann:


    1. Psychologisch

    2. Buddhistisch


    Wobei sich 1 und 2 auch überschneiden können zum Beispiel bezüglich Werbung und Achtsamkeit.


    Bei 2. ist es zusätzlich so, dass der Begriff "Unterbewusstsein" in den verschiedenen Traditionen anders interpretiert wird. Wird dadurch ja nicht einfacher :grinsen:


    Ergänzungen bzw. Korrekturen?

  • Ich weiß nicht, was das 8. Bewusstsein ist. Damit kenne ich mich nicht aus. Ich wollte nur sagen, dass ich das Unterbewusstsein in dem, was TNH als Specherbewusstsein bezeichnet, verorte.


    Ein Teil des Speicherbewusstseins. Das siehst du anders?

    Das, was TNH mit "Speicherbewusstsein bezeichnet, ist das 8. Bewusstsein, da sind wir beisammen. :grinsen: Bei ihm besteht es nur aus den karmischen Prägungen, wenn ich es recht erinnere.

    Das Vajrayana (die Tibeter :grinsen:) hat da noch eine weitere Unterteilung, aber die ist tatsächlich nicht wichtig in diesem Zusammenhang.


    Allerdings sehe ich das 8. Bewusstsein nicht als Unterbewusstsein an. Das Unbewusste ist ein Teil der Psyche und ist eben auch etwas sehr persönliches. (Ja, das Kollektive, da gehe ich gleich drauf ein. :grinsen:)


    Das 8. Bewusstsein ist ein sehr, sehr tief liegender Teil des Geistes, der sich auch von Leben zu Leben fortsetzt. Ich erachte das 8. Bewusstsein als weit verborgener und weitaus tiefer als das Unbewusste.


    Ich meine es für beides, für das kollektive und das individuelle Unterbewusstsein. Ich sehe da mittlerweile kaum noch einen Unterschied. Alles ist bei jedem gespeichert, es äußert sich nur entsprechend der äußeren Umstände mit verschiedener Gewichtung bei dem einen mehr so, und bei dem anderen mehr so.

    Das ist für mich eine Vermischung. Helmut schrieb ja schon was dazu, aber "alles ist bei jedem gespeichert", da bin ich nicht mit dabei. :grinsen:

    Ich habe hier einige Bücher von guten Carl Gustav herumstehen und habe mir mal angeschaut, was er so schreibt über das, was er "kollektives Unbewusstes" nennt. Darin sind u.a. religiöse Symbole, aber auch mythologische Zusammenhänge gespeichert.


    Und ja, dass wir Menschen eine gemeinsame Ebene des Funktionierens haben, da stimme ich zu. Aber eine Schnecke? Ein Fisch? Ein Alien? Es gibt so viele Welten und Möglichkeiten, da sehe ich kein kollektives Unbewusstes.


    Aber. :grinsen:


    Vielleicht meinen wir auch einfach etwas Ähnliches, nur kommen wir sprachlich nicht zusammen? :) Ich mache mal einen Versuch:

    Im Vajrayana ist das 8. Bewusstsein das "allem zugrunde liegende Bewusstsein", Alaya. Das teilt sich noch mal in einen reinen Anteil (Das wäre die wahre Natur unseres Geistes) und einen unreinen Anteil, eben den Speicher.

    Der reine Anteil ist etwas, was völlig frei von Konzepten ist und was wir alle teilen.

    Garchen Rinpoche nutzt oft das Bild von einem Ozean, in dem lauter Eisblöcke schwimmen. Das Eis steht für unsere Wahrnehmung eines Selbst, voll mit Konzepten und ganz schön starr und hart. Wenn nun durch Übung das Eis schmilzt, wird es zum Ozean, es gibt die Dualität zwischen "Ich" und "die anderen" mehr, keine Konzepte, keine Vorstellungen.

    Das ist sicher etwas was w"wir alle" teilen und vielleicht auch als "kollektiv" bezeichnet werden kann. Wobei es ja, das Kollektiv und wir alle da irgendwie nciht mehr gibt. :grinsen:


    Da könnten wir uns treffen. Vielleicht sind wir gar nicht so weit weg, benutzen einfach nur Worte, mit denen der andere nicht so viel anfangen kann. :)

    Oder wir sind total weit voneinander weg, aber dann weißt du wenigstens, weshalb ich weit weg von dir bin. :lol;

    Das achte Bewusstsein wurde in der Lehrmeinung der Cittamatrin erwähnt; ... zudem weiß ich noch das, was ich oben Unterbewusstsein (42) als PDF anhängte.

