Was ist das sogenannte "9te Jhana"?
Ist es ein Zustand oder eine Einsicht? Wenn es ein Zustand ist, was für ein Zustand ist es dann: nirodha samāpatti oder saññā-vedayita-nirodha oder ist beides dasselbe?
(Gestaltungen des Lebens)
23. "Freund, sind Gestaltungen des Lebens [9] zu fühlende Dinge oder sind Gestaltungen des Lebens eine Sache, und zu fühlende Dinge eine andere?"
"Gestaltungen des Lebens, Freund, sind nicht zu fühlende Dinge. Wenn Gestaltungen des Lebens zu fühlende Dinge wären, dann würde man einen Bhikkhu, der in das Erlöschen von Wahrnehmung und Gefühl eintritt, nicht mehr daraus auftauchen sehen. Weil Gestaltungen des Lebens eine Sache, und zu fühlende Dinge eine andere Sache sind, kann man einen Bhikkhu, der in das Erlöschen von Wahrnehmung und Gefühl eintritt, wieder daraus auftauchen sehen."
24. "Freund, wievieler Zustände muß dieser Körper beraubt sein, damit er aufgegeben, zurückgelassen, liegengelassen wird, willenlos wie ein Stück Holz [10]?"
"Freund, wenn dieser Körper dreier Zustände beraubt ist - Lebenskraft, Hitze und Bewußtsein - dann wird er aufgegeben, zurückgelassen, liegengelassen, willenlos wie ein Stück Holz."
25. "Freund, was ist der Unterschied zwischen einem, der tot ist, dessen Zeit abgelaufen ist, und einem Bhikkhu, der in das Erlöschen von Wahrnehmung und Gefühl eingetreten ist?"
"Freund, im Falle von einem, der tot ist, dessen Zeit abgelaufen ist, haben die körperlichen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, haben die sprachlichen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, haben die geistigen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, seine Lebenskraft ist erschöpft, seine Hitze hat sich verflüchtigt, und seine Sinnesfähigkeiten sind vollständig zerfallen. Im Falle von einem Bhikkhu, der in das Erlöschen von Wahrnehmung und Gefühl [saññāvedayitanirodhaṃ] eingetreten ist, haben die körperlichen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, haben die sprachlichen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, haben die geistigen Gestaltungen [11] aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, aber seine Lebenskraft ist nicht erschöpft, seine Hitze hat sich nicht verflüchtigt, und seine Sinnesfähigkeiten sind gereinigt. Dies ist der Unterschied zwischen einem, der tot ist, dessen Zeit abgelaufen ist, und einem Bhikkhu, der in das Erlöschen von Wahrnehmung und Gefühl eingetreten ist."
2. Dutiya Vagga - Der zweite Abschnitt.
S.14.11. Die sieben - 1. Sattadhātu Sutta
In diesem Sutta werden die verschiedenen Stufen der abstrakten Versenkung (arūpajjhāna) als "Elemente" besprochen. Vgl. oben Einl. zu Sutta 1. Es sind das der Reihe nach ābhā, subha, ākāsānañcāyatana, viññānānañcāyatana, ākimcaññāyatana, nevasaññānāsaññāyatana, saññāvedayitanirodha. In der Regel werden nur die fünf letzten genannt. So im Mahāparinibbana-Sutta 6.8 (= Dīgha II.156), wo berichtet wird, wie der Buddha bei seinem Ende von der vierten Jhāna-Stufe aus zum ākāsānañcāyatana und so fort bis zum saññāvedayitanirodha emporsteigt. Offenbar sind ābhādhātu und subhadhātu vorbereitende Meditationen. Dies findet Bestätigung im Kommentar (II.170.4 ff.), der darin Namen zweier Kasina-Übungen, d. h. zur Herbeiführung der mystischen Versenkung dienender Übungen und der durch sie herbeigeführten Versenkungszustände selbst erkennt. Über diese Kasina-Übungen s. jetzt Nyanatiloka, Zeitschrift f. Buddhismus V. 1923, S. 135.
Der Begriff "Erreichung", samāpatti, der in 11 bis 14 unseres Sutta gebraucht wird, bezeichnet die verschiedenen Arten und Stufen der meditativen Versenkung, die von dem Übenden "erreicht" werden. Der gleiche Ausdruck für eine erzielte meditative Vollkommenheit wird auch in der Form samāprāpti in den Yogasūtrāni des Patañjali gebraucht (I. 41 ff.). Vgl. H. Beckh, Buddhismus II. 49.
