Ein Stück Text aus Metzingers neuem Buch, das mich schmunzeln lies, und eine große Wahrheit über das Meditieren beschreibt:
"In einer aus dem elften Jahrhundert und von Jetsün Milarepa (1040–1123) stammenden Analogie ist die eigene Aufmerksamkeit für die meisten Menschen wie ein Hund, der den ganzen Tag lang fast automatisch und bis zur Erschöpfung jedem Stöckchen hinterherjagt, das ihm zugeworfen wird. Im übertragenen Sinne heißt das: Wir folgen blind jedem Gedanken, den unser Geist ausspuckt. Echte Meditierende sind nicht wie Hunde, sondern wie Löwen. Sie drehen sich um, bleiben stehen und wenden sich dem Werfer zu, auch dann noch, wenn der Stock bereits in der Luft ist. Und wie Milarepa mit einem Augenzwinkern bemerkt: ‚Nach einem Löwen wirft man den Stock nur ein einziges Mal.‘"
Thomas Metzinger, Der Elefant und die Blinden, S. 62