    Ja. Ich war aber gar nicht bei den Cittamatrin, weil das ja keine Lehrmeinung des Vajrayana ist. Die Cittamatrin waren für mich nur im Studium interessant, seither gar nicht mehr.

    Wahrscheinlich ist das also nur ein Anriss, daher suchte ich nach fundierten Infos:


    - in welchen Schulen/ Traditionen vorkommend - und

    - was genau sie jeweils darunter verstehen.

    Da habe ich ja was zu geschrieben, sehr sicher hauptsächlich in den Kagyü- und Nyingmaschulen. Aber so, wie Chandrakirti auch einen Text auf Grundlage der 8 Bewusstseine verfasste, wird es auch bei den vorher genannten Lehrende geben, die nur 6 Bewusstseine zugrunde legen.


    Was sie darunter verstehen: Das, worauf die ganzen Übungen und Schriften aufgebaut sind, ist eben die Teilung von Alaya namshe, alayavijnana, Speicherbewusstsein und Alaya yeshe, alayaijnana, Buddha-Natur, Weisheit, wahre Natur des Geistes.


    :? Interessieren würde mich noch,wie es zu Stande kommt, dass die Gelug-Tradition auf das Speicherbewusstsein verzichtet.

    Die Gelug-Tradition ist ja die jüngste der Vajrayana-Traditionen, möglicherweise hängt es damit zusammen? Nur eine Vermutung. :shrug:

  • Ich kann dir keinen Screenshot erstellen, da das Zitat nicht von mir stammt, sorry. :shrug:


    Dass ich es ja nicht ablehne, sollte aus meinen meterlangen Beiträgen hervorgehen, denke ich. :grinsen:

  • Da könnten wir uns treffen. Vielleicht sind wir gar nicht so weit weg, benutzen einfach nur Worte, mit denen der andere nicht so viel anfangen kann. :)

    Oder wir sind total weit voneinander weg, aber dann weißt du wenigstens, weshalb ich weit weg von dir bin. :lol;

    Ich vermute, wir sind nicht weit auseinander, immerhin sind wir beide Menschen und es gibt noch so viele andere Lebewesen. :grinsen:


    Nein, im Ernst: Ich verstehe das weitgehend, was du da oben geschrieben hast. Nur manchmal benutzt du Begriffe oder setzt Dinge miteinander in Beziehung, dafür fehlen mir schlichtweg die Kenntnisse. Du hast mehr Bücher als ich, das ist ungerecht! Ich muss mich auf mein gespeichertes Wissen verlassen, und da kann es durchaus passieren, dass ich Lücken habe und auch mal was durcheinander bringe.


  • Theravada


    Sariputta, ein treuer Anhänger des Buddhas, erklärte einst

    -Bewusstsein-


    MN -9- Sammaditti-Sutta, Rechte Ansicht

    wie folgt;


    Was ist nun, Brüder, das Bewußtsein, was ist die Entwicklung des Bewußtseins, was ist die Auflösung des Bewußtseins, was ist das zur Auflösung des Bewußtseins führende Pfad?


    Sechs Arten des Bewußtseins, ihr Brüder, gibt es: Augbewußtsein, Ohrbewußtsein, Nasenbewußtsein, Zungenbewußtsein, Körperbewußtsein, Geistbewußtsein. Die Entwicklung der Gestaltungen bedingt die Entwicklung des Bewußtseins, die Auflösung der Gestaltungen bedingt die Auflösung des Bewußtseins.


    Das aber ist der edle achtfältige Weg, das zur Auflösung des Bewußtseins führende Vorgehen, nämlich: rechte Ansicht, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung.


    In Metta

    Mögen wir alle glücklich sein🙏

  • Da könnten wir uns treffen. Vielleicht sind wir gar nicht so weit weg, benutzen einfach nur Worte, mit denen der andere nicht so viel anfangen kann. :)

    Oder wir sind total weit voneinander weg, aber dann weißt du wenigstens, weshalb ich weit weg von dir bin. :lol;

    Ich vermute, wir sind nicht weit auseinander, immerhin sind wir beide Menschen und es gibt noch so viele andere Lebewesen. :grinsen:


    Nein, im Ernst: Ich verstehe das weitgehend, was du da oben geschrieben hast. Nur manchmal benutzt du Begriffe oder setzt Dinge miteinander in Beziehung, dafür fehlen mir schlichtweg die Kenntnisse. Du hast mehr Bücher als ich, das ist ungerecht! Ich muss mich auf mein gespeichertes Wissen verlassen, und da kann es durchaus passieren, dass ich Lücken habe und auch mal was durcheinander bringe.