1. Ort der Begebenheit: Sāvatthī.
2. Sieben sind, ihr Bhikkhus, diese Elemente. Welche sieben? Das Element Lichtglanz, das Element Schönes, das Element Sphäre der Raumunendlichkeit, das Element Sphäre der Bewußtseinsunendlichkeit, das Element Sphäre der Nichtsheit, das Element Sphäre, wo es weder Vorstellung noch Nichtvorstellung gibt, das Element Aufhebung von Vorstellung und Empfindung. Dies also, ihr Bhikkhus, sind die sieben Elemente.''
3. Auf dieses Wort hin sprach ein Bhikkhu zu dem Erhabenen also: "Dieses Element Lichtglanz aber, Herr, und dieses Element Schönes, und dieses Element Sphäre der Raumunendlichkeit, und dieses Element Sphäre der Bewußtseinsunendlichkeit, und dieses Element Sphäre der Nichtsheit, und dieses Element Sphäre, wo es weder Vorstellung noch Nichtvorstellung gibt, und dieses Element Aufhebung von Vorstellung und Empfindung diese Elemente nun, Herr, infolge wessen kommen sie zum Vorschein?"
4. "Das, was das Element Lichtglanz ist, o Bhikkhu, dieses Element kommt infolge der Dunkelheit zum Vorschein. [17]
5. Das, was das Element Schönes ist, o Bhikkhu, dieses Element kommt infolge des Unschönen zum Vorschein.
6. Das, was das Element Sphäre der Raumunendlichkeit ist, o Bhikkhu, dieses Element kommt infolge der Form [18] zum Vorschein.
7. Das, was das Element Sphäre der Bewußtseinsunendlichkeit ist, o Bhikkhu, dieses Element kommt infolge der Sphäre der Raumunendlichkeit zum Vorschein.
8. Das, was das Element Sphäre der Nichtsheit ist, o Bhikkhu, dieses Element kommt infolge der Sphäre der Bewußtseinsunendlichkeit zum Vorschein.
9. Das, was das Element Sphäre, wo es weder Vorstellung noch Nichtvorstellung gibt, ist, o Bhikkhu, dieses Element kommt infolge der Sphäre der Nichtsheit zum Vorschein.
10. Das, was das Element Aufhebung von Vorstellung und Empfindung ist, o Bhikkhu, dieses Element kommt infolge der Aufhebung [19] zum Vorschein."
11. "Was aber da, Herr, das Element Lichtglanz ist, und was das Element Schönes ist, und was das Element Sphäre der Raumunendlichkeit ist, und was das Element Sphäre der Bewußtseinsunendlichkeit ist, und was das Element Sphäre der Nichtsheit ist, und was das Element Sphäre, wo es weder Vorstellung noch Nichtvorstellung gibt, ist, und was das Element Aufhebung von Vorstellung und Empfindung ist: diese Elemente also, Herr, als was für eine Erreichung können sie erlangt werden?"
(Pali: kathamsamāpatti ist als Compos. zu verstehen (Antwort: saññā-, samkhārāvasesa-, nirodhasamāpatti). Der Komm. (II.171.3) erklärt es mit kīdisā samāpatti nāma hutvā pattabbā.
12. "Das, was das Element Lichtglanz ist, o Bhikkhu, und das, was das Element Schönes ist, und das, was das Element Raumunendlichkeit ist, und das, was das Element Bewußtseinsunendlichkeit ist, und das, was das Element Nichtsheit ist: diese Elemente können als Erreichung der (meditativen) Vorstellung erlangt werden.
(Über die meditativen "Wahrnehmungen" oder "Vorstellungen" handelt Anguttara, X.60.)
13. Das, was das Element Sphäre, wo es weder Vorstellung noch Nichtvorstellung gibt, ist, o Bhikkhu: dieses Element kann als 'Erreichung des letzten Restes der Gestaltungen' erlangt werden.
14. Das, was das Element Aufhebung von Vorstellung und Empfindung ist, o Bhikkhu: dieses Element kann als 'Erreichung der Aufhebung' erlangt werden."