Unterschied Kontemplation / Vipassana

  • Ich wollte kein neues Thema eröffnen, daher schiebe ich ihn hier mit zwischen.


    [modmoved]

    Ich habe ein eigenes Thema draus gemacht weil es eine andere Frage ist.[/modmoved]


    Was ist denn der Unterschied zwischen Kontemplation und Vipassana- Praxis ? Oder ist es dasselbe ?

    Ich habe schon einmal nach dem Wort Kontemplation nachgeforscht, aber keine guten Erklärungen gefunden.

    In einem Artikel stand, dass es dasselbe sei wie Meditation. Das kann aber wohl nicht sein. Ist es dasselbe wie

    Einsichts - Meditation ? Wer von euch weiß es ? :)

    Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Sehr gut Void, gefällt mir auch besser. :hug:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Versuch mal aus meiner Sicht...💫


    Kontemplation ist ein konzentriertes Betrachten, ‚nachsinnen‘ auf

    Etwas um Klarheit oder erst einmal mehr Durchblick zu erlangen.

    In mir.


    Vipassana ist der Raum, Rahmen in dem es zuhause oder in einer Sangha/Gemeinschaft dann stattfindet.


    So bringt Ruhe ein wenig Einsicht und Einsicht ein wenig Ruhe sagt Ayya.


    Ruhe um die Klarheit der Dinge auch zu erkennen.


    Der Dinge wie sie sind.


    Ein Etwas mit den Sinnen zu erkennen kann zb ein angenehmes

    oder ein unangenehmes Gefühl sein.

    Übler Geruch, Geschmack, Berührung oder negative aber auch positive ( zu positive) Gedanken.

    (in der Terminologie des Buddhismus gibt es sechs Sinne/ Denken)


    Denn so sind es ja nicht die Dinge wie zb Spinat oder eine Spinne. Eis oder Torte von denen ein unangenehmes / angenehmes Gefühl ausgehen kann, sondern wir, Ich und Du sind es,

    die diese Dinge wie zb Spinat oder Spinnen unangenehm/ angenehm machen.....empfinden.


    Aravind praktiziert wohl ausschließlich Vipassana und kann Dir evtl.aus seiner Sicht dazu berichten


    In Metta🙏

    • Offizieller Beitrag

    Das Wort "Meditation" kam.ja erstmal aus dem christlichen Bereich. Dort unterschied man die "Geistlichen Übungen" in solche der gegenstandslosen Anschauung, was man dann "meditatio" nannte und solche wo man

    über was nachdenkt (z.B über Gott, die Sterblichkeit) - diese nannte man "contemplatio".


    Im Buddhismus steht natürlich die Meditation im Vordergrund aber in buddhistischen Texten kommen durchaus Passagen vor, wo man bestimmte Themen weise erwägen soll. Dies kommt dann der christlichen "contemplatio" nahe.

  • Kontemplation ist eine Praxis, die üblicherweise aus dem christlichen Kontext kommt. Auf wikipedia gibt es einen sehr ausführlich Artikel dazu. Es ist eine Art Introspektion, wird aber auch mit Texten und anderen Gegenständen der Betrachtung ausgeführt.


    Zitat

    Kontemplation – Wikipedia

    Im Buddhismus wird die Kontemplation mit dem Pali-Wort jhāna bezeichnet, das dem Ausdruck dhyāna im Sanskrit entspricht. Nach der buddhistischen Tradition wird jhāna in eine Reihe von aufeinanderfolgenden Stufen unterteilt. Es handelt sich um eine Praktik, die durch ausschließliche Konzentration auf einen einzigen Gegenstand, das jeweilige Objekt der Betrachtung, gekennzeichnet ist. Sie gilt als Voraussetzung für die Einsicht in die wahre Natur der Phänomene. Jede Sinnesaktivität ist eingestellt; der Weg führt vom Bereich der Formen – materielle Objekte oder daraus abgeleitete Vorstellungen – zum Formlosen. Zu den Betrachtungsobjekten zählen Vergänglichkeit, Leiden, Unpersönlichkeit und Leerheit. Allerdings führt die Kontemplation nach buddhistischem Verständnis nicht zum eigentlichen Ziel aller Bemühungen, dem „Erwachen“, sondern bereitet nur darauf vor. Die Zustände, die dabei erreicht werden, sind vergänglich. Sie haben keinen endgültigen Charakter und sind daher von begrenztem Wert oder sogar fragwürdig.[170] Wegen der christlichen, insbesondere theistischen Konnotationen des Ausdrucks „Kontemplation“ wird in der Buddhismusforschung teils die Auffassung vertreten, dieses Wort sei als Bezeichnung für die buddhistische Praktik unpassend. Daher solle man jhāna lieber unübersetzt lassen.[171]



    Das entspricht in etwa dem Teil des achtfachen Pfades, samma-samadhi

    8. Rechte Sammlung

    bei dem link werden auch die entsprechenden Palitexte genannt.


    Als weitere Praxis gilt dann samatha-vipassana, d.h. die satipatthana Übung wird Betrachtungen ergänzt, die sich auf bestimmte Erkenntnisse bzw. Einsichten konzentrieren:

    samatha_vipassana

    vipassanā


    Der für mich wesentliche Unterschied zwischen Kontemplation und vipassana scheint mir darin zu liegen, dass mit der Kontemplation Konzepte ausgetauscht werden, d.h. Weltanschauungen oder Ansichten werden verändert, so dass sie eine vermeintlich heilende Wirkung haben können, während in der buddhistischen Praxis es um die Erkenntnis der Bedingtheit jeglicher Ansicht und Anschauung geht.

    :zen:

  • so dass sie eine vermeintlich heilende Wirkung haben können, während in der buddhistischen Praxis es um die Erkenntnis der Bedingtheit jeglicher Ansicht und Anschauung geht

    Diese Bedingtheit hat bestimmt enorme heilende Wirkung, wenn man sie es durchblickt, und zwar im allem.

    Ich meine diese Erfahrung als das innere un-mittel-bare Erlebnis.

    Das könnte wirklich transformieren, kein Vergleich zur theistischen Kontemplationen. Wenn dort man zuerst nur auf den blinden Glauben sich verlässt.

    Keine Verallgemeinerungen. Aber die Vertiefung passt nichts in diesen Thread.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das Wort "Meditation" kam.ja erstmal aus dem christlichen Bereich. Dort unterschied man die "Geistlichen Übungen" in solche der gegenstandslosen Anschauung, was man dann "meditatio" nannte und solche wo man

    über was nachdenkt (z.B über Gott, die Sterblichkeit) - diese nannte man "contemplatio".


    Im Buddhismus steht natürlich die Meditation im Vordergrund aber in buddhistischen Texten kommen durchaus Passagen vor, wo man bestimmte Themen weise erwägen soll. Dies kommt dann der christlichen "contemplatio" nahe.

    Diese Erklärung gefällt mir, sie ist relativ einfach zu verstehen. :) Ja, warum müssen denn manche Buddhisten christliche Begriffe verwenden, für die es auch buddh. gibt ? Das wäre nicht so verwirrend. Meditation heißt Jhana oder Dyhana, oder ? Contemplation wäre ..... sati, Achtsamkeit ? Wenn man hier im deutschsprachigen Raum wirkt, könnte man es ja auch nachdenken nennen. Wäre auch weniger verwirrend. :grinsen:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Kontemplation ist ein konzentriertes Betrachten, ‚nachsinnen‘ auf

    Etwas um Klarheit oder erst einmal mehr Durchblick zu erlangen.

    In mir.

    Es erinnert mich an Sati , an Achtsamkeit.

    Vipassana ist der Raum, Rahmen in dem es zuhause oder in einer Sangha/Gemeinschaft dann stattfindet.

    Der Raum ? Einfacher wäre zu verstehen, wenn es dasselbe meint. Vipassana = Einsichten oder Achtsamkeit, aber ist ja nicht dasselbe . :? Achtsamkeit muss ja nicht zu Einsichten führen oder ?

    So bringt Ruhe ein wenig Einsicht und Einsicht ein wenig Ruhe sagt Ayya.

    Ja. Das verstehe ich. Es ist wahr.

    Ruhe um die Klarheit der Dinge auch zu erkennen.

    Ja.

    Der Dinge wie sie sind.

    Ja. :om::)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Was ist denn der Unterschied zwischen Kontemplation und Vipassana- Praxis ? Oder ist es dasselbe ?

    Ich habe schon einmal nach dem Wort Kontemplation nachgeforscht, aber keine guten Erklärungen gefunden.

    Aus meiner Sicht ist Kontemplation gleichbedeutend mit "analytischer Meditation".

    Vipassana Praxis und analytische Meditation schließen sich nicht aus. Im Gegenteil.

  • Es ist eine Art Introspektion, wird aber auch mit Texten und anderen Gegenständen der Betrachtung ausgeführt.

    Nach innen gerichtete Beobachtung heißt das also. Ist es nicht dennoch auch Vipassana ? Oder welches Wort wird im Buddh. verwendet für erforschen :?::!:Das wäre hier die wichtigste Frage.

    Zitat

    Kontemplation – Wikipedia

    Im Buddhismus wird die Kontemplation mit dem Pali-Wort jhāna bezeichnet, das dem Ausdruck dhyāna im Sanskrit entspricht. Nach der buddhistischen Tradition wird jhāna in eine Reihe von aufeinanderfolgenden Stufen unterteilt. Es handelt sich um eine Praktik, die durch ausschließliche Konzentration auf einen einzigen Gegenstand, das jeweilige Objekt der Betrachtung, gekennzeichnet ist.

    Auch aus Wiki:

    " Der Begriff lautet im Buddhismus Jhana, wo er verschiedene Zustände bezeichnet, die durch ein Sammeln der Achtsamkeit (Pali: Sati; Sanskrit: smṛti स्मृति) erlangt werden können. In dieser Hinsicht werden die acht Jhanas wie unten angeführt weit verbreitet als Stufen der Konzentration angesehen, während welcher bestimmte geistige Fähigkeiten (wie z. B. die Tätigkeit der sechs Si (..) "


    Jhana ist also gleich Sammeln der Achtsamkeit. Ich hörte mal, dass Jhana ( Pali ) und Dhyana ( Sanskrit ) und Tibetisch „bsam gtan“ - Meditation bedeutet. Samma- Samadhi ist Jhana ? Oh das wird jetzt wieder so kompliziert.

    Eigentlich wollte ich nur anmerken, dass ich das Wort Kontemplation in einigen Vorträgen von der Ehr. Ayya Khema gehört habe. Da sagte sie zu den Anfängern im Meditieren, öfter, sie sollen mal über dieses und jenes mal kontemplieren. Daher denke ich, kann es nicht Jhana meinen ( Meditation ), da sie es oft zu SchülerInnen meinte, welche noch nicht in Jhana gelangen konnten. Daher wundert es mich, das damit die Jhanas gemeint sein sollen. Oder auch nur die rechte Sammlung. Es sei denn man könnte Kontemplation als anfängliche Sammlung bezeichnen.

    Das war jetzt aber echt verwirrend. Nur mit anfänglicher Sammlung ist Einsicht bekommen möglich ? Nein oder ? Vipassana heißt doch Einsichten kriegen, oder ist Vipassana halt auch, wenn man es nur versucht. Durch das Nachsinnen, nachdenken, betrachten von Themen ?

    Noch verwirrender. So viele Fragen.. immer neue Fragen. Ich kann mir das alles schwer merken. Aber ich habe Hoffnung, dass ich mir manches noch werde merken können.

    Nachtrag :

    Leonie, ich glaube, ich gerate dem Ziel näher. Dank Dir, dank des Hinweises, dass es zwei Arten von Vipassana- Praxis gibt. Also die sattiphatana Übung, die oft als Vipassana Übung bezeichnet wird und samatha-vipassana Übung. :rainbow::taenzerin: Das bringt mehr Klarheit in dieses Problem, was ich hatte. Es gibt also diese beiden Begriffe und sie meinen was Unterschiedliches. Satiphattana wäre " Grundlagen der Achtsamkeit " :

    " Bevor wir mit der Darlegung dieser Methode der Geistesschulung beginnen, sollen einige allgemeine Informationen gegeben werden: zunächst über das Pāli-Wort Satipatthāna, unter dem diese Methode in den buddhistischen Ländern des Ostens bekannt ist und das nun auch manchen im Westen vertraut geworden ist als der Titel jener Lehrrede des Buddha, die der Grundtext dieser Methode ist.

    Satipatthāna ist ein Lehrbegriff in der Pāli-Sprache, in der die älteste Fassung der Buddhalehre überliefert ist. Das Wort ist ein Kompositum. Der erste Wortbestandteil, sati, hat die Grundbedeutung «Gedächtnis», und im nicht-buddhistischen Sanskrit ist dies der vorwiegende Gebrauch des entsprechenden Wortes smrti. Im Schrifttum des Pāli-Buddhismus ist diese Bedeutung jedoch sehr selten. In buddhistischem Gebrauch bedeutet das Hauptwort sati mehr als die bloße Fähigkeit, sich an Vergangenes zu erinnern. Hier ist es vorwiegend die auf die Gegenwart gerichtete wache Aufmerksamkeit, die klare Bewußtheit und Besonnenheit, so daß «Achtsamkeit» die weitaus beste Übersetzung des Wortes ist. Wiedergaben in älteren deutschen Übersetzungen, wie «Einsicht», «Verinnerung», «Gedenken» oder gar «Andacht», sind unzutreffend.

    Der zweite Wortbestandteil, patthāna, kann, den alten Kommentaren zufolge, zweifach verstanden werden: erstens als «Grundlage», weil nämlich die vier Hauptobjekte der Achtsamkeit (Körper, Gefühl, Bewußtseinszustand und Geistobjekte) ihre Basis und «Hauptstätte,. bilden; zweitens kann das Wort als eine Kürzung von upatthāna (wörtlich das Nahebei-Stellen) aufgefaßt werden und hat dann den Sinn des Gegenwärtighaltens der Achtsamkeit. Für diese Erklärung spricht der Umstand, daß verwandte Wortformen sehr häufig in Verbindung mit sati gebraucht werden, z.B. upatthita-sati, «gegenwärtig gehaltene Achtsamkeit»; und im Satipatthāna-Sutta selber: satim parimukham upatthapetvā, «die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig haltend». Ein altes exegetisches Werk (der Subkommentar zur Lehrrede) erklärt wie folgt: «Nach Aufnehmen des Objekts den Gegenstand nicht fallen lassen, das ist das Gegenwärtighalten (upatthāna)». Im buddhistischen Sanskrit heißt demzufolge unsere Lehrrede smrty-upasthāna-sūtra.

    Doch um einer besser verständlichen und sprachlich einfacheren Wiedergabe willen wurde hier (entgegen der ersten Auflage dieses Buches) die Übersetzung «Grundlagen der Achtsamkeit» gewählt. "


    Und Vipassana heißt : "

    Hellblick', ist das aufblitzende intuitive Erkennen:

    • der Vergänglichkeit (anicca),
    • des Elends (dukkha) und
    • der Unpersönlichkeit (anattā)

    vipassanā


    Das heißt doch dann, dass es richtiger wäre manchmal statt Vipassana - Praxis zu sagen, " Grundlagen der Achtsamkeit üben " zu sagen.

    Das ist ein Üben, aber noch kein Erkennen noch keine Einsicht.


    Erst Vipassana wäre eine Einsicht, Klarblick. Dennoch kann die Übung, auch als Vipassana genannt werden, ist aber sehr verwirrend. Besser wäre zu sagen, die Grundlagen der Achtsamkeit üben. Denn Achtsamkeit und Klarblick zu haben, sind nicht dasselbe. :!:Also damit wäre mir oft mehr geholfen gewesen, es nicht Vipassana zu nennen. :D


    Dank Dir kenne ich jetzt die Unterschiede und das Wort samatha- vipassana :

    "

    'Gemütsruhe' und 'Hellblick', sind identisch mit Sammlung (siehe samādhi) und Wissen (siehe paññā) und bilden die 2 Gebiete der geistigen Entfaltung (siehe bhāvanā).

    Geistesruhe (samatha) und Klarblick, Hellblick (vipassanā) sind die beiden Gebiete oder Hauptrichtungen geistiger Entfaltung (bhāvanā). "Geistesruhe" ist gleichbedeutend mit "Sammlung" (samādhi). Es ist der Weg der Meditation, im engeren Sinne dieses Begriffs. Wer die Geistesruhe als seinen besonderen Schulungsweg gewählt hat (ein samatha-yānika, der die Geistesruhe als Vehikel hat), strebt danach, die geistige Sammlung (samādhi) bis zum Grad der vollen Konzentration (appanā), d.h. bis zu den Vertiefungszuständen (jhāna) zu entfalten. Um jedoch die Heiligkeitsstufen zu erreichen, muß sich an die "Vertiefungen" die Entfaltung des "Klarblicks" anschließen.


    1. 'Gemütsruhe' ist ein durch intensive Konzentration erreichbarer ruhiger, friedlicher und klarer Zustand des Geistes. Obwohl die Gemütsruhe, als eigene Übungsmethode (samatha-yānika), bei der Erreichung der Vertiefungen (jhāna) hilft, ist sie doch auch in hohem Maße für den Hellblick unbedingt notwendig (jedoch nicht notwendigerweise die Vertiefungen). Gemütsruhe befreit den Geist von Unreinheiten und inneren Hindernissen und gibt ihm eine stärkere Durchdringungskraft.


    »Was aber ist die Kraft der Gemütsruhe (samatha-bala)?

    Als solche gilt die Einspitzigkeit und Unzerstreutheit des Geistes s. vorh.) aufgrund von Gierentsagung, Haßlosigkeit, Helligkeitsvorstellung, Unerschütterlichkeit, Betrachtung des Fahrenlassens bei Ein- und Ausatmung (siehe ānāpānasati, 16) . . . Daß man aufgrund der ersten Vertiefung nicht mehr durch Hemmungen erschüttert wird, daß man aufgrund der zweiten Vertiefung nicht mehr durch Gedankenfassen und Diskursives Denken erschüttert wird . . . daß man aufgrund der Erreichung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung nicht mehr durch die Wahrnehmung des Nichtsheitgebietes erschüttert wird (siehe anupubba-nirodha, jhāna), nicht mehr erregt wird, nicht mehr erbebt: dies gilt als die Kraft der Gemütsruhe. Daß man durch Aufgeregtheit und die mit Aufgeregtheit verbundenen Leidenschaften und Daseinsgruppen nicht mehr erschüttert wird, nicht mehr erregt wird, nicht mehr erbebt: dies gilt als die Kraft der Gemütsruhe.


    2. »Was aber ist die Kraft des Hellblicks?

    Als solche gilt die Betrachtung

    Zitat
    • der Vergänglichkeit (aniccā-nupassanā),
    • des Elends (dukkhā-nupassanā),
    • der Unpersönlichkeit (anattā-nupassanā),
    • der Abwendung (nibbidā-nupassanā),
    • der Loslösung (virāgā-nupassanā),
    • der Erlöschung (nirodhā-nupassanā),
    • des Fahrenlassens (patinissaggā-nupassanā), mit Hinsicht auf Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußtsein.

    samatha_vipassana

    Langsam, langsam kriege ich mehr Ordnung da rein, mehr Klarheit, was, was ist. Ich danke dir für die Impulse, diese Wörter nachzuschlagen. Werde mir das mit samatha- vipassana noch mehrmals durch lesen. um es mir zu merken. :D

    Das entspricht in etwa dem Teil des achtfachen Pfades, samma-samadhi

    Ach so. Aber für Anfänger diese Technik vorzuschlagen... hm, es passt einfach nicht. Wiki gibt nicht die Tatsache wieder ? Oder schon, nur meinte die Ehr. Ayya damit nicht das. Sondern nachdenken ? Ihr wisst es aber auch nicht. Genauso wenig wie ich.

    Als weitere Praxis gilt dann samatha-vipassana, d.h. die satipatthana Übung wird Betrachtungen ergänzt, die sich auf bestimmte Erkenntnisse bzw. Einsichten konzentrieren:

    Ayya, sagte mal, das Vipassana gut für Anfänger sei. Sie könnte also einfach mit Kontemplation - Vipassana Praxis gemeint haben ? Oder sie meinte einfach nur Nachdenken. :grinsen: Nachdenken über dieses und jenes. Es erforschen. Ist es nicht dasselbe ? Nachtrag : Das schrieb ich ehe ich die beiden Begriffe "nachschlug". Jetzt ist mir das klarer. Und irgendwie hatte mein Hinweis nicht viel mit dem Zitat über samatha- v. zu tun merke ich gerade. Also vergesst es bitte. Manchmal bin ich zu unkonzentriert.

    Der für mich wesentliche Unterschied zwischen Kontemplation und vipassana scheint mir darin zu liegen, dass mit der Kontemplation Konzepte ausgetauscht werden, d.h. Weltanschauungen oder Ansichten werden verändert, so dass sie eine vermeintlich heilende Wirkung haben können, während in der buddhistischen Praxis es um die Erkenntnis der Bedingtheit jeglicher Ansicht und Anschauung geht.

    Weltanschauungen und Ansichten austauschen, wird aber doch auch durch Vipassana- Meditation erreicht ( durch Einsichten und dann Läuterung ) ?

    Also am besten kann ich den Begriff Kontemplation verstehen, wenn ich es mit Nachdenken ersetze. Oder jeder Lehrer meint was anderes damit. :P Oder ich bin zu unflexibel im Denken bzw etwas lahm. Da ja Vipassana laut meiner neuesten Erkenntnis immer nur die Einisichten meinen sollte, nicht aber das Erforschen. Daher wäre für Kontemplation denke ich, satipatthana auch ein gutes Wort. Oder einfach nur nachdenken/ nachforschen zu deutsch, wofür es wohl kein Wort gibt auf Pali. Naja das wohl nicht. :grinsen:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    12 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Was ist denn der Unterschied zwischen Kontemplation und Vipassana- Praxis ? Oder ist es dasselbe ?

    Ich habe schon einmal nach dem Wort Kontemplation nachgeforscht, aber keine guten Erklärungen gefunden.

    Aus meiner Sicht ist Kontemplation gleichbedeutend mit "analytischer Meditation".

    Vipassana Praxis und analytische Meditation schließen sich nicht aus. Im Gegenteil.

    Darf ich fragen, wo darin für Dich der Unterschied besteht zwischen Vipassana Praxis und analytischer Meditation ? :?

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Nach innen gerichtete Betrachtung ist ein, die Achtsamkeit nach innen wenden, um frühzeitig zu erkennen, welche Gedanken aufsteigen, um heilsame Gedanken zu fördern, oder nicht heilsame vorbeiziehen zu lassen. Der normale Weg ist die Achtsamkeit nach außen wenden, um Bedingungen, die heilsam sind zu erkennen oder nicht heilsamen auszuweichen.

    Kontemplation sehe ich, als meine Gedankenwege zu erkennen und an der Lehre zu prüfen.

    Vipassana hab keinen Begriff von diesem Wort.

  • Hallo Rigpa , ja das beschreibst Du für mich sehr treffend.


    Achtsamkeit muss nicht auch unbedingt in einem Moment zu einer Einsicht führen.Dann jedoch zur Ruhe.


    Kann jedoch auch zu einer Einsicht führen.

    So erfahre ich es.


    Und so lernte ich ebenso das es jeweils der Zweck einer Verweilungszeit ( Meditationszeit) ist entweder zu einer Einsicht zu gelangen oder eben geistige Ruhe zu erfahren.


    Achtsamkeit ist das Wissen um die Dinge, das Bewusstsein, jene geistige Präsens (erklären meine Lehrer) auf Etwas ( Gefühl,Eshrnehmung,Form,Sinneskontakt) und auch in dessen Abhängigkeit

    (..könnte wohl grad zu weit führen...).


    So ist Sati wie Du beschreibst dann im geistigen Moment sein.


    Was nicht zu verwechseln ist mit der Einsicht oder wie Ayyas Lehrer es benennt,

    mit dem Hellblick= Vipassana.


    Buddhistisches Wörterbuch

    Vipassana Erklärung (Theravada)


    Raum, (Sorry, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt) meint den geistigen Rahmen/Raum.


    Einfach mal die Übung (unten im Wörterbuch dazu) aufgeführt, ausprobieren.


    Viel Freude dabei🔆


    In Metta🙏

  • Ich hatte bisher gedacht, dass Meditation gleichbedeutend ist mit "wahrnehmen, was gerade ist", egal, ob man wie auch im Vipassana üblich, die eigenen Körperreaktionen wahrnimmt oder einfach nur die Atmung verfolgt.


    Kontemplation ist für mich "intuitives Nachdenken über irgendwas" oder "etwas (aus der Position der Stille heraus) auf sich wirken lassen", z.B. eine Stelle aus dem Palikanon, ein buddhistischer Lehrsatz, usw. Etwas, über das ich schon viel nachgedacht habe, jetzt aber in der Stille auf mich wirken lassen möchte, um tiefere Erkenntnisse zu erhalten, die ich in der normalen Ablenkbarkeit des Alltags nicht erhalten würde.


    Bei Kontemplation lässt man etwas von ausserhalb auf sich wirken.


    Bei Mediation schaut man auf sich selbst, auf das in einem, was bereits da ist, das Ziel ist das Wahrnehmen-Annehmen-Loslassen und nicht wie bei der Kontemplation, eine besonders tiefe Erkenntnis in z.B. Lehrsätze der buddhistischen Lehre zu erhalten.


    Ist echt schwierig, das klar zu beschreiben, zumal beides in beidem auch vorhanden ist. Die Zielsetzung ist aber eine andere.

    Und ich vermute, dass in verschiedenen buddhistischen Richtungen das vielleicht auch anders gesehen wird.

  • Was ist denn der Unterschied zwischen Kontemplation und Vipassana- Praxis ? Oder ist es dasselbe ?

    Ich habe schon einmal nach dem Wort Kontemplation nachgeforscht, aber keine guten Erklärungen gefunden.

    Aus meiner Sicht ist Kontemplation gleichbedeutend mit "analytischer Meditation".

    Vipassana Praxis und analytische Meditation schließen sich nicht aus. Im Gegenteil.

    Darf ich fragen, wo darin für Dich der Unterschied besteht zwischen Vipassana Praxis und analytischer Meditation ? :?

    Vipassana Praxis kann auch eine analytisch Meditation sein. Aber nicht jede analytische Meditation ist unbedingt eine Vipassana Praxis ;)

  • Nach innen gerichtete Betrachtung ist ein, die Achtsamkeit nach innen wenden, um frühzeitig zu erkennen, welche Gedanken aufsteigen, um heilsame Gedanken zu fördern, oder nicht heilsame vorbeiziehen zu lassen. Der normale Weg ist die Achtsamkeit nach außen wenden, um Bedingungen, die heilsam sind zu erkennen oder nicht heilsamen auszuweichen.

    Kontemplation sehe ich, als meine Gedankenwege zu erkennen und an der Lehre zu prüfen.

    Vipassana hab keinen Begriff von diesem Wort.

    Das bringt auch sehr viel Licht ins Dunkel. :D Kontemplation wäre das nach innen schauen, sich selbst beobachten und Gedankengänge zu erkennen. Jedoch kann man auch auf Themen schauen, auf Lehren / auf Texte. Über diese kontemplieren. Viele sagen ja auch " ich habe über dieses und jenes meditiert ", meinen sie dasselbe ? Kontemplation hat was mit Achtsamkeit zu tun. Für mich stellt es sich langsam so dar, dass mit Achtsamkeit einfach Beobachtung gemeint ist. Ist das gut ?


    Andere Frage :

    Jhana = Meditation. Jhana = appana-samadhi ( Volle Sammlung ) ist das richtig ?

    Zitat

    jhāna

    'Vertiefung', im weitesten Sinne gesprochen, ist jeder durch intensive Konzentration (siehe samādhi) auf ein einziges geistiges oder körperliches Objekt (siehe bhāvanā) hervorgerufener Versenkungszustand des Geistes.


    samādhi

    wörtl. 'Fest-zusammen-gefügtsein' (sam + ā + √ dhā), 'Sammlung, Konzentration', ist das Gerichtetsein des Geistes auf ein einziges Objekt. »Die Einspitzigkeit des Geistes (cittekaggatā), Bruder Visākha, gilt als die Sammlung« (M. 44).

    Quellen : jhāna und samadhi


    Wenn man beobachtet, achtsam ist nach innen oder nach außen ist man ja nicht immer in Meditation ( Versenkung ) oder doch ? Das meinen viele mit " über etwas meditieren " das wäre ein Thema als Objekt, welches zu Versenkung führt zwangsläufig ? Oder eben doch nicht. Achtsamkeit oder Beobachten benötigt keine Versenkung, Achtsamkeit ist nicht Versenkung. Ist Sati. Ist Versenkung nicht auch samatha ? ( Gemütsruhe ).


    Zitat

    Gemütsruhe' und 'Hellblick', sind identisch mit Sammlung (siehe samādhi) und Wissen (siehe paññā) und bilden die 2 Gebiete der geistigen Entfaltung (siehe bhāvanā).

    Geistesruhe (samatha) und Klarblick, Hellblick (vipassanā) sind die beiden Gebiete oder Hauptrichtungen geistiger Entfaltung (bhāvanā). "Geistesruhe" ist gleichbedeutend mit "Sammlung" (samādhi). Es ist der Weg der Meditation, im engeren Sinne dieses Begriffs. Wer die Geistesruhe als seinen besonderen Schulungsweg gewählt hat (ein samatha-yānika, der die Geistesruhe als Vehikel hat), strebt danach, die geistige Sammlung (samādhi) bis zum Grad der vollen Konzentration (appanā), d.h. bis zu den Vertiefungszuständen (jhāna) zu entfalten. Um jedoch die Heiligkeitsstufen zu erreichen, muß sich an die "Vertiefungen" die Entfaltung des "Klarblicks" anschließen.

    samatha_vipassana Langsam werden wir hier die Experten, die Durchblicker zumindest auf Verstandsebene. :D Das aber fehlt noch :

    Zitat

    3. Bei Entfaltung der Gemütsruhe und des Hellblicks, zu Paaren verbunden (samatha-vipassanā-yuga-naddhā), tritt man zuerst in die erste Vertiefung ein, und nach Austritt aus derselben betrachtet man ihren Inhalt (Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen, Bewußtsein) als vergänglich, elend und unpersönlich usw. und entfaltet so den Hellblick. Darauf tritt man in die zweite Vertiefung ein und erwägt nach Austritt aus derselben wiederum die dort wahrgenommenen Gebilde als vergänglich usw. Auf diese Weise schreitet man der Reihe nach von einer Vertiefung zur anderen weiter, bis einem schließlich während eines Hellblicksmomentes die intuitive Pfaderkenntnis (Sotapanschaft usw.) aufblitzt. Wie es heißt:

    »Da, ihr Mönche, tritt der Mönch den Sinnenobjekten entrückt . . . in die erste Vertiefung ein. Was es da aber an Form gibt, an Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußtsein: alle diese Erscheinungen betrachtet er als vergänglich, elend und siech, als ein Geschwür, einen Stachel, ein Übel, ein Leiden, als Feind und Bedrücker, als leer und wesenlos. Und er wendet seinen Geist ab von jenen Erscheinungen und wendet ihn dem Todlosen Elemente (Nirwahn) zu: 'Das ist der Frieden, das ist das Erhabene, nämlich der Stillstand alles karmischen Wirkens, das Loslassen von allen Daseinssubstraten, die Gierversiegung, Loslösung, Erlöschung, das Nirwahn.' In jenem Zustande erreicht er die Triebversiegung; wenn nicht, so tritt er eben infolge des geistigen Begehrens und Ergötzens, nach Überwindung der fünf niederen Fesseln (siehe samyojana 1-5), in einer geistigen Welt wieder in Erscheinung; und dort erreicht er das Nirwahn, kehrt nicht mehr von jener Welt zurück . . .« (A.IX.36).

    Ich habe mich gefragt, wie man denn den Klarblick entfaltet. So geht das also. Wunderbar. :taenzerin:_()_

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    3 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Nach innen gerichtete Beobachtung heißt das also. Ist es nicht dennoch auch Vipassana ? Oder welches Wort wird im Buddh. verwendet für erforschen Das wäre hier die wichtigste Frage.

    Kontemplation ist ein weites Feld und Vipassana auch. Ich denke, Begriffsklärung lässt sich nur bis zu einem bestimmten Grad durchführen - irgendwie gibt es da sicherlich Überschneidungen, aber ich meine, der Gegenstand der Einsicht oder der Kontemplation ist sehr verschieden und hängt von der Lehre, dem dhamma und vom religiösen Rahmen ab.

    Vom Lateinischen her bedeutet "contemplatio" Betrachtung und hat eben auch Einsicht zum Ziel, aber im wesentlichen wohl durch Zusammenschau - des irdischen und göttlichen.

    Dann kann man noch den Begriff "Meditation" versuchen zu verstehen - aber was ist damit gewonnen? Da ist man keinen Schritt hin zur Praxis gekommen.

    Will einer eine wissenschaftliche Arbeit schreiben, dann macht die Klärung von Begriffen insofern Sinn, als man damit zeigen sollte, worüber man eben schreiben will - da empfehle ich das zweibändige Werk von Karl Baier, Meditation und Moderne - .

    Wenn man selbst aus dem christlich-jüdischen Kulturkreis kommt, wie Ayya Khemma, dann neigt man sein Leben lang dazu, vor allem wenn man wieder in dieser Kultur lehrt, zwischen dem buddhistischen Übungsfeld und der christlichen Praxis Vergleiche herzustellen, um es den Schülern auch leichter zu machen. Schließlich sind die Pali- oder Sanskrit-Begriffe nicht einfach ins Deutsche übersetzbar.

    :zen:

  • Achtsamkeit muss nicht auch unbedingt in einem Moment zu einer Einsicht führen.Dann jedoch zur Ruhe.

    Ach so. Sehr hilfreich zu wissen. Kurz und bündig. Danke.

    Kann jedoch auch zu einer Einsicht führen.

    Ach so. :)

    Und so lernte ich ebenso das es jeweils der Zweck einer Verweilungszeit ( Meditationszeit) ist entweder zu einer Einsicht zu gelangen oder eben geistige Ruhe zu erfahren.

    Ach so. Und beides ist gleich hilfreich / wertvoll. _()_

    Achtsamkeit ist das Wissen um die Dinge, das Bewusstsein, jene geistige Präsens (erklären meine Lehrer) auf Etwas ( Gefühl,Eshrnehmung,Form,Sinneskontakt) und auch in dessen Abhängigkeit

    Das Wissen geht schon wieder mehr in Richtung Einsicht finde ich. Aber wissen und beobachten ist auch nicht ganz zu trennen. Achtsamkeit mag ich lieber beobachten nennen. Als Wissen, nicht so gerne.

    Einfach mal die Übung (unten im Wörterbuch dazu) aufgeführt, ausprobieren.

    Einfach mal ? :D Meinst Du die Tabelle mit den 18 Hauptarten des Hellblicks ? Einfach ist das nicht. Aber ich habe mir diese Seite gespeichert. Danke. :verliebt:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Ich hatte bisher gedacht, dass Meditation gleichbedeutend ist mit "wahrnehmen, was gerade ist", egal, ob man wie auch im Vipassana üblich, die eigenen Körperreaktionen wahrnimmt oder einfach nur die Atmung verfolgt.

    Ich weiß es nicht. Es ist wohl nicht klar was einer / eine damit meint, jeder / jede könnte damit etwas anderes meinen. Aber ich habe gehört Jhana heißt Meditation. Das Wort ist ja nicht aus den östlichen Lehren, sie nennen es nicht so- ist ja klar.

    Kontemplation ist für mich "intuitives Nachdenken über irgendwas" oder "etwas (aus der Position der Stille heraus) auf sich wirken lassen", z.B. eine Stelle aus dem Palikanon, ein buddhistischer Lehrsatz, usw. Etwas, über das ich schon viel nachgedacht habe, jetzt aber in der Stille auf mich wirken lassen möchte, um tiefere Erkenntnisse zu erhalten, die ich in der normalen Ablenkbarkeit des Alltags nicht erhalten würde.

    In der Stille auf sich wirken lassen. Das hört sich bekannt an, etwas präziser auch. Auf sich wirken lassen, könnte man auch beobachten nennen oder ? Wäre diese Übung nicht, die Übung der Grundlagen der Achtsamkeit ? Satipatthana ?

    Zitat : "

    Hier ist es vorwiegend die auf die Gegenwart gerichtete wache Aufmerksamkeit, die klare Bewußtheit und Besonnenheit, so daß «Achtsamkeit» die weitaus beste Übersetzung des Wortes ist. Wiedergaben in älteren deutschen Übersetzungen, wie «Einsicht», «Verinnerung», «Gedenken» oder gar «Andacht», sind unzutreffend.

    Der zweite Wortbestandteil, patthāna, kann, den alten Kommentaren zufolge, zweifach verstanden werden: erstens als «Grundlage», weil nämlich die vier Hauptobjekte der Achtsamkeit (Körper, Gefühl, Bewußtseinszustand und Geistobjekte) ihre Basis und «Hauptstätte,. bilden; zweitens kann das Wort als eine Kürzung von upatthāna (wörtlich das Nahebei-Stellen) aufgefaßt werden und hat dann den Sinn des Gegenwärtighaltens der Achtsamkeit. "


    Oder mit Kontemplation ist Betrachtung gemeint. Betrachtung oder Beobachtung. Ich finde man könnte noch dazu schreiben die intuitive Betrachtung. Vipassana heißt aufblitzendes intuitives Erkennen, es geht über Beobachtung/ Betrachtung hinaus, Aber das ist wohl auch nicht so klar zu trennen. Das Beobachten/ Betrachten kann gleichzeitig auch ein Erkennen sein. So, danach lasse ich es aber mit dem Wort Vipassana und Kontemplation langsam mal gut sein. :


    " 18 Hauptarten des Hellblicks (mahā-vipassanā) sind:


    1. Betrachtung der Vergänglichkeit (aniccānupassanā)
    2. Betrachtung des Leidens (dukkhānupassanā)
    3. Betrachtung der Unpersönlichkeit (anattānupassanā)
    4. Betrachtung der Abwendung (nibbidānupassanā)
    5. Betrachtung der Loslösung (virāgānupassanā)
    6. Betrachtung der Erlöschung (nirodhānupassanā)
    7. Betrachtung des Fahrenlassens (patinissagānupassanā)
    8. Betrachtung des Versiegens (khayānupassanā)
    9. Betrachtung des Hinschwindens (vayānupassanā)
    10. Betrachtung der Veränderung (viparināmānupassanā)
    11. Betrachtung des Bedingungslosen (animittānupassanā)
    12. Betrachtung des Wunschlosen (appanihitānupassanā)
    13. Betrachtung der Leerheit (suññatānupassanā)
    14. der Hohe Wissenshellblick (adhipaññā-dhamma-vipassanā)
    15. der der Wirklichkeit gemäße Hellblick (yathābhūta-ñānadassana)
    16. Betrachtung des Elends (ādīnavānupassanā)
    17. Nachdenkende Betrachtung (patisankhānupassanā)
    18. Betrachtung des Sichabwendens (vivattanānupassanā-ñāna)


    Bei Kontemplation lässt man etwas von ausserhalb auf sich wirken.

    Ach so. Ja, könnte man so sagen. Oder ein anderes Wort: beobachtet / betrachtet es.

    Bei Mediation schaut man auf sich selbst, auf das in einem, was bereits da ist, das Ziel ist das Wahrnehmen-Annehmen-Loslassen und nicht wie bei der Kontemplation, eine besonders tiefe Erkenntnis in z.B. Lehrsätze der buddhistischen Lehre zu erhalten.

    Hm. Ja, das könnte man so auseinanderhalten. Bravo ! :D Verwirrend war aber, dass ich das mit dem Satiphattana vorhin einbrachte, da es darin ja erstens um gegenwärtige Achtsamkeit halten geht und nicht um Beobachtung und zweitens soll es die Grundlage sein " weil nämlich die vier Hauptobjekte der Achtsamkeit (Körper, Gefühl, Bewußtseinszustand und Geistobjekte) ihre Basis und «Hauptstätte,. bilden; " Das sind ja nicht nur Objekte aus dem außen, sondern auch die in sich, beobachtet werden bzw sind alle in einem. Sind keine Texte aus Lehrreden.

    Ist echt schwierig, das klar zu beschreiben, zumal beides in beidem auch vorhanden ist.

    Hm, könnte auch sein, dann ist das wirklich schwierig, die beiden auseinanderzuhalten. Das beides. Aber es ist nicht ganz dasselbe, können wir das so fest halten ? Abtun ? :) Danke für Deine Erklärung. Mir kommt es so vor, dass da auch jeder seine eigene Erklärung hat, was Kontemplation ist und auch Meditation.



    Ich muss aber noch lernen ( mal darüber komplementieren, oder ich sage mal doch besser nachdenken ) was der Unterschied ist von gegenwärtiger Achtsamkeit, Beobachtung und von Offenem Gewahrsein. Wieso das nicht auch gegenwärtige Aufmerksamkeit / Achtsamkeit ist. Und wieso Achtsamkeit nicht auch als Konzentration bezeichnet werden kann. Da werde ich wohl noch bis morgen drüber nachdenken müssen. :D Oder auch ein paar Tage länger.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    3 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Das bringt auch sehr viel Licht ins Dunkel. :D Kontemplation wäre das nach innen schauen, sich selbst beobachten und Gedankengänge zu erkennen. Jedoch kann man auch auf Themen schauen, auf Lehren / auf Texte. Über diese kontemplieren. Viele sagen ja auch " ich habe über dieses und jenes meditiert ", meinen sie dasselbe ? Kontemplation hat was mit Achtsamkeit zu tun. Für mich stellt es sich langsam so dar, dass mit Achtsamkeit einfach Beobachtung gemeint ist. Ist das gut ?


    Andere Frage :

    Jhana = Meditation. Jhana = appana-samadhi ( Volle Sammlung ) ist das richtig ?

    Meine neusten Erfahrungen sind das die direkte Aufmerksamkeit auf ein Objekt gerichtet wird, am besten hab ich erfahren ist es das Strömen der Luft, beim ein- und ausatmen an der gesamten Nase. Und zwar immer, wenn es ins Bewusstsein kommt.

    Wenn die Aufmerksamkeit gerichtet ist, erscheint sowas wie allgemeine Wahrnehmung, Gewahrsein. Das sind die beiden "Erscheinungen".


    Die Achtsamkeit achtete auf das Gewahrsein, erkennt die körperliche wie auch die geistige Umwelt und macht es möglich Handlungen bevor sie geschehen zu beenden oder zu tun. Das bringt die Gelassenheit und Ausgeglichenheit mit ein bisschen Übung.


    Beim Kontemplieren und beim Meditieren ist es sehr wichtig, dass die Aufmerksamkeit so lange wie möglich bei der Luft, die einem durch die Nase geht, bleibt. Immer wieder dahin zurückkehrt. Das macht viele Gedanken überflüssig und sie verschwinden.

    Die Achtsamkeit kann sich ganz um die Sinneseindrücke und ihre Wirkungen kümmern.


    Jhana ist nicht Meditation, sondern ein Ergebnis der Meditation. Jhana ist also die Wirkung der Übung zum Samadhi, Zazen ist sitzen in Samadhi.

    Nur eine Einteilung, damit irgendwelche sich brüsten können auf welcher Stufe sie sind, für andere ein Hinweisgeber, ob das Samadhi überhaupt noch Samadhi ist. Denn eines muss dir ganz bewusst werden: Samadhi ohne klarem Wachsein ist kein Samadhi. Dösen, in Nebel versinken, gar einschlafen oder Träumen ist keine Meditation.


    Alles was ich schreibe, ist meine Erfahrung und muss nicht korrekt oder gar richtig sein.

    So erlebe ich es.

  • Wenn die Aufmerksamkeit gerichtet ist, erscheint sowas wie allgemeine Wahrnehmung, Gewahrsein. Das sind die beiden "Erscheinungen".


    Die Achtsamkeit achtete auf das Gewahrsein, erkennt die körperliche wie auch die geistige Umwelt und macht es möglich Handlungen bevor sie geschehen zu beenden oder zu tun. Das bringt die Gelassenheit und Ausgeglichenheit mit ein bisschen Übung.

    Kenne ich. Gut erklärt. Die Wahrnehmung wäre dann das Beobachten und nicht die Achtsamkeit wäre das Beobachten. Hm. Das ist aber wieder kompliziert, macht mein vorheriges Konstrukt wieder kaputt. :D Es liest sich so als wenn es zwei Geister in einem gibt. :)

    Jhana ist nicht Meditation, sondern ein Ergebnis der Meditation. Jhana ist also die Wirkung der Übung zum Samadhi, Zazen ist sitzen in Samadhi.

    Danke, Deine Erklärung ist für mich ansprechender, als die, die ich mal woanders in einem Vortrag hörte. Auch wenn es mancher anderes sehen mag, für mich ist das ab jetzt Meditation. Auch wenn Jhana und Samadhi dasselbe sein sollten.

    Nur eine Einteilung, damit irgendwelche sich brüsten können auf welcher Stufe sie sind, für andere ein Hinweisgeber, ob das Samadhi überhaupt noch Samadhi ist.

    Habe ich erst nicht verstanden, aber durch den darauffolgenden Satz dann doch :

    Denn eines muss dir ganz bewusst werden: Samadhi ohne klarem Wachsein ist kein Samadhi. Dösen, in Nebel versinken, gar einschlafen oder Träumen ist keine Meditation.

    Das stimmt wohl. Danke für die Erinnerung. :wrose:

    Alles was ich schreibe, ist meine Erfahrung und muss nicht korrekt oder gar richtig sein.

    Das stimmt. Aber ich fand es hilfreich.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Rigpa,

    ich hab das Gefühl, dass es für dich vielleicht besser wäre, dich nicht so viel mit der Theorie zu beschäftigen, sondern stattdessen zu meditieren (Art der Meditation ist erstmal egal) und damit anzufangen, buddhistische Grundsätze im Leben umzusetzen.


    Nimm einfach irgendwas, das du einigermassen verstanden hast, z.B. drei tiefe Atemzüge, bevor du auf irgendetwas Unangenehmes reagierst oder beim Putzen achtsamer zu sein, statt über die ganze Welt nachzudenken.

    Oder du beobachtest einmal am Tag 20 Min. deine Atmung.


    Ich glaub, es ist sinnvoll, erstmal ein paar Jahre Praxis zu haben und dabei das eine oder andere Fachwort zu lernen, dazu ein Grundlagenbuch zu lesen und/oder sich einer Sangha anzuschliessen

    und danach erst sich detailliert den verschiedenen Theorien zuzuwenden, zumal die gleichen Begriffe in unterschiedlichen buddhistischen Richtungen anderes bedeuten können oder anders bewertet werden.


    Was hälst du davon?

  • Was hälst du davon?

    Habe es nicht ganz verstanden. Aber ich merke auch, dass ich mich in den Gedanken verfange und mir das zu viel wurde mit den ganzen Begriffen. Wenn ich praktiziere möchte ich aber auch wissen, was ich da mache und was bei raus kommen soll. Das gibt mir Halt, Orientierung. Aber ich habe ein Video gefunden, wo alle Atem- Übungen vorgestellt werden mit den jeweiligen Wirkungen, das habe ich mir schon zu einem Drittel angehört.

    Aber praktizieren ist auch das, was Du meintest. Achtsam sein im Alltag. Also ja, ich halte davon auch was, mich mehr dem Tun zuzuwenden als nur zu lesen und darüber nachzudenken, wo meist nichts bei raus kommt, mich nur verwirrt. :) Schönen Tag.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Wenn es bei Dir, wie auch bei mir, darum geht wie Meditation funktioniert und was ich da eigentlich machen soll oder erkennen, oder üben soll, also dem Sinn der Meditation. Kann ich Dir nur den Rat geben Dir das "Handbuch Meditation" anzutun. Handbuch Meditation - Google Suche


    Das hat mich aus der Sackgasse meiner "Meditation " geführt. Das gibt es auch als E-Book und ist meine Reverenz geworden um mich von allem Glauben was ich meine befreit. Hätte ich schon viel früher kaufen sollen.


    Genauso wie der Wälzer: "Buddha sprach nicht nur zu Nonnen und Mönche" Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen: Die ganze Lehre erstmals nur nach seinen Reden für Nichtasketen eBook : Schäfer, Fritz: Amazon.de: Bücher relativ teuer, aber das beste Buch, um die Lehre zu verstehen, weil es sich ausschließlich mit den Reden des Buddha aus dem Palikanon beschäftigt, die er an ganz normale Menschen gehalten hat.


    Beides Bücher, die ich viel früher hätte, haben müssen, die hätten mir einige 100 € gespart.


    PS Beide Bücher sind in sich selbst erklären und man lernt auch ganz nebenbei die Worte, die man nicht versteht. Bei beiden Autor hat mich die Meinung von "Fachleuten" sehr wenig interessiert!

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

    • Offizieller Beitrag

    Habe es nicht ganz verstanden. Aber ich merke auch, dass ich mich in den Gedanken verfange und mir das zu viel wurde mit den ganzen Begriffen.

    Warum fragst du nicht einfach was genau Vipassana ist sondern bringst stattdessen ganz viel andere Begriffe ( Konteplation ) rein die dann wieder anhand von Unterscheidungen wie analytische/nicht analytische Meditation erklärt zu deren Erklärung man dann wieder andere Wörter braucht. Das verwirrt doch dann eher?