Ich gehe davon aus, dass es einen Weg gibt und viele unterschiedliche Perspektiven auf diesen Weg. Und ich denke nicht unbedingt, dass eine Perspektive per se besser als die andere ist.
Wenn man mal statt "Perspektive" den Begriff der Ansicht verwendet, dann kommt man wieder auf den Punkt der Ich-Ansichten und dann erkennt man auch, dass nicht Ansichten per se gemeint sind auf die es so nicht drauf ankommt - jeder hat ja eben so seine (persönliche) Ansicht - sondern dass es um Rechte und Falsche Ansicht geht - also um rechte und falsche Perspektive.
Dem möchte ich widersprechen. Es geht mir gerade nicht um persönliche Ansichten im Sinne einer Beliebigkeit "Oma Erna aus der Brückenstrasse mag gerne Kirschmarmelade auf Schwarzbrot mit Quark." Sondern um historisch und kulturell gewachsene Perspektiven, die sich z.B. auch in den unterschiedlichen buddhistischen Schulen in der ungefähr 2500 jährigen Geschichte des Buddhismus ausdrücken.
Es geht meiner Meinung nach auch nicht primär um Selbst-Ansichten im Sinne einer Auffassung in Bezug auf die Existenz oder Nicht-Existenz eines Selbst, sondern eben um die in diesen Schulen vertretenen Auffassungen, was Verursachung bedeutet oder nicht bedeutet. Das hat mit dem (nicht vorhandenen) Selbst nur mittelbar zu tun. Irgendwie hängt das natürlich schon zusammen.
Da kann man sagen: Das ist alles zu komplex. Um den Weg zu gehen, brauche ich das nicht. Das lenkt nur vom Wesentlichen ab. Zurück zur Leerheit. Zurück zur Einfachheit .Das ist ja durchaus legitim. Und dafür habe ich auch eine gewisse Sympathie. Andererseits halte ich das auch für zu kurz gegriffen. Da muss man aufpassen, dass man nicht auf der anderen Seite vom Pferd fällt, indem man zu sehr vereinfacht und das Ganze zu unterkomplex sieht.