    Das tut mir Leid, Schmu. Ich bemühe mich eigentlich sehr um Verständlichkeit und auch um Erklärung, wenn ich Dinge in Beziehung setze.

    Ich sehe, das funktioniert nicht gut. da muss ich mal genauer hingucken. Danke auf jeden Fall für die Rückmeldung. :)

  • m Vajrayana ist das 8. Bewusstsein das "allem zugrunde liegende Bewusstsein", Alaya. Das teilt sich noch mal in einen reinen Anteil (Das wäre die wahre Natur unseres Geistes) und einen unreinen Anteil, eben den Speicher.

    Der reine Anteil ist etwas, was völlig frei von Konzepten ist und was wir alle teilen.

    Garchen Rinpoche nutzt oft das Bild von einem Ozean, in dem lauter Eisblöcke schwimmen. Das Eis steht für unsere Wahrnehmung eines Selbst, voll mit Konzepten und ganz schön starr und hart. Wenn nun durch Übung das Eis schmilzt, wird es zum Ozean, es gibt die Dualität zwischen "Ich" und "die anderen" mehr, keine Konzepte, keine Vorstellungen.

    Das stimmt, aber man kann es nur als "Prozess" interpetieren, nichts als das "feste" Ding.

    So , wie ich es versuche zu verstehen, dass der Ozean wäre auch wie nichts mehr als die leere Metapher, mehr nichts.

    Oder, liebe @svea ?

    Wenn man über "allem zugrunde liegende Bewusstsein" spricht, wäre es doch nichts besser es als "immerwährendes grundlegende Ge-wahr-sein " zu reden, denn wir sind nur auf die verbale Mittel hier angewiesen. Ich meine es im Sinne vom Erkenntnis-Modus.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Unterbewusstsein


    5families.pdf


    8 consciousnesses und 5 Buddha-familie


    Zitat

    Kapitel 2

    Die acht Bewusstseine

    Es gibt verschiedene Ansätze zur Verwirklichung der fünf Dhyana-Buddhas. Ein Ansatz ist, dass sie durch Reinigung und Beseitigung der und Beseitigung der fünf störenden Emotionen. Wenn diese fünf störenden Emotionen beseitigt sind, scheinen die fünf Weisheiten hervor und die fünf Dhyana-Buddhas werden real. Ein anderer Ansatz lehrt, dass sie durch Läuterung der acht Bewusstseine verwirklicht werden können. Dieser Ansatz wird jetzt diskutiert.

    Unser Geist erzeugt ständig Verwirrung und Zweifel, und so ist es nicht möglich, die wahre Wirkung des Geistes wirklich zu verstehen. Da wir nicht verstehen, was der Geist ist, gab der Buddha Unterweisungen über den Geist, über die sechs oder acht Bewusstseine. Indem wir die Lehre über den Geist studieren, wie sie vom Buddha gelehrt wurde, lernen wir zu schätzen, was fühlende Wesen wirklich sind.


    Wenn wir etwas über den Geist hören, nehmen wir fälschlicherweise an, dass er eine feste, stabile und unabhängige Einheit ist. Deshalb erkannte der Buddha, wie wichtig es ist, die verschiedenen Arten von Bewusstsein zu erklären.

    Das erste Bewusstsein ist das visuelle Bewusstsein. Das Sinnesorgan Auge nimmt Aussehen, Formen, Farben wahr. Es ist das Sehbewusstsein des Geistes, das diese Dinge unterscheidet.

    Sinnesorgane wie das Auge oder das Ohr differenzieren oder unterscheiden nicht zwischen Aussehen oder Tönen. Die Sinnesorgane sind nur Tore für die Wahrnehmung. Die Wahrnehmung eines Objekts, aber ist ein geistiger Prozess.

    Das zweite ist das Hörbewusstsein, das bezieht sich auf das Ohr-Organ und differenziert Geräusche.

    Das dritte Geruchsbewusstsein bezieht sich auf das Nasenorgan und differenziert Gerüche.

    Das vierte Bewusstsein ist das Geschmacksbewusstsein. Wenn man etwas schmeckt, ist es nicht die Zunge, die einen Geschmack unterscheidet, sondern das Geschmacksbewusstsein.

    Das fünfte Bewusstsein bezieht sich auf die Tastorganen des Körpers und differenziert wahrgenommene Berührungen.


