Dána: GEBEN können...

  • Hallo, liebe Freunde (m,w,d), :)


    Dána besitzt sowohl im Theravada, als auch im Mahayana einen hohen Stellenwert als eines der 10 Parami/6 Paramitas ("Vollkommenheiten"):

    Gebefreudigkeit, Großzügigkeit, Freigebigkeit (Loslassen) - die Gegenteile zu Gier / Haben- und Behaltenwollen, Knauserigkeit, Geiz (Festhalten).


    Dána wird gerne und ohne die Erwartung einer Gegenleistung gegeben, einfach aus dem Wunsch heraus, etwas zu verschenken, zu unterstützen, zu helfen....

    Man sollte sich freuen, geben zu dürfen/können, u.a., weil es heilsame Wirkungen entfaltet:


    - Es hilft bedürftigen Menschen/Wesen.

    - Es macht froh (Mitfreude!) und zufrieden.

    - Die Überwindung von Egoismus, Geiz und Anhaftungen fördert die spirituelle Weiterentwicklung.


    Es geht auch keineswegs nur um Materielles, denn gegebene Zeit, empathisches, aufmerksames Zuhören, ZLZ (zärtlich-liebevolle Zuwendung), kleine Hilfsdienste/ Unterstützung bei unangenehmen Pflichten, etc. sind leider nicht immer selbstverständlich und es mangelt vielfach daran.

    Ständig gestresst (selbst in der Freizeit) und "unter Strom", tut es gut, von der Ichbezogenheit herunterzukommen und sich Anderen zuzuwenden.


    Klar: Um etwas geben zu können, muss man im Besitz von geistigen und/oder materiellen Werten sein...

    Die schlimmste Zeit meines Lebens waren die Jahre nach einer geschäftlichen Pleite, wo wir (fast) alles Materielle verloren, allerdings schmerzte der Verlust von Sicherheit, Vertrauen, (Selbst-) Achtung und Liebe(!) noch ungleich mehr...

    Plötzlich war ich - im wahrsten Sinne - bettelarm und hatte nichts mehr zu geben (was zuvor selbstverständlich zum Leben dazugehörte) - Gefühle der Wertlosigkeit stellten sich ein, weil ich - nach langer (scheinbarer) "Unabhängigkeit" - auf die Hilfe Anderer angewiesen war. Ich musste lernen, anzunehmen, was mir gegeben wurde.....


    In der Bibel heißt es (Apostelgeschichte 20,35): "Geben ist seliger, denn Nehmen."

    Tatsächlich ist es nicht "unselig" zu nehmen/ empfangen - beides gehört zusammen. Wer nichts annehmen kann, ist auch ein "armer" Mensch...


    Wie haltet IHR es mit dem Dána? Was sind EURE Erfahrungen? Weshalb hat Dána diesen großen Stellenwert im Buddhismus?


    Freue mich auf eure Antworten/Beiträge ("Dánas" ;) )!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wertvoll


    Wie voll ein Wert erfahren wird erlebt ja jeder anders.So hat ja auch jeder eine andere innere Skala.


    Wie der Buddha mit dem Gleichnis der Zinszahlung in Bezug auf Sinneskontakte beschrieb;

    Immer wieder neue Sinneskontakte erleben zu wollen, zu begehren ist wie Zinsen auf eine Schuld abzutragen.


    Das kann bedeuten es darauf anzulegen Dana zu bekommen oder darauf anzulegen ständig Dana geben zu müssen.

    Kommt auf die Werteskala an.


    Als Kind auf der Straße gelebt und nicht täglich ständig etwas zu essen zu haben oder richtige Kleidung hinterlässt eine Lebenserfahrung im Umgang mit Anderen.

    So war es eben.


    Heute steht alles an Luxus zur freien Verfügung.Frieden, Gesundheit, Hof, Immobilien, viel Geld und Bereitschaft zum helfen.


    Erkennt und erlebt sich der Unterschied wird es nicht automatisch wunschlos bedingt.

    Es ist harte Arbeit.


