Unterbewusstsein

  • Noreply:


    Ich kann damit nichts anfangen. Acht Bewusstseine ?

    Mir genügen zwei, das Bewusstsein und das Unterbewusstsein. Von mir aus darf jeder was weiss ich unterteilen, aber was soll das nützen ?


    Die Tibeter hatten immer schon die Tendenz alles aufzublähen und zu komplizieren, für mich ist das nichts. Ich versuche immer einfach zubleiben.


    Hauptsache das Bewusstsein bleibt Herr im Haus und nicht die kilesa. 😉

    Offensichtlich bist du es der hier was aufbläht, noch einfacher geht es doch nicht. Aber was solls ist mir sowieso egal.

  • »Was da, o Bruder, an Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein besteht, diese Dinge sind verbunden, nicht unverbunden, und nicht kann man diese Dinge einzeln voneinander trennen und ihre Verschiedenheit zeigen. Denn was man, o Bruder, fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, dessen ist man sich bewußt.« (M.43).


    Was in der Psychologie als Bewusstsein und Unterbewusstsein unterschieden wird hat Fachspezifische Gründe. Es wurde ja bereits Freuds Abwehrmechanismus der Verdrängung erwähnt. Da werden Schranken aufgezeigt, die dem Bewusstsein aufgrund von Erfahrungen vorgelagert sind, die verhindern sollen, dass schmerzhafte Erfahrungen ins Bewusstsein treten können. In der Therapie klassischer Art geht es genau um diese Schranken. Das kann bei traumatischen Erlebnissen natürlich immer wieder möglich sein, dass Menschen Erlebnisse verdrängen. Unterbewusstsein ist ein Begriff für einen "Keller" in der Seele, in der die Dämonen lagern.

    Gewisse Ähnlichkeiten finden sich schon bei den Bewusstseinsarten des Buddhismus.

    Generell gilt aber, dass die meisten körperlichen Vorgänge, Gefühle und Wahrnehmungen nicht bewusst sind, sondern einfach ablaufen, damit wir effektiv überleben. Hier spricht man von "unbewusst" - diese Prozesse nehmen wir überhaupt nicht oder nur eingeschränkt wahr. Sie lassen sich auch nicht bewusst steuern - Das Unterbewusste hingegen kommt aus erfahrenen, also bewussten Erlebnissen, die aus der Erinnerung verdrängt werden, weil sie zu belastend sind. Das ist so eine Art Gefühls-Friedhof.

    :zen:



  • aus Majjhima Nikāya 49

    "'Bewußtsein, das nicht irgendetwas zuweist [6]" Bewusstsein sein im Buddhismus geht auch ohne Unterbewusstsein (:

    „Denket gründlich nach über das Bewusstsein, ihr Mönche, und betrachtet der Wirklichkeit gemäß die Vergänglichkeit des Bewusstsein! Wenn ein Mönch über das Bewusstsein gründlich nachdenkt und die Vergänglichkeit des Bewusstsein der Wirklichkeit gemäß betrachtet, dann wendet er sich von dem Bewusstsein ab. Durch Versiegen des Ergötzens kommt es zum Versiegen der Leidenschaft; durch Versiegen der Leidenschaft kommt es zum Versiegen des Ergötzens. Aufgrund der Versiegung von Ergötzen und Leidenschaft spricht man von einem befreiten, einem völlig freiten Geist.“ aus SN 22.52

    Einmal editiert, zuletzt von cinnamon () aus folgendem Grund: grammatikfehler

  • Generell gilt aber, dass die meisten körperlichen Vorgänge, Gefühle und Wahrnehmungen nicht bewusst sind, sondern einfach ablaufen, damit wir effektiv überleben. Hier spricht man von "unbewusst" - diese Prozesse nehmen wir überhaupt nicht oder nur eingeschränkt wahr.

    Im Satipatthana geht es ja darum über dieses Unbewusste bewusst zu sein:


    Zitat

    Außerdem, ihr Mönche, wenn der Mönch geht, weiß er: 'Ich gehe', wenn er steht, weiß er: 'Ich stehe', wenn er sitzt, weiß er: 'Ich sitze', wenn er liegt, weiß er: 'Ich liege.' Was er auch immer mit dem Körper unternimmt, das weiß er.

    ....

    Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Gefühlen, die Gefühle betrachtend? Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein angenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein angenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein nicht mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein nicht mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein nicht mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein nicht mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein nicht mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein nicht mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfinde ich.'D.22.


    Was nun die Werbung betrifft, die ist ja darauf angelegt angenehme Gefühle hervorzurufen und wenn man über die Gefühle bewusst ist fällt man nicht darauf herein. Dann weiß man eben: 'Durch diese Bilder und Klänge entsteht ein mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl.


    Zitat

    'Ein Gefühl ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt.'


    Weil wir an angenehmen Gefühlen hängen nehmen wir die Dinge an die sie entstehen lassen und davon lebt die Industrie von Produktion, Konsum und Werbung.

  • Dieser letzte Teil von mukti s Zitat ist interessant:


    Zitat

    'Ein Gefühl ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt.'


    Achtsamkeit ist ein Modewort geworden. Selbst die Werbung greift es schon auf. Wir können Düfte kaufen, die uns "achtsamer machen", wir können Tee trinken, der uns "achtsamer macht" usw.

    Achtsamkeit ist ein wichtiger Begriff in der Buddhalehre. Unser Leben, unsere Gesellschaft ist dem entgegengerichtet. Die Reizüberflutung ist sehr groß geworden, das fördert Unachtsamkeit, Zerstreutheit.


    Aber zurück zu: "aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient" – das scheint mir beachtenswert. Ich sehe darin einen Hinweis, Achtsamkeit nicht falsch zu verstehen. Es ist einfach Wachheit / bei der Sache sein / Aufmerksamkeit – aber nicht mehr. Mir scheint hier gesagt zu werden: "Seid achtsam, aber übertreibt es nicht, verzerrt es nicht. Packt nicht da nun wieder alle möglichen Vorstellungen hinein."


  • Ich befasse mich mittlerweile meistens mit sozialen Themen


    ...wenn es um die Gesellschaft geht


    Auch hier gibts schnell ein Dead End wo man erfährt:


    Es war alles nur ein Traum, die eigenen Sehnsüchte und Hoffnungen werden irgendwo kalkuliert.


    Man kann wenigstens zum Allgemeinwohl möglichst nah an Lehren wie dem Buddhismus arbeiten



    Zum besseren Verständnis: Unterbewusstsein oder Skhandas oder die 8 Formen des Bewusstseins (die mir neu sind)


    sind teilweise auch nur Wörter


    Go and Love Yourself_()_:like:

    Der Weg des Bogens, wer hält den Bogen?:dao:

    Einmal editiert, zuletzt von Donner ()

  • Nur Worte, Sätze, Beiträge bleiben genau das, nur Worte.

    Nicht nur teilweise, sondern wirklich nur Worte.

    Zitat

    Es war alles nur ein Traum, die eigenen Sehnsüchte und Hoffnungen werden irgendwo kalkuliert.

    Man kann wenigstens zum Allgemeinwohl möglichst nah an Lehren wie dem Buddhismus arbeiten.

    Nur dadurch werden Worte zu Taten ohne Worte. Und die Taten werden zu Erfahrungen ohne Worte.

    Und Erfahrungen werden zu Worten, wenn DU sie hier aufzeigst.

    Herzlich willkommen!

    Danke!

    liebe Grüße von Helmut

    Ellviral