    Es gibt fünf Tore oder Türen von Sinnesorganen: Augen, Ohren, Nase, Zunge und Körper. Die Wahrnehmung findet nicht in den Organen statt, sondern im Geist. Die fünf Sinnesorgane mit den jeweiligen Bewusstseinen werden als "äußerlich" bezeichnet und können leicht verstanden werden, weil sie gesehen, gefühlt und beschrieben werden können. Das sechste Bewusstsein, das sogenannte Geist-Bewusstsein, ist "innerlich" und bezieht sich auf die individuelle Erfahrung von Glück, Leid, Aufregung und Frustration. Manche Menschen denken, dass alle mentalen Ereignisse - alle Gedanken, Erinnerungen und Zukunftserwartungen - im Gehirn stattfinden. Das Gehirn ist daran beteiligt, aber in Wahrheit findet das Erinnern an die Vergangenheit, das Nachdenken über die Gegenwart und das Planen der Zukunft mit all seinen Emotionen von Glück, Traurigkeit und Frustration im sechsten Geist-Bewusstsein statt.


    Jedes Bewusstsein hat seine eigene Funktion. Zum Beispiel nimmt das Sehbewusstsein ein Bild eines Objekts wahr, das Hörbewusstsein nimmt einen Ton wahr und so weiter. Da jedes Sinnesorgan und jedes entsprechende Bewusstsein eine andere Funktion hat, sind sie nicht eins, sondern deutlich unterschiedliche Bewusstseine. Der Buddha erklärte, dass die fünf Sinnesorgane und ihre Bewusstseine "ohne Gedanken" sind, was bedeutet, dass sie keine Unterscheidungen treffen und keine Urteile über die Wahrnehmung fällen. Das Augenbewusstsein sieht nur eine visuelle Form, die Nase riecht nur, ohne die Fähigkeit, z.B. zwischen zwei Gerüchen zu unterscheiden. Es ist das geistige Bewusstsein, das unterscheidet und denkt, und deshalb sagt man, dass das geistige Bewusstsein "mit Gedanken" ist.


    Um die nächsten beiden Bewusstseine zu verstehen, müssen wir sie gründlich kontemplieren, um zu wissen, was sie sind und wie sie funktionieren. Das siebte Bewusstsein ist bekannt als "der leidende Geist" oder "der Klesha-Geist". Ob man wach ist oder schläft, ob man glücklich oder traurig ist, der negative Geist klammert sich an das Gefühl eines existierenden "Ichs", eines Selbst, und man ist sehr an dieses Gefühl gebunden, unabhängig davon, welchen Erfahrungen man begegnet oder welche Tageszeit es ist. Dieses geplagte Bewusstsein ist wie eine Brücke zwischen dem sechsten und dem achten Bewusstsein. Es erlebt das Material, das aus dem achten Bewusstsein kommt, und nimmt an, dass es ein wirkliches Selbst ist.

    Das achte Bewusstsein wird "das Grundbewusstsein" oder "das Alaya-Bewusstsein" genannt. Es ist die Grundlage oder das " Speichergebäude" aller anderen Bewusstseine, aus dem die von den Bewusstseinen eingeflößten Gewohnheiten wieder auftauchen, wenn die Situation und die Umstände angemessen sind.


    Das achte Bewusstsein, das Alaya, wird in zwei Typen eingeteilt, wobei die Einteilung seine Fähigkeit beschreibt: (a) alles zu wissen, was im Moment geschieht, und(b) alle Gewohnheitsmuster zu speichern oder aufzuzeichnen, die sich durch geistige und körperliche Aktivitäten angesammelt haben. Zählt man die beiden Arten von Alaya, kann man sagen, es gibt neun Bewusstseine.


    Schließlich gibt es das achte Bewusstsein, das im Englischen als Grund- oder Fundament-Bewusstsein oder (im Sanskrit) als "alaya"-Bewusstsein bezeichnet wird. Dieses Bewusstsein wird so genannt, weil es die Grundlage ist, aus der alle anderen Bewusstseine hervorgehen. Eine Funktion des achten Bewusstseins ist es, alle verdeckten Eindrücke zu speichern, die vom sechsten Bewusstsein erzeugt werden. Diese latenten Eindrücke werden im Tibetischen Chagpa genannt, und wenn wir gute und nützliche Handlungen tun, speichern wir karmisch positive Eindrücke, die später zurückkommen und positive Eindrücke erzeugen. Wenn wir negative Handlungen wie Töten und Stehlen begehen, erzeugen wir negative Eindrücke, und diese Eindrücke führen dazu, dass wir später auch in anderen Lebenszeiten zum Töten und Stehlen neigen. Aus diesem Grund wird das Alaya-Bewusstsein auch das "Speicher"-Bewusstsein genannt, weil es all diese Eindrücke speichert.


    Das achte Bewusstsein hat zwei verschiedene Funktionen, wobei die eine Funktion darin besteht, (a) alles zu wissen, was im Moment im Bewusstsein stattfindet, und (b) alle gewohnheitsmäßigen Muster zu speichern oder aufzuzeichnen, die sich durch unsere geistigen und körperlichen Aktivitäten angesammelt haben. Wenn wir diese beiden unterschiedlichen Funktionen des achten Bewusstseins zählen, könnten wir sagen, dass es neun Bewusstseine gibt.


    Ein kurzes Beispiel: Wenn wir träumen, empfangen unsere fünf sensorischen Bewusstseine keine Informationen, aber wir empfangen die Daten vom achten Bewusstsein und sehen, hören und schmecken Dinge, die so lebendig sind, dass wir während des Traums glauben, es handele sich um tatsächliche Tageserlebnisse. Was sich der Verstand in diesem Traum ausdenkt, lässt uns Glück und Leid, Hochgefühl und Angst empfinden, und doch ist das alles eine Illusion, die sich ein Teil unseres Geistes ausgedacht hat.


    Es ist wesentlich einfacher gewesen den Text zu übersetzen, als diesem Wust von Meinungen zu folgen oder gar darauf zu antworten. Dieser Text entspricht sehr genau all dem, was ich über das Bewusstsein hier geschrieben habe. Ein echt klarer Text. Ist eben einer der meinem Denken, fühlen, handeln und erlebendes Erfahren nicht widerspricht.

    @svea Was für ein geniales Buch.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Kein Problem, liebe @svea . :)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    Wenn nun durch Übung das Eis schmilzt, wird es zum Ozean

    @svea , entschuldige, aber der Ozean wäre dann auch nur nichts mehr als die "blose" Bennenung, was nichts "auffindbar"( am Ende"") er-schein-t?... Ansonten wir würden so wie das bedingte Entstehen und die Leere umgehen...

    Es gibt doch kein "Ozean", lol...(:

    LG._()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich hab nun nicht den ganzen thread gelesen. Vielleicht bin ich mittlerweile offtopic. 😉


    Das Unterbewusstsein wird von den Kilesa gebildet.


    Das Bewusstsein muss diese beherrschen nicht umgekehrt, darum geht es ja im Buddhismus.

  • Ich hab nun nicht den ganzen thread gelesen. Vielleicht bin ich mittlerweile offtopic. 😉


    Das Unterbewusstsein wird von den Kilesa gebildet.


    Das Bewusstsein muss diese beherrschen nicht umgekehrt, darum geht es ja im Buddhismus.

    Unterbewusstsein


    Um die nächsten beiden Bewusstseine zu verstehen, müssen wir sie gründlich kontemplieren, um zu wissen, was sie sind und wie sie funktionieren. Das siebte Bewusstsein ist bekannt als "der leidende Geist" oder "der Klesha-Geist". Ob man wach ist oder schläft, ob man glücklich oder traurig ist, der negative Geist klammert sich an das Gefühl eines existierenden "Ichs", eines Selbst, und man ist sehr an dieses Gefühl gebunden, unabhängig davon, welchen Erfahrungen man begegnet oder welche Tageszeit es ist. Dieses geplagte Bewusstsein ist wie eine Brücke zwischen dem sechsten und dem achten Bewusstsein. Es erlebt das Material, das aus dem achten Bewusstsein kommt, und nimmt an, dass es ein wirkliches Selbst ist.

    Das achte Bewusstsein wird "das Grundbewusstsein" oder "das Alaya-Bewusstsein" genannt. Es ist die Grundlage oder das " Speichergebäude" aller anderen Bewusstseine, aus dem die von den Bewusstseinen eingeflößten Gewohnheiten wieder auftauchen, wenn die Situation und die Umstände angemessen sind.

  • Noreply:


    Ich kann damit nichts anfangen. Acht Bewusstseine ?

    Mir genügen zwei, das Bewusstsein und das Unterbewusstsein. Von mir aus darf jeder was weiss ich unterteilen, aber was soll das nützen ?


    Die Tibeter hatten immer schon die Tendenz alles aufzublähen und zu komplizieren, für mich ist das nichts. Ich versuche immer einfach zubleiben.


    Hauptsache das Bewusstsein bleibt Herr im Haus und nicht die kilesa. 😉