    Doch erkennt und erlebt sich der innere Frieden dann bedingt diese Wunschlosigkeit im Begehren, weil alles da ist oder einst war fällt Härte weg, kommt Liebe hoch und stärkt das Vertrauen durch die Erfahrungen im Alltag.


    Innerer Frieden im Selbst ist Inneres Heil im Außen, automatisch.


    Dana ist Gebefreudigkeit.


    Freiwillig Dana zu verteilen ist wie Früchte verteilen, Dünger, Nahrung eines wertvollen Bodens der Zufriedenheit versenden.


    Umso größer der eigene Raum der Zufriedenheit umso größer der äußere Dana-Rahmen.


    Erzwungene aufgesetzte oder gar verpflichtende Manipulationen gibt es überall.

    Doch der Unterschied erlebt sich schnell und auch schnell wieder aus.


    Gibt Du etwas freiwillig, gibt Du es gerne und redest kaum drüber.

    Wozu auch.


    Dana kommt aus einem dankbarem Herzen das keine Worte braucht🌹


    In Metta🙏

  • Ich könnte jetzt einen meiner langen und langweiligen Beiträge schreiben.

    Aber stattdessen möchte ich diese Worte für mich sprechen lassen:


    “Wenn, ihr Jünger, die Wesen die Vergeltung für das Austeilen von Gaben kennen würden wie ich sie kenne, so würden sie nicht essen, ohne etwas davon abgegeben zu haben, und es würde der Makel des Geizes von ihrem Geiste nicht dauernd Besitz ergreifen. Selbst den letzten Bissen, den letzten Brocken, den sie hätten, würden sie nicht essen, ohne auch davon auszuteilen, falls sie Empfänger dafür hätten. Da nun aber, ihr Jünger, die Wesen die Vergeltung für das Austeilen von Gaben nicht kennen, wie ich sie kenne, essen sie, ohne (etwas davon) abgegeben zu haben, und der Makel des Geizes ergreift von ihrem Geiste dauernd Besitz.“ (Itivuttaka 26)


    Mögen wir alle Wesen frieden finden

  • Hallo, liebe Numisatojama , vielen Dank für deinen tiefgründigen Beitrag! _()_ :heart:


    Freiwillig Dana zu verteilen ist wie Früchte verteilen, Dünger, Nahrung eines wertvollen Bodens der Zufriedenheit versenden.


    Umso größer der eigene Raum der Zufriedenheit umso größer der äußere Dana-Rahmen.

    Interessant, wie du eine Beziehung zwischen Zufriedenheit einerseits und Dana-Verteilung andererseits herstellst. Willst du damit ausdrücken, dass nur ein Mensch, der inneren Frieden verwirklicht hat, fähig ist, "von Herzen" zu geben?

    Es ist wohl so:

    Gibt Du etwas freiwillig, gibt Du es gerne und redest kaum drüber.

    Wozu auch.


    Dana kommt aus einem dankbarem Herzen das keine Worte braucht🌹

    Ein so "aus der Fülle", aus innerem Reichtum gegebenes Dana, wird sicher auch gerne entgegengenommen, denn:

    Innerer Frieden im Selbst ist Inneres Heil im Außen, automatisch.

    Das leuchtet ein und man kann es auch entsprechend erfahren.



    Das folgende Zitat habe ich leider nicht ganz verstanden:

    Doch erkennt und erlebt sich der innere Frieden dann bedingt diese Wunschlosigkeit im Begehren, weil alles da ist oder einst war fällt Härte weg, kommt Liebe hoch und stärkt das Vertrauen durch die Erfahrungen im Alltag.

    Wolltest du sagen, dass innerer Frieden zu Wunschlosigkeit führt, also das Gegenteil von Begehren hervorbringt?


    Wie der Buddha mit dem Gleichnis der Zinszahlung in Bezug auf Sinneskontakte beschrieb;

    Immer wieder neue Sinneskontakte erleben zu wollen, zu begehren ist wie Zinsen auf eine Schuld abzutragen.

    Bedauerlicherweise kenne ich dieses Gleichnis nicht, steht es im Palikanon?



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

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    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


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  • Hallo, lieber Martin_1980 , ein herzliches Dankeschön an dich, für das Zitat aus dem Itivuttakam! _()_ :heart:


    Ich wurde stark an die Bibel erinnert, als ich die weiteren Verse las, die den Gebern ein "Eingehen zum Himmel nach dem Tod" in Aussicht stellen.

    Ayya Khema lehrte ja, dass Himmel und Hölle "Bewusstheitszustände" seien..... :?


    (Übrigens fand ich deine Beiträge noch nie langweilig oder zu lang, sondern immer sehr wertvoll, berührend, authentisch und lehrreich! ;) _()_)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

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    Einmal editiert, zuletzt von Anna Panna-Sati ()

  • Wenn man Zuhause ankommt, ist man verbunden mit allem, darum gibt man gerne - weil man verbunden ist. Wer sich getrennt vom Ganzen erlebt, denkt vielleicht auch noch er wäre der Nabel der Welt, ist womöglich narzisstisch. Ich gebe gerne, aber mit Narzissten komme ich auf Dauer nicht klar. Von manchen Menschen muss man sich wirklich abgrenzen, weil sie wie ein schwarzes Loch Licht absorbieren, aber eben wie schwarze Löcher nun mal sind, nicht diese liebende Kraft an andere weiter strahlen. Um dem Ganzen zu dienen, kann man nicht jedem dienen. Das zu erkennen bedarf es beim Geben meiner Meinung nach auch Menschenkenntnis. Das umzusetzen muss man gegebenfalls Grenzen setzen. Ich möchte nicht jeden supporten, namentlich diejenigen eben nicht, welche die Energie welche durch mich zu ihnen fließt, missbräuchlich hernehmen nur um ihre Egostruktur zu nähren. Das möchte ich noch zu bedenken geben. Ansonsten gebe ich echt gerne, wirklich am liebsten aus vollem Herzen und ohne Absicht etwas dafür zurück zu bekommen.

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Liebe/Lieber Anna Panna-Sati


    Begehren, als menschliche Eigenschaft zum überleben, überleben wollen, ist ja erst einmal von Geburt an in allen Wesen vorhanden.


    Eine Praxisübung hilft jedoch die Reaktionen auf ‚das Begehren danach‘ so zu verkleinern, das im Verlauf des Prozess von Übung Wunschlosigkeit ‚verkümmert‘.

    Als Wirkung auf die Ursache des Nichtreagierens.

    Als Wirkung der Praxis, des inneren Ruheprozesses und durch ein Läutern der Gefühle.

    Die innere Zufriedenheit wird dann Raumerfüllender erlebt.


    Somit beschreibst Du es ja auch gut nachvollziehbar und verständlich.


    Die Menschen geben aus den unterschiedlichsten Gründen.

    Auch Dana.


    Doch gerade weil es sich bei einer Dana um eine ‚umgekehrte‘ Art des Bedanken handelt spiegelt die innere Zufriedenheit den Wert mit.

    Ja.🌹


    Entgegen der christlichen Kollekte welche wohl mehr die Opferrolle Einzelner als Schuldwertung abzahlen lassen möchte.


    Das Gleichnis entstammt einem Kommentar und leitet sich aus

    Majjhima Nikaya -13- ab.


    In Metta🙏

  • Entgegen der christlichen Kollekte welche wohl mehr die Opferrolle Einzelner als Schuldwertung abzahlen lassen möchte.

    Das halte ich für eine unangemessene Abwertung der Kollekte so wie ich sie im Kontext einer protestantischen Gemeinde erlebt habe.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Auch ich habe in meinem ganzen Leben in unserer Gesellschaft und meinem christlichen Engagement niemals von einem Geben im Sinne der Ablassbriefe erlebt. Meine Erfahrung ist, dass von ganzem Herzen und gerne gegeben wurde.


    Auf meine Frage, warum "sie noch" Kirchensteuer zahlen, antwortete Jede/r, weil die Kirche viel für Leidende oder Schulen, Kitas usw. tut.

    Da musste ich ihnen Recht geben.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    Einmal editiert, zuletzt von Monikadie4. ()

  • Auf meine Frage, warum "sie noch" Kirchensteuer zahlen, antwortete Jede/r, weil die Kirche viel für Leidende oder Schulen, Kitas usw. tut.


    Das ist leider nicht so.

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Aha, aber die Kollekte hat trotzdem nix mit Schuld zu tun.

    _()_

    Nö, denke ich auch nicht.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Danke, Hendrik , für die Information! _()_

    Vermutlich sieht es bei den Katholiken nicht viel besser aus - das Personal, die Gebäude und der Verwaltungsapparat schlucken das Meiste.....


    Andererseits werden "die Buddhisten" ja häufiger kritisiert, dass sie sich zu wenig für karitative Aufgaben engagieren (zumindest in Deutschland).

    Glücklicherweise gibt es inzwischen (u.a.??) MiA ("Mitgefühl in Aktion e.V."), eine humanitäre Hilfsorganisation, die von ein paar mitfühlenden Buddhisten gegründet wurde und Notleidenden in aller Welt hilft, insbesondere Hungernden.


    Kritisch sehe ich, dass von Buddhisten Dana für den (Neu-)Bau von sakralen Gebäuden Verwendung finden: Vor einigen Jahren wurden z.B. Dana gesammelt und zum Bau einer Pagoden-Kapelle beim (ehemaligen) Waldkloster Metta Vihara verwendet- über 200.000 Euro.....

    Nur wenige Menschen erfreuen sich daran, mit dem Geld hätte man m.E. aber viel für Menschen in Not tun können....

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


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    Einmal editiert, zuletzt von Anna Panna-Sati ()

  • Genau das entspricht aber der Philosophie des Buddhismus, nicht der Welt helfen, sondern nur Ihresgleichen. Deswegen ist es auch aus meiner Sicht unsinnig, die Religionen miteinander in Bezug auf Dana zu vergleichen.

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    Ayya Khema

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  • Dann habe ich die "Philosophie des Buddhismus" wohl falsch verstanden.... :?

    Vielleicht ist es an der Zeit, dass sich da etwas weiterentwickelt?

    Wie verträgt sich das z.B. mit dem Anspruch der Mahayana-Buddhisten, allen Wesen zur Erleuchtung zu verhelfen?

    Ohne Dach über dem Kopf und mit leerem Magen zur Befreiung? Die Grundbedürfnisse müssen doch zuerst mal gestillt sein.

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  • Wenn es keine Angst gäbe irgendwelche Schwierigkeiten zu bekommen wenn viel gegeben würde, sähe es vielleicht besser aus mit dem Dana. Ich sehe das an mir selbst. In jüngeren Jahren hatte ich kaum Zeit und Geld. Durch Sparsamkeit und auch viel Glück bin ich jetzt relativ wohlhabend. Und da ich eh ziemlich depressiv bin und (nicht nur) deshalb nie in den Urlaub fahren möchte, kann ich getrost das Eine oder Andere stattdessen spenden. Etwa so viel wie die 10% Kirchensteuer, die ich bei Bedarf aufzubringen hätte. Da ich keine Kirchensteuer bezahlen brauche, kann ich das gesparte Geld auch stattdessen lieber nutzen, um es gemeinnützig zu verwenden. Und wenn ich mal ablebe, bin ich der Meinung, dass das Ersparte letztendlich gemeinnützig am Besten aufgehoben ist. Vielleicht gelingt es mir noch, bis dahin ein wenig mehr aus meinem bescheidenen Vermögen zu machen. Ich investiere allerdings nur in nachhaltige Entwicklung, um neuen Ideen eine Chance zu geben.


    Leider machte ich den Eindruck, dass Geben schnell Neid unter Mitmenschen hervorruft. Da heißt es dann: "Der hat ja schon wieder nen Päckchen Kaffee gesponsort, der will sich damit wohl einkratzen." usw.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

  • Vielen Dank, lieber nuk , für deinen inspirierenden Beitrag! _()_ :heart:


    Super Idee, die gesparte Kirchensteuer gemeinnützig zu verwenden! :like:

    Neidgefühle in der von dir geschilderten Art, "übersieht" man wohl am besten, da würde ich mich in meinem (gebenden) Handeln nicht beirren lassen... ;)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

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    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Dann habe ich die "Philosophie des Buddhismus" wohl falsch verstanden.... :?

    Vielleicht ist es an der Zeit, dass sich da etwas weiterentwickelt?

    Wie verträgt sich das z.B. mit dem Anspruch der Mahayana-Buddhisten, allen Wesen zur Erleuchtung zu verhelfen?

    Ohne Dach über dem Kopf und mit leerem Magen zur Befreiung? Die Grundbedürfnisse müssen doch zuerst mal gestillt sein.

    Ja, die Grundbedürfnisse... Das betrifft aber alle Organisationen.


    Und was bedeutet "alle Wesen zur Erleuchtung zu verhelfen"? Missionieren? Sollen Blinde Blinde führen?


    Ich fass es nicht.


    Nimm es mir nicht übel, Anna. Ich missverstehe Dich vermutlich :?

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Und was bedeutet "alle Wesen zur Erleuchtung zu verhelfen"? Missionieren? Sollen Blinde Blinde führen?

    Siehe hier, Monika:



    Zitat

    VERS 10:

    Was nützt es, selbst glücklich zu sein, wenn jedes einzelne Wesen, jede Mutter, die so voller Liebe für einen war, seit anfangloser Zeit leidet? Deshalb ist die Praxis eines Bodhisattvas den Erleuchtungsgeist zu entwickeln, um die unzähligen Lebewesen zu befreien.


    Es gibt unzählig viele Lebewesen. Wo auch immer Welten sind, sind Lebewesen und dort ist Leid zu finden. Da wir alle immer und immer wieder geboren werden, haben wir zu jedem einzelnen Lebewesen einen sehr nahen Bezug, denn tatsächlich war irgendwann jedes Wesen einmal unsere Mutter und hat uns sehr viel Liebe und Zuneigung gegeben. Wir haben jedem einzelnen Wesen sehr viel zu verdanken. Mit diesem Wissen macht es keinen Sinn, selbst Befreiung von Leid zu erreichen, wenn alle anderen Wesen weiter leiden. Dieses Wissen unterstützt uns darin, den Erleuchtungsgeist zu entwickeln. Erleuchtungsgeist bedeutet, dass man den Wunsch hat, allen Wesen helfen zu können, sich aus Samsara zu befreien und diesen Wunsch auch immer stärker entwickelt.

    Es gibt viel Unwissenheit über Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung. Alle wollen glücklich sein, aber obwohl man alles Mögliche dafür unternimmt, schaffen es die wenigsten. Nur wenige verstehen, dass man um wirklich Glück und Freude erleben zu können, die entsprechenden Ursachen aufbauen muss. Stattdessen tut man alles Mögliche, was Leid bringt. Hat man diese fatale Situation einmal verstanden, kann man nicht anders, als Anteilnahme für all jene zu entwickeln, die in diesem Teufelskreislauf gefesselt sind.

    Buddhismus Heute: Die Verhaltensweisen eines Bodhisattvas - Teil 1

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das ist mir bekannt, Igor, und das ist auch klar, aber die Diskussion geht um Dana und landete im Vergleich mit anderen Religionen.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Neidgefühle in der von dir geschilderten Art, "übersieht" man wohl am besten, da würde ich mich in meinem (gebenden) Handeln nicht beirren lassen... ;)

    Am Besten ist es, wenn anonym gespendet werden kann. Aber das geht leider nicht immer. Was ich übrigens auch immer ganz gut finde ist, wenn sich ein ein Edler Spender dazu bereit erklärt, etwa einen Spendenbetrag zu verdoppeln. Dann scheinen Menschen eher dazu geneigt zu sein, etwas freiwillig zu geben.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

  • Hier fehlen evtl. ein paar historische Infos.


    Opferstock

    nennt sich der Sammelkasten am Eingang der Kirche für die Kollekte.


    Zitat

    Noch vieles ließe sich erzählen beim Blick auf den Opferkasten: von der Blüte der Armutsbewegung bis zu den Auswüchsen des Ablasswesens im Mittelalter.

    (Quelle

    Bistum-Osnabrück)


    Ablasswerden

    Quelle

    https://www.historisches-lexik…xikon/Ablass_(Mittelalter)


    Zitat;

    Das im Spätmittelalter praktizierte Ablasswesen wurde grundlegend auf dem Vierten Laterankonzil 1215 reglementiert. Ein reumütiger und zur Beichte gewillter Gläubiger konnte durch Verrichtung eines Ablasswerkes den Erlass zeitlicher Sündenstrafen erlangen. Gewährt werden konnten partielle oder vollkommene Ablässe. Während es sich bei den Ablassgebern um Päpste, Erzbischöfe, Bischöfe und andere kirchliche Würdenträger handelte, waren die Ablassanbieter Pfarrkirchen, Hospitäler, Klöster, Stifte und dergleichen. Seit dem 13. Jahrhundert oft wegen seiner Fiskalisierung kritisiert, bestand die Praxis des Ablasses als wichtiger Bestandteil des religiösen Lebens im lateinischen Europa fort.


    In Metta🙏

    3 Mal editiert, zuletzt von Numisatojama ()

  • Hallo, lieber E1NER , vielen Dank für deinen anschaulichen Beitrag! _()_ :heart:


    Wenn man Zuhause ankommt, ist man verbunden mit allem, darum gibt man gerne - weil man verbunden ist.

    Ja, das empfinde ich auch so: Ein Gefühl der Verbundenheit öffnet das Herz und man gibt leicht und gerne. :)

    Von manchen Menschen muss man sich wirklich abgrenzen, weil sie wie ein schwarzes Loch Licht absorbieren, aber eben wie schwarze Löcher nun mal sind, nicht diese liebende Kraft an andere weiter strahlen.

    Du sprichst von jenen Zeitgenossen, denen man vielleicht den kleinen Finger reicht und die sich dann die ganze Hand nehmen? Klar, auf solche Menschen trifft man auch und dann ist, wie du schreibst, manchmal eine "Grenzsetzung" geboten.

    (Das Vollbild der "narzisstischen Persönlichkeitsstörung"(NPS) weisen - zum Glück - nur wenige Menschen auf (von diesen werden auch gezogene Grenzen meist nicht respektiert...), allerdings kann man in der Gesellschaft allgemein, eine Zunahme narzisstischer "Anteile" bei den Individuen feststellen....)

    Um dem Ganzen zu dienen, kann man nicht jedem dienen. Das zu erkennen bedarf es beim Geben meiner Meinung nach auch Menschenkenntnis.

    Das ist sicher richtig, aber so hoch würde ich die Latte nicht legen wollen (nicht jeder ist ein Menschenkenner), sonst wird schlimmstenfalls die Gebefreudigkeit "ausgebremst".

    Man wird seine Erfahrungen machen, wenn man (selbstlos) gibt, aber es ist schon eine Art Erwartungshaltung, anzunehmen, dass z.B. gegebene Liebe (an Andere) weiterstrahlen und sich fortsetzen sollte... ;)

    Ansonsten gebe ich echt gerne, wirklich am liebsten aus vollem Herzen und ohne Absicht etwas dafür zurück zu bekommen.

    _()_ :heart: :rose:Wohl dem, der etwas zu geben hat - viele spüren es gar nicht mehr und halten nur noch (ängstlich) fest ...



    Liebe Grüße, Anna :)  :heart: _()_

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Ich habe halt beim Geben doch schon e1ne Erwartung, dass sich der/die Geholfene/Beschenkte tatsächlich darüber freut - dankbar ist. Echte Freude ist tatsächlich ansteckend und pflanzt sich fort. Wer undankbar ist, dem braucht man nix geben. Und wer die Freude nur für sich will - bei dem ist es wahrscheinlich keine echte Freude